Samstag, 15. Dezember 2012

Über die pfälzische Sage


Bei der Sage  stellt sich uns die Frage, was entspricht der Wahrheit, was der Phantasie. Also was ist die ätiologische Funktion dieser Erzählung? Das soll heißen liefert sie eine Erklärung für ihre Entstehung? Dies können augenfällige Wahrzeichen der örtlichen Umgebung sein, wo die Sage entstanden ist, es können Felsen, Quellen, Gebäude sein, die in der Sage eine Bedeutung gewinnen.
Die Sage ist eine an Ort und Landschaft gebundene Erzählung / Überlieferung, sie will uns über die Landschaft und die Menschen die in ihr lebten etwas „sagen“.
Wir wissen das in jeder Sage eine Wahrheit steckt, etwas historisches das irgendwann einmal wirklich war.
Diesen einstmals „echten Kern“ der Sage herauszufinden bedarf einer intensiven Forschung. Hierbei nutzen uns Flurnamen. Volkskundliche Überlieferungen, Heimatgeschichte und Hermeneutik. 
In einer Sage befindet sich natürlich immer etwas „überliefertes“, dieses Überlieferte ist oftmals bedingt durch den Lauf der Jahrhunderte nicht immer gleich erkennbar. Auch finden sich in der Sage immer wieder verschiedene kulturelle Strömungen, gerade in den pfälzischen Sagen, weil die Pfalz eine Landschaft ist, durch die seit Jahrhunderten die verschiedensten Völker durchzogen. Natürlich floss von dem kulturellen Erzählgut dieser Volksgruppen auch vieles in die pfälzische Sage mit ein.
Da sich viele Sagen, ähnlich wie im Märchen gleichen, wissen wir das der Mythos eine wichtige Rolle in solchem Erzählgut innehat. 
Der besondere Reiz von Sagen im Vergleich zum Märchen, liegt in der Nennung von wirklichen Orten und darin, dass sie meist auf wirklichen Begebenheiten beruhen. Natürlich sind meist durch die lange mündliche Überlieferung, die historischen Tatsachen verzerrt doch erforscht man genau ihren Inhalt finden wir auch einen Zugang zu ihrem Anfang.


hukwa

Sonntag, 9. Dezember 2012

Johresring

So schtill un so verknorze
so juchendlich un doch schun greisich
doi pralle Knoschpe recken sich no de Sternenächte
kerz for de Dämmerung erschoinen die Rave doi erschte Gäschte
in doine lablose Winderäschte
im Frühjohr ergrünen doi erschte Äschte
won die oner Bäm schun er erschtes Grün hon
erwarscht du erscht aus doinem dunklem Dämmern
de Guckuck ruft jetzt wider aus doine Wipfle
du alti Äsch
du Prieschter uner Bomgenosse
ach alder Hädegott
wenn de Wind in deer rauscht isses
als dusche uns die Hädemesse spräche
un don im Herbscht erstarre wider
doi Blätter
die Äschelhäher sin jetzt doi neie Gäschte
du stiller Wondler im Johreslaf
du alte Äsch
eh johresring hat sich fer dich wider geschlosse.
hukwa

Schlehenlikör im Schnee

Heute Morgen bin ich durch den verschneiten Pfälzerwald gewandert. Es war eiskalt aber sehr romantisch. Meine Knöchel versanken tief im Neuschnee. Auf meinem Berg dem Scharderkopf angekommen, trank ich zu erst einmal einen Schluck Schlehenlikör, ich finde er ist das ideale Getränk zum aufwärmen. Jedes Jahr setze ich ihn selbst an, natürlich sollte man dieses feine Getränk mit Maß und Ziel zu sich nehmen. Hier mein Schlehenlikörrezept.
4 Tassen Schlehenfrüchte
3 Tassen Zucker
1 Vanillestange
4 Nelken
1 Tasse Rosinen
1 l Kirschwasser oder Korn

Die Schlehen nach dem ersten Frost sammeln. In einem Mörser grob zerstoßen, so dass die Kerne aufspringen. Die Rosinen ebenfalls im Mörser stampfen. Die Vanillestange aufschlitzen. Alle Zutaten in ein großes verschließbares Glas füllen und mit dem Kirschwasser oder Korn übergießen. Gut verschließen und 8 Wochen stehen lassen. Gelegentlich schütteln. Abseihen und in eine Flasche füllen. Nochmals im Keller 2 Monate lagern. Der Likör bekommt einen noch besseren Geschmack, wenn man die Beeren vor dem zerstoßen im Backofen etwas antrocknet. 
hukwa

Zur Geschichte unseres Weihnachtbaumes


„Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzet würde…Die meisten kennen den Anfang dieser alten Geschichte, als unsere Weihnachtsgeschichte. In jeder Weihnachtsanthologie ist sie enthalten und lag somit in der Regel unter dem Christbaum. Dabei ist dieser Weihnachtsbaum noch gar nicht so alt. Anfang des 19. Jahrhunderts war er nur den wenigsten bekannt. Der aller erste Weihnachtsbaum der urkundlich erwähnt wurde hat im Straßburger Münster gestanden im Jahre 1539.
Anfang des 17. Jahrhunderts tauchte diese vorchristliche Sitte, zum Fest einen grünen Baum aufzustellen, zum ersten mal wieder auf zunächst im Elsass dann zog der Weihnachtsbaum langsam in die ersten Bürgerhäuser von Zürich, München und Wien ein. Geschmückte Bäume hat es allerdings in Paradiesspielen seit dem Altertum gegeben.  Ein Kupferstich Lucas Cranachs von 1509, „die Buße des heiligen Chrysostomus“, zeigt zum ersten mal die mit Lichtern und Sternen geschmückte Tanne, allerdings steht sie in der freien Natur, zwischen anderen Bäumen.
Diese neue und doch „alte Mode“, breitete sich rasch aus, so das sich die Kirche schnell etwas überlegen musste um diesen heidnischen Brauch in ihre Kirchenlehre zu integrieren. 
Es ist sogar noch die Rede eines damaligen Professors der Universität Straßburg erhalten, der die Bürger aufruft mit solch heidnischem Brauchtum zu brechen. Doch der Weihnachtsbaum trat seinen Siegeszug in die Wohnzimmer an.  Eine Beschreibung des Weihnachtsbaumes aus dem Jahre 1606 lautet so:

„Auff Weihnachten richtet man Dannenbäum zu Strasburg in den Stuben auff, daran hencket man roßen aus vielfarbigem papier geschnitten, Aepfel, Obladen, Zischgold, Zucker. Man pflegt darum ein viereckig ramen zu machen…“

1765 beschreibt der junge Student Goethe einen Weihnachtsbaum der im Hause der Mutter von Theodor Körner in Leibzig aufgestellt war: „…mit allerlei Süßigkeiten war er behangen, darunter Lamm und Krippe mit einem zuckernem Christkind. Davor stand ein Tischen mit Pfefferkuchen für Kinder“.
Über ganz Deutschland hat sich der Brauch aber erst 1870/71 verbreitet. Im deutsch/französischen Krieg ordnete König Wilhelm I große Mengen von Weihnachtsbäumen für seine Soldaten an der Front an. Die Soldaten fanden dies so gut, das sie, wieder zuhause, zum Fest einen Christbaum aufstellten.

hukwa

Weihnachten ein Fest des Glaubens und des Aberglaubens


Pflanzen in Brauchtum und Aberglaube und ihre verborgenen volkskundliche
Überlieferungen.

