Freitag, 30. Januar 2015

Über die „ald Pälzer Fasnacht“ und die „Hannapel“ Verse - Volkskundliches zur Fasnacht

Hier einige Hannapelverse wie sie in früheren Zeiten in der Pfalz von Kindern gesungen und vorgetragen wurden, als man noch von Haus zu Haus zog und „Fasnachtsküchelcher“ einsammelte. Dieser uralte Brauch ist verloren gegangen oder wird Heute nur noch in wenigen Dörfern von der Jugend durchgeführt.
Die „alt Fasenacht“ hatte ein ganz anderes Gesicht als Heute.
Mit dem Dreikönigstag wurde einst die Fastnacht eingeleitet. Bemerkbar machte sie sich aber immer erst in den letzten Tagen. So hieß es in der Westpfalz: „Sunndaaks is Herre – Fasnacht, Dinschdaaks ist Baure – Fasnacht, Dunnerschdaaaks is – Weiberfasnacht“.
Schon im Mittelalter war Fastnacht ein symbolisches Fest in der Pfalz (und natürlich auch anderswo), vor allem im bäuerlichen Leben.
Das Rauchhuhn (Raachhinkel) musste vom Leibeigenen geliefert werden. Die Esslust, die den Winter mit „Metzelsupp“ und „Quellfleisch“ einleitete, erreicht vor der Fastenzeit nun noch einmal einen Höhepunkt.
Jeder lässt sich die guten Pfälzer „Kiechelcher“ schmecke die nun zuhauf gebacken wurden. Der altbekannte Geruch strömt nun durch die dörflichen Gassen und lässt ahnen was drinnen in der Stube passiert. Die Kinder ziehen los und Sammeln „Kiechelcher“, diese Art des „Betteln“, nannte man „Hannapel“ oder „Fechten“. In verschiedenen Dörfern wird von den kleinen „Forderern“, ein Holzsäbel in die Küche gehalten und die Hausfrau steckte „Kiechelcher“ daran. Hierher rührt auch der Pfälzer Ausdruck - „Fechten“ - was Betteln bedeutet. Wer am Aschermittwoch zu spät zur Schule kam hieß „die alt Fasnacht“, daher der heute noch vieler Orts gebrauchte Ausdruck: „Er kommt hinterher wie die alte Fastnacht“.





Hannapel – Verse

Verzeh Daa vor Fasenacht
hot mei Vadder es Sau geschlacht
Verzeh Daa denoo
is nix mer de vun doo.


Ach Bärwel, ach Bärwel
hols Wäljerholz her ,
es dünkt mich und deit mich,
als wenn Fasenacht wär.


Ich bin der kleine König,
gib mer nit zu wenig,
lass mich nicht zu lang haus stehn
ich will noch ein Haus weitergehn.


Die Pann kracht, die Pann kracht,
die Küchelcher sein geback
eraus met, eraus met
un meer in mei Sack.



Dort drowe in de Ferscht
dort hängt e Stang voll Werscht
do is die än so klä
do nem ich zwä fer ä.



Hanabel die Han
die Fasnacht geht an
Eier e raus Speck e raus,
de Fuchs springt ins Hinkelhaus
holt die Eier all e raus
Heit iwers Johr
sin mer wider do.





Küchelcher raus Küchelcher raus
Fasnacht kummt Heit ins Haus
Küchelcher raus Küchelcher raus
sonscht schlamer eich e Loch ins Haus.



Hahn, Appel Hahn (hanabelan)
die Fasnacht geht an
Eier e raus
oder ich schick de Fuchs ins Hinkelhaus.

hukwa
















Donnerstag, 29. Januar 2015

Richard Löwenherz auf dem Trifels

In der Zeit die man das eiserne Mittelalter nannte zog ein kleiner Reitertrupp, kreuz und quer durch das deutsche Reich und suchte alle großen Trutzburgen auf, aber auch die kleineren Burgen und Schlösser ließen sie nicht aus. Sie kamen von weit her, jenseits des Meeres wie man damals sagte und waren auf der Suche nach ihrem König Richard Löwenherz.
Allen voran ritt ein blond gelockter Junger Mann, der Sänger Blondel.
Der Trupp näherte sich dem Trifels, der alten Reichsfeste im Pfälzerwald. Nirgends hatten sie bisher Richard finden können, ihn auf dieser Trutzburg zu finden war ihre letzte Hoffnung. Blondel macht sich allein den steilen Weg hinauf zur Burg, die anderen verstecken sich mit ihren Pferden im Wald. An der Wehrmauer, dort wo er das Gefängnis vermutet, beginnt er sein wundersames Lied, das nur er und Richard Löwenherz kennen. Der Troubadour singt die erste Strophe des Lieds in der Hoffnung auf eine Antwort. Dann ganz sachte und fein dringt aus dem Verlies, die zweite Strophe des königlichen Liedes. Tränen rinnen dem Freund über die Wangen und sein Herz ist seit langem das erste mal wieder fröhlich gestimmt. Endlich am Ziel, die lange Sucherei hat ein Ende gefunden. Noch in der gleichen Nacht, der Vollmond stand groß über der trutzigen Reichsfeste, befreien Blondel und seine Mannen, König Richard Löwenherz und kehren gemeinsam nach Hause. Noch Heute soll in manchen Vollmondnächten über dem Trifels manchmal das alte Lied der beiden Freunde erklingen.

Die Legende der Befreiung von Richard Löwenherz hält sich nicht an das historische Geschehen. Richard Löwenherz wurde gegen ein Lösegeld ausgetauscht. Das erste mal wurde die Legende etwa um 1260 im Volke erzählt, etwa 60 Jahre nach Richards Tod. Im 18. Jahrhundert wurde sie durch die 0per Richard Coeur de Lion von Grety sehr bekannt.
Bevor man Richard Löwenherz auf den Trifels brachte, hielt man ihn in Österreich auf der Burg Dünnstein gefangen, wo eine ähnliche Legende über seine Befreiung existiert. Auch dürften die Haftbedingungen von Richard Löwenherz nicht besonders hart gewesen sein, er war als gefangener viel zu wertvoll, als das der deutsche Kaiser, der ihn gefangen nahm schlecht behandelte. Der Historiker Theodor Toeche stellte aus Richards Briefen und zeitgenössischen Berichten folgendes zusammen:
"Er durfte sich, von deutschen Rittern gefolgt, frei bewegen. Der Verkehr mit seinen Freunden und Landsleuten, die von England herüberkamen, ihm zu huldigen oder zu raten, wurde nicht gehindert. Nur des Nachts musste er allein sein. Der Frohsinn verließ den König auch hier nicht; wer ihn sah, fand ihn launig und heiter. Die größte Belustigung gewährte ihm, mit den Wächtern sein Spiel zu treiben, sie im Ringkampf mit meisterlicher Gewandtheit zu bewältigen oder im Zechgelage sie sämtlich trunken zu machen und allein obenauf zu bleiben."
hukwa


Dienstag, 27. Januar 2015

Die soziale Lage der Bevölkerung im 19. Jahrhundert im Pfälzerwald am Beispiel der Ortschaften Trippstadt, Elmstein und Schopp. Mit dem Hintergrund der pfälzischen Revolution.

„Die Leute hier sind sichtlich arm und in teueren Jahren ziehen des Elends bleiche Gespenster durch diese Täler und Gebirgslande mit ihren weit auseinanderliegenden abgeschiedenen Walddörfern und einzelnen Hütten. Der Winter macht sie dann öfters ganz unzugänglich, und im Frühjahr tritt dann noch der Hungertyphus auf, um zu würgen unter der ohnehin schon äußerst schwachen Bevölkerung. Draußen in der Pfalz an der Haardt und in der Ebene Reichtum und Überfluss, hier bei allen Mühen Armut und Elend, das sich schon aus den bleichen Gesichtern zu erkennen gibt. Der einzige Reichtum dieser Berggegend das Holz gehört dem Staate oder den reichen Bauern der Haardt und wirft für die Bewohner dieser Täler nur kargen verdienst ab. Die wenigen Feldern hängen an den Abhängen der steilen Berge und hier in Appental sind sie mit steinernen Mauern an den Bergen gehalten, damit sie nicht vor die Häuser rutschen. Das Dörfchen mit der Ruine des alten Kirchturms und kahlen Berghöhen macht einen wehmütigen Eindruck…“ (August Becker, 1913, S.192f.)
Appenthal steht hier stellvertretend für viele Walddörfer des Pfälzerwaldes.
Außer in Trippstadt, das durch seine Eisenindustrie, vielen seiner Einwohner, ein geregeltes Einkommen bieten konnte, war der Wald für die meisten Bewohner der Pfälzerwalddörfer lange Zeit die einzige Einkommensquelle. Doch von Wohlstand der einfachen Trippstadter Bevölkerung kann man keineswegs ausgehen, trotz der Eisenindustrie. Dies zeigt ein Schreiben aus dem Jahre 1852 in dem es um die Ansiedlung von je einem Arzt in Trippstadt und in Elmstein geht.
Die Initiative ging dabei vom „Landrath der Pfalz“ aus. In diesem Schreiben der Kammer des Innern an das Staatsministerium der Finanzen in München lesen wir folgendes:

„…bitten wir wiederholt diesen an sich unbedeutenden jährlichen Beitrag von 300 Gulden für einen so humanen Zweck um so mehr allerhöchst genehmigen zu wollen, als nicht nur der Landrath, sondern auch die Distrikträthe von Neustadt und Kaiserslautern und selbst die arme Gemeinde Trippstadt sich so bereitwillig zu beiträgen verstanden haben, die doch im Grund nur zum Wohl von Leuten bestimmt sind, welche in den dortigen großen aeralischen Waldmassen das ganze Jahr hindurch für die Holzhauereyen, Cultur- und Triftarbeiten und selbst für den Landtransport der Trifthölzer mittels Schlitteln unentbehrlich, dabei aber bei ihrem kleinen und unergiebigen Feldbauen so arm sind, dass ihre Verdienste kaum zum täglichen Lebensunterhalt ausreichen und wegen dieser Vermögenslosigkeit bei körperlichen Verletzungen, die sie sich während den besagten Arbeiten aller Vorsicht unbeachtet, öfters zuziehen, selten die entfernte ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, so dass sie bei der daraus erfolgten schlechten Heilung öfters ganz oder theilweise arbeitsunfähig, ja selbst ihre Familien in besten Alter durch den Tod entrissen werden und durch die ungewöhnlich große Zahl der Witwen und Weisen in den besagten Gemeinden nur zu sehr bestätigt wird“.

