Freitag, 30. Januar 2015

Über die „ald Pälzer Fasnacht“ und die „Hannapel“ Verse - Volkskundliches zur Fasnacht

Hier einige Hannapelverse wie sie in früheren Zeiten in der Pfalz von Kindern gesungen und vorgetragen wurden, als man noch von Haus zu Haus zog und „Fasnachtsküchelcher“ einsammelte. Dieser uralte Brauch ist verloren gegangen oder wird Heute nur noch in wenigen Dörfern von der Jugend durchgeführt.
Die „alt Fasenacht“ hatte ein ganz anderes Gesicht als Heute.
Mit dem Dreikönigstag wurde einst die Fastnacht eingeleitet. Bemerkbar machte sie sich aber immer erst in den letzten Tagen. So hieß es in der Westpfalz: „Sunndaaks is Herre – Fasnacht, Dinschdaaks ist Baure – Fasnacht, Dunnerschdaaaks is – Weiberfasnacht“.
Schon im Mittelalter war Fastnacht ein symbolisches Fest in der Pfalz (und natürlich auch anderswo), vor allem im bäuerlichen Leben.
Das Rauchhuhn (Raachhinkel) musste vom Leibeigenen geliefert werden. Die Esslust, die den Winter mit „Metzelsupp“ und „Quellfleisch“ einleitete, erreicht vor der Fastenzeit nun noch einmal einen Höhepunkt.
Jeder lässt sich die guten Pfälzer „Kiechelcher“ schmecke die nun zuhauf gebacken wurden. Der altbekannte Geruch strömt nun durch die dörflichen Gassen und lässt ahnen was drinnen in der Stube passiert. Die Kinder ziehen los und Sammeln „Kiechelcher“, diese Art des „Betteln“, nannte man „Hannapel“ oder „Fechten“. In verschiedenen Dörfern wird von den kleinen „Forderern“, ein Holzsäbel in die Küche gehalten und die Hausfrau steckte „Kiechelcher“ daran. Hierher rührt auch der Pfälzer Ausdruck - „Fechten“ - was Betteln bedeutet. Wer am Aschermittwoch zu spät zur Schule kam hieß „die alt Fasnacht“, daher der heute noch vieler Orts gebrauchte Ausdruck: „Er kommt hinterher wie die alte Fastnacht“.





Hannapel – Verse

Verzeh Daa vor Fasenacht
hot mei Vadder es Sau geschlacht
Verzeh Daa denoo
is nix mer de vun doo.


Ach Bärwel, ach Bärwel
hols Wäljerholz her ,
es dünkt mich und deit mich,
als wenn Fasenacht wär.


Ich bin der kleine König,
gib mer nit zu wenig,
lass mich nicht zu lang haus stehn
ich will noch ein Haus weitergehn.


Die Pann kracht, die Pann kracht,
die Küchelcher sein geback
eraus met, eraus met
un meer in mei Sack.



Dort drowe in de Ferscht
dort hängt e Stang voll Werscht
do is die än so klä
do nem ich zwä fer ä.



Hanabel die Han
die Fasnacht geht an
Eier e raus Speck e raus,
de Fuchs springt ins Hinkelhaus
holt die Eier all e raus
Heit iwers Johr
sin mer wider do.





Küchelcher raus Küchelcher raus
Fasnacht kummt Heit ins Haus
Küchelcher raus Küchelcher raus
sonscht schlamer eich e Loch ins Haus.



Hahn, Appel Hahn (hanabelan)
die Fasnacht geht an
Eier e raus
oder ich schick de Fuchs ins Hinkelhaus.