Aberglaube und Bräuche im Zusammenhang mit Pflanzen bieten eine besonders reiche Fundgrube an Beispielen für die Verflechtungen christlicher Lehren mit Elementen des Volksglaubens, von denen einige sich eindeutig als vorchristlichen Ursprungs identifizieren lassen.
Vor allem in den Riten der Sommer- und Wintersonnenwende begegnen wir immer wieder Zeremonien in deren Mittelpunkt Pflanzen stehen.
In den dunkelsten Zeiten des Jahres, in den Tagen vor und nach Weihnachten, traten in früheren Zeiten die Pflanzen in ein besonderes inniges Verhältnis zu den Menschen die in ländlichen Regionen wohnten. Um das Weihnachtsfest legte sich ein Kranz volkstümlichen Brauchtums. Nach der Christianisierung der Germanen sind in die Feiern der Weihnachtstage mit der Zeit auch Bräuche aus dem heidnischen Fest der Wintersonnenwende eingeflossen. Sie nahmen christlichen Inhalt an.
Das Wissen um die geheimnisvollen Naturkräfte zur Zeit der Wintersonnenwende lebt zum Teil auch heute noch in den Menschen die in ländlichen Regionen zu Hause sind gefühlsmäßig weiter.
Das Landwirtschaftliche Jahr beginnt nicht wie das astronomische mit dem 1. Januar, sondern mit dem Kirchenjahr also mit der Adventszeit. Zwar ist um diese Zeit die Pflanzenwelt noch erstarrt, doch die Menschen früherer Zeiten, spürten damals wohl noch intensiver als wir heutige dass das Licht nun die Dunkelheit bald besiegt hat. Die Natur selbst mit ihrem Jahresablauf gab zu diesem Gedanken Anstoß. Die Tage waren in dieser Zeit immer kürzer geworden, die Nacht hatte schon fast die Vorherrschaft gewonnen. Aber am 21.Dezember, dem Wendekreis des Krebses, hat es dann das Licht endlich geschafft die Dunkelheit zu besiegen. Langsam werden die Tage wieder länger. Schon seit frühester Zeit haben die Menschen in dem Monat, in dem wir heute unser Weihnachtsfest feiern, den Sieg des Lichtes über die dunklen Mächte mit Freude und meditativer Besinnung gefeiert.
In diese Zeit fällt auch der Brauchtum der Barbarazweige. 
Am Tag der heiligen Barbara, am 4. Dezember, schneidet man auch heute noch Zweige von Obstbäumen und Sträuchern um sie in eine mit Wasser gefüllte Vase zu stellen. Wenn diese dann um die Weihnachtstage aufblühen sah man darin ein Zeichen das dem Haus oder Hof Glück, Wohlstand und Gesundheit bescheren sollte. Noch bis vor etwa hundert Jahren war dieser Brauch besonders bei heiratsfähigen Mädchen sehr beliebt. In aller Heimlichkeit schnitten sie sich drei Barbarazweige, stellten sie in einen mit Wasser gefüllten Krug und gab
En jedem Zweig einen bestimmten Wunsch mit auf den Weg, oder gaben ihm den Namen ihres Liebsten oder der Person die sie gerne heiraten würden. Blühten sie zum Weihnachtsfest auf, so dachten sie gingen ihre Wünsche in Erfüllung. Nach Weihnachten nutzte man diese Zweige als „Lebensruten“, Menschen die damit „gepeitscht“ wurden, schenkten sie frische Kraft für das kommende Jahr. 
Die Zweige des immergrünen Wachholders verwendete man in den Dörfern des Westrichs als „Lebensruten“. Sie zeigten auch in der Winterzeit allen sichtbar die unbesiegbare, nicht völlig ruhende Vegetationskraft. Nach den Weihnachtsfeiertagen wurden mit Wachholderzweigen , die Kühe in den Ställen leicht geschlagen, damit sie auch im kommenden Jahr wieder Milch geben.
Der Wachholder dem man auch die Namen Quickholder, Queckholder, Weckholder, Wacholder gab galt im Volksglauben als ein Wach – halter, ein Lebendig – macher, der die Sterbenden am Leben erhalten kann. Zu Zeiten der großen Pestepidemien im Mittelalter glaubte man durch Wachholderzweigen könnte man sich vor Ansteckung schützen.
In vielen Dörfern brannte man damals Notfeuer die mit Wachholderholz geschürt wurden. Heute wissen wir das dieser Baum eine stark desinfizierende Wirkung hat, und das der Brauch also gar nicht so unnütz war.
Die Vögel sollen die Heilwirkung des Wachholders einst von den Dächern gepfiffen haben: Eßt Kranewitt (Wachholder) und Bibernell, dann sterbts nit so schnell.“ Kranewitt wurde der Wachholder nach dem Volksnamen der Wachholderdrossel genannt, die vorwiegend von den Früchten des Strauchs lebte.
Auch zu St. Martin gab es einen Wachholderbrauch. In manchen Orten war die Matinsgerte, ebenfalls eine „Lebensrute“ oft aus Wachholderzweigen gebunden. Am St. Martinstag zog der Dorfhirte mit der Martinsgerte von Haus zu Haus und steckte einen Zweig davon an die Stalltür. Dieser Zweig sollte das Vieh vor Krankheit schützen und auch Fruchtbarkeit erwirken. Die bösen Geister, die das Vieh verhexen könnten, sollten vor dem Wachholderzweig Reißaus nehmen. Während der Hirte den Uzweig aufsteckte sprach er dazu:     „Kimmt der Martini mit seiner Gert;

             Glück ins Haus, Unglück raus!
             So viel Krametsbia (Wachholderbeeren) soviel Kälberküh!
             Nehmt die Martinigert und steckts ober d Tür.“

Auch als Gegenzauber wurde der Wachholder verwendet. Gegen das Verhexen der Milch, rührte man diese einmal mit einem Wachholderstöckchen um, und in die Weinfässer legte man ebenfalls gerne ein Stück Wachholderholz damit der Wein nicht durch die Sprüche eines Neiders schlecht werde.
Vor noch gar nicht allzu langer Zeit konnte man besonders in der Nordpfalz noch sehen, dass Obstbäume in der Christnacht oder an Silvester mit einem Strohseil umwickelt wurden: Ein sehr alter und früher häufig geübter „Fruchtbarkeitszauber“ unserer Vorfahren. Man hoffte dadurch im kommenden Jahr auf eine besonders reiche Obsternte. Das Gegenteil wurde erreicht wer es wagte in der Christnacht Brot zu backen: denn die Obstbäume in der Gegend, durch die der Rauch zog, würden dann im kommenden Jahr keine Frucht tragen.
Noch im vergangenen Jahrhundert gab es im ländlichen Raum keinen Hausgarten in dem nicht die Christrose (schwarze Nieswurz) angepflanzt war. Blühte sie in der Christnacht, konnte man mit einem reichen Obst- und Getreidejahr rechnen. In der Vorderpfalz sah man darin das Zeichen für ein besonders gutes Weinjahr.
Jedes Jahr musste der Ackerboden bevor man mit dem Pflücken beginnen konnte „“gereinigt“ werden. In verschiedenen ländlichen Gegenden wurden am Neujahrsmorgen vor Tagesanbruch eine aus Weißdornzweigen zusammengerollte Kugel auf dem Acker verbrannt., damit sollten böse Geister vertrieben und ein Befall des Getreides mit Brandpilz verhindert werden. Diese Kugel war jeweils ein Jahr zuvor am Neujahrstag gesteckt worden und hatte das Jahr über als Glücksbringer im Haus gehangen. Dies ist ein typisches Beispiel dafür, wie im Brauchtum versucht wurde, eine ungebrochene Folge fruchtbarer Jahre zu symbolisieren und sicherzustellen; es gibt unzählige Bräuche, in denen ein Gegenstand auf rituelle Weise präpariert und gesegnet ein Jahr lang zur Schau gestellt um dann schließlich ebenfalls auf ritualisierte Weise vernichtet wird, um sogleich von einem anderen gleichartigen ersetzt zu werden. Was das Verbrennen betrifft, so steckt dahinter natürlich der uralte und weltweite Glaube an die Fähigkeit des Feuers, böse übernatürliche Kräfte zu vertreiben, aber daneben kam darin auch eine- von der modernen Wissenschaft nicht geteilte- Auffassung zum Ausdruck, Krankheiten resultierten aus „schlechter Luft“, und Feuer und Rauch (Ausräucherung), könnten hier vorbeugen. 
Das Pflücken selbst begann mit einem Zeremoniell , meist unmittelbar nach dem Dreikönigstag. In der Zeit zwischen Weihnachten und diesem Tag pflegte man die Pferde ruhen zu lassen und besonders gut zu füttern; in manchen europäischen Ländern wurde ihnen am Stephanstag, dem 26. Dezember, Blut abgezapft, wohl gemäß der mittelalterlichen Auffassung dies stärke den Organismus.
Auch die Mistel ist eine Pflanze die eine geheimnisvolle Aura umgibt. Schon bei den Feiern der altgermanischen Wintersonnenwende, spielten Misteln eine wichtige Rolle. Und noch heute brennt während der Weihnachtsfeiertage in ganz Skandinavien der hölzerne Julbock, dessen ausgekohlte Reste früher zum Schutz für das Haus aufbewahrt wurden. Das Holz stammt von einem Baum, in dessen Zweigen die Mistel wächst. In der englischen Grafschaft
Staffordshire würde man kleinen Bissen vom Weihnachtspudding genießen, wenn die darunter brennende Flamme nicht von Mistelzweigen genährt würde. Nach einer Legende soll die Mistel einst ein Baum des Waldes gewesen sein, der das Holz für das Kreuz Christi geliefert hatte. Es heißt, dass der Baum vor Schmach, auf seine jetzige Größe zusammengeschrumpft, sonst aber zum Wohltäter verwandelt worden sei, der auf alle Vorrübergehende Güte und Reinheit ausschüttet. Über kaum eine Pflanze gibt es eine solch ausgedehnte Mythologie wie über die Mistel. Den Germanen und Kelten galt die Mistel als zauberkräftig und war neben dem Eisenkraut, die wichtigste Zauberpflanze. Sie war die geheimnisvolle Zauberpflanze der keltischen Druiden. Als Amulett getragen bringt sie Glück, man verwendet sie als Heirats- und Liebessegen. Die immergrüne Pflanze gilt als Symbolpflanze der Wintersonnenwende überhaupt. Ihr Brauchtum zur Wintersonnenwende und Weihnachten hat bis in unsere Tage überlebt. 
Die wohl bekannteste Sage die sich um die Mistel rankt ist die von Baldur einem nordischen Vegetationsgott. Dieser träumte Nacht für Nacht er würde einmal ermordet werden. Seine Mutter Freya, nahm das für ein böses Vorzeichen. Sie suchte die gesamte Beseelte und unbeseelte Natur auf. Steine und Metalle, Wasser und Feuer, Tiere und Pflanzen und ließ sich von allen Versprechen, dass sie Baldur nichts antun würden. Den Mistelzweig ließ sie aus. Als der eifersüchtige Gott Loki davon erfuhr, gab er Baldurs blindem Bruder Hödur einen Pfeil aus Mistelholz, der Baldur traf und tötete.  Die Sage stellt eine Allegorie zwischen Winter und Sommer dar, zwischen sterbender und auferstehender Vegetation.
Heute ist die heidnische  Mistel ein beliebtes Symbol das man sich zur Weihnachtszeit über die Tür hängt. 
Die Vermischung christlicher Lehren mit Elementen eines aus vorchristlicher Phase oder einer nichtchristlichen Kultur stammenden Aberglauben war im Grunde unvermeidlich, und schon die Missionare selbst begannen damit: Statt die althergebrachten Bräuche ganz zu zerstören, versuchten sie in der Regel eher, sie in das Christentum zu integrieren, in dem sie ihnen eine für die Kirche akzeptablere Bedeutung gaben. Geschichten die man sich über alte heidnische Götter oder Volkshelden erzählte, wurden nun mit christlichen Heiligen in Verbindung gebracht; geheiligte Stätten (Bäume, Quellen, Höhlen usw.) erhielten eine christliche Interpretation; und Dinge, die bei kultischen Zeremoniellen verschiedenster Art eine Rolle spielten, vom Mistelzweig bis zu den „Lebensruten“, vom Lebkuchen – Lebe – Kuchen bis zum Christstollen und Freudenfeuer wurden unter christlichen Vorzeichen neu legitimiert. 
Weihnachten war in alter Zeit ein Fest des Glaubens als auch des Aberglaubens.
Eine himmlische Gestalt, die im tiefsten Winter zur Erde kommt und den Menschenkindern Geschenke bringt, findet sich in mehreren nichtchristlichen Mythen. Im christlichen Glauben erscheint diese Figur als Nikolaus, als Christkind.
In den Rauhnächten kehrte Allvater Wotan zur Erde zurück. Zwölf Nächte lang reitet er nun mit seinem Pferd durch die Lüfte. Er beschützt jedes Haus das ihm und seinem Pferd Nahrung bot. Auch in den Rauhnächten brachte die ländliche Bevölkerung dem „alten Gott“ Opfer.
Schon immer war Weihnachten nicht nur ein Fest des Glaubens sondern auch des Aberglaubens.