Dieses Schreiben zeigt uns wie die soziale Situation im !9: Jahrhundert in Trippstadt war. Diese wiederum wird nur verständlich wenn man auch ein wenig den Hintergrund der pfälzischen Revolution von 1848 beleuchtet vor allem die der armen Bevölkerung. Die „Bürden der Armen“ nehmen im Buch der Geschichte nicht mehr als ein paar Seiten ein. Für die herrschende Stände haben wir Dokumente, Besitztümer, Porträtbilder, Häuser, für die Taglöhner, Ackerer und arbeitende Bevölkerung nur einige statistische Zahlen. Heimatgeschichte sollte vor allem das Ziel haben diesen sozial Unterprivilegierten ein „Gesicht“ zu geben.
Wie schlimm die Lage damals für die Bevölkerung war zeigt auch ein Antrag der Bewohner der waldreichen Gemeinde Schopp die 1852 einen Antrag stellte, die Gemeinde aufzulösen, das Gemeindevermögen zu veräußern und nach Amerika auszuwandern. Dem Ersuchen wurde natürlich nicht stattgegeben. Im Jahre 1882 erklärte sich der Gemeinderat bereit für die Auswanderung eines Bürgers mit seiner Familie die Überfahrt in die USA (200 Mark) zu zahlen. Somit war wenigstens einer armen Familie geholfen. Eine Akte aus dem Gemeindearchiv von Schopp berichtet uns sehr deutlich vom Elend der Bevölkerung im 19. Jahrhundert, in diesem Schriftstück heißt es, „dass bei Zahlungsverzug entstehenden Gerichtskosten so manchen redlichen Mann an den Bettelstab bringen. Hat ein solcher beispielsweise für 10 Gulden Kartoffeln oder sonst eine Ware ersteigt, kann aber am Fälligkeitstag nicht gleich zahlen, so entstehen ihm durch die gerichtliche Verfolgung gleich 40 bis 50 Gulden Kosten. Rücksichtslos wird ihm dann alles gepfändet. Schweine, Bettzeug, Früchte, Möbel. Während bei einer solchen Versteigerung der Wohlhabende billigen Gewinn findet, verliert der Arme Hab und Gut und gerät an den Bettelstab. Solche Verarmte veräußern dann schließlich den Rest ihrer Habe und suchen das Glück jenseits des Ozeans“.
Für die Armut und die Hoffnung auf „Glück jenseits des Ozeans“, gab es damals ein symbolisches Möbelstück: Die pfälzische Auswandererkiste!
Die Wirtschaftskrise von 1851/54 brachte einen bis dahin nicht gekannten Anstieg von Auswanderern in der Pfalz. Im Jahre 1854 wanderten in der Pfalz 9000 Bürger nach Übersee aus. Auf dem Kreislandwirtschaftsfest 1853 in Landau war unter den Ackerbaugerätschaften auch diese Auswandererkiste zu sehen man gab ihr die sarkastische Aufschrift „Bleib im Land und nähre dich redlich“.
Albert Zink, Autor von „die Pfalz mein Heimatland“ schrieb zu Recht in seinem Aufsatz, „Die pfälzische Auswanderung des 19. Jahrhunderts im Lichte des pfälzischen Wirtschaftslebens, Pfälzer Heimat 1954/ 2, S. 56. „Die pfälzische Auswanderung ist ein Spiegelbild der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Pfalz“.
Wenn von soviel Armut die Rede ist muss man auch mal ins Leben der Reichen schauen in den Regionen des Pfälzerwaldes. In der Zeit um 1852 also gerade einmal 4. Jahre nach der Revolution von 1848/49 wurden die Reichen von der ärmeren Bevölkerung sozial-polemisch „Geldsäcke“ genannt, waren doch sie es denen neben den Pfarrern („Pfaffen“) der sozialrevolutionäre Aufstand galt. Dabei handelte es sich um eine kleine Schicht städtischen Wohlstands und Reichtums in Kaiserslautern, Landstuhl, Landau und Neustadt. Es handelte sich um einige Großbauernfamilien, Winzer und Unternehmerfamilien in den Städten. Ganz voran natürlich in der Pfalz die Familie Gienanth mit Niederlassungen in Hochstein/Winnweiler, Trippstadt, Eisenberg und Schönau. Hinzu kommen in der Pfalz einige Familien von recht gut begüterten Rechtsanwälten und Notaren. Letztendlich kommen wir auf etwa 300 Familien, mit knapp 2000 Menschen, die jene pfälzische Oberschicht ausmachten die sich gegenseitig kannte und außerordentlichen politischen Einfluss besaßen und somit in schärfster Gegnerschaft zu den sozialrevolutionären Ansätzen des Vormärz und der 48er pfälzischen Revolution standen.
Wie die Situation damals war und wie sie eskalieren konnte zeigen die Ereignisse vom 15. und 16. Juni 1849 in Johanniskreuz und Leimen.
In den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts zählte das zur Gemeinde Merzalben gehörende abgelegene Walddorf Leimen ca. 600 fast ausschließlich katholische Einwohner die ihren Lebensunterhalt als Tagner, Handwerker, Waldbauern und Holzhauern fristeten. Über die „schwere und drückende Not“ die in dem Ort herrschte geben die erschütternde Bittschriften und Beschwerden des Bürgermeisteramtes Leimen an das Landkommissariat Pirmasens genaue Auskunft. Der große Grad der Unzufrieden heit der Bevölkerung mit den bestehenden Verhältnissen wird deutlich an der Zahl von 55 Bürgern aus Leimen, Merzalben und Clausen deren Namen Eingang in das sog. „Schwarze Buch“ gefunden hatten.
In Johanniskreuz wurden Bäume umgehauen und Verhaue von den Aufständischen gebaut. Als die Aufständischen nach Leimen zogen und die Bevölkerung unter Bedrohung zwangen ihnen Lebensmittel zu übergeben, versuchte sich die Bevölkerung vergeblich zu wehren. Wir sehen an diesem Beispiel das die Leimener Bevölkerung keineswegs mit den aufständischen Freischärlern sympathisierte.. Diese überfielen vielmehr mit 152 Mann den wehrlosen Ort, raubten und plünderten hemmungslos und versuchten die jungen Männer des Dorfes zum Mitmarschieren zu zwingen. Die Bürger von Leimen leisteten so weit es möglich war- passiven Widerstand. Die jungen Burschen versuchten der Zwangsrekrutierung durch Flucht zu entkommen, und die Erwachsenen gaben erst ihre wenigen Lebensmittel heraus, als die Aufständischen drohten von ihren Schusswaffen Gebrauch zu machen. Es kam also auch zu Übergriffen der Aufständischen (Freischärler) gegenüber der armen Bevölkerung. Was nichts anderes heißt das in vielen Gebieten der Pfalz Anarchie vorherrschte.
Vor allem wenn man bedenkt das bereits vor diesen Ereignissen vier Leimener Bürger des Hochverrats angeklagt wurden und Gefängnisstrafen bekamen. Dies zeigt wieder welch anarchistische Zustände in den Dörfern vorherrschten.
Die Namen der Leimener „Hochverräter“ waren

1. Ludwig Cronauer geb. 1797 in Leimen; gest. 1857 in Leimen
2. Franz Ernst geb.1798 in Leimen; über seinen Verbleib nach 1849 ist nichts bekannt.
3. Peter Martin Heim geb.1827 in Leimen; Über seinen weiteren Verbleib ist nichts bekannt.
4. Johann Helfrich geb.1807 in Leimen, gest. 1862 in Leimen.




Wie die einfache Bevölkerung im 19. Jahrhundert lebte zeigt uns unter anderem ein Text von Franz Rink „Ortsgeschichte von Queidersbach“, dort können wir über die Ausstattung eines Taglöhnerhaushaltes in einer der gewohnten primitiven Einraumhütten folgendes lesen:
„eine Kiste, ein Eisenhafen, eine Bank, eine Bettlade, eine offene Feuerstätte“, das wars dann schon. Der Gerharsbrunner Großbauer Adam Müller räumt in seiner „Landwirtschaftslehre“ von 1845 ein: „Gewöhnlich sind sie (die Tagelöhner) in ihrer eigenen Behausung schlecht genährt“. Da es an Bänken und Stühlen mangelte, nahmen die Kinder die Mahlzeiten im stehen ein. Gegessen wurde in diesen Hütten aus einer Schüssel mit Holzlöffeln, für die Brot- und die seltenen Fleischzuteilungen standen Bretter und - oft nur ein gemeinsames Messer zur Verfügung. Zucker, Kaffee, Weißbrot und Tee, das bei den Reichen auf den Tisch kam, kannten diese Menschen nicht.
Wenn wir nun einmal ins Bürgerbuch der Gemeinde Trippstadt schauen bearbeitet von Heinrich Haas „Gemeinde Trippstadt- Ihre Bürger von 1666 bis 1890“ , dann lesen wir immer wieder unter Wohnort: „Hütte im Wald“, Hütte im Hüttental“, Hütte bei den Erzgruben“, Hütte beim Aschbacherhof“ usw. Also eindeutig eine Angabe für eine arme Bevölkerungsschicht in Trippstadt.
Die ist ein eindeutiger Hinweis darauf das es der ländlichen Taglöhnerfamilie schon an dem fehlte, was die absolute Untergrenze des Existenzminimums ausmacht und dabei sehen wir sogar ab von den bescheidenen Ernährungsmöglichkeiten und von Bekleidung.
Was damals für ganz Bayern galt, trifft für den bayerischen Rheinkreis, also die Pfalz, nicht minder zu und Pankraz Fried schreibt zu recht: „Die sozialgeschichtliche Erforschung des bayerischen Dorfes seit dem 19. Jahrhundert ist ein ausgesprochenes Desiderat - also eine Forschungslücke – da die ältere ortsgeschichtliche Literatur auf die sozialgeschichtliche Probleme nicht eingeht“.
Lediglich der selber aktiv sozial engagierte Neustadter Heimatforscher Friedrich Jakob Dochnahl, macht für die Pfalz hier eine Ausnahme.
Im Taglöhner- und Bergmannsbereich herrschten katastrophale soziale und humane Zustände. Bei den kinderreichen Familien gab es in der Regel nur das Einraumhaus, deutlicher: die Einraumhütte in dem auf 15 bis 20 qm oftmals bis zu acht Menschen hausten, die Hausratsausstattung war schon für damalige Verhältnisse unmenschlich und primitiv. Die Kinder wurden statt in die Schule von ihren Eltern zum Betteln geschickt.
Eine weitere Erscheinungsform für die Verarmung der Bevölkerung war der Holz- und Waldfrevel in den staatlichen und gemeindeeigenen Wäldern. Besonders das Verbot der bayerischen Regierung, die Stallstreu im Walde zu sammeln („zu raffen“) traf vor allem die Bevölkerung in den Walddörfern aufs härteste. Die allerwenigsten hatten eine abgemagerte Kuh im Stall, der Großteil ein, maximal zwei Ziegen, die sogenannte „Kuh der armen Leute“. Durch dieses verbot wurde nun auch für die Ziegen das Futter knapp. Das Streuraffen war für die arme Waldbevölkerung überlebenswichtig, es musste also zu Waldfrevel kommen, sonst wären die ständig Hungernden ganz verhungert.
Das Streuraffen war das mit der Hand vorgenommene Rupfen von Waldstreu, von Gras, Moos, Heide, Ginster und anderen Waldgewächsen. Für die Bürger war dieses Verbot des Streuraffens überhaupt nicht nachvollziehbar, denn Jahrhunderte lang war es ihnen erlaubt im Wald Futter für ihre Tiere zu holen.
Hierzu kamen in den 1840er Jahren Missernten, Kartoffel – und Getreidefäule. Ein weiteres Problem waren durchziehende Bettler und Vaganten. Werner Weidmann schreibt hierzu:
„Das grenzüberschreitende Bettler- und Landstreichertum, im Zusammenhang mit dem sprunghaften Bevölkerungswachstum bei stagnierender Beschäftigungsmöglichkeit ohnehin in jener Zeit besonders groß, erreichte in der Pfalz in den späteren 40er Jahren einen besonderen Höhepunkt; dabei wirkte die Eigenschaft der Pfalz als Grenzland gegenüber Frankreich steigernd“.
Dieses Bettler- und Vagantentum, das ja ein eindeutiges Symptom für die Verarmung der Bevölkerung ist nahm in den 1840er Jahren in der Pfalz sprunghafte Dimensionen an. So wurden in den Jahren 1846 21000 und 1847 25000 Bettler und Landstreicher von den Behörden festgenommen und gerichtlich verurteilt.
Nach der gescheiterten Revolution von 1848 sahen viele Menschen nur noch in der Auswanderung eine Möglichkeit ihre Lebensumstände zu verbessern.
Im Jahre 1854 brach der Hungertyphus aus. Der „Pirmasenser Volksbote“ schrieb in einer Ausgabe des gleichen Jahres:
„Man muss die abgemagerten, ausgehungerten Gestalten sehen, die kaum mehr sich fortschleppen können, um ein Stückchen Brot zu erbetteln, und die hie und da bereits Anfälle von Wahnsinn haben. Man muss ganze Familien in wahren Erdlöchern ohne Fenster auf einem faulen Strohgenist voller Unrat und Ungeziefer halb oder auch ganz nackt mit verzweiflungsvollen Gesichtern hinbrüten sehen, man muss sehen wie Kinder von Unreinlichkeit, Ungeziefer angefressen in Blöße und Kälte eine Beute des Todes werden; erst dann wird man einigen Begriff erhalten von unseren Zuständen“.
Dies also waren auch noch in den 1850er Jahren die Zustände in den Walddörfern des Pfälzerwaldes. In diesen Jahren kam es zu panikartigen Auswanderungswellen in der ganzen Pfalz.
Man kann ruhig behaupten dass in der Zeit von 1832 bis 1900 der Geist der Revolution in der Pfalz niemals ganz zum erlöschen kam. Die massenweise Verarmung und Verelendung der Bevölkerung musste ja zu einem sozial-revolutionären Geist beitragen. Und so schreibt Werner Weidmann zu Recht: „Im Kerne war es die verbreitete soziale Not, die in der Pfalz damals im ganzen gesehen, fast unbeschreibliche Armut, die in der Tat- auch trotz einmal besserer Ernten- anarchischen Haltlosigkeiten Vorschub leistete und erneut- also auch nach der Niederschlagung der Revolution im Juni 1849- in unserer Heimat sozialrevolutionäre Aktivitäten erwarten ließ“.
In einem amtlichen Bericht vom November 1849 (also bereits in der Reaktionszeit) über die sozialen Zustände in der Pfalz, heißt es, dass bei vielen Menschen- oft „von Geldmännern an Händen und Füßen gebunden- ein solcher Grad von Verzweiflung gereift sei- dass sie jederzeit wieder, wie es dann wörtlich heißt „zum Losschlagen bereit sind“.
Das die politische Reaktion von 1849 sich so glatt durchsetzen konnte, hängte auch mit der Verzagtheit und Hoffnungslosigkeit zusammen, die Menschen befällt, wenn sie nicht mehr wissen, wie sie ihren Hunger stillen können. Doch die Angst vor den aufrührerischen Pfälzern steckte tief in der Obrigkeit, dies war wohl auch der Grund dass König Maximilian II. 1854 den Ethnologen und Kulturwissenschaftler Wilhelm Heinrich Riehl mit einem Auftragsgutachten über die Rheinpfalz und die Pfälzer beauftragte, um sich ein besseres Bild von der „störerischen und aufständischen Provinz“ zu machen.
hukwa