hukwa
















Donnerstag, 29. Januar 2015

Richard Löwenherz auf dem Trifels

In der Zeit die man das eiserne Mittelalter nannte zog ein kleiner Reitertrupp, kreuz und quer durch das deutsche Reich und suchte alle großen Trutzburgen auf, aber auch die kleineren Burgen und Schlösser ließen sie nicht aus. Sie kamen von weit her, jenseits des Meeres wie man damals sagte und waren auf der Suche nach ihrem König Richard Löwenherz.
Allen voran ritt ein blond gelockter Junger Mann, der Sänger Blondel.
Der Trupp näherte sich dem Trifels, der alten Reichsfeste im Pfälzerwald. Nirgends hatten sie bisher Richard finden können, ihn auf dieser Trutzburg zu finden war ihre letzte Hoffnung. Blondel macht sich allein den steilen Weg hinauf zur Burg, die anderen verstecken sich mit ihren Pferden im Wald. An der Wehrmauer, dort wo er das Gefängnis vermutet, beginnt er sein wundersames Lied, das nur er und Richard Löwenherz kennen. Der Troubadour singt die erste Strophe des Lieds in der Hoffnung auf eine Antwort. Dann ganz sachte und fein dringt aus dem Verlies, die zweite Strophe des königlichen Liedes. Tränen rinnen dem Freund über die Wangen und sein Herz ist seit langem das erste mal wieder fröhlich gestimmt. Endlich am Ziel, die lange Sucherei hat ein Ende gefunden. Noch in der gleichen Nacht, der Vollmond stand groß über der trutzigen Reichsfeste, befreien Blondel und seine Mannen, König Richard Löwenherz und kehren gemeinsam nach Hause. Noch Heute soll in manchen Vollmondnächten über dem Trifels manchmal das alte Lied der beiden Freunde erklingen.

Die Legende der Befreiung von Richard Löwenherz hält sich nicht an das historische Geschehen. Richard Löwenherz wurde gegen ein Lösegeld ausgetauscht. Das erste mal wurde die Legende etwa um 1260 im Volke erzählt, etwa 60 Jahre nach Richards Tod. Im 18. Jahrhundert wurde sie durch die 0per Richard Coeur de Lion von Grety sehr bekannt.
Bevor man Richard Löwenherz auf den Trifels brachte, hielt man ihn in Österreich auf der Burg Dünnstein gefangen, wo eine ähnliche Legende über seine Befreiung existiert. Auch dürften die Haftbedingungen von Richard Löwenherz nicht besonders hart gewesen sein, er war als gefangener viel zu wertvoll, als das der deutsche Kaiser, der ihn gefangen nahm schlecht behandelte. Der Historiker Theodor Toeche stellte aus Richards Briefen und zeitgenössischen Berichten folgendes zusammen:
"Er durfte sich, von deutschen Rittern gefolgt, frei bewegen. Der Verkehr mit seinen Freunden und Landsleuten, die von England herüberkamen, ihm zu huldigen oder zu raten, wurde nicht gehindert. Nur des Nachts musste er allein sein. Der Frohsinn verließ den König auch hier nicht; wer ihn sah, fand ihn launig und heiter. Die größte Belustigung gewährte ihm, mit den Wächtern sein Spiel zu treiben, sie im Ringkampf mit meisterlicher Gewandtheit zu bewältigen oder im Zechgelage sie sämtlich trunken zu machen und allein obenauf zu bleiben."
hukwa


Dienstag, 27. Januar 2015

Die soziale Lage der Bevölkerung im 19. Jahrhundert im Pfälzerwald am Beispiel der Ortschaften Trippstadt, Elmstein und Schopp. Mit dem Hintergrund der pfälzischen Revolution.

„Die Leute hier sind sichtlich arm und in teueren Jahren ziehen des Elends bleiche Gespenster durch diese Täler und Gebirgslande mit ihren weit auseinanderliegenden abgeschiedenen Walddörfern und einzelnen Hütten. Der Winter macht sie dann öfters ganz unzugänglich, und im Frühjahr tritt dann noch der Hungertyphus auf, um zu würgen unter der ohnehin schon äußerst schwachen Bevölkerung. Draußen in der Pfalz an der Haardt und in der Ebene Reichtum und Überfluss, hier bei allen Mühen Armut und Elend, das sich schon aus den bleichen Gesichtern zu erkennen gibt. Der einzige Reichtum dieser Berggegend das Holz gehört dem Staate oder den reichen Bauern der Haardt und wirft für die Bewohner dieser Täler nur kargen verdienst ab. Die wenigen Feldern hängen an den Abhängen der steilen Berge und hier in Appental sind sie mit steinernen Mauern an den Bergen gehalten, damit sie nicht vor die Häuser rutschen. Das Dörfchen mit der Ruine des alten Kirchturms und kahlen Berghöhen macht einen wehmütigen Eindruck…“ (August Becker, 1913, S.192f.)
Appenthal steht hier stellvertretend für viele Walddörfer des Pfälzerwaldes.
Außer in Trippstadt, das durch seine Eisenindustrie, vielen seiner Einwohner, ein geregeltes Einkommen bieten konnte, war der Wald für die meisten Bewohner der Pfälzerwalddörfer lange Zeit die einzige Einkommensquelle. Doch von Wohlstand der einfachen Trippstadter Bevölkerung kann man keineswegs ausgehen, trotz der Eisenindustrie. Dies zeigt ein Schreiben aus dem Jahre 1852 in dem es um die Ansiedlung von je einem Arzt in Trippstadt und in Elmstein geht.
Die Initiative ging dabei vom „Landrath der Pfalz“ aus. In diesem Schreiben der Kammer des Innern an das Staatsministerium der Finanzen in München lesen wir folgendes:

„…bitten wir wiederholt diesen an sich unbedeutenden jährlichen Beitrag von 300 Gulden für einen so humanen Zweck um so mehr allerhöchst genehmigen zu wollen, als nicht nur der Landrath, sondern auch die Distrikträthe von Neustadt und Kaiserslautern und selbst die arme Gemeinde Trippstadt sich so bereitwillig zu beiträgen verstanden haben, die doch im Grund nur zum Wohl von Leuten bestimmt sind, welche in den dortigen großen aeralischen Waldmassen das ganze Jahr hindurch für die Holzhauereyen, Cultur- und Triftarbeiten und selbst für den Landtransport der Trifthölzer mittels Schlitteln unentbehrlich, dabei aber bei ihrem kleinen und unergiebigen Feldbauen so arm sind, dass ihre Verdienste kaum zum täglichen Lebensunterhalt ausreichen und wegen dieser Vermögenslosigkeit bei körperlichen Verletzungen, die sie sich während den besagten Arbeiten aller Vorsicht unbeachtet, öfters zuziehen, selten die entfernte ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, so dass sie bei der daraus erfolgten schlechten Heilung öfters ganz oder theilweise arbeitsunfähig, ja selbst ihre Familien in besten Alter durch den Tod entrissen werden und durch die ungewöhnlich große Zahl der Witwen und Weisen in den besagten Gemeinden nur zu sehr bestätigt wird“.