Lit. Hinweise.
James George Frazer: Der Goldene Zweig
Susanne Fischer: Blätter von Bäumen; Irisiana Verlag.
Jacqueline Simpson:  Volkstümliche Erzählungen und Bräuche: Büchergilde Gutenberg.
Alfred Kloos: Pflanzen in Brauchtum und Aberglaube: Heimatkalender des Landkreises KL.
Hans Wagner: Die Mistel. Zeitschrift Runenstein
Hans Wagner: Die Mistel eine alte Zauberpflanze; Zeitschrift: Der Lebensbaum
Hans Wagner: Die Mistel: Hans Wagners Naturseite – heimatpfalz. de


hukwa

Freitag, 30. November 2012

Trippstadt und seine Einwohner während des dreißigjährigen Krieges vor und nach dem Kroatensturm auf Kaiserslautern.


Wenn man versucht über Trippstadt während des dreißigjährigen Krieges Heimatforschung zu betreiben, ergibt sich die Notwendigkeit, den Text nicht zu engherzig auf unseren Heimatort Trippstadt zu beschränken, sondern dort wo es zweckmäßig und sinnvoll erscheint auch die Nachbarorte zu erwähnen und in die Betrachtung einzubeziehen.
Es kann aber auf keinen Fall Aufgabe dieses heimatgeschichtlichen Textes sein, den Verlauf des dreißigjährigen Krieges wenn auch noch so gekürzt darzustellen. Es sollte genügen die Geschichte unseres Heimatortes und seiner weiteren Umgebung, also vor allem das Oberamt Lautern herauszugreifen.
Die wichtigste Arbeit für diesen landschaftlichen Raum erschien im Jahre 1960 von Professor Dr. Ernst Christmann. In diesem Werk befasste sich der kompetente Heimatforscher mit dem Dörferuntergang und Wiederaufbau während des dreißigjährigen Krieges im bereits erwähnten Oberamt Lautern.
Das wichtigste Datum für diese Forschung ist der 17. Juli 1635 als die kaiserlichen Kroaten in die Stadt eindrangen und dort ein solch grässliches und unmenschliches Gemetzel anrichteten das fast die ganze Bevölkerung von Kaiserslautern diesem morden und plündern zum Opfer fiel. 
Zunächst sollte man aber einen geschichtlichen Blick auf diese Zeit werfen. Es ist hier nicht Platz dafür über die den Krieg einleitenden Ereignisse von 1618 u. 1619 zu schreiben. 
Die schreckliche Leidenszeit für unsere Region begann nach Gustav Adolfs Tod (1632) und der Ermordung Wallensteins (1634).
Die schwedischen Truppen zogen sich damals über Kaiserslautern in Richtung Frankreich zurück. Ein unter dem Grafen von Hatzfeld stehender Heeresteil der Kaiserlichen  folgte ihnen und belagerte die Stadt Kaiserlautern mit 7000 Soldaten. Sie schießen eine Bresche in die Stadtmauer, dringen in die Stadt ein und berauschen sich mit dem Wein der im Schlosskeller einlagert. Nun beginnt ein grausames Gemetzel und abschlachten der Bevölkerung. Frauen, Kinder, Greise wurden ermordet. Von rund  3 200 Bewohnern entgingen knapp 200 diesem unmenschlichen morden. Die Überlebenden retten sich in die umliegenden Wälder der Stadt. Ein Teil von ihnen versteckte sich in der Nähe von Dansenberg wurde entdeckt und niedergemetzelt. Dieses Waldstück trägt heute noch den Namen „Jammerhalde“.  Für Jahre liegt Kaiserslautern verödet da und es dauerte über 150 Jahre bis die Einwohnerzahl von vor dem dreißigjährigen Krieg wieder erreicht ist. Nach dem Sturm ziehen die Kaiserlichen weiter an die Saar. Anfang November 1635 kommen die Truppen auf ihrem Weg an den Rhein zurück nach Kaiserslautern, sie plündern und morden in der Umgebung. Die Barbarossa Burg wird zum größten Teil zerstört und niedergebrannt.
1644 vertreiben die Franzosen die kaiserliche Armee, die Verwaltung geht wieder an die Kurpfalz. Obwohl 1648 der Westfälische Frieden geschlossen wird, wird das Oberamt Lautern erst 1652 mit Abzug der Spanier aus der Kurpfalz wieder frei. 
Doch wie sah es während dieser Zeit in den Dörfern um Kaiserslautern aus? Wie hat Trippstadt diese Zeit überstanden? Hier muss man erst sehen wie es vor 1635 in Trippstadt ausgesehen hat. Dazu schreibt Ernst Christmann:

Trippstadt
„Ein Verzeichnis aus dem Jahre 1633 bietet folgende Liste von Falkensteinischen Hubern:

  1. Conrat Burckhart
  2. . Martin Drecksler 
  3. Hanß Velten Dröers
  4. Nickell Fleckenstein
  5. Hanß Gärttner
  6. .Hanß Heller 
  7. Hanß Maller
  8. Ludtwig Mangelt
  9. Nickell Mangelt
  10. Hannß Michell Reichart
  11. Hannß Thomas Reichart
  12. Herman Rodt
  13. Nickel Sauer
  14. Hanß Schmalenberger
  15. Wentz Schmalenberger
  16. Matthes Schmitt
  17. Bäst Schweickhart
  18. Veltin Zeiler  


Diese 18 Familien stellen aber nur die Hälfte der Bevölkerung dar; wir müssen also auch ungefähr 18 Flörsheimische annehmen und erhalten und erhalten damit eine Einwohnerschaft von 36 Familien oder etwa 145 Einwohnern. 
Ob die Einwohnehrzahl nicht vor Ausbruch des dreißigjährigen Krieges größer war? 1633 währte er immerhin schon 15. Jahre, und manche pfälzischen Dörfer waren derweil schon schwer mitgenommen worden… J.G. Lehmann erklärt denn auch in seiner 1857 erschienen, „urkundlichen Geschichte der Burgen und Bergschlösser der Pfalz“, einem „authentischen Aktenstück“, nämlich einen Originalauszug aus dem gräflichen falkensteinischen Mannbuche von 1664 gemäß, habe Trippstadt insgesamt vor dem Beginne des dreißigjährigen Krieges 41 Familien gezählt, also nach unserer Rechnung etwa 165 Einwohner“.

Wie sah es nach 1635 in Trippstadt aus. Dazu erfahren wir von Christmann:

Trippstadt
Für die Ortschaften dieses Amtes (Amt Wilenstein) boten uns Akten des Staatsarchiv Speyer, Abteilung Falkenstein (Nr. 62) für das Jahr 1633 Einwohnerverzeichnisse. Der gleichen Quelle (Bl. 560) entnehmen wir, das zu
Trippstadt
1654 wohnten:
Hanß Kurtz von Vorbach aus Lothringen
Schultheiß Wintz Schmalenberger

Das besagt, dass von den in der Liste von 1633 aufgeführten 18 Familien nur „Wentz Schmalenberger“, wie er dort eingetragen ist, oder „Wintz Schmalenberger“, wie er 1654 verzeichnet steht, mit den Seinen oder doch einem Teil derselben  das furchtbare Morden überlebte. War es ihm gelungen zu flüchten, in dem weiten Wald um Trippstadt her unterzutauchen, und hatte er sich dann vielleicht auch… bis zum Kriegsende in Kaiserslautern aufgehalten oder war er schon bald wieder ins zerstörte Dorf zurückgekehrt und hatte sein Haus wieder aufgebaut? Wir vermögen nur festzustellen das von den einstigen 18 Familien lediglich diese eine 1654 wieder in Trippstadt wohnte. Dazu war eine zweite Familie aus dem lothringischen Forbach gekommen, und Nachkommen mit dem FN Kurz wohnen dort heute noch, ebenso Träger des FN Schmalenberger.
Nun gelten die Listen von 1633 wie die von 1654 nur für die falkensteinischen Untertanen zu Trippstadt, die auf der einen Seite der langen Hauptstrasse wohnten, nicht für die Flöhrsheimer Untertanen auf der anderen Seite. Aber es ist doch gewiß, das sich die raubende, sengende, und brennende Soldateska a. 1635 nicht bloß über die einen, sondern genau so auch über die andern hermachte, also unser Urteil richtig ist, dass das gesamte Dorf niedergemacht und entvölkert wurde. Wir können feststellen, das a. 1654 allenfalls wieder 10 Menschen dort wohnten.
Ich fand noch keine Quelle, die auch für eine spätere Zeit zwischen 1654 und 1700 eine entsprechende Einwohnerliste böte, kann aber aus dem im protestantischen Landesarchiv Speyer liegenden lutherischen Kirchenbuch, das leider nur ein Taufregister umfasst, für die Jahre von 1665 – 1700 die Namen von Vätern und Paten Neugeborener ausziehen und davor das Jahr der ersten Erwähnung setzen:

  1. 1698: Hanß Appelius, ein Schweitzer ist Pate
  2.  1700 Jacob Brenckel ist Pate
  3. 1699: Barbara eckardin ist Patin
  4. 1688: Martin Edingers Haußfrau ist Patin
  5. 1699: Hanß Adam Edinger ist Pate
  6. 1688: Peter Falck der Schäfer lässt ein Söhnlein taufen
  7. 1697: Hanß Hof ist Pate
  8. 1699: Johann Jost Hof ist Pate
  9. 1698: Hanß Barthel Huber ist Pate
  10. 1666: Martin Huber lässt ein Knäblein taufen
  11. 1698: Nickel Hubers Weib ist Patin
  12. 1697: Philipp Huber lässt ein Söhnlein taufen
  13.  1666: Christian Junckens Haußfrau uffem Stierhof ist Patin; später lautet der FN 
                 Jung, der Name des heute nicht mehr bestehenden und nicht bekannten
                 Stierhofs.
14.1688:Hanß Jacob Kehr ist Pate  
15- 1667:Johann Kehrer ist Pate; später wird der Name bald Kehr, bald Kehrer 
                geschrieben.
16- 1670:Johann Kiefers Tochter ist Patin
17-1666-Nicolai Linds Haußfrau ist Patin
18-1670: Paulus Linn ist Pate 
19-1683:Zill Linn ist Pate; später heißt er Ciliox Lind
20-1666:Hanß Ludwig Mangolt lässt ein Mägdlein taufen
21-1665:Hanß Valentin Mangolt lässt ein Mägdlein taufen
22-1667: Zilliox Mangolts Tochter ist Patin
23-1668:Hanß Philippps Mangolts Haußfrau ist Patin
24-1666:Bartholomäus Reble ist Pate
25- 1697:Jacob Schaafs Hausfrau ist Patin
26-1665:Hanß Heinrich Schäfer lässt ein Töchterlein taufen
27-1665Hanß Philipp Schmalenberger ist Pate; 1680 ist er Schultheiß
28-1666:Hanß Peter Schmalenberger lässt ein Mägdlein taufen
29-1685:Johann Conrad Schmaleberger ist Pate
30-1688:Wilhelm Schmalenberger ist Pate
31- 1667: Johann Ludwig Stauffenburger lässt ein Töchterlein taufen, er ist Pfarrer
32- 1670: Theobald Wagner ist Pate
33- 1686 Zill Wagner der ledige Gesell ist Pate.

Ein Vergleich mit der Liste von 1633 ergibt, dass sich wiederum Träger eines Trippstadter FN in die Heimat zurückgefunden haben, nämlich Mangolt (Mangold), wofür 1633 Mangelt geschrieben wurde. Anstatt des einen Schmalenbergers von 1654 begegnen wir nun drei Männern dieses Namens, also wohl Söhne des Wenz Schmalenberger. Auch dürften die Lind oder Linn des Taufregisters Nachkommen sein. Anderseits lernen wir unter den neuen Ankömmlingen zwei Schweizer kennen; es ist bei Nr. 1 ausdrücklich angegeben, dann ergab Familienforschung, das auch die Huber (Nr.9-11) aus der Schweiz nach Trippstadt kamen.
Eine Einwohnerzahl vermögen wir auf Grund der Kirchenbucheinträge nicht zu errechnen oder zu schätzen, weil ja nur die eingetragen wurden, welche Kinder taufen ließen oder als Paten fungierten. Immerhin können wir für die Jahre 1665 – 1685 die Namen von 18 Familien zählen, so dass also 1685 mindestens 70 Menschen in Trippstadt gewohnt haben dürften, und wir können ferner für die Zeit bis 1700 hin einen guten Fortgang der Wiederbesiedelung erkennen“. 

Die geschichtlichen Daten und Familiennamen entsprechen dem Buch von Ernst Christmann „Dorfuntergang und Wiederaufbau im Oberamt Lautern während des 17. Jahrhunderts“.

hukwa


Sonntag, 18. November 2012

Der Herbst und seine Früchte


Die letzten Tage brachten wieder wunderschönes Herbstwetter. Klarer Sonnenschein, in den Nächten stand der Vollmond unruhig am Himmel. Dicht prangen nun überall die Ebereschen, blinken glühend rot in den Tag hinein. Die Beeren des Holunders hängen schwer an den Zweigen dieses wundersamen Strauches. Nun ist Beerenzeit. Pilze treiben auch schon überall hervor, diese Kinder der Nacht, entzücken nun den Wanderer in ihren unterschiedlichen Farben und Formen. Die Kastanien hängen dick an den Ästen und bald fallen die ersten Eicheln. Auch die Haselnüsse stehen kurz vor der Reife und die Brombeeren schmecken um diese Jahreszeit besonders süß. Der Frühherbst ist nicht nur die Zeit der äußeren Reife der Natur, es ist auch die Zeit der inneren Reife. Noch drei Monate dann neigt sich auch dieses Jahr seinem ende zu. Jetzt am frühen Morgen, wenn im Sonnenlicht die silbernen Spinnfäden des Altweibersommers funkeln, fühlt der Wanderer wie das "über die Dinge" nachdenken, ihn regelrecht überfällt. Das ist der Herbst – eine Zeit des Wanderns und des Philosophierens. Wie die Nüsse einen Jahreszyklus benötigen um hart und fruchtbar zu werden so ist es auch mit unserem Geist: Jetzt sollten wir reflektieren und über die Saat und Früchte eines sich zu Ende neigenden Jahres nachdenken. Wir haben Stürme überstanden und Hitze ausgehalten, nun erwartet uns die Kälte des Winters, eine Zeit der Erstarrung, doch nur der scheinbaren Erstarrung, im dunkeln, im versteckten regt sich die Natur weiter, entwickelt sich zu einem Neuen hin. So ergeht es den Pflanzen als auch dem menschlichen Geist. Es sind die Sätze Rilkes die jetzt ihre Wirkung entfalten: "Jetzt blühen wieder die roten Berberritzen, wer jetzt noch keine Heimat hat wird nie eine besitzen." Für den philosophischen Menschen gilt nun sich vorzubereiten, sich hart zu machen, seinen Geist zu stählern, so dass er bereit ist den Infamitäten des Lebens, der Dummheit der Menschen, ihrer Gier zu widerstehen. Es ist eine Zeit des sich Loslösens und Festhaltens zu gleich. Es ist die Zeit früher Morgenspaziergänge, wo der Geist schweifen kann, sich ausdehnen kann, in die Weite zu schauen sich aufmacht. "Werde der du bist", will uns der Herbst zurufen, bewahre die Früchte die du über das Jahr gesammelt hast damit sie deinen Geist einen langen, kalten Winter lang nähren. Nietzsche hat in solcher Zeit des frühen Herbstes sein wundersames Gedicht nach
"Neuen Meeren" niedergeschrieben:

Dorthin – will ich; und ich traue
mir fortan, und meinem Griff.
Offen liegt das Meer, ins Blaue
treibt mein Genueser Schiff.

Alles glänzt mir neu und neuer,
Mittag schläft auf Raum und Zeit - :
nur dein Auge – ungeheuer
blickt mich an, Unendlichkeit. 

So wie der neue Wein nun in den Fässern gärt, sollen auch die Gedanken gären, das sie klar und golden werden, das sie schmackhaft zu Worte geformt aus unserem Munde rieseln. Wie frisches Öl sollten die Gedanken nun unser Bewusstsein vorantreiben. Etwas Neues ist zur Gebärung bereit, will neue Saat werden. Das ist der Herbst und seine Früchte. 
hukwa

Mittwoch, 14. November 2012

Geheimnisvoller Berwartstein Märchen, Sagen Legenden um den Berwartstein


In den dunklen Wäldern des Pfälzerwaldes gibt es viele Burgen um die sich Sagen und Legenden gebildet haben. Von vielen dieser uralten Burgen stehen heute nur noch die Grundmauern, andere stehen als Ruinen trutzig auf den Bergkuppen der pfälzischen Landschaft, tief in sich selbst versunken scheinen sie ihre Geheimnisse nicht preisgeben zu wollen, ganz wenige davon haben sogar die Zeiten überdauert und wurden nie ganz zerstört.

Auch der Berwartstein bei Erlenbach hütet viele solcher alten Geheimnisse. Einige davon haben sich im Volksmund erhalten und wurden von Generation zu Generation mündlich weitergegeben.