Lit. Verzeichnis:
Franz Rink: Ortsgeschichte von Queidersbach.
Adam Müller: Lehrbuch der praktischen Landwirtschaft; Mainz 1845
Pankraz Fried: Die Sozialentwicklung im Bauerntum und Landvolk.
Werner Weidmann Die wirtschaftlichen – sozialen Hintergründe der Pfälzer Revolution von
1849. Jahrbuch zur Geschichte von Kl. Bd. 22-23
Jerome Blum: Die bäuerliche Welt; Büchergilde Gutenberg.
Heinz Friedel: Schopp
Heinrich Haas: Gemeinde Trippstadt- Ihre Bürger von 1666 bis 1890
Franz J. Müller: Revolutionäre Ereignisse in Leimen am 15. und 16. Juni 1849. Jahrbuch zur
Geschichte von Kaiserslautern Bd. 22-23.

Sonntag, 25. Januar 2015

Druiden im Pfälzerwald

Vom Druidentum im Pfälzerwald gibt es so gut wie keine Überlieferungen, nicht nur weil die Druiden ihre Überlieferungen nur im Geheimen weitergaben, auch von den Druiden selbst wissen wir nichts, weil es hierüber keine Aufzeichnungen antiker Autoren aus diesem Gebiet gibt, wie wir es aus anderen Landschaften kennen. Dennoch waren die Druiden im Pfälzerwald denn die Kelten siedelten hier und das Druidentum gehört zur keltischen Welt wie die Kelten zu den Druiden, das eine ist ohne das andere nicht denkbar.
In der Zeit der gallo – römischen Besiedelung des Pfälzerwaldes gab es wahrscheinlich schon keine Druiden mehr in unserem Landstrich. Mit dem eindringen der Römer wurden sie aufs heftigste und mörderische von diesen verfolgt.
Schauen wir einfach einmal auf das europäische Druidentum, lesen wir was Zeitzeugen uns hinterlassen haben und versuchen eine Deutung so weit dies möglich ist.
In der Pfalz wurden einige Keltengräber gefunden.Vor allem die sogenannten „Fürstengräber“ von Rodenbach und von Bad Dürkheim, gehören mit zu den bekanntesten in ganz Europa.
„Druidengräber“ hat man noch keine gefunden. Man muss davon ausgehen dass die Druiden eine einfachste Erdbestattung vorzogen und daher nichts mehr von ihnen übrig geblieben ist.

Bei den Festlandkelten, also den Galliern, gab es drei Kasten die besondere privilegierte Stellungen innehatten: die Barden, die vates und die Druiden. Diese Nachricht die wir Strabo verdanken, wird durch eine ähnliche Stelle bei Ammianus Marcellinus bestätigt: „Nachdem nun die Bewohner dort allmählich eine höhere Kulturstufe erreicht hatten, entwickelten Kunst und Wissenschaft, geweckt durch Barden, Euhagen und Druiden, ein starkes Leben. Die Barden feierten, begleitet von den süßen Weisen der Harfe, die Heldentaten berühmter Männer in epischen Gesängen, während die Euhagen sich um die Erforschung der höchsten Dinge mühten und die verborgenen Gesetze der Natur zu erklären versuchten. Die Druiden, Männer von weit überragender Geisteskraft, waren – so wie Pythagoras es vorgeschrieben hatte – in Bruderschaften zusammengeschlossen; ihre Beschäftigung mit den verborgensten und höchsten Geheimnissen machte sie erhaben; in ihrer Verachtung für alles Menschliche erklären sie die Seele für unsterblich“.
Das sich Marcellinus hier auch auf Pythagoras bezog darf man nicht so wörtlich nehmen, es ist allemal nur ein Vergleich.
Die Barden hatten keine direkte religiöse Funktionen und die Euhagen waren lediglich Priester und Wahrsager. Die Macht bei den Kelten hatten letztendlich die Druiden. Sie waren bei jedem Opfer und jeder kultischen Handlung anwesend, dennoch waren sie weit mehr als nur Priester. Sämtliche antiken Texte bezeichnen sie als Philosophen, denn sie waren nicht nur die Bewahrer der Tradition, die sie in England in einer Druidenschule lernten, wo das Studium zwanzig Jahre dauerte. Doch die Religion war nur ein Teil ihres Einflussbereiches, Cäsar berichtet uns:
„Die Druiden stehen an der Spitze des gesamten Gottesdienstes, sie besorgen die öffentlichen und privaten Opfer, sie sind die Lehrer und Vertreter der Religion; bei ihnen sucht die Jugend des Landes ihre Ausbildung, und sie stehen überhaupt bei den Galliern in hohen Ehren. Denn sie entscheiden auch fast über alle öffentliche und privaten Streitigkeiten. Wurde irgendein Verbrechen begangen, ist ein Mord vorgefallen, handelt es sich um einen Erbschafts - oder Grenzstreit, überall entscheiden und bestimmen sie über Bestrafung und Belohnung. Will sich ein einzelner oder ein Volksstamm ihrem Spruche nicht fügen, so verstoßen die Druiden den Schuldigen aus der Gemeinschaft. Das ist die härteste Strafe, die es bei den Galliern gibt. An der Spitze der Druiden aber steht einer, der unter ihnen das höchste Ansehen genießt. Stirbt dieser, und ist einer da, der sich unbestritten vor allen anderen auszeichnet, so folgt ihm dieser nach. Können mehrere den gleichen Anspruch erheben, so wird von den Druiden über sie abgestimmt, oder sie machen zuweilen den Streit um die Nachfolge mit den Waffen aus. Zu einer bestimmten Zeit des Jahres halten die Druiden im Carnutenlande, das als der Mittelpunkt von ganz Gallien gilt, an einem geweihten Ort einen Gerichtstag ab. Die lehre der Druiden stammt, wie man glaubt aus Britannien und ist erst von da nach Gallien verpflanzt worden, und auch jetzt noch begeben sich diejenigen, welche die Sache recht gründlich lernen wollen, zu ihrer Ausbildung nach Britannien. Die Druiden nehmen gewöhnlich nicht am Kriege teil und zahlen auch keine Steuern wie die übrigen; sie sind vom Heerdienst wie überhaupt von allen Lasten befreit. Diese großen Vorteile sind die Ursache, dass viele teils aus eigenem Entschluss, teils von Eltern und Verwandten dafür bestimmt werden. Sie sollen eine große Menge von Versen auswendig lernen. Einige bleiben daher zwanzig Jahre in der Lehre. Es ist nämlich streng verboten, jene Sachen niederzuschreiben, während sich die Gallier sonst in geschäftlichen und privaten Angelegenheiten des griechischen Alphabets bedienen. Wie es mir scheint hat jene Satzung zwei Gründe: einmal wollen die Druiden nicht, dass ihre Lehre unter das Volk kommen, dann sollen die Zöglinge nicht im Vertrauen auf die Schrift die Ausbildung des Gedächtnisses vernachlässigen. Denn das kommt ja sehr häufig vor, dass man sich auf die Schrift verlässt und dabei auf das Auswendig lernen und Behalten des Gelernten nicht den gehörigen Fleiß verwendet. Vor allen Dingen suchen die Druiden die Unsterblichkeitslehre zu fördern. Außerdem beschäftigen sie sich ausgiebig mit den Gestirnen und ihren Bewegungen, mit der Größe der Welt und der Erde, der Natur der Dinge, der Macht und Gewalt der unsterblichen Götter, und in diesem allen unterrichten sie auch die Jugend“.
Cäsars Aussagen über die Druiden und die das druidische Keltentum muss man immer sehr sorgsam und kritisch lesen.
Die Römer verfolgten die Druiden wussten sie doch wie gefährlich ihre lehre dem römischen Staat werden konnte.
In seinem Buch „die Keltische Frau“ begründet Professor Jean Markale der bekannte Kelten und Druiden Forscher, den Versuch das Druidentum zu unterdrücken folgendermaßen:
„...die Druiden stellten für den römischen Staat eine absolute Bedrohung dar, weil ihre Wissenschaft und Philosophie der römischen Orthodoxie in gefährlicher Weise widersprach. Die Römer waren materialistisch, die Druiden spirituell. Für die römer war der staat eine monolithische Struktur, die sich über bewusst hierarchisch organisierte Territorien erstreckte. Für die Druiden stellte er eine auf freier Übereinkunft beruhende moralische Ordnung mit einem rein mythischen zentralen Grundgedanken dar. Das römische Recht basierte auf privatem Grundbesitz, wobei die Eigentumsrechte ausschließlich in den Händen der Familienoberhäupter lagen, während für die Druiden Eigentum immer etwas kollektives war. Die Römer betrachteten Frauen lediglich als Gebärmaschinen und Lustobjekte, die Druiden bezogen sie in ihr politisches und religiöses Leben mit ein. Daraus lässt sich ermessen wie sehr, wie sehr das subversive Gedankengut der Kelten die römische Ordnung bedrohte, obwohl dies nie offen ausgedrückt wurde...“
Einer der ersten antiken Historiker, der nach den Gründen für den Niedergang des Druidentums fragte war Plinius der Ältere. Dabei zögerte er nicht ihn der römischen Unterdrückung anzulasten. Allerdings darf man seine Behauptung, dies sei auf die Empörung der Römer, wegen der keltischen Menschenopfer in ihren Ritualen, die ja die Druiden vollzogen, nicht als glaubwürdig anerkennen. Schließlich brachten ja die Römer selbst Menschenopfern ihren Göttern dar.
In Wirklichkeit aber beunruhigte die Macht der Druiden die politischen Kreise in Rom. Auch dort, wo die Kelten einen Teil ihrer Selbstständigkeit behalten konnten, wurden die Druiden beseitigt oder mussten nach Irland fliehen.
Im irischen Epos schließlich wurden sie von den filid, von den Wahrsagern und Priestern, die bei Ammianus Marcellinus als Euhagen erscheinen, in den Hintergrund gedrängt.
Im Jahre 52 n.Chr. Wurden die Kelten bei Alesia, den genauen Ort kennen wir nicht, vernichtend geschlagen. Gallien wurde ins römische Reich einverleibt. Von nun an herrschte eine römisch – gallische Kultur in ganz Gallien und somit auch in unserem Landstrich. Die uralte spirituelle Tradition der Druiden ging im Dunkel der Geschichte verloren. Wer die Druiden wirklich waren und worin das Druidentum im einzelnen wirklich bestand werden wir wohl nie klären können. Zu tief war die Verschwiegenheit dieser keltischen Weisen.
Doch jede Religion und sei sie auch vor noch so langer Zeit untergegangen hinterlässt Spuren und Fragmente. Wir finden sie in den steinernen Hinterlassenschaften, in alten Gräbern und versteckt auch schriftlich in Märchen, Sagen und Überlieferungen.
So können wir davon ausgehen das in den Pfälzer Märchen zum Teil keltische Überlieferungen enthalten sind. Auch sie müssen auf ihre keltischen Wurzeln überprüft werden.
Zwischen der Lehre der Druiden und dem Christentum gibt es eine besonders auffällige Identität: nämlich jene Vision von der Unsterblichkeit der Seele und der Auferstehung. Das frühe Christentum hat ohne Zweifel einiges von der keltischen Religion übernommen.
So lebt die Philosophie der Druiden auch heute noch, wenn auch versteckt, in vielen Überlieferungen fort.