Dieses Schreiben zeigt uns wie die soziale Situation im !9: Jahrhundert in Trippstadt war. Diese wiederum wird nur verständlich wenn man auch ein wenig den Hintergrund der pfälzischen Revolution von 1848 beleuchtet vor allem die der armen Bevölkerung. Die „Bürden der Armen“ nehmen im Buch der Geschichte nicht mehr als ein paar Seiten ein. Für die herrschende Stände haben wir Dokumente, Besitztümer, Porträtbilder, Häuser, für die Taglöhner, Ackerer und arbeitende Bevölkerung nur einige statistische Zahlen. Heimatgeschichte sollte vor allem das Ziel haben diesen sozial Unterprivilegierten ein „Gesicht“ zu geben.
Wie schlimm die Lage damals für die Bevölkerung war zeigt auch ein Antrag der Bewohner der waldreichen Gemeinde Schopp die 1852 einen Antrag stellte, die Gemeinde aufzulösen, das Gemeindevermögen zu veräußern und nach Amerika auszuwandern. Dem Ersuchen wurde natürlich nicht stattgegeben. Im Jahre 1882 erklärte sich der Gemeinderat bereit für die Auswanderung eines Bürgers mit seiner Familie die Überfahrt in die USA (200 Mark) zu zahlen. Somit war wenigstens einer armen Familie geholfen. Eine Akte aus dem Gemeindearchiv von Schopp berichtet uns sehr deutlich vom Elend der Bevölkerung im 19. Jahrhundert, in diesem Schriftstück heißt es, „dass bei Zahlungsverzug entstehenden Gerichtskosten so manchen redlichen Mann an den Bettelstab bringen. Hat ein solcher beispielsweise für 10 Gulden Kartoffeln oder sonst eine Ware ersteigt, kann aber am Fälligkeitstag nicht gleich zahlen, so entstehen ihm durch die gerichtliche Verfolgung gleich 40 bis 50 Gulden Kosten. Rücksichtslos wird ihm dann alles gepfändet. Schweine, Bettzeug, Früchte, Möbel. Während bei einer solchen Versteigerung der Wohlhabende billigen Gewinn findet, verliert der Arme Hab und Gut und gerät an den Bettelstab. Solche Verarmte veräußern dann schließlich den Rest ihrer Habe und suchen das Glück jenseits des Ozeans“.
Für die Armut und die Hoffnung auf „Glück jenseits des Ozeans“, gab es damals ein symbolisches Möbelstück: Die pfälzische Auswandererkiste!
Die Wirtschaftskrise von 1851/54 brachte einen bis dahin nicht gekannten Anstieg von Auswanderern in der Pfalz. Im Jahre 1854 wanderten in der Pfalz 9000 Bürger nach Übersee aus. Auf dem Kreislandwirtschaftsfest 1853 in Landau war unter den Ackerbaugerätschaften auch diese Auswandererkiste zu sehen man gab ihr die sarkastische Aufschrift „Bleib im Land und nähre dich redlich“.
Albert Zink, Autor von „die Pfalz mein Heimatland“ schrieb zu Recht in seinem Aufsatz, „Die pfälzische Auswanderung des 19. Jahrhunderts im Lichte des pfälzischen Wirtschaftslebens, Pfälzer Heimat 1954/ 2, S. 56. „Die pfälzische Auswanderung ist ein Spiegelbild der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Pfalz“.
Wenn von soviel Armut die Rede ist muss man auch mal ins Leben der Reichen schauen in den Regionen des Pfälzerwaldes. In der Zeit um 1852 also gerade einmal 4. Jahre nach der Revolution von 1848/49 wurden die Reichen von der ärmeren Bevölkerung sozial-polemisch „Geldsäcke“ genannt, waren doch sie es denen neben den Pfarrern („Pfaffen“) der sozialrevolutionäre Aufstand galt. Dabei handelte es sich um eine kleine Schicht städtischen Wohlstands und Reichtums in Kaiserslautern, Landstuhl, Landau und Neustadt. Es handelte sich um einige Großbauernfamilien, Winzer und Unternehmerfamilien in den Städten. Ganz voran natürlich in der Pfalz die Familie Gienanth mit Niederlassungen in Hochstein/Winnweiler, Trippstadt, Eisenberg und Schönau. Hinzu kommen in der Pfalz einige Familien von recht gut begüterten Rechtsanwälten und Notaren. Letztendlich kommen wir auf etwa 300 Familien, mit knapp 2000 Menschen, die jene pfälzische Oberschicht ausmachten die sich gegenseitig kannte und außerordentlichen politischen Einfluss besaßen und somit in schärfster Gegnerschaft zu den sozialrevolutionären Ansätzen des Vormärz und der 48er pfälzischen Revolution standen.
Wie die Situation damals war und wie sie eskalieren konnte zeigen die Ereignisse vom 15. und 16. Juni 1849 in Johanniskreuz und Leimen.
In den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts zählte das zur Gemeinde Merzalben gehörende abgelegene Walddorf Leimen ca. 600 fast ausschließlich katholische Einwohner die ihren Lebensunterhalt als Tagner, Handwerker, Waldbauern und Holzhauern fristeten. Über die „schwere und drückende Not“ die in dem Ort herrschte geben die erschütternde Bittschriften und Beschwerden des Bürgermeisteramtes Leimen an das Landkommissariat Pirmasens genaue Auskunft. Der große Grad der Unzufrieden heit der Bevölkerung mit den bestehenden Verhältnissen wird deutlich an der Zahl von 55 Bürgern aus Leimen, Merzalben und Clausen deren Namen Eingang in das sog. „Schwarze Buch“ gefunden hatten.
In Johanniskreuz wurden Bäume umgehauen und Verhaue von den Aufständischen gebaut. Als die Aufständischen nach Leimen zogen und die Bevölkerung unter Bedrohung zwangen ihnen Lebensmittel zu übergeben, versuchte sich die Bevölkerung vergeblich zu wehren. Wir sehen an diesem Beispiel das die Leimener Bevölkerung keineswegs mit den aufständischen Freischärlern sympathisierte.. Diese überfielen vielmehr mit 152 Mann den wehrlosen Ort, raubten und plünderten hemmungslos und versuchten die jungen Männer des Dorfes zum Mitmarschieren zu zwingen. Die Bürger von Leimen leisteten so weit es möglich war- passiven Widerstand. Die jungen Burschen versuchten der Zwangsrekrutierung durch Flucht zu entkommen, und die Erwachsenen gaben erst ihre wenigen Lebensmittel heraus, als die Aufständischen drohten von ihren Schusswaffen Gebrauch zu machen. Es kam also auch zu Übergriffen der Aufständischen (Freischärler) gegenüber der armen Bevölkerung. Was nichts anderes heißt das in vielen Gebieten der Pfalz Anarchie vorherrschte.
Vor allem wenn man bedenkt das bereits vor diesen Ereignissen vier Leimener Bürger des Hochverrats angeklagt wurden und Gefängnisstrafen bekamen. Dies zeigt wieder welch anarchistische Zustände in den Dörfern vorherrschten.
Die Namen der Leimener „Hochverräter“ waren