Einst lag die Burg in Trümmern und ihre Mauerreste waren von Efeu, Farn und Brombeerhecken so überwuchert, dass es müßig war sich einen Weg in ihren Innenhof zu bahnen. Zu diesen Zeiten suchte eine alte Frau dort nach Brombeeren. Sie war sehr verwundert darüber als sie im Gestrüpp Rossäpfel fand. Sie konnte sich überhaupt nicht vorstellen, dass sich durch solch ein dorniges Dickicht ein Pferd einen Weg bahnen konnte. Doch über das Sammeln der dicken, fruchtigen Beeren vergaß sie schnell die Rossäpfel. Als sie am späten Nachmittag mit einem Korb voller mostiger Beeren nach Hause kam und mit der Zubereitung der Marmelade begann, fielen ihr die Pferdeäpfel im Dickicht wieder ein. Sie erzählte dies verwundert ihrem Mann. Als dieser ihre Geschichte gehört hatte, beschimpfte er seine Frau aufs Übelste. Denn, so meinte er, diese Rossäpfel seien nur scheinbar Dung, sie würden vom Pferd des wilden Jägers stammen und nimmt man sie mit, verwandelten sie sich zu Hause in Goldklumpen.
Eine weitere Legende um den Berwartstein berichtet von einem Jungen der am Abhang der Burg Ziegen hütete. Als er in der Umgebung der Burg umher streunerte fand er eine seltsame gelbe Kugel, mit der er den ganzen Nachmittag über spielte. Am Abend rollte ihm die Kugel einfach davon und verschwand in einer Erdspalte. Als er das Geschehen in seinem Heimatdorf erzählte, sagte man ihm, dies sei die Goldkugel vom Berwartstein gewesen, nach der schon viele gesucht hätten, doch keiner hatte sie bisher finden können.


Die Kinder vom Dorfe Erlenbach zogen gerne hinauf zur alten Burg um dort Versteck zu spielen. Ein kleines Mädchen wusste um einen geheimnisvollen Eingang, welcher in die unterirdischen Gänge des Berwartsteins führte. Schon öfters hatte sie diese dunklen Gewölbe aufgesucht, aber als das Mädchen diesmal durch den engen Spalt, der tief in das innere der Erde führte, schlüpfte, war alles anders als sonst. Ihre Umgebung war in ein seltsames Licht getaucht und in einer Nische im Mauerwerk fand sie eine seltsame Flasche deren Inhalt grünlich leuchtete. Das besondere aber war, dass sich um diese Flasche eine Schlange wand, die das Mädchen giftig anzischte. Schreiend verließ das Kind den unterirdischen Gang. Als sie wieder die Oberwelt erreicht hatte kamen gerade ein paar Waldarbeiter, die auf dem Weg zu ihrem Holzschlag waren, vorbei. Das Mädchen berichtete diesen von seinem Erlebnis. Die Holzknechte suchten den Gang auf konnten aber nichts entdecken, denn geheimnisvolle Schätze, Schlangenköniginnen oder gar Elfen offenbaren sich nur unschuldigen Kindern.

hukwa

Sonntag, 11. November 2012

Über den pfälzischen Pfingstquak


Uns heute erscheint die magische Welt sogenannter primitiver Völker als in sich geschlossen und wunderbar, aber wir können das Denken dieser Völker überhaupt nicht mehr vollziehen. Für uns gibt es die Beseelung der leblosen Natur nicht mehr. Seit Jahrtausenden erlebt die zivilisierte Welt eine zunehmende Entmagisierung der Sprach- und Vorstellungswelt.
Wenn man sich der Herkunft sogenannter „Vegetationsfeste“ (Pfingstquak, Maibaum, Frühlingsfeste, alte Jahresfeste wie Johannistag ect.)  annähern will, wenn man sie erforschen will, muss man das Problem der Bedeutung von Riten aufrollen.
Vegetationsfeste haben ihre Wurzeln in jenem Zeit und Raum den wir das Neolithikum nennen und es handelt sich dabei ausschließlich um Sexual- und Fruchtbarkeit Festlichkeiten. 
Es dürfte eindeutig klar sein dass Vegetationsfeste wie z.B. das Pfingstquak ihre Wurzeln nicht im Mittelalter haben, wie dies Helmut Seebach in seinem Buch „Alte Feste in der Pfalz“ behaupten möchte. Einen sehr guten Artikel zum Pfingstquak hat Adam Gerlach in den „Blättern zur Trippstadter Heimatgeschichte“ geschrieben,
Wenn man die verschiedenen Deutungen der Heimatforscher über Brauchtumsfeste gegeneinander hält, gewinnt man den Eindruck, das die Brauchtumsforschung noch keineswegs abgeschlossen. Seit dem Erscheinen von Sir James George Frazer  Monumentalwerk „der goldene Zweig“ ist die Brauchtumsforschung damit beschäftigt, das Wesen und die Besonderheit dieser Feste zu ermitteln. Die meisten von Frazers Einzeltheorien, wie die der Entwicklung von Magie und Religion und von Ursprung und Entwicklung des Totemismus, sind heute nicht mehr haltbar. Aber die unglaubliche Fülle der Fakten, die er ansammelte, bilden nicht nur ein beeindruckendes Monument, sondern sind eine Sammlung volkskundlicher Schriften auf die wohl jeder Volkskundler irgendwann zurückgreifen muss. Und es darf wohl Heute noch das gelten was A.E.Housmann über den „goldenen Zweig“ in seiner Laudatio im Jahr 1921 sagte: 
„Dort findet man Wissenschaft vermählt mit Literatur, mühevolle Arbeit, mit leichter Hand präsentiert, und ein Museum voll dunklen, geheimnisvollen Aberglaubens, ausgestattet mit dem Charme einer wahrhaft sympathetischen Magie. Dort haben sie als Mahnung für eine stolze, vergessliche Rasse die verstreuten, vergänglichen Relikte – ob nun unter wilden Völkern in fernen Ländern oder unbeachtet vor unserer Tür liegend. Die vergessenen Meilensteine der Landstrasse, auf der der Mensch gereist ist, die Labyrinthe und Irrwege seines Fortschreitens durch die Zeiten werden durch ihre Kunst und ihren Genius erhellt und die fernsten und ältesten Dinge den Sinnen und Herzen Ihrer Zeitgenossen nahegebracht.“ 
Das Wissen dass Vegetationsfeste wie das pfälzische Pfingstquak in ganz Europa gefeiert wurden verdanken wir Frazer, der solche Brauchtumsfeste als erster Weltweit sammelt. Was beim Pfingstquak und ähnlichen Vegetationsfesten im Lauf eines Jahreszyklus „zelebriert“ wird ist nichts anderes als der „Mythos von Nemi“, der sich auch wie ein roter Faden durch den „goldenen Zweig“ schlängelt.
Dieser Mythos betrifft die Regeln der priesterlichen Nachfolge im geheiligten Hain der Diana in Nemi, in den Albaner Bergen in Italien. Der See (Nemi) und der Hain waren einmal bekannt als der See und der Hain von Aricia, einer kleinen Stadt in etwa fünf Kilometer Entfernung von Nemi. Der Priester – König dieses heiligen Hains steht unausgesetzt mit gezogenem Schwert unter einem bestimmten Baum des Gehölzes; er ist immer auf der Wacht. Er hatte dieses Amt errungen, nachdem er seinen Vorgänger mit einem Schössling des Mistelzweigs ermordete, der hoch oben in dem Baum wuchs (Anspielung auch auf den Vegetationsgott Baldur), und er ist seinerseits vom Schicksal dazu bestimmt, durch einen erfolgreichen Herausforderer auf die gleiche Weise hingerichtet zu werden. Er verteidigte sich nur solange erfolgreich wie seine Wachsamkeit, sein Geschick und seine Stärke nicht nachließen. Sobald seine Aufmerksamkeit erlosch, wurde er ermordet, und sein Mörder nahm seinen Platz ein.
Der „Mythos von Nemi“ ist ein magischer Mythos. Nach Frazer konnte Religion erst auftreten, nachdem der Mensch zu einem Zustand der höheren Intelligenz fortgeschritten und in der Lage war, seine eigene Ohnmacht gegenüber der Natur zu erkennen, also versuchte er die Natur Rituell zu beeinflussen. Die frühen Stammesführer, Könige und Priester wurden mit Naturkräften wie Wachstum und Fruchtbarkeit identifiziert. Aber auch mit Teilen der Natur so mit Sonne, Mond und dem Wald. Der König Priester zu Nemie und auch die heilige Diana galten als solche Naturgottheiten. Als Königin und König des Waldes waren sie verantwortlich für das Wohl der Menschen, und ihre Vereinigung war wesentlich für die Fruchtbarkeit der Erde, des Viehs und der Menschen. 
Ein allgemeines Symptom für das Schwinden der Kraft des Königs wurde im Nachlassen der sexuellen Kraft im Alter gesehen. Wenn das Wohlergehen der Menschen in einer Gesellschaft, vom König abhing, so erwartete man damals das dieser immer Zeugungsfähig ist, denn ist er dies nicht mehr dann betrifft seine Entkräftung alle – vor allem aber die Natur. Die Tötung des Königs von Nemi ist also nichts anderes als ein Opfer an Mutter Erde. Wenn man den König aber tötete, bevor seine Kräfte nachzulassen begannen, dann konnte seine Seele zur Zeit ihrer größten Kraft befreit werden und durch Vererbung oder Übertragung in einen Nachfolger übergehen. Dies ist die Vorstellung die hinter der Priester Nachfolge von Nemi steht. 
hukwa

Lit: Hinweise

James George Frazer: Der golden Zweig; Das Geheimnis von Glauben und Sitten der Völker;
Abraham Kardinier; Edward Preble: Wegbereiter der modernen Anthropologie;
Hans Wagner: Zeitschrift: Der Hain.