hukwa


Freitag, 23. Januar 2015

Während meiner Wanderungen

Bei meinen Wanderungen durch die Wälder möchte ich meine Ruhe haben. Ich laufe so das ich nicht mit Anderen zusammentreffe. Der Wald ist mir ein Heiligtum und die banalen Gespräche meiner Mitbürger stören meine Intuition. In den Wäldern werden meine Gedanken zu wehenden Winden, die ich in die Weite fliegen lassen möchte. Zu interessant sind die Schöpfungen der Natur als das ich mich von Menschen davon ablenken lassen würde.
hukwa

Mittwoch, 21. Januar 2015

Von seltsamen Zeichen auf Steinen und Wegnamen - Befand sich in Johanniskreuz einst eine fränkische Huntare?

Der Henkmantels – Loog Stein in der Nähe der alten Hundstrasse bei Johanniskreuz
Von Hans Wagner
Aus der Zahl der Gräber und der Funde zwischen Johanniskreuz und der Haidelsburg, ist zu schließen, das in dem Jahrtausend vor Chr. Geburt dieser Raum schon besiedelt war.
In vorchristlicher zeit waren es vor allem die Kelten die den besagten Raum besiedelten. Bis die Römer 50 vor Chr. zum Rhein vorstießen. Sie verdrängten die keltische Bevölkerung nicht es ergaben sich enge gallo-römische Beziehungen vor allem im Gebiet um die Haidelsburg bei Waldfischbach- Burgalben. Um etwa 375 begannen dann die Völkerwanderungen. Im Jahre 406 gab der römische Feldherr Stilicho die Rheingrenze auf. Germanische Völkerscharen stießen in den fast menschenleer gewordenen Raum vor. Zuerst die Alemannen, die dann 496 wiederum von den Franken weiter nach Süden abgedrängt wurden. Nun begann für unsere Heimat eine neue Besiedelung Höfe,Weiler und Dörfer entstanden. Für diese Siedlungsgeschichte spielte die alte Verkehrsstraße und somit der „Verkehrsknotenpunkt“ Johanniskreuz eine wichtige Rolle.
Die Frage, ob die Franken oder Alemannen zwischen dem 5. und 6. Jahrhundert den pfälzischen Boden in Besitz nahmen, hat Prof. Christmann durch seine Namensforschungen geklärt. Er schreibt hierzu: „Mögen in der Vorderpfalz zunächst auch Alemannen Fuß gefasst haben, der Sieg des Frankenkönigs Chlodwig kurz vor oder nach dem Jahre 500 unterwarf die ganze Pfalz der fränkischen Herrschaft. Die Alemannen flohen oder wurden ausgetrieben. Jedenfalls besetzten die Franken nun das Land bis in das nördliche Elsass hinein.“ Es waren vor allem fränkische Sippen und sogenannte „Hundertschaften“ unter Anführung eines „Hunto o. Hundo“ die nun das Land besiedelten. An den Ortsnamen verfolgt Prof. Christmann, wie sich die fränkische Einwanderung vollzog. Er schreibt: „Sippenweise kamen die Franken von Norden über den Rhein herüber in die Ebene zwischen Rhein und Haardt. Aber schon lange vorher waren die Franken in die Mosellande bis über Trier hinaus eingewandert und weiter in das untere Saartal. Dann schoben sich fränkische Sippen von da saaraufwärts über die Blies herüber, in das Land zwischen Zweibrücken und nach NO in den Westrich.“
An der Spitze der fränkischen Sippen stand als Anführer das Sippenoberhaupt. Da es noch keine Familiennamen gab- sie entstanden erst in dem Zeitraum zwischen 1200 und 1600- benannte man die einzelnen Leute nach der Zugehörigkeit zu ihrem Anführer, dessen Vorname auch im Verlauf der Besiedelung der Niederlassung ihren Namen gab. So trägt die einstige fränkische Siedlung Kollweiler (Lk. Kl.) den Namen ihres Begründers „Colo“.
Nach dem die im 6. Jahrhundert entstandenen Orte und Dörfer an Einwohnerzahl zugenommen hatten, und der Boden für den Nachwuchs nicht ausreichte mussten die Jüngeren ausziehen und neuen Boden suchen. Diesen konnten sie aber nur in den bisher verschmähten tiefen Waldgebieten des Pfälzerwaldes finden. In diesem Waldgebiet das wir heute Pfälzerwald nennen entstanden im 7. und 8. Jahrhundert zahlreiche Einzelsiedlungen, die man „Wilari“nannte. Aus diesem Wort bildete sich später das „Wilre“ und dann nach dem 15. Jahrhundert „Weiler“. Viele dieser Weiler gingen später wieder ein und heißen heute Wüstungen.
Wir können nicht ausschließen das bereits in fränkischer Zeit in Johanniskreuz ein solcher Weiler stand. Auch der Name Frankenweide in Johanniskreuz könnte für eine fränkische Besiedelung sprechen.

Der uralte Henkmantels – Loog Felsen gibt sein Geheimnis nicht preis. Woher kommen die seltsamen Zeichen auf dem alten Grenzstein und was bedeuten sie?
Der, beziehungsweise die Steine, stehen in der Nähe der alten Hundsstrasse bei Johanniskreuz, wo sich auch ein altes Gräberfeld befindet.
Die Hundsstrasse war eine Altstrasse, ein vorgeschichtlicher Weg, der in fränkische, römische und keltische Zeit zurückreicht.
Walter Eitelmann schreibt darüber in „Rittersteine im Pfälzerwald“: „Von der Strasse von Metz nach Saarbrücken führte eine Abzweigung nach Osten über Zweibrücken, Niederauerbach, wo ein römischer Burgus, später ein fränkischer Königshof war. Von dort weiter an Waldfischbach vorbei, wo die römische Straßenstadion Heidelsburg war. Dann zog die Altstrasse vorbei an der Wüstung „Hundsborn“, wo ein fränkischer Königshof war, bis hinauf an den seit ältesten Zeiten vorhandenen Altstrassenknotenpunkt Johanniskreuz“.
Die Hunds – Strasse geht über den Hundsberg an der Hundsweiher – Sägmühle und dem Hundsbächel vorbei zur Wüstung „Hundsborn“, weiter durch das Schwarzbachtal.
Was hat es nun mit dem Namen „Hund“ auf sich?
Wahrscheinlich handelt es sich hier um einen altfränkischen Ausdruck. Die fränkischen Gaue waren in Hundertschaften eingeteilt, an deren Spitze ein Hundertschaftsführer, der huno (hundert), stand. Später wurde er als ein unter dem Gaugrafen stehender Beamter zum Hundertschaftsrichter beim huntdinc, was Gericht des Huno bedeutet. Dem Hundo stand eine bewaffnete Gruppe zur Seite, zur Durchführung der Gerichtsurteile. Ein solches Gericht, eine Hundertschaftsdingstätte befand sich in Waldfischbach bei der dortigen Kirche. Orte wo sich der Hundo mit seiner Hundertschaft niederließ wurden Hundheim, Hundsdorf, Dorf des Hundo genannt. So auch Hundsstrasse,, Strasse des Hundo, Hundsborn, Born des Hundo, Hundsbrunnen, Hundsacker und Hundsweiher. Auch im pfälzische Dorf Kollweiler, im Landkreis Kaiserslautern gibt es einen Hundsweg, er leitet sich ebenfalls vom Hundertschaftsführer, Hundo, ab, der diesen Weg regelmäßig zur Gerichtsstätte nahm.
Man kann also nicht ausschließen das in der Nähe der Loog – Felsen einmal eine altfränkische Waldgerichtsstätte war.
Möglich wäre auch eine Huntare. Die Huntare bezeichnet einen vom fränkischen König zur Verwaltung eines Gebietes eingesetzten Verband von Kriegern, eine sogenannte Hundertschar, wie oben schon erwähnt als Hundertschaft, aber auch eine kleine Siedlung nannte man Huntare. Diese Huntare wurden vorwiegend entlang der früheren römischen Strassen (Johanniskreuz!!) an strategisch wichtigen Punkten angelegt um Verkehrswege zu sichern.

Lit. Hinweise:
Die Besiedelungsgeschichte des Reichslandes und seiner Gerichte; von Wilhelm Bußer
Rittersteine im Pfälzerwald; von Walter Eitelmann