1. Ludwig Cronauer geb. 1797 in Leimen; gest. 1857 in Leimen
2. Franz Ernst geb.1798 in Leimen; über seinen Verbleib nach 1849 ist nichts bekannt.
3. Peter Martin Heim geb.1827 in Leimen; Über seinen weiteren Verbleib ist nichts bekannt.
4. Johann Helfrich geb.1807 in Leimen, gest. 1862 in Leimen.




Wie die einfache Bevölkerung im 19. Jahrhundert lebte zeigt uns unter anderem ein Text von Franz Rink „Ortsgeschichte von Queidersbach“, dort können wir über die Ausstattung eines Taglöhnerhaushaltes in einer der gewohnten primitiven Einraumhütten folgendes lesen:
„eine Kiste, ein Eisenhafen, eine Bank, eine Bettlade, eine offene Feuerstätte“, das wars dann schon. Der Gerharsbrunner Großbauer Adam Müller räumt in seiner „Landwirtschaftslehre“ von 1845 ein: „Gewöhnlich sind sie (die Tagelöhner) in ihrer eigenen Behausung schlecht genährt“. Da es an Bänken und Stühlen mangelte, nahmen die Kinder die Mahlzeiten im stehen ein. Gegessen wurde in diesen Hütten aus einer Schüssel mit Holzlöffeln, für die Brot- und die seltenen Fleischzuteilungen standen Bretter und - oft nur ein gemeinsames Messer zur Verfügung. Zucker, Kaffee, Weißbrot und Tee, das bei den Reichen auf den Tisch kam, kannten diese Menschen nicht.
Wenn wir nun einmal ins Bürgerbuch der Gemeinde Trippstadt schauen bearbeitet von Heinrich Haas „Gemeinde Trippstadt- Ihre Bürger von 1666 bis 1890“ , dann lesen wir immer wieder unter Wohnort: „Hütte im Wald“, Hütte im Hüttental“, Hütte bei den Erzgruben“, Hütte beim Aschbacherhof“ usw. Also eindeutig eine Angabe für eine arme Bevölkerungsschicht in Trippstadt.
Die ist ein eindeutiger Hinweis darauf das es der ländlichen Taglöhnerfamilie schon an dem fehlte, was die absolute Untergrenze des Existenzminimums ausmacht und dabei sehen wir sogar ab von den bescheidenen Ernährungsmöglichkeiten und von Bekleidung.
Was damals für ganz Bayern galt, trifft für den bayerischen Rheinkreis, also die Pfalz, nicht minder zu und Pankraz Fried schreibt zu recht: „Die sozialgeschichtliche Erforschung des bayerischen Dorfes seit dem 19. Jahrhundert ist ein ausgesprochenes Desiderat - also eine Forschungslücke – da die ältere ortsgeschichtliche Literatur auf die sozialgeschichtliche Probleme nicht eingeht“.
Lediglich der selber aktiv sozial engagierte Neustadter Heimatforscher Friedrich Jakob Dochnahl, macht für die Pfalz hier eine Ausnahme.
Im Taglöhner- und Bergmannsbereich herrschten katastrophale soziale und humane Zustände. Bei den kinderreichen Familien gab es in der Regel nur das Einraumhaus, deutlicher: die Einraumhütte in dem auf 15 bis 20 qm oftmals bis zu acht Menschen hausten, die Hausratsausstattung war schon für damalige Verhältnisse unmenschlich und primitiv. Die Kinder wurden statt in die Schule von ihren Eltern zum Betteln geschickt.
Eine weitere Erscheinungsform für die Verarmung der Bevölkerung war der Holz- und Waldfrevel in den staatlichen und gemeindeeigenen Wäldern. Besonders das Verbot der bayerischen Regierung, die Stallstreu im Walde zu sammeln („zu raffen“) traf vor allem die Bevölkerung in den Walddörfern aufs härteste. Die allerwenigsten hatten eine abgemagerte Kuh im Stall, der Großteil ein, maximal zwei Ziegen, die sogenannte „Kuh der armen Leute“. Durch dieses verbot wurde nun auch für die Ziegen das Futter knapp. Das Streuraffen war für die arme Waldbevölkerung überlebenswichtig, es musste also zu Waldfrevel kommen, sonst wären die ständig Hungernden ganz verhungert.