Freitag, 9. November 2012

Novemberwanderung




Trippstadter Märchen


Das Ritterfräulein und der junge Schäfer
Vor langer Zeit lebte auf der Burg Wilenstein ein schönes Burgfräulein. Eines Tages erschien dort der Schäfer vom Aschbacherhof mit seinen Schafen unterhalb der Burg. Er war ein hübscher junger Mann und nach seinen Manieren zu urteilen konnte er nicht immer ein Schäfer gewesen sein. Das junge Fräulein fand eines Tages den Schäfer schlafend bei seiner Herde vor. Als er erwachte und die Jungfrau erblickte, verliebten sich beide ineinander. Von nun an sahen sie sich jeden Tag. Hier im tiefen Pfälzerwald sah ihnen niemand beim Liebesspiele zu. Auf der Burg aber wies die Schöne alle Freier ab, ohne ihrem Vater den wahren Grund zu nennen. Dieser wollte sie mit dem reichen Ritter Siegbert vermählen. Nach dem Verspruchsfest im Herbst ritt der Ritter wieder zu seiner Burg zurück, im nächsten Frühjahr sollte die Hochzeit stattfinden.
Das Fräulein durfte von nun an den Schäfer nicht mehr sehen. Jeden Abend ertönte der Klang der Hirtenflöte vom Tal hoch hinauf auf die Burg, so dass sie es hören konnte. Als es langsam in den Winter hineinging, vertönte auch der Klang der Hirtenflöte. Die Braut suchte nach einem Vorwand, den Geliebten wieder sehen zu dürfen. Sie bat ihren Vater zu dem im Karlstal hausenden mönchischen Klausner zur Beichte gehen zu dürfen. Auf ihrem Gang dorthin schritt sie über die Wiesen, über die sie im Sommer zu zweien geschritten waren, auf der Suche nach dem Geliebten. Sie traf die Herde aber mit einem anderen Schäfer. Von ihm erfuhr sie, dass sein Vorgänger nicht mehr am Leben sei, denn vor Gram sei ihm das Herz gebrochen. Unglücklich lief das Fräulein zum Klausner um bei ihm Trost zu suchen. Dieser hörte ihr zu und weinte mit ihr. Auf dem Heimweg aber ertrank das Fräulein von Flersheim im Mühlenweiher. Der Vater erfuhr nun die ganze Liebesgeschichte seiner Tochter vom Klausner. Er ließ im Tal des Aschbachs eine Kirche erbauen zum Gedächtnis der beiden Liebenden. Tochter und Schäfer wurden in der Kirche zu Aschbach begraben. In einem Stein am Turm ließ er zum Andenken an beide eine Flöte und einen Hirtenstab einmeißeln. Die Kirche am Aschbacherhof ist lang schon zerfallen, doch der Turm steht noch und Hirtenstab und Flöte kann man heute noch dort bewundern. Doch auch im Karlstal bei Trippstadt findet sich bei der alten Höhle des Klausners eine Inschrift auf der wir lesen können:

dies kreitz bekundt vom wilenstein
dem burgherr welgott gnad verleihn
um seines töchterleins fruen tod
hie in der flut auss selennot.
zu aschbach izund gleich im grab
ruth rittersbraut bei hirtenknab.
der klausner wollt es gar verhüten
hätt bass gefruchtet sein fürbitten.
die büsser wandrer gott befehl
gleichsonst all ellendt, pilgersel.

 
Des Johannis Kreuz – Eine Sage um Johanniskreuz
Der Ritter Reinhard III. von Hohenecken war nicht nur ein reicher, sondern auch ein sehr mächtiger Mann. Ausgestattet mit dem Titel eines Reichschultheiß verwaltete er die Kaiserburg zu Lautern und die Reichsodien auf dem Trifels. Er besaß das Wegerecht an den wichtigsten Straßen die die damalige Pfalz durchzogen. Da die Zeiten recht unsicher waren und sich allerlei Raubgesindel umhertrieb, traute man sich gerne dem Schutze seines Trosses an und zahlte ohne Murren das Weggeld.
Als mächtiger Mann der er war, wusste er wohl um seine wichtige Stellung und war daher nicht zimperlich, wenn es darum ging etwas durchzusetzen. So ließ er an der Grenze seiner Wälder Steine setzen und sein Wappen hinein meißeln. Dort, wo die alte Hochstraße durch den Pfälzerwald führt und sich mit vielen anderen Wegen kreuzte, wo fremder Besitz an seinen heranreichte, ließ er ein Kreuz errichten mit seinem Wappen darin. Von einem Steinhauer aus Lautern ließ er dieses fertigen und von dort aus den weiten und langen Weg zu jener Stelle bringen die heute Johanniskreuz heißt. Er war selbst dabei als das Kreuz dort errichtet wurde.
Irgendwann kam sein Nachbar Johannes von Willenstein an dem neu errichteten Kreuz vorbei und war sehr verärgert über die Handlung des Ritters Reinhard. Er gab den Auftrag aus dem harten Buntsandstein des Pfälzerwaldes ein noch größeres Kreuz anzufertigen. In der Mitte von diesem Kreuz und auf jedem Querarm ließ er sein Wappen hineinschlagen. Er ließ dieses Kreuz ebenfalls dort anbringen. Die Menschen die an dieser Stelle vorbeikamen, trieben ihren Spott darüber, wenn sie sagten: "Schau des Johanniskreuz"! Mit der Zeit entstanden auf der Waldlichtung kleine Katen, Gehöfte und Rasthäuser und es dauerte nicht lange da nannte man diese kleine Siedlung Johannis Kreuz.

Die Schätze zu Wilenstein
Bei der Burgruine Wilenstein im Karlstal bei Trippstadt zeigt sich manchmal den dort spielenden Kindern eine Schlangenkönigin mit einer wunderschönen gol-denen Krone auf ihrem Haupte. Es heißt, in den unterirdischen verschütteten Gewölben der uralten Burg, steht eine vermoderte Kiste in der wertvolle Schätze aufbewahrt sind.
Ein Hund mit feurig glühenden Augen sitzt auf der Truhe und hält den Schlüssel in seinem Rachen. Ein Knecht vom nahen Willensteinerhof unternahm einmal den Versuch die Schätze zu heben. Aber vor lauter Angst vor der Bestie flüchtete er und betrat die Burgruine nie wieder.
Manchmal lässt sich in Vollmondnächten statt des Hundes auch ein schwarzer Mann in den uralten Ruinen sehen. Die seit vielen Jahrhunderten verschütteten Kellergewölbe sollen auch einen besonders kostbaren Wein bergen, der in seiner eigenen Haut liegt.
hukwa

Donnerstag, 8. November 2012

Elwetritsche


Elwetritsche gehören zum festen Bestandteil volkskundlicher Überlieferungen der Pfalz. Wenn wir uns auf literarische Quellensuche begeben um über Elwetritsche etwas in Erfahrung zu bringen finden wir in der Regel nur typische Weinwitzige Erläuterungen zu dem Phänomen Elwetritsche. Irgendwo aber muss ja die Idee über Elwetritsche entstanden sein. Die Gattung der Elwetritsche sollen zweifelsohne Naturgeister darstellen und der Glaube an Naturgeister geht bis in die Steinzeit zurück. In einigen literarischen Abhandlungen bringt man die Elwetritsche mit der germanischen Mythologie in Verbindung. Da aber die Elwetritsche eine rein pfälzische Sagengestalt ist und ihre Verbreitung aufs engste mit der historischen Kurpfalz verbunden ist die ja in der Vorzeit keltisch und nicht germanisch besiedelt war ist anzunehmen das diese Naturgeister unter anderem  aus keltischen Wurzeln gewachsen sind. Wir Wissen dass die Hauptinhalte des europäischen Märchens und der europäischen Sagengestalten der Mythologie der Kelten entnommen sind. Die Kelten benutzten keine Schrift gaben alles mündlich weiter was wir über sie Wissen kommt aus „zweiter Hand“, wie die Märchen auch. Märchen werden erst seit dem 18. Jahrhundert aufgezeichnet, davor gab man sie mündlich weiter Jahrhunderte lang. Die Brüder grimm betrachteten zwar das Märchen als ein Zersetzungsprozess der altgermanischen Glaubens. Was zum Teil auch stimmt, aber wir finden gerade in den Hausmärchen der Brüder Grimm auch eindeutig keltische Wurzeln. Schon 1859 wies der Sanskritist  Theodor Benfey daraufhin, dass ein großer Teil des Märchen und Sagengutes Europas über arabische, hebräische und lateinische Übersetzungen aus Indien zu uns gekommen waren. Bis heute haben sich die Anzeichen für eine späte, polygenetische Entwicklung des Volksmärchens und der Sagengestalten im christlichen Europa gehäuft und konkretisiert.
Was etwas wunderlich stimmen muss ist dass die Elwetritsche im Pfälzer Märchen so gut wie nicht auftaucht obwohl sie doch der Mentalität des Pfälzers so vertraut ist.  
Wenn wir in der „deutschen Mythologie“ von Paul Hermann nach  Elwetritschen suchen oder nach Wesen die ihnen ähnlich sind werden wir nicht fündig. Wir können vorerst davon ausgehen dass die Elwetritsche eine reine Erscheinung der pfälzischen Region ist. Da wir diese Sagengestalt auch literarisch so gut wie nicht orten können, müssen wir annehmen dass sie dem pfälzischen Volksmund entsprungen sind. 
hukwa

Wenn es still wird in den Wäldern


„Neblung“ nannten ihn die Altvorderen. Nie scheint das Jahr so dunkel empfunden zu werden wie im Nebelmond, jenem Monat den wir heute November nennen.
Aus der christlichen Tradition heraus gesehen ist es der Monat des Heiligen Martin von Tours. In vielen pfälzischen Dörfern finden nun die traditionellen Martinsumzüge statt. Das Fest des Heiligen Martins wurde nicht zufällig auf den 11. November gelegt. An diesem Tag feierten die Römer das „Fest des neuen Weines“. Dieses Fest wurde auch in der Pfalz von den Römern gefeiert und als das Christentum hier zunehmend Fuß fasste, weihte man den neuen Wein eben dem Heiligen Martin.