hukwa



Hieronymus Bock

Hieronymus Bock Botaniker, Pfarrer und Arzt war zweifelsohne einer der bekanntesten Kräuterkundigen seiner Zeit. 1498 geboren ist sein wirklicher Geburtsort nicht mehr sicher nachzuweisen. Gleich drei Orte beanspruchen sein Geburtsort zu sein: Heidersbach im Odenwald, Heidelsheim bei Bruchsal und Queidersbach im Pfälzerwald. Das Bock tatsächlich aus Queidersbach stammt versuchte 1968 Gerhard Staat im „Heimatkalender für die Stadt und den Landkreis Kaiserslautern“ nachzuweisen. Dieser interessante Artikel ist nicht ganz ohne Logik, Bock könnte tatsächlich in Queidersbach das Licht der Welt erblickt haben. Auch viele zeitgenössischen Autoren und Hieronymus Bock Experten sehen die Heimat dieses großen Botanikers und Arztes im „westlichen Pfälzerwald“. Bock gab im Jahre 1546 ein Kräuterbuch heraus, das zu den besten seiner Zeit zählt, dieses Buch enthält neben der medizinischen Verwendung der Pflanzen auch Angaben über Fundorte im westlichen Pfälzerwald.
Über die Jugend von Hieronymus Bock ist wenig bekannt, sicher ist dass seine Eltern zwischen 1519 und 1530 in Schifferstadt lebten. Bock studierte in Heidelberg wo er sich 1519 immatrikulierte. 1522 finden wir ihn als Lehrer und Botaniker in Zweibrücken, damals Residenz Herzog Ludwig II, bei dem er eine Anstellung bekam. Im März 1532 wurde Bock Leibarzt Ludwigs, für den Fürsten konnte er allerdings nichts mehr tun dieser starb noch im selben Jahr an den folgen seines jahrelangen schweren Alkoholmissbrauchs. In Zweibrücken begegnete er Johann Schwefel dem späteren Reformator der Stadt. Diese Begegnung wurde für Bocks weiteren Lebensweg sehr prägend.
Er heiratete die Zweibrücker Bürgerstochter Eva Victor, betätigte sich als Alchimist und legte einen botanischen Garten für herzog Wolfgang des Sohnes von Ludwig II an. 1533 erhielt er als verheirateter Laie eine Pfründe im Hornbacher Fabiansstift. Diese bekam er wohl um ihm eine Lebensgrundlage zu geben aber auch um ihn in Zweibrücken halten zu können. Zu dieser Zeit galt Hieronymus Bock schon als renommierter Wissenschaftler und Kräuterkundiger. Seinen Pflichten als Stiftsherr kam er nur mäßig nach was schließlich zu Streiterein mit den anderen Stiftsherren führen musste. Der Streit wurde 1536 für ihn in einem Vergleich günstig beigelegt woraus man schließen kann dass er beste Beziehungen zum Fürstenhaus pflegte. Er wurde von den Lehrverpflichtungen an der Schule befreit und musste auch am Chorgebet (Stundengebet) und den Kapitelsitzungen nur teilnehmen wenn es seine öffentliche Pflichten und botanische Studien erlaubten.
Um 1538 übernahm Bock das Pfarramt der Gemeinde Hornbach.
Mit dem Augsburger Interim von 1548 erlitt die Reformation einen herben Rückschlag, nach dem verlorenen Schmalkaldischen Krieg gerieten die evangelischen Fürstenstände und Reichsstädte in arge Bedrängnis. Das Interim stieß auf protestantischer als auch auf katholischer Seite auf heftigen Widerstand. In den süddeutschen protestantischen Gebieten wurde es mit staatlichem Zwang, in den norddeutschen Gebieten nur oberflächlich durchgeführt. Bereits 1552 wurde das Augsburger Interim nach Protesten der protestantischen Fürsten wieder zurückgenommen und die konfessionelle Spaltung des Reiches wurde angenommen.
Während des Interims musste der mit Hieronymus Bock befreundete Abt des Klosters Hornbach Kintheuser dem katholischen Johann Bonn von Wachenheim seinen Platz räumen. Dieser sperrte Bock und den anderen lutherischen Stiftsherren und Pfarrern die Einkünfte und forderte sie auf dem protestantischen Glauben zu entsagen. Hieronymus Bock verließ Hornbach und ende Juli 1550 finden wir ihn in Saarbrücken als Leibarzt von Graf Philipp II. Dieser war Hieronymus sehr verbunden hatte dieser ihn doch einst von einer lebensgefährdeten Krankheit geheilt. Auch hier legte er gleich nach seiner Ankunft einen großen Kräutergarten an.
Das Saarbrücker Exil dauerte zwei Jahre von hier aus schrieb er seinen bekannten Sendbrief an seine ehemalige Gemeinde in Hornbach. In diesem Schreiben, seinem einzig überlieferten theologischen Text, das nur handschriftlich erhalten ist wendet er sich an seine Gemeinde und mahnt sie an fest an den Werten des lutherischen Glaubens sich zu halten.
1552 kehrte er nach Hornbach zurück. Vermutlich gleich nach dem Passauer Vertrag, der den Interimsbestimmungen ein Ende setzte. Er setzte nun seine Predigertätigkeit wieder fort und konnte sich auch ungehindert wieder seinen botanischen Studien widmen.
Hieronymus Bock starb am 21. Februar 1554 und wurde in der Stiftskirche St. Fabian beigesetzt. Die lateinische Grabschrift lautet in der Übersetzung: Am 21. Februar im Jahre des Herrn 1554 entschliefen Seele und Körper von Hieronymus Bock, der Arzt und Stiftsherr dieses Hauses war, im Herrn Jesus; dessen Seele Ruhe in der Gemeinschaft der Seligen. Amen.

hukwa

Samstag, 17. Januar 2015

Offener Brief an die Redaktion „Die Rheinpfalz“

Betreff: Artikel: Vergessen und Verloren – Südwestdeutsche Zeitung vom 9.1.2015.

Sehr geehrte Damen und Herren der Redaktion „Die Rheinpfalz“,
leider muss ich nochmals auf den unrühmlichen Artikel von Frau Klag – Ritz zurückkommen.
Viele Trippstadter Bürger haben leider vergeblich auf eine Richtigstellung der Rheinpfalz Redaktion
zu diesem Artikel gewartet, der in unserer Gemeinde große Empörung hervorgerufen hat.
Den kurzen Artikel vom 15. 1.2015 in der Südwestdeutschen Zeitung, kann man ja nicht als Richtigstellung bezeichnen, hier wurde einfach den Lesern Sand in die Augen gestreut. Meines Erachtens ist dies die zweite Mogelpackung zum Thema Schlosspark die den Rheinpfalz Lesern verkauft wird.
Heute am Samstag den 17.1.2015 war allemal ein kleiner gekürzter Leserbrief in der Zeitung, mir ist aber bekannt dass einige Leserbriefe ihre Redaktion erreicht haben, warum wurden nicht wenigstens einige davon veröffentlicht?
Nun können Sie damit argumentieren, dass man nicht alle Leserbriefe veröffentlichen kann, das ist richtig, ABER dann hätte zumindest eben eine objektive Richtigstellung in der Rheinpfalz erscheinen müssen oder die Gegendarstellung von einem Trippstadter Bürger. Dass dies alles nicht geschieht gibt natürlich einigen Menschen zu denken auf.
Warum meine Damen und Herrn von der Redaktion weigern Sie sich so vehement, dass diesem Artikel von Frau Klag – Ritz sein Lügengebäude genommen wird?
Warum stellen sie sich gegen die Wahrheit die eigentlich oberstes Gebot einer Tageszeitung sein sollte?
Sie kennen bestimmt  Artikel 5. unseres Grundgesetzes: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild.... ich denke Sie kennen den Rest.
Wenn nun eine Zeitung eine Falschmeldung bringt, haben dann die Leser, die jeden Monat nicht gerade wenig für ein Abonnement bezahlen, nicht das Recht, dass diese Falschmeldung von der Zeitung widerrufen wird oder dass ein neuer Artikel der der Wahrheit entspricht erscheint?
Es hat doch keinen Wert wenn sie versuchen durch geschicktes Textmanöver (siehe Artikel vom 15.1.2015) über Falschmeldungen hinwegzutäuschen.
Nach meinen Erfahrungen mit dem Schlosspark Artikel und der Weigerung der Richtigstellung muss ich persönlich davon ausgehen dass solches öfters in ihrer Redaktion vorkommt. Damit will ich ganz offen ausdrücken dass ich bestimmt in Zukunft ihre Zeitung nicht mehr kaufen werde. Da kann ich mir auch ein billiges „Revolverblättchen“ kaufen, da weiß ich wenigstens, dass ich belogen werde.
Eine seriöse Tageszeitung deren Aufgabe es ist, sich in das Tagesgeschehen einzumischen, sollte sich in erster Linie der Wahrheit verpflichtet fühlen.

Mit freundlichen Grüßen
Hans Wagner
Trippstadt 

hukwa

Donnerstag, 15. Januar 2015

Tagesspruch

Es kann nur dann ein Lächeln
aus dem Spiegel schauen,
wenn ein Lächelnder
hineinschaut.

Aus China

Dienstag, 13. Januar 2015

Innen und Aussen sind Eins

Die flüchtigen Wolken am Himmel
spiegeln sich im wandelbaren Wasser
des Wildbachs
die Farbnuancen des Morgenhimmels
fordern die Inneren
Ressourcen und Phantasie heraus
hinein zu laufen
in eine
transzendente Wirklichkeit
aufnehmend das schöpferische Dasein
bleibt der Blick zugleich nach Innen gerichtet
hier in den
Wäldern
sind
Innen und Aussen Eins.
hukwa

Sonntag, 11. Januar 2015

Leserbrief Schlosspark Trippstadt

Leserbrief an die Rheinpfalz zum Artikel vom 9.1.2015 – Südwestdeutsche Zeitung – Vergessen und Verloren?
Trippstadter Schlossgarten pflegt seinen Dornröschenschlaf... 

Dieser Leserbrief von mir bezieht sich auf den Artikel in der Rheinpfalz vom 09.01.2015, Autorin des Artikels war Frau Klag-Ritz.
 

Viele Trippstadter Bürger sind verärgert über den Artikel von Frau Eva Klag – Ritz und das zu Recht. Anscheinend hat die Verfasserin überhaupt nicht recherchiert und sich nicht richtig informiert. Ich wage zu bezweifeln, dass sich Frau Klag-Ritz überhaupt mehr als einmal im Trippstadter Schlosspark aufgehalten hat. Ich bin fast täglich im Schlosspark, den ich seit Jahrzehnten bestens kenne.
In diesem Artikel fallen sofort Wörter wie „armselig“, „vernachlässigt“ usw. ins Auge des Lesers.
Vernachlässigt ist dieser Park auf keinen Fall, auch stimmt es nicht „dass das Trippstadter Herz nur mäßig... für den Schlossgarten schlägt“ (Woher will die Verfasserin das wissen?).
Ich persönlich möchte auf keinen Fall Polemik betreiben und halte mich deswegen an Fakten im Gegenteil zu Frau Klag – Ritz, in deren Artikel jegliche Objektivität fehlt und aus dem man nur negatives über unseren Ort und die „politischen Kräfte vor Ort“ heraus lesen kann.
Trippstadt ist ein Tourismus Ort und da fragt man sich natürlich, was das Ziel eines solchen Artikels ist, der nur Negatives enthält? Was will die Verfasserin damit bezwecken, wenn sie Sachen auflistet die einfach nicht stimmen?
Ich kenne jede Menge Rheinpfalz Artikel aus den letzten drei Jahren über den Schlosspark, in denen das Ambiente dieser Anlage aufs höchste gelobt wird.
Natürlich ist der Schlossgarten nicht mehr in seinem historischen Zustand, alles im Leben unterliegt dem Wandel.
Ein Park ist ein Stück Natur, d.h. sein Aussehen resultiert aus einem ständigen Kräftespiel zwischen jahreszeitlichem Wechsel, natürlicher Entwicklung und naturgegebenem Zufall – er ist also auch ein Biotop für Pflanzen und Tiere. Doch vor allem ist er ein „Psychotop“ für die zahlreichen Besucher dieses Parks. Und von ihnen hört man immer wieder ein Lob über den schönen Park. Ich weiß von was ich rede, ich habe jahrelang Gäste durch diesen Park geführt, allein im letzten Jahr waren es über 40 Gruppen. Nebenbei bemerkt waren unter diesen Besuchern auch Architekten und Historiker die etwas ganz anderes zu erzählen wussten als in diesem Artikel geschrieben wird, der übrigens keine besondere journalistische Leistung ist.
Nun frage ich mich natürlich wie der Park „vernachlässigt“ sein kann, wenn sich neben zwei Gemeindearbeitern auch noch etliche Ehrenamtliche um den Park kümmern?
Ich habe bis jetzt noch nicht eine vertrocknete Rosenpflanze entdecken können.
Nicht nur „einmal im Jahr ist der Park in tausend Lichter getaucht“ sondern mehrmals im Jahr! Schon im Juni beginnt mit dem „Französischen Abend“ die „Parksaison“. In den letzten Jahren gab es zahlreiche Ausstellungen und unterschiedlichste Veranstaltungen im Schlosspark.
Was nun die „hohen Bäume“ betrifft, darunter einige seltene und alte Arten, gehören diese zum „Trippstadter Baumpfad“ (denn man übrigens an seiner Beschilderung erkennen müsste) der regelmäßig von Schulgruppen besucht wird.
Fernsehen und Radio berichten oft aus dem Schlosspark. Wie kann man da von einem „Dornröschenschlaf“ sprechen?
Was mich noch mehr verwundert ist, dass aus diesem Artikel überhaupt nichts über den ökologischen Wert des Parks hervorgeht?
Das schönste Vorbild für einen Park ist schließlich immer noch die Natur und im Trippstadter Schlosspark haben eine Menge seltener Pflanzen und Tierarten ihren Lebensraum und Rückzugsgebiet gefunden. Und zwar in harmonischer Geselligkeit mit den Besuchern.
Erwähnenswert sind auch die an die „hohen Bäume“, wie sie die Verfasserin nennt (korrekt wäre Altbäume) gebundenen Vogelarten im Park. In den Fugen der wunderschönen Sandsteinmauer die das Gelände umgibt finden zahlreiche bedrohte Pflanzen und Insektenarten eine Heimstatt.
Man kann einen Park wie diesen nicht nur aus dem Blickwinkel des Geschichtsbewusstseins sehen sondern muss ihn aus einer ökologisch – gesellschaftlichen und ganzheitlichen Perspektive sehen.
Wenn im Winter Schnee liegt kommen die Eltern mit ihren Kindern sogar aus Kaiserslautern angefahren um hier Schlitten zu fahren.
Zu jeder Jahreszeit bietet der Trippstadter Schlosspark seinen Besuchern Ruhe und Erholung. Im Sommer ist er der ideale Ort für Familien mit Kindern, die hier ungestört auf den Wiesen spielen können. In der Mittagszeit halten sich hier viele Berufstätige auf um Ihre Mittagspause zu genießen. Und wer noch nie eine verzauberte Vollmondnacht im Trippstadter Schlosspark verbracht hat, kann das Ambiente dieses Parkes nicht schätzen. Wenn keine Veranstaltungen sind, ist der Park eine Oase der Ruhe und Besinnlichkeit, was die Besucher zu schätzen wissen! Zu den zahlreichen Veranstaltungen im Schlosspark kommen die Gäste von nah und fern und genießen das romantische Ambiente das jede dieser Veranstaltungen zu etwa besonderem macht!
Auf jeden Fall schläft dieser Park keinen „Dornröschenschlaf“.
Da wir bei den Märchen sind: alle Märchen fangen mit „es war einmal an...“ auch manche Zeitungsartikel!