Das Streuraffen war das mit der Hand vorgenommene Rupfen von Waldstreu, von Gras, Moos, Heide, Ginster und anderen Waldgewächsen. Für die Bürger war dieses Verbot des Streuraffens überhaupt nicht nachvollziehbar, denn Jahrhunderte lang war es ihnen erlaubt im Wald Futter für ihre Tiere zu holen.
Hierzu kamen in den 1840er Jahren Missernten, Kartoffel – und Getreidefäule. Ein weiteres Problem waren durchziehende Bettler und Vaganten. Werner Weidmann schreibt hierzu:
„Das grenzüberschreitende Bettler- und Landstreichertum, im Zusammenhang mit dem sprunghaften Bevölkerungswachstum bei stagnierender Beschäftigungsmöglichkeit ohnehin in jener Zeit besonders groß, erreichte in der Pfalz in den späteren 40er Jahren einen besonderen Höhepunkt; dabei wirkte die Eigenschaft der Pfalz als Grenzland gegenüber Frankreich steigernd“.
Dieses Bettler- und Vagantentum, das ja ein eindeutiges Symptom für die Verarmung der Bevölkerung ist nahm in den 1840er Jahren in der Pfalz sprunghafte Dimensionen an. So wurden in den Jahren 1846 21000 und 1847 25000 Bettler und Landstreicher von den Behörden festgenommen und gerichtlich verurteilt.
Nach der gescheiterten Revolution von 1848 sahen viele Menschen nur noch in der Auswanderung eine Möglichkeit ihre Lebensumstände zu verbessern.
Im Jahre 1854 brach der Hungertyphus aus. Der „Pirmasenser Volksbote“ schrieb in einer Ausgabe des gleichen Jahres:
„Man muss die abgemagerten, ausgehungerten Gestalten sehen, die kaum mehr sich fortschleppen können, um ein Stückchen Brot zu erbetteln, und die hie und da bereits Anfälle von Wahnsinn haben. Man muss ganze Familien in wahren Erdlöchern ohne Fenster auf einem faulen Strohgenist voller Unrat und Ungeziefer halb oder auch ganz nackt mit verzweiflungsvollen Gesichtern hinbrüten sehen, man muss sehen wie Kinder von Unreinlichkeit, Ungeziefer angefressen in Blöße und Kälte eine Beute des Todes werden; erst dann wird man einigen Begriff erhalten von unseren Zuständen“.
Dies also waren auch noch in den 1850er Jahren die Zustände in den Walddörfern des Pfälzerwaldes. In diesen Jahren kam es zu panikartigen Auswanderungswellen in der ganzen Pfalz.
Man kann ruhig behaupten dass in der Zeit von 1832 bis 1900 der Geist der Revolution in der Pfalz niemals ganz zum erlöschen kam. Die massenweise Verarmung und Verelendung der Bevölkerung musste ja zu einem sozial-revolutionären Geist beitragen. Und so schreibt Werner Weidmann zu Recht: „Im Kerne war es die verbreitete soziale Not, die in der Pfalz damals im ganzen gesehen, fast unbeschreibliche Armut, die in der Tat- auch trotz einmal besserer Ernten- anarchischen Haltlosigkeiten Vorschub leistete und erneut- also auch nach der Niederschlagung der Revolution im Juni 1849- in unserer Heimat sozialrevolutionäre Aktivitäten erwarten ließ“.
In einem amtlichen Bericht vom November 1849 (also bereits in der Reaktionszeit) über die sozialen Zustände in der Pfalz, heißt es, dass bei vielen Menschen- oft „von Geldmännern an Händen und Füßen gebunden- ein solcher Grad von Verzweiflung gereift sei- dass sie jederzeit wieder, wie es dann wörtlich heißt „zum Losschlagen bereit sind“.
Das die politische Reaktion von 1849 sich so glatt durchsetzen konnte, hängte auch mit der Verzagtheit und Hoffnungslosigkeit zusammen, die Menschen befällt, wenn sie nicht mehr wissen, wie sie ihren Hunger stillen können. Doch die Angst vor den aufrührerischen Pfälzern steckte tief in der Obrigkeit, dies war wohl auch der Grund dass König Maximilian II. 1854 den Ethnologen und Kulturwissenschaftler Wilhelm Heinrich Riehl mit einem Auftragsgutachten über die Rheinpfalz und die Pfälzer beauftragte, um sich ein besseres Bild von der „störerischen und aufständischen Provinz“ zu machen.
hukwa