Die Kelten, die vor den Römern die Pfalz besiedelten, begannen Anfang November die Feierlichkeiten zu „Samhain". Leichte Spuren findet man heute noch in der amerikanischen Version von Halloween, das sich inzwischen auch in Deutschland bestens vermarkten lässt. Für die alten Kelten öffneten sich zu Samhain die Türen zur „Anderswelt“. Die Kirche hat dies geschickt zu nutzen gewusst und die „Allerheiligen“ und „Allerseelen“ Tradition eingeführt.
Der November ist der Monat, der uns in den Winter einführt. Wer jetzt den Pfälzerwald zu einer Wanderung aufsucht, den erwartet die Stille dunkler Wälder. Er findet Menschen, die Ruhe, Kontemplation und eine meditative Landschaft suchen, um sich von Trubel und Hektik ausruhen zu können. Dies alles bietet der Wald um Trippstadt in den Wintermonaten!
Wer bewusst in den Pfälzerwald kommt, um hier Ruhe und Erholung zu suchen, scheint ein Gespür für Harmonie zu besitzen. Während eines Spazierganges oder einer größeren Wanderung durch die Trippstadter Wälder scheint es uns, als würden die Dinge des Lebens langsamer fließen. Ja, es ist, als würden sie sich auf einem anderen Niveau bewegen das wir als Befreiung von Hektik und ökonomischen Zwängen erfahren.
In den Wäldern können wir eine Freiheit spüren, die es uns erlaubt mit dem Wesentlichen des Lebens in Kontakt zu treten. Es ist die Stille des Winterwaldes die uns eine bisher nicht gekannte, schweigende Aufmerksamkeit schenkt. Viel intensiver spüren wir nun die Beziehungen zum Wechsel der Jahreszeiten. Fern dem unbarmherzig ewig geräuschvoll laufenden Motor der Großstadt, finden wir im winterlichen Wald nun eine ganz andere psychologische Dimension der inneren Einkehr und Ruhe vor. In einer Zeit der entfesselten Märkte, der ökonomischen Unsicherheiten, wird uns der Wald zu einer Insel der Ruhe und Erholung.


Ein alter griechischer Philosoph sagte einmal: „Eine Kultur blüht, wenn Menschen Bäume pflanzen, in deren Schatten sie niemals sitzen werden.“

Nun, im Pfälzerwald gibt es viele solcher Bäume, die vor langer Zeit von einer Generation gepflanzt wurden, die das Wort Hektik noch nicht kannten! Und wenn wir diese Bäume aufsuchen halten sie ein Geschenk für uns bereit: Stille!
hukwa

Novemberwinde

Ich lausche den Liedern des Novembers
von den Winden zu mir getragen
ich höre die Abendglocke schlagen
vernimm der Amsel ihr Klagen
der Sommer ist vorbei
bald werden die Winde erstarken
und werden von den Bäumen
die goldbraunen Blätter durch die Lüfte jagen
Noch einmal lausch ich den Winden
will hören was sie mir sagen
Novemberwinde sind Zeichen
man sollte mit ihnen Reisen.
hukwa

Das Männchen ohne Kopf eine Sage aus dem Bruch

Einst ging ein Holzmacher in der Nacht durch den Ramsteiner Wald nach Hause. An einer kleinen Brücke, die über einen Moorgraben führt, begegnete ihm ein kleines Männchen ohne Kopf. In seinem Schrecken wusste der nächtliche Wanderer nichts anderes zu tun, als das Männchen mit einem, "guten Abend Männchen" anzureden. Dann ging er eilig weiter. An einer zweiten Brücke stand wieder das Männchen, das aber diesmal viel schrecklicher als das erste mal aussah. Der Holzmacher grüßte wieder auf die gleiche Art. An einer dritten Brücke wiederholte sich die Erscheinung schon wieder, doch diesmal wagte er es nicht das Männchen anzusprechen und rannte fort. Noch lange hörte er seltsame klagende Laute. 
hukwa

Mittwoch, 7. November 2012

Meine Freunde die Bäume - Gedanken über eine Beziehung


Bei meinen einsamen Waldspaziergängen, durch die dunklen Wälder meiner Heimat überkommt mich oft das Gefühl das bestimmte Bäume vor denen ich immer wieder einige
Zeit stehen bleibe, meine Anwesenheit fühlen können. Es ist ein Gefühl innerer Erkenntnis, das mich spüren lässt, ein Baum ist mehr als ein Gebilde aus Wurzel, stamm und Ästen. Er ist ein erhabenes Wesen. In seiner eigensten Art ist jeder Baum ein Baum des Lebens. Er ist teil eines Ur- Ganzen. Seine geschichtliche  Behandlung in den verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt bezeugt das einst ein „brüderliches Verhältnis“ zwischen Mensch und Natur bestand. Ähnlich wie wir es heute noch von verschiedenen Naturvölkern vorgelebt bekommen. Für jede Kultur hatten Bäume eine religiöse Bedeutung. Das geht aus den heiligen Schriften der Hindus ebenso hervor wie aus den Überlieferungen aus den keltischen und germanischen sagen und Epen. Ebenso aus den lehren Buddhas und den uralten Schriften der chinesischen Taoisten. Bäume sind heilig weil in ihnen als wachsende Wesen ein göttliches Prinzip zum Ausdruck kommt.
Die Wurzeln eines Baumes symbolisieren für Hindus, die Schöpfung, beziehungsweise Brahman, den Schöpfer des Universums. Der Stamm steht für den Erhalt, beziehungsweise Vishnu, den Erhalter des Universums. Die Baumkrone ist das Symbol für die Auflösung des Universums in den ewigen Kreislauf, beziehungsweise für Shiva, den Zerstörer und gleichzeitigen Erneuerer.
Für den Buddhisten bedeutet der Baum, die Brücke, die Verbindung zwischen der sichtbaren Welt (Erde) und der Unsichtbaren Welt (Nirvanna). Buddha wurde vor 2500 Jahren unter einem Sal-Baum in Lubini (heutiges Nepal) geboren und gilt unter Hindus als die neunte Wiedergeburt Vishnus. Er erlangte seine Erleuchtung im Schatten des Piepaal-Baumes
(Ficus religiosa Mora cear). Unter den vielen anderen als heilig verehrten Bäumen, hat er bei Buddhisten wie Hindus einen besonderen Stellenwert. Er wird- wie der nicht minder heilige Banyan-Baum- so gut wie nie gefällt, daher erreicht er in der Regel ein sehr hohes Alter. Das Alter der Bäume hat bei den verschiedenen Kulturen schon immer eine große Rolle gespielt. Aber auch heute noch empfinden Menschen großen Respekt vor alten Bäumen.
Je älter ein Baum ist desto erhabener ist seine Ausstrahlung. Gegen solch alte Methusaleme wirkt ein Menschenleben kurz und bedeutungslos.
Deutschlands ältester Laubbaum ist die berühmte Femeeiche bei Erlen, die auf 1300 Jahre geschätzt wird. Als Europas ältester Baum gilt die berühmte Eibe von Fortingall in Schottland,, die etwa 3000 Jahre alt sein soll. Messungen an den herrlichen Beständen der Riesenmammutbäume in der kalifornischen Sierra Nevada ergaben für einzelne der dickstämmigen Giganten ein Alter von über 3000 Jahren. Als die ältesten heute noch stehende Mammutbäume aus ihren Samen keimten, ging in Europa gerade die Bronzezeit zu ende. Die ältesten noch lebenden Baum-Gruppen der Erde sind krüppelige und verwachsene Grannenkiefern. Sie verdanken ihr Alter von über 4000 Jahren möglicherweise der Tatsache, dass sie an ihrem Hochgebirgsstandort in der Sierra Nevada die längste zeit des Jahres vereist bei Tiefkühltemperaturen zubringen müssen.
Als ältester Baum der Erde gilt „Methusaleh“ eine langlebige Kiefer (Pinus longaeva) die im Inyo National Forrest in der höchst gelegenen Region der White Mountains Zwischen Nevada und dem Death Valley in einer Höhe von über 3000m wächst. Sie wir auf ein Alter von über 4723 Jahren geschätzt.
Etwas Großartiges und Erhabenes geht von alten Bäumen aus, als Wächter der Geschichte weisen sie in die Vergangenheit, als Mahner in die Zukunft.
Jacques Brosse schrieb einmal: „Seit Urzeiten war das Schicksal des Menschen durch ein so enges und starkes Band mit dem der Bäume verknüpft, dass man sich fragen muss, wie es wohl einer Menschheit ergehen wird, die dieses Band so Brutal zerrissen hat?“ 


hukwa

Der Hund vom Moor - ein pfälzisches Märchen aus dem Landstuhler Bruch

In einer schönen Sommernacht ging einmal ein Torfstecher aus Kindbach durch das Bruch. Er trug einen Sack mit Torf auf dem Rücken, der ihn nicht sonderlich belastete, weil der Torf in der Sommerhitze ganz trocken geworden war. Auf einmal ward ihm die Last so schwer, das er fast zusammenbrach. Und sie wurde immer drückender, darum warf er sie auf die Erde. Da sprang ein kleiner Hund vom Sacke. Mit einem "Du verfluchter Hund" schlug er mit seinem Hut nach der Spukgestalt. Doch da reckte und dehnte sich das Hündchen und ward zu einem furchtbaren Ungeheuer. Voller Schrecken lief der Mann davon, ließ seinen Sack voll Torf im Moor liegen und traute sich erst bei Tageslicht ihn wieder zu holen.
hukwa

Samstag, 3. November 2012

Pfälzer Landschaft im November

Wo sich das Schilf im Sommer noch
entlang der Ufer streckte
ist alles braun und bleich
das Gras liegt flach und weich
dort wo sich noch im Sommer die Wildente versteckte
Verdorrender Baldrian
steht einsam an den Ufern
Wasser singt leise
nahende Winter Lieder
In einer Fichte steht ruhig wie ein Buddha
der Graureiher
hält Ausschau nach Fisch und Futter
die alte Weide ist tief im Schlaf versunken
Eisiger Bergwind will
Winter verkünden.
hukwa