Hans Wagner

Sonntag, 4. Januar 2015

BaumEwigkeit

Bäume
wie ruhig steht ihr da
der Ewigkeit so nah
Wesen wächst aus eurem Sein
in mein eigenes hinein. 
hukwa 

Hier im Walde
ruh ich gern
um mich Stille
Welt ist fern
in mir ruhet
Stern und Stein.
hukwa

Mittwoch, 31. Dezember 2014

Das Jahr neigt sich seinem Ende zu

Ein Jahresring hat sich geschlossen
ich wünsche euch ALLEN
ein FROHES HARMONISCHES NEUES JAHR
draußen fliegen noch die Krähen und Elstern
Stare und Rotkehlchen sehen wir auch noch
und durch die heimischen Wälder schleicht versteckt
hier und dort noch eine Wildkatze
einmal schaute ich in den Gartenteich da sah ich Kaulquappen
die haben eine Ähnlichkeit mit Walen finde ich
Du glaubst nicht das Kaulquappen eine Ähnlichkeit mit Walen haben
Dann hast du nie genau hingeschaut
Ich sag dir noch was – ich habe gestern eine Forelle gegessen
natürlich selbst gefangen mit meiner Hand
ich habe ein Feuer entfacht und sie in der Glut von Buchenholz geräuchert
allein im Wald mit einem kleinen Feuer und einer Forelle das ist schon was besonderes
Als ich an den Horizont schaute dachte ich jetzt beobachten sie mich vielleicht mit einem
Satelliten
die Forelle hat wunderbar geschmeckt
Ich weiß nicht wann ich mal wieder eine selbst gefangene Forelle essen kann
das ist nichts ALLTÄGLICHES nein es ist eine fast heilige Handlung
ja die Satelliten
Heute sagte mir einer der noch verrückter ist als ich diese Satelliten seien
doch tatsächlich die
Augen des
Techno- – Gottes
ich lächelte über diesen Schwachsinn und dachte an den
Forellenkopf
den habe ich für den Fuchs liegen lassen
Forellen haben harmonische Augen
in ihnen spiegelt sich der Glanz der Waldelfen
natürlich wünsche ich auch den Elfen
ein frohes neues Jahr. 

hukwa

Raunacht

Am Waldweg
die Autospuren sammeln das Regenwasser
in den entlaubten Bäumen
summt der Dezemberwind wie Geisterschar
Raunacht
rief da eben nicht
Jorinde
das sie der Geliebte finde
ewig ist der
Augenblick
in
Gedicht
und
Sage
hier im Wald
im Wurzelstock
schaue ich
Kentaurengestalt.
hukwa

Dienstag, 30. Dezember 2014

Auch ich war in Arkadien - ET IN ARCADIA EGO

…Auch ich war in Arkadien und bin auch heute noch des öfteren in dieser sehr schönen bukolischen Landschaft. Es war ein Maler der Renaissance, der Arkadien, berühmt machte.
Der Maler Poussin hatte es geschaffen. Vor einem Grabdenkmal in einer einfachen Naturgewaltigen Landschaft kniet ein Schäfer und entziffert seinen beiden jüngeren Gefährten und einem Hirtenmädchen die halberloschene Inschrift: ET IN ARCADIA EGO, auch ich war in Arkadien. Man findet sein Arkadien dort in der Natur, wo man sich zu Hause fühlt, ich finde es heute in diesem großen alten Garten.
Oft sitze ich hier und beobachte diesen alten Garten, in seiner farbenprächtigen Vielfalt, ein Stück verwilderter Kultur. In seiner Farbenpracht, in der Vielfalt seiner Pflanzen und Besucher, täglich verändert er sich, doch das Fundamentale bleibt gleich an ihm. Er ist eine starke Daseinsform und im Sommer vergeht kein Tag, wo ich mich wenigsten nicht für eine kurze Zeit in ihm aufhalte. Verwunschen ist er märchenhaft und voller Zauber. Ich mag alte und verwilderte Gärten sie sind reiner Ausdruck.
Oft gehe ich dann hinein in die bunte Farbenvielfalt dieser Gärten, schmecke, rieche und schaue die Schönheiten solch geheimnisvoller Reiche. Mehr träumend als denkend bewege ich mich dann durch die volle Farbenpracht und den grünen Pflanzenrausch. Ich taste mich mit meiner Seele hinein in die grüne Pflanzenwelt, allein mit dem Intellekt sind sie nicht zu fassen. Und ich spüre hier wird berichtet von den Uranfängen von so vielem.
Wenn ich hier am frühen Morgen sitze höre ich von weitem den Ruf des Schwarzspechts, es ist ein markanter Ruf, schon in der Kindheit habe ich ihm mit Vorliebe gelauscht. Oft trägt er mich fort, hinein in die ziehenden Wolken, in den Wald und noch tiefer, hinein ins reich der Erinnerungen, ins Zauberland der Kindheit. Weit weg bringt mich der Ruf des Spechts, an längst vergessene Orte die mir fremd erscheinen und dann plötzlich wieder so bekannt werden, wie Arkadien.
Dann erkenne ich immer wieder aufs neue wie die Natur in steter Wechselbeziehung mit mir spielt. Nein dies ist kein rasch verblühender Zaubergarten, hier ist Arkadien, ich war auch dort, so geht es mir durch die Sinne. Hier ist Verweilen pure Lust und Liebe, wie eine wunderschöne Frau nimmt mich der alte Garten auf.
O lacht nur ihr Betonanbeter, was wisst ihr von der einfachen Mentalität der Bewohner Arkadiens. Juvenius Arcadicus, arkadischer Jüngling, war einst ein Tadel. So benannt nach den Einwohnern Arkadiens, die der Natur näher standen als den Städten. Die Arkadier galten als wild wie der erymanthische Eber der in den Wäldern Arkadiens hauste. Als Terenz der Welt den Rücken kehrte, wusste er keinen besseren Ort um sich zu verkriechen als das wilde Arkadien, das äußerste Ende der Welt wie man dies damals nannte. Auch die Arkadier hatten einen Tempel, denn Phigalia, das Gegenstück zum Parthenon in Athen. Itkinos, einer der Männer die am Parthenon mitgebaut hatten, errichtete ihn auf Wunsch der Arkadier. Noch heute künden die Reste des Säulenumganges von Größe und Seltsamkeit, dieses nicht gerade für seine zeit gewöhnlichen Tempels. Er war eben Arkadienhaft!
So ist auch dieser Garten, hier blüht Arkadien mir und arm sei der Mensch der kein Arkadien hat. Wie es Hölderlin einmal ausdrückte: "Nicht begrenzt werden vom Größten und dennoch ein beschlossen sein vom geringsten, das ist göttlich". Das ist Arkadien.

hukwa

Montag, 29. Dezember 2014

Waldwache

Hier zwischen Nacht und
Mitternacht
im Wald
hier habe ich meine
meiste Zeit verbracht
habe ich was versäumt
Waldnächte schenkten mir
die wunderschönsten Stunden
O Vollmond Nacht
beglückte Stunde
in voller Pracht.
hukwa

Donnerstag, 25. Dezember 2014

Mein alter Garten

Als hätten Blumen bekränzte Feen ihr geheimes Reich geöffnet so durchzieht der süß-schwere Maiduft den alten Garten. Der Welt entrückt, verborgen hinter den Blütenschleiern des weißen Hartriegels und des überschäumenden und verführerischen Perlmuttsstrauchs existiert hier eine eigene Welt. Der Märchenwelt scheint er entstiegen zu sein oder der Traum Dornröschens hat ihn hierher verbannt. Ein wunderschöner kleiner Teich ladet nicht nur Libellen und Schwebfliegen zum Verweilen ein sondern auch Nymphen und Elfen. In diesem kleinen Paradies scheinen auch Gnome und Kobolde gern gesehene Gäste zu sein. Bizarre Wurzeln, Äste, Findlinge und bemooste Steine am Teich bilden einen wundervollen Kontrast zu den filigranen Strukturen der Pflanzen und über allem regiert der süßliche Duft des Mai.
Eine grüne Pflanzenmagie umrahmt vom märchenhaften Zauber des wildwuchernden Efeus lässt hier alles etwas jenseitig erscheinen. Als wäre der alte Garten Teil der Anderswelt. Wahrscheinlich ist er aber eine Zwischenwelt, eine Welt zwischen Jenseits und Diesseits, zwischen realer Welt und Anderswelt.
Wer hier wandelt fühlt sich ins Reich der Romantik versetzt und beginnt alsbald mit der Suche nach der blauen Blume die man hier vermutet. Jene Blume die der Wirklichkeit das voraus hatte, dass sowenig wie sie gefunden werden kann, wird sie auch niemals verloren gehen. Wenn sie auch nirgendwo wächst, dann lebt sie doch auf ewig. Denn sie ist das Urbild des grenzenlosen Geistes. Doch hier, in diesem alten verträumten Garten, könnte sie tatsächlich wachsen. Es liegt ein unbeschwerter und geheimnisvoller Zauber über diesem alten Garten, der jenen die ihn betreten wie ein Gruß aus einem anderen Zeitalter empfängt.
Man spürt deutlich die Kraft die hier wirkt, eine Kraft von der alle hier wachsende Wesen erfüllt sind und die beim Betreten dieses Idylls auf einem überzugehen scheint. Die uns berührt wie ein Zauber als würde uns für einen Moment die Göttin Aurora persönlich berühren.
Es heißt das Urbild aller Gärten sei der Paradiesgarten und dieser hier schien nach seinem Ebenbild geschaffen zu sein. Der Glückliche nimmt hier, wenn auch nur leicht und verschwommen, jene Wesen wahr, die ansonsten nur in seiner Einbildung, in seiner Imago, existieren. Er weiß sie sind vorhanden, aber eben nicht von dieser Welt, doch die Welt des alten Gartens ist nun einmal eine Zwischenwelt, wer sie betritt sollte sich darauf gefasst machen, dass die unsichtbaren Geister die ihn begleiten sich für einige Zeit verkörpern und er somit das erste Mal die wirkliche Realität schaut und nicht nur einen Teilaspekt von ihr. Denn hier ist alles verwunschen.
Durch eine Sandsteinmauer schirmt sich der Garten von der profanen Welt ab. Keine Schmutzwässer sickern ein in dieses Paradies und seine unsichtbaren Bewohner haben hier ein Refugium gefunden. Wer von außen an der hohen Steinmauer vorbei läuft ahnt nicht das sich hier ein letztes Kleinod verbirgt.
Nur jenen die noch beseelt sind vom alten Glauben öffnen sich seine Pforten und er bekommt ein Einblick in die Geheimnisse einer Welt von der wir denken dass sie nie existiert hat.
Schon lange haben sich die Geister aus der Welt der Menschen zurückgezogen, nur noch wenige Plätze existieren, wo sie sich in dieser Welt behaupten können, der alte Garten ist solch einer.
Sie die nur noch in den Träumen von Dichtern existieren haben hier eine letzte Zufluchtsstätte gefunden. Und wer für einige zeit hier verweilen darf dem passiert es vielleicht, das sich das Tor zur Anderswelt öffnet und er einen Blick in sie werfen kann um geläutert aus dem alten Garten heim kehren zu können in die wahre Heimat die wir lange schon verlassen haben.