Lit. Verzeichnis:
Franz Rink: Ortsgeschichte von Queidersbach.
Adam Müller: Lehrbuch der praktischen Landwirtschaft; Mainz 1845
Pankraz Fried: Die Sozialentwicklung im Bauerntum und Landvolk.
Werner Weidmann Die wirtschaftlichen – sozialen Hintergründe der Pfälzer Revolution von
1849. Jahrbuch zur Geschichte von Kl. Bd. 22-23
Jerome Blum: Die bäuerliche Welt; Büchergilde Gutenberg.
Heinz Friedel: Schopp
Heinrich Haas: Gemeinde Trippstadt- Ihre Bürger von 1666 bis 1890
Franz J. Müller: Revolutionäre Ereignisse in Leimen am 15. und 16. Juni 1849. Jahrbuch zur
Geschichte von Kaiserslautern Bd. 22-23.

Sonntag, 25. Januar 2015

Druiden im Pfälzerwald

Vom Druidentum im Pfälzerwald gibt es so gut wie keine Überlieferungen, nicht nur weil die Druiden ihre Überlieferungen nur im Geheimen weitergaben, auch von den Druiden selbst wissen wir nichts, weil es hierüber keine Aufzeichnungen antiker Autoren aus diesem Gebiet gibt, wie wir es aus anderen Landschaften kennen. Dennoch waren die Druiden im Pfälzerwald denn die Kelten siedelten hier und das Druidentum gehört zur keltischen Welt wie die Kelten zu den Druiden, das eine ist ohne das andere nicht denkbar.
In der Zeit der gallo – römischen Besiedelung des Pfälzerwaldes gab es wahrscheinlich schon keine Druiden mehr in unserem Landstrich. Mit dem eindringen der Römer wurden sie aufs heftigste und mörderische von diesen verfolgt.
Schauen wir einfach einmal auf das europäische Druidentum, lesen wir was Zeitzeugen uns hinterlassen haben und versuchen eine Deutung so weit dies möglich ist.
In der Pfalz wurden einige Keltengräber gefunden.Vor allem die sogenannten „Fürstengräber“ von Rodenbach und von Bad Dürkheim, gehören mit zu den bekanntesten in ganz Europa.
„Druidengräber“ hat man noch keine gefunden. Man muss davon ausgehen dass die Druiden eine einfachste Erdbestattung vorzogen und daher nichts mehr von ihnen übrig geblieben ist.