Unter den Eiben der Amseldel

Novembersonne
dein Strahl dringt in das Waldesdickicht
über Sandsteinschichten
alte Denkmale
mit Moos begrüntem Rücken
wo einsam ich
mit der Geschichte versinke
wo grüne Eiben
in dem entlaubten Eichenhain sich verstecken
Heidnischer Baum
Telefon zu den alten Göttern
ich ruhe unter ihnen
in der Daseienden Zeit
Fern ab vom Lärm der Welt
lausche ich dem
Raunen des Eibengeflüsters.
hukwa

Donnerstag, 1. November 2012

Auf einer Parkbank im Trippstadter Schloßpark

O süßer Hauch der Erinnerung
Lass mich wieder Dir Lauschen
Lass mich noch weilen auf dieser Bank
Gefangen im Bann des inneren Geschauten
Kann ich mich selbst nicht mehr fassen
Jetzt kommt der Herbst die
Zeit des sich Fallen lassens
Die Stille aus der ich trinke
Ist die Flut der Erinnerungen
Brennend heiß wie Glut
Nun fällt herab ein Blatt vom Eschenbaum
Und ein Gedanke keimt auf
Auch ich bin nur ein Blatt vom Weltenbaum.
hukwa

Samstag, 27. Oktober 2012

Der Wacholder


Der Wacholder ist in der Tracht wie in der Größe und Gestalt sehr veränderlich. In der Ebene und im Mittelgebirge sind die am Grunde abgegliederten oberseits mit bläulichweißen Längsstreifen versehenen, in dreizähligen Quirlen stehenden, 8-20mm langen, weit abstehenden, steifen Nadeln allmählich zugespitzt und scharf stechend. An der Unterseite besitzen sie einen in der Länge gefurchten Kiel. Die Nadeln werden gewöhnlich vier Jahre alt. Er kommt sowohl niedrig strauchig ( 0,5 -2m), auch häufig mit ausgesprochenen kegelförmigen Wuchs oder seltener in Form kleiner Bäume mit kegelförmiger oder unregelmäßiger Krone vor. Im Hochgebirge bildet er in Höhen über 1600 m eine hochalpine Form, den Zwergwacholder, Juniperus communis var.nana, die höchststeigende aller Holzpflanzen Europas. Als Pionier auf Felsen und Schuttbedeckten Gebirgsboden bedeckt er den Boden mit großen, oft meterbreiten Polstern von 30-50 cm Höhe. Er verdrängt den Graswuchs und schadet dadurch, besonders auf den frühen, nach Süden gelegenen Sommerweiden den Gebirgsbauern. Die Blüten sind zweihäusig. Die männlichen Blüten stehen in Kätzchen und bilden sich bereits im Herbst, kommen aber erst im Frühjahr zur Entfaltung. Die weiblichen Blüten stehen einzeln in den Blattachseln von Maitrieben und enthalten je drei Samenanlagen, die mit den Fruchtschuppen alternieren. Reif werden die Samen erst im herbst des zweiten Jahres, wobei, die grünliche Färbung in eine schwarz-blaubereifte übergeht. Die Samen keimen meist erst im Frühling des zweiten Jahres, mit zwei Keimblättern. Die braune Rinde verwandelt sich schon vom zweiten Jahr ab in eine längsrissige, in Schuppen und Streifen sich abschülfernde Faserborke. Das weiche, feinfasrige, sehr zähe, feste und dauerhafte Holz, ist für Drechsler – und feinere Schreinerarbeiten sehr geschätzt. Die aromatischen Früchte dienen als Küchengewürz. Aus den "Beeren" die auch offizinell sind wird in Frankreich der "Genever", in England der "Gin" und in Deutschland der "Steinhäger" gebrannt.
Der Wacholder zeigt eine Anpassungsfähigkeit wie keine andere Holzart. Hinsichtlich Bodenfeuchtigkeit, Luftwärme und Mineralstoffgehalt des Bodens ist er von unerreichter Bedürfnislosigkeit und kommt somit auf allen Böden, vom trockenen Sand bis zum sumpfigen Moorboden, sowohl im Walde, als auch auf Heiden vor. Bei den Germanen gehörte der Wacholder zu den geheiligten Holzarten und bis in unsere Tage spielt er in Volkskunde, sage und Mythologie eine große Rolle. Die Zukunft des Wacholders aber wird gerade wegen seiner Anpassungsfähigkeit und Anspruchslosigkeit auf jedenfall innerhalb der Stadtökologie eine äußerst wichtige Rolle einnehmen. Gewappnet gegen die giftigen Ausstöße unserer Großstädte, wird der Wacholder als Stadtbaum noch eine gewichtige Rolle spielen.
Juniperus communis – also der Wacholder wird bis zu 2000 Jahre alt. Noch älter ist die Tradition der Bräuche die sich um diese Mysterienpflanze rankt. Max Höfler schrieb in seiner Volksmedizinische Botanik der Germanen über den Wacholder : "der Kranewit – Baum ( ahd. kranawitu; mhd. krannewite ) hat seinen Namen ( Kranichholz ) vom Vogel Kranich, einer der wenigen Vögel, in deren Bezeichnung mehrere indogermanische Stämme übereinstimmem...".
Prof. Heinrich Marzell schrieb in seinem bekannten Werk : Die deutschen Bäume in der Volkskunde, als Einleitung zum Wachholder: " mit der Hasel und dem Holunder ist zweifelsohne der Wacholder der Strauch, der im germanischen Volksglauben das höchste Ansehen genießt. Ist doch dieses Nadelholz in mittel und Südeuropa weit verbreitet und von so auffälliger Gestalt, das es nicht leicht übersehen werden kann.Besonders in den Heidegegenden, wo die Wacholdersträucher oft die einzigen Holzgewächse bilden und einzeln stehende Büsche dem einsamen Wanderer wohl nicht selten in der Dämmerung Spukgestalten vortäuschen, mag der Wacholder besonders beachtet worden sein. Dazu kommt noch, das unser Strauch in verschiedenen seiner Teile in der Volksheilkunde benutzt wird. " Vor einer
Wacholderstaude soll man den Hut herunter tun", heißt es im Allgäu und in der Schweiz sagt man sogar, man müsse vor dem Wacholder die Knie beugen, ein solches Ansehen genießt er. Der Wacholde ist daher, wie Holunder und andere Bäume, "unverletzlich", es ist ein Frevel ihn umzuhauen.
Der Schwede Loccenius erzählt im 17. Jahrhundert, das ein Knecht auf dem Gute Vendel im Kirchspiel Osterhanning in Södermannland einen schönen schattenreichen Wacholder hauen wollte, der von anderen Bäumen umgeben auf einem ebenen, runden Platze stand. Da hörte er eine Stimme " Haue den Wacholder nicht!" und als er sich dennoch anschickte, zuzuschlagen, ertönte die Stimme abermals: " Ich sage dir, haue den Wacholder nicht!" Überhaupt scheint sich gerade in den skandinavischen Ländern der Wacholder besonderer Wertschätzung erfreut zu haben. Von einem Wacholder auf dem Hofe Hohl im Kirchspiel Haaböl wird berichtet das dort die Sage ging, das auf dem Hofe ein Haustier sterben müsse, wenn man den Wacholder eines seiner Zweige beraubt.
Der Aberglaube habe vor nicht allzu langer Zeit dadurch Nahrung erhalten, das ein großes Schweinesterben auf dem Hofe aussbrach, als ein Zimmermann einen Zweig von diesem Wacholder abschlug. Weiter berichtet die Sage, das man bei großen Wacholdern zur Nachtzeit Gelächter, Musik und einen Klang, als zähle man Silbergeld, höre. Sogar bei Tag sehe man, das der Gipfel leuchte oder der ganze Strauch in Flammen stehe. Dieses Licht rühre aber vom Schein des Geldes her, das von den " Unterirdischen " zutage gebracht worden sei, um es den Strahlen der Sonne auszusetzen.
Im deutschen Märchen erscheint der Wacholder in dem bekannten Märchen vom Machandelboom, einer niederdeutschen Bezeichnung unseres Strauches. Unter Wacholderstauden sollen sich auch nach einer Schweizer Sage die Eingänge zu den Höhlen der Zwerge befinden. Im Obersimmental fingen Burschen ein Zwerglein, während das andere entschlüpfen konnte. Da rief es diesem noch schnell zu : "Sie möge mit dir fürnäh ( vornehmen ), was sie wie ( wollen ) –verat nit, was d Reckholderstude ( Wacholder ) z behüete hei." Später entdeckte man, was die Wacholderstaude zu bedeuten hatte: sie verdeckte den Eingang ihrer Höhlen.
hukwa

Samstag, 6. Oktober 2012

Pilzwanderung im Trippstadter Wald




Fotos Ute Knieriemen-Wagmer
Bei unserer heutigen Wanderung durch den Trippstadter Wald waren wir überrascht wieviele Pilze in der letzten Zeit aus der Erde gesprießt sind. Unzählige Arten und Formen kann man finden und bewundern! Man muss nur mit offenen Augen durch den Wald gehen! Manche sind so klein, dass man sie erst auf den zweiten Blick erkennt. Mit der Zeit bekommt man ein "Gefühl" dafür, wo sie zu finden sind. Die Natur ist ein einziges Mysterium!!
hukwa

Montag, 24. September 2012

Herbststimmung im Trippstadter Wald


Vorbei am Schlosspark hinunter zu den zwei Steinen
Zum Köpfchen - Tritt ein!

Letzte Blüten








Fotos Ute Knieriemen-Wagner