Der alte Garten liegt am ende der Stadt, gleich dort wo der Wald beginnt. Wie oft habe ich als Kind hier auf der vermoosten Steinbank gesessen und dem zarten Flügelschlag der Elfen geschaut und das fröhliche Gelächter der Gnomen in mich aufgenommen. An Abenden wenn vom nahen Wald die weißen Nebelschwaden aufstiegen und sich manchmal über den Garten legten und ihn noch mehr verzauberten als er es ohnehin schon war. Nie hätte ich sein Geheimnis verraten und behielt es bis Heute für mich. Jetzt kann ich darüber schreiben denn niemand außer mir weiß wo der Garten ist.
Und so soll es auch bleiben, doch glaubt mir irgendwann wird es wieder mehr solcher Paradiese geben. Das Heer der Geister wird zurückkehren um denen die reinen Herzens sind die Tore ihrer Reiche zu öffnen.
hukwa

Sonntag, 21. Dezember 2014

Vom Julblock und Raunächten - Eine heidnische Weihnachtsmythologie

Das Julfest war das große Winterfest der Germanen, ursprünglich den Seele der Verstorbenen geweiht, die nach germanischen Glauben um die Zeit der Wintersonnenwende ihren Umzug hielten und an Schmaus und Gelage teilnahmen. Das Fest dauerte in der Regel 12 Tage. Im norden wurde an diesem Fest neben den Geistern auch den großen Göttern, besonders Thor und Freyr, geopfert und Erntesegen für das kommende Jahr erfleht. Ein alter Brauch war es, am Julfest einen großen Eber, das dem Freyr heilige Tier, Gullinborsti, in die Halle zu führen und auf dessen Haupt Gelübde abzulegen. An Stelle des Julfest, trat später unser Weinachtsfest; aber noch heute erinnern, besonders im skandinavischen Norden, verschiedene Gebräuche an das alte heidnische Fest: der Julklap (Weihnachtsgeschenk), das vom Geber heimlich, aber mit lautem Schall ins Haus geworfen wird, der Juleber oder Julbock, ein feines Gebäck, dem ein Eberkopf aufgedrückt ist, Julgrütze, Julbrot, Julfeuer ect.
Wir sehen also auch das backen von Süßigkeiten geht auf einen alten heidnischen Brauch zurück, wie unsere Weihnachtsgeschenke auch. Die Kirche hat es geschickt verstanden, die alten heidnischen feste zu assimilieren, um den heidnischen Kult mit der christlichen Lehre zu versöhnen.
Trotz Geselligkeit und Festgelage hatte das germanische Julfest einen düsteren Charakter. Es war ja ein Totenfest dessen Wurzeln fest verankert im Ahnenkult der Germanen war. Die toten erschienen in dieser Zeit aus ihren Hügelgräbern (Bezug zu Samhain und Allerseelen). Auch Odin kehrte in dieser Zeit zur Erde zurück. Als Anführer der „wilden Jagd“ tobte er die eine Furie durch die Lüfte. Für Christen war es besonders gefährlich wenn sie die „wilde Jagd erblickten. Die Zeit von der Wintersonnenwende bis zum Dreikönigstag nennt man auch heute noch die Zwölften, den 12 Tage währte die „wilde Jagd“. Landschaftlich unterschiedlich benennt man diese Zeit auch „Raunächte“.
Die Rituale des Julfestes fanden im heiligen Hain statt. Hier wurde dann ein Rad, das mit seiner Achse in einem Eichenstamm stand, unter feierlichen Gesängen und Beschwörungen gedreht, bis die Achse durch die Reibung glühend geworden war und das Stroh das man um das Rad gestreut hatte Feuer fing. An diesem Feuer entzündete man nun den Julblock, einen dicken Eichenstamm, der unbedingt glühend gehalten werden musste. Man kann davon ausgehen das dieses verbrennen des Julblocks den Sinn hatte, der im Todeskampfe liegenden Wintersonne zu helfen, ihr scheinbar erlöschendes Licht wieder neu zu entzünden. Wir haben es hier also auch mit einem Sonnenritual zu tun. Der Julblock wir so gelegt, dass er langsam und lange schwellt und wird dann mit Saatgut vermischt für die nächste Aussaat, der Julklotz ist also auch Talisman und Glücksbringer.
Trotz seiner Düsterheit hatte das Fest auch seine fröhliche Seite. Zwölf Tage lang wurde nun gefeiert.
Noch lange lebte der germanische Mythos der Raunächte, also der „wilden Jagd“, im Volksglauben weiter. In dieser zeit glaubte man gingen die Geister um, man sah Werwölfe, Hausgeister tauchten auf und nächtens fuhr Odin mit seinem Anhang heulend und mit Getöse durch die Lüfte.
In Süddeutschland ist es die Bercht, oder auch Percht, die das wilde Heer anführt.
Sie ist eine Erscheinungsform der Göttin Freya, wie Frau Holle auch.
Berchta leitet sich aus dem althochd. Von Berahta ab, was „die Glänzende“ bedeutet. Sie galt ursprünglich als himmlische Sonnengöttin und regenspendente Wolkenfrau und war des Sturmgottes Wotan Gemahlin. Selbst Spinnerin, wie Frau Holle schützt sie die entsprechende weibliche Arbeit, und als Herrin über Wolken und Wind fördert sie das Gedeihen der Frucht. In den Sagen erscheint sie oft als Ahnmutter berühmter Königsgeschlechter, so auch in der Karolingersaga, wo ihr ein eigentümlich großer Fuß nämlich der Schwanenfuß der Göttin Freya beigelegt wird. Die Ähnlichkeiten zu Frau Holla sind eindeutig. Wie diese hütet sie als chthonische Gottheit die Seelen aller Ungeborenen und zu früh verstorbenen Kinder.
In anderen Gegenden wird die Berchta durch Frau Holle ersetzt. Dort saust sie mit der „Windsbraut“ durch die Lüfte. Allerdings ist die Gestalt der Frau Holle weitaus schillernder und ausgeschmückter als die der Berchta. Wenn sie mal gerade nicht durch die Lüfte saust hat sie ihre Behausung an einsamen Quellen, Brunnen und abgelegenen Waldseen. Dort sitzt sie oft und kämmt ihr „goldenes Haar“. Aber schon im Märchen der Brüder Grimm zeigt sich der ambivalente Charakter dieser ehemaligen Totengöttin. Sie belohnt und bestraft die Menschen, ist manchmal mild und manchmal grausam, ist Kinderfreundlich dann wieder eine Kinderschreckgestalt. Am bekanntesten ist sie wohl als Wind- und Schneedämonin. Wenn es schneit, heißt es im Volksmund: Frau Holle schüttelt ihre Bettwäsche oder Frau Holle rupft Gänse.
Der „Frau Holle Tag“ ist der letzte in den zwölf Raunächten, die Nacht vor dem Dreikönigstag. An diesem Tag und in dieser Nacht muss alle Arbeit ruhen.
Nach den Raunächten begann das langsame Hoffen das der Frühling bald wiederkehrt.
hukwa

Sonntag, 14. Dezember 2014

Aus Heinrich Hansjakobs - Reise nach Trippstadt, am 18. Juni 1903, Auszug aus seinen Reiseerinnerungen und Tagebuchblättern dritter Band – Sommerfahrten

….Endlich kommt eine größere Lichtung, und auf einer rauhen Hochfläche erscheint das große Walddorf Trippstadt.
Es ist erst elf Uhr Morgens. Im Gasthaus von Spanier hat mir der Apotheker Zapf per Telefon mein Mittagsessen bestellt; ich habe aber vor dem Essen noch Zeit genug, um den katholischen Pfarrer aufzusuchen.
Auf der breiten Dorfstraße hinabschreitend, grüßte mich ein dicker Herr, der Typus eines biederen Landarztes, und sagte mir, dass er auch ein Schwarzwälder sei und zwar aus Falkau unweit vom Titisee.
Ich staunte nicht wenig darüber, im fernen Pfälzerwald einen Schwarzwälder als Arzt zu finden. Er hat in Würzburg studiert und praktizierte erst im Spessart, bevor er hierherkam.
Wenn ein Schwarzwälder in die Fremde geht und kein Heimweh haben will, so zieht er am besten nach Trippstadt, wo alles an den Schwarzwald erinnert und wo man glaubt, inmitten dieses Waldes zu sein. -
Die katholische Kirche und das Pfarrhaus liegen am ende des Dorfes, und der Kirche nach sind die Katholiken die kleinere Zahl der Bewohner. Der Pfarrer war nicht daheim, sondern auswärts auf einer seiner Filialorte, aber seine Schwestern empfingen mich in dem kleinen Pfarrhäuschen mit unverhohlener Freude und zeigten mir das Zimmer, das sie für mich hergerichtet.
Ich hatte ursprünglich vorgehabt, gestern bis Trippstadt zu fahren, und so war auch hier mir Quartier bereitet worden.
Wenn ich gewußt hätte, dass es mich im Pfarrhaus zu Lautern so frieren würde und das Zimmer in Trippstadt, das meiner wartete, eine so herrliche Aussicht böte, wäre ich gestern Abend noch hierher gefahren.
Vor den Fenstern dieses Zimmers liegt eine Waldwelt, wie sie der Schwarzwald an seinen schönsten Punkten nicht schöner und großartiger zeigt.
Wenn ich nicht jener Wanderer wäre, dens immer wieder möglich schnell von dannen treibt, dann hätte ich im zierlichen Pfarrhäusle zu Trippstadt einen halben Tag gerastet und mich satt getrunken an dem herrlichen Blick in deutschen Tannenwald.
Zurückgekehrt zu meiner Herberge, traf ich den Arzt nochmals, und ich wollte mit ihm gehen, um mich seiner Frau, die zu meinen Leserinnen gehört, vorzustellen. Aber er wohnt so weit im Dorf droben, dass ich unterwegs wieder umkehren musste, wenn meine Bewegungsnerven nicht streiken sollten.
Erst schaute ich den Frauen und Kindern des Dorfes zu, wie sie Wasser holten am Dorfbrunnen und dazu eine mir unverständliche Sprache redeten.
Ich dachte an die Worte, des pfälzischen Dialektdichters Fritz Claus in seinem Lied, in welchem er die Westricher Bauern, die in der Weinpfalz gerne verspottet werden, den Vorderpfälzern gegenüber sagen lässt, das sie den Brunnen dem geschmierten Wein vorzögen, den jene in das Westrich schickten, und im übrigen keine Not litten.
Ich unterhielt mich dann noch im Hotel des Spaniers mit dessen Bäckerburschen, der eben frisches Schwarzbrot, das gar lieblich duftete, in Körbe legte, über das ehrbare Handwerk der Bäcker und bekannte mich auch als einen aus der Zunft.
Der Spanier, so heißt der Wirt mit seinem Geschlechtsnamen, ist zweifelslos ein kluger Mann und hat meiner Beobachtung nach, eine noch hellere Frau; denn beide betreiben nicht bloß eine Wirtschaft, sondern auch eine Bäckerei und einen Kramladen. -
Ich müßte mich nur wundern, dass es in Trippstadt nicht wimmelte von Kurgästen und dass diese prächtige Waldgegend nur von so wenigen Sommergästen frequentiert wird.
Ist die Gegend, die von hier bis ins Queichtal hinunter ein Paradies abgäbe für Luftkuristen, zu wenig bekannt, oder sind die reichen Weinleute der Vorderpfalz keine Freunde von Luftkuren, oder liegt dieses Waldland zu nieder, das der Schwarzwald ihm vorgezogen wird? Das letztere mag für Fremde viel ausmachen.
Trippstadt liegt nur 457 Meter hoch, und die höchsten Punkte dieses Waldgebiets gehen kaum über 600 Meter.
Der Spanier gab mir zum Mittagessen guten Wein und eine Rehkeule und zum Ruhen ein bequemes Sofa, und erfrischt und gestärkt fuhr ich am Nachmittag dem einsamen Waldland zu, das man „Frankenweide“ nennt.
Der Pfarrer Minges, bei dem ich nochmals im vorbeifahren anklopfte, begleitete mich bis zum Karlstal, einer ungemein malerischen Waldschlucht, aus der die Ruinen der großen Burg Wilenstein, eine Gründung Barbarossas, noch malerisch hervorragen.
An der Straße hin rinnt zwischen schwachen Felspartien ein noch schwächeres Wasser und erinnert wieder an die Wasserarmut des Pfälzerwaldes. Hier verließ mich der Pfarrherr.
Bald war ich mitten im Herzen des Pfälzerwaldes, in Johanniskreuz, einer einsamen Lichtung, auf der ein Forsthaus und ein Kurhaus friedlich beisammen liegen, und dessen Bewohner jeder Naturfreund beneiden muss......

hukwa

Ein heimatkundlicher Schatz

Vor einigen Tagen schenkte mir ein befreundeter Historiker einen wahrlich heimatkundlichen Schatz. Es handelt sich um alte Zeugnisse, Bücher und Bilder von Trippstadt und Johanniskreuz, von denen ich bisher überhaupt nicht wusste das sie existieren. Darunter einen wunderschönen Farbdruck, weit über 100 Jahre alt von Johannniskreuz, der sehr detailiert Häuser und Landschaft von dort zeigt. Auch zwei sehr alte Reiseführer von Johanniskreuz mit zahlreichen Fotos gehören zu diesem heimatkundlichen Fundus. Ich werde in den nächsten Wochen das ganze Material ausarbeiten. Der wunderschöne alte Druck hängt nun in meinem Arbeitszimmer. Das Ergebnis über diese heimatkundlichen Recherchen werde ich in den nächsten Wochen veröffentlichen.
Besonders interessant ist ein kleines Büchlein, das ein Frankfurter Reisender geschrieben hat von 1903. In ihm beschreibt er verschiedene Bewohner von Trippstadt unter ihnen den Gastwirt Spanier, einen Bäckerlehrling und die Familien der Pfarrer von Trippstadt. Sehr detailiert auch die Räumlichkeiten des kath. Pfarrhauses. Sogar eine handgeschriebene Speisekarte gehört zu diesem Fundus. Der Verfasser des Büchleins beobachtete spielende Kinder vorm Trippstadter Dorfbrunnen und berichtet sehr volkskundlich darüber. Ich freue mich jetzt schon auf die Aufarbeitung dieses heimatlich - historischen Materials.
hukwa

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Eine Begegnung beim Scharderkopf

Ich laufe hoch in den Bergwald. Es ist ein kalter Dezembernachmittag unter meinen Füßen knirscht der Schnee, die Kälte versucht in die Kleidung zu kriechen.
In den Eichen und Buchen hängen Nebelfetzen und alles scheint leblos, eine tiefe Stille herrscht um mich herum. Und doch weiß ich dass sich im Verborgenen geheimes Leben regt. In eisiger Ruhe schweigt der Wald und die Luft steht still. Den einzigen Ton den ich vernehme ist mein Stapfen durch den Schnee. Ängstigende Ruhe umgibt mich, anscheinend bin ich das einzige Wesen in diesem Wald.
Mit einem mal endet die Ruhe, wird zerrissen durch die singende Flügelschläge einer Krähe die ganz nah auf Augenhöhe an mir vorbeifliegt und sich in etwa 15 Meter Entfernung von meinem Standort auf einem Baumstumpf niederlässt.
Sie schaut direkt zu mir her, ich stehe still, vollkommen bewegungslos, Auge in Auge mit dem schwarzen Vogel. Das Wilde in ihren Augen faszinierte mich völlig, noch nie im Leben habe ich einen solchen Blick gesehen - einfach wild!
Mir schien es als würden wir uns eine Ewigkeit anstarren, die Krähe zeigte überhaupt keine Angst vor mir.
Dann geschah etwas ganz seltsames: Eigentlich spürte ich es nur, ich hatte plötzlich das Gefühl das mir die Krähe etwas mitteilen wollte. Ich bewegte mich langsam auf sie zu und sie ließ mich tatsächlich bis auf etwa 8 Meter an sie herankommen, dann flog sie elegant auf aber auch nur wieder ein paar Meter weit, wo sie sich diesmal auf einer umgestürzten Buche niederließ. Das Spiel begann von vorne, wieder konnte ich ziemlich nahe an sie heran laufen und das gegenseitige fixieren begann aufs Neue. Nach einiger Zeit ging ich erneut auf sie zu, diesmal ließ sie mich noch näher herankommen. Dann flog sie auf ließ sich im Wipfel einer Eiche nieder, sah mich wieder an, krächzte drei mal sehr laut und verschwand im Wald.
Für einige Zeit war ich noch wie gebannt dann setzte ich meinen Weg fort.
Wieder nur das Geräusch von knirschendem Schnee, wieder absolute Stille.
Es lag ein tiefes Geheimnis in der einsamen Krähe die gerade mich zu einer Begegnung herausforderte. Für mich ist der Vogel die Verkörperung der einsamen Natur im Winter geworden. Eine seltsame Sehnsucht hatte mich erfasst und mit einem mal wusste ich was mich die Krähe gelehrt hatte: Das Einssein mit der Natur.
hukwa



Am Futterhaus

Am Futterhaus das
Rotkehlchen
bleibt immer für sich.
hukwa

Dienstag, 9. Dezember 2014

Dompfaff - Haiku

Eine Krone aus Schneeflocken
auf seinem Kopf
der Dompfaff am Futterhaus.

Sonntag, 7. Dezember 2014

Der Wald ist meine Kirche - der Baum mein Priester

Es gibt Wälder die betrete ich wie ein Gläubiger Hindu einen Shiva Tempel betritt. Denn was ist der Wald anderes als ein großer Tempel? Wer die Wälder oberflächlich behandelt ist aus meiner Sichtweise ein Tempelbeschmutzer. Wer sie rodet ist ein Tempelräuber und Tempelzerstörer. Wenn ich in den Wäldern schlafe gleicht mein Schlaf einem Tempelschlaf. Große Wälder haben eine Ähnlichkeit mit unserem Unbewussten - vielleicht haben deswegen viele Menschen Angst vor der Stille der Wälder.
hukwa

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Im Nebelwald

Ich stehe unter den Fichten im alten Haderwald. Das letzte Novemberlaub fällt. Große Stille ist über den Wald gekommen. Sanft bläst der Novemberwind, wirbelt manchmal ein Laubblatt durch die Lüfte. Es ist später Nachmittag, Nebel ist aufgezogen. Der Abend naht also mache ich mich auf zur Heimkehr. Wie verzaubert laufe ich durch den Nebelwald. Nach einer halben Stunde erreiche ich die Landstraße, als ich sie überquere und in den kleinen Waldpfad einbiege, der hoch zum Dorf führt, fällt die Dunkelheit über die Landschaft. Die Pfützen auf dem schmalen Weg und die Äste der alten Weiden die hier stehen leuchten geisterhaft auf wenn der Wind die Wolken am fahlen Mond vorbeitreibt. Ein feiner eisiger Regen setzt plötzlich ein. In der nähe des alten Ziegelbrunnens halte ich kurz an, Nebel, Wolken und Mond geben dem Wald eine geheimnisvolle Atmosphäre. Ein Waldkauz fliegt an mir vorbei, die Wolken öffnen sich und Mondlicht fällt auf die Landschaft. Jetzt kann ich erkennen wie er sich wenige Meter von mir entfernt auf einem Baumstrunk niederlässt. Dreimal höre ich seinen Ruf dann fliegt er auf und verschwindet im Wald.
Vorbei an „den zwei Steinen“, so heißt die Feldflur hier, trete ich nun durch das kleine Tor in den Schlosspark ein. Ich verweile für einen Moment unter den mächtigen Eichbäumen die hier stehen und schaue hoch zum Schloss, das vom Mondlicht leicht beleuchtet wird. Wie in einen mystischen Glanz getaucht erscheint es mir heute. Wie verwandelt kommt es mir in der Novemberdunkelheit vor. Mit einem mal spüre ich etwas das sich nur fühlen lässt und man nicht beschreiben kann. Plötzlich, einem Spuke gleich war der Waldkauz wieder da, setzte sich in die Eiche unter der ich stand und stieß seinen unheimlichen Lockruf aus. Für kurze Zeit fühlte ich mich in eine Epoche versetzt die seit Jahrhunderten nicht mehr existierte. Ein Zeitsprung der mir so realistisch vorkommt dass ich für einen Moment glaubte tatsächlich in einem anderen Jahrhundert zu sein. Mir scheint es als bin ich in das zeit ferne Geheimnis des Parks und Schlosses eingetaucht. Vor mir tat sich ein farbiger Abgrund einer vergessenen Zeit auf. Die ganze süße Schwermut der Vergänglichkeit fiel regelrecht über mich her. Ein unwirklicher nicht gebrochener Zauber lag plötzlich über den alten von Efeu umrankten Steinfassaden der Parkmauer, der mich mit auf eine Zeitreise nahm. Der still gelegte Springbrunnen fing wieder an zu sprudeln und vor mir tauchten alte Laubengänge auf in denen Frauen und Männer gekleidet in der Mode des Barockzeitalters lustwandelten. Ich schaute dem treiben eine Weile gebannt zu, bis der Ruf des Kauzes mich wieder in die Realität zurückbrachte. Der schöne Spuk erlosch. Wie von einem Zauberbann befreit laufe ich langsam nach Hause, begleitet vom Ruf des Kauzes.

hukwa





Dienstag, 2. Dezember 2014

Winter

Der zarte Laut 
des Rotkehlchens
enthält
die ganze Traurigkeit des Winters
kleiner Seelenvogel
einsam sitzend
im kahlen Schlehenbaum
sehnsüchtig erwartes du den Frühling.
hukwa

Samstag, 29. November 2014

Der Schlüssel zu einem authentischen Leben

Der Schlüssel zu einem authentischen Leben ist die Natur, sie war mir in Kindheitstagen Erzieherin und Führerin. Sie ist auch der Eingang zu einer transzendenten Welt. Ihre Schöpfungen, ihr Werden und Vergehen, sind ein einziges Schöpfungsalphabet. Mit all ihren Wesen kann man in Verbindung treten. Um ihren Geheimnissen zu begegnen bedarf es des Schweigens. Die Stille der Natur macht es mir möglich mit meiner Seele Zwiesprache zu halten.
hukwa

Samstag, 22. November 2014

Wiederverzauberung mit der Natur

Der Mensch sollte immer im Versuch einer Wiederverzauberung mit der Natur leben. Bei meinem heutigen Nachmittagsspaziergang hörte ich immer wieder den Ruf des Grünspechts, Spechtrufe haben für mich immer etwas mystisches. Mir ist dann als hörte ich den Gesang der Erde. sein Ruf ist mir jedes mal wieder eine neue Wiederverzauberung mit der Natur.
hukwa

Donnerstag, 13. November 2014

Sonntag, 9. November 2014

Natural mind

In der Natur herrscht ein Geist vor denn jeder finden kann wenn er nur will, eine Kraft, die zugleich eine Quelle der Weisheit ist. Natural mind! Sie erfüllt alle Wesen und Dinge, auch der Mensch ist eine Form dieser Kraft. Sie wirkt in uns, in den Pflanzen, in den Tieren, in den Mineralien. Durch seine Entfremdung von der Natur, hat sich der Mensch von dieser Kraft entfernt. Wir täten gut daran uns ihr wieder zu nähern.
hukwa

Donnerstag, 6. November 2014

Wildgänse über dem Karlstal

Noch fällt ein leichter Strahl in den Wald
doch immer dunkler wird das Licht im Tal
vom Dorf herunter das Abendläuten schallt 
die Dämmerung wirft ihre Schatten in den Wald.

Es naht die Nacht mit kühlem Wind hangauf
das Wasser schäumt um Sandsteinbrocken laut
das Lied der Moosalb in ihrem schnellen Lauf
ein letzter Häherschrei.

Im Tal kehrt nun die Stille ein
Wildgänse ziehen in Keilschrift dahin
wo ist ihr Ziel
ach dürft ich nur mit ihnen ziehen.
hukwa