Bei den Festlandkelten, also den Galliern, gab es drei Kasten die besondere privilegierte Stellungen innehatten: die Barden, die vates und die Druiden. Diese Nachricht die wir Strabo verdanken, wird durch eine ähnliche Stelle bei Ammianus Marcellinus bestätigt: „Nachdem nun die Bewohner dort allmählich eine höhere Kulturstufe erreicht hatten, entwickelten Kunst und Wissenschaft, geweckt durch Barden, Euhagen und Druiden, ein starkes Leben. Die Barden feierten, begleitet von den süßen Weisen der Harfe, die Heldentaten berühmter Männer in epischen Gesängen, während die Euhagen sich um die Erforschung der höchsten Dinge mühten und die verborgenen Gesetze der Natur zu erklären versuchten. Die Druiden, Männer von weit überragender Geisteskraft, waren – so wie Pythagoras es vorgeschrieben hatte – in Bruderschaften zusammengeschlossen; ihre Beschäftigung mit den verborgensten und höchsten Geheimnissen machte sie erhaben; in ihrer Verachtung für alles Menschliche erklären sie die Seele für unsterblich“.
Das sich Marcellinus hier auch auf Pythagoras bezog darf man nicht so wörtlich nehmen, es ist allemal nur ein Vergleich.
Die Barden hatten keine direkte religiöse Funktionen und die Euhagen waren lediglich Priester und Wahrsager. Die Macht bei den Kelten hatten letztendlich die Druiden. Sie waren bei jedem Opfer und jeder kultischen Handlung anwesend, dennoch waren sie weit mehr als nur Priester. Sämtliche antiken Texte bezeichnen sie als Philosophen, denn sie waren nicht nur die Bewahrer der Tradition, die sie in England in einer Druidenschule lernten, wo das Studium zwanzig Jahre dauerte. Doch die Religion war nur ein Teil ihres Einflussbereiches, Cäsar berichtet uns:
„Die Druiden stehen an der Spitze des gesamten Gottesdienstes, sie besorgen die öffentlichen und privaten Opfer, sie sind die Lehrer und Vertreter der Religion; bei ihnen sucht die Jugend des Landes ihre Ausbildung, und sie stehen überhaupt bei den Galliern in hohen Ehren. Denn sie entscheiden auch fast über alle öffentliche und privaten Streitigkeiten. Wurde irgendein Verbrechen begangen, ist ein Mord vorgefallen, handelt es sich um einen Erbschafts - oder Grenzstreit, überall entscheiden und bestimmen sie über Bestrafung und Belohnung. Will sich ein einzelner oder ein Volksstamm ihrem Spruche nicht fügen, so verstoßen die Druiden den Schuldigen aus der Gemeinschaft. Das ist die härteste Strafe, die es bei den Galliern gibt. An der Spitze der Druiden aber steht einer, der unter ihnen das höchste Ansehen genießt. Stirbt dieser, und ist einer da, der sich unbestritten vor allen anderen auszeichnet, so folgt ihm dieser nach. Können mehrere den gleichen Anspruch erheben, so wird von den Druiden über sie abgestimmt, oder sie machen zuweilen den Streit um die Nachfolge mit den Waffen aus. Zu einer bestimmten Zeit des Jahres halten die Druiden im Carnutenlande, das als der Mittelpunkt von ganz Gallien gilt, an einem geweihten Ort einen Gerichtstag ab. Die lehre der Druiden stammt, wie man glaubt aus Britannien und ist erst von da nach Gallien verpflanzt worden, und auch jetzt noch begeben sich diejenigen, welche die Sache recht gründlich lernen wollen, zu ihrer Ausbildung nach Britannien. Die Druiden nehmen gewöhnlich nicht am Kriege teil und zahlen auch keine Steuern wie die übrigen; sie sind vom Heerdienst wie überhaupt von allen Lasten befreit. Diese großen Vorteile sind die Ursache, dass viele teils aus eigenem Entschluss, teils von Eltern und Verwandten dafür bestimmt werden. Sie sollen eine große Menge von Versen auswendig lernen. Einige bleiben daher zwanzig Jahre in der Lehre. Es ist nämlich streng verboten, jene Sachen niederzuschreiben, während sich die Gallier sonst in geschäftlichen und privaten Angelegenheiten des griechischen Alphabets bedienen. Wie es mir scheint hat jene Satzung zwei Gründe: einmal wollen die Druiden nicht, dass ihre Lehre unter das Volk kommen, dann sollen die Zöglinge nicht im Vertrauen auf die Schrift die Ausbildung des Gedächtnisses vernachlässigen. Denn das kommt ja sehr häufig vor, dass man sich auf die Schrift verlässt und dabei auf das Auswendig lernen und Behalten des Gelernten nicht den gehörigen Fleiß verwendet. Vor allen Dingen suchen die Druiden die Unsterblichkeitslehre zu fördern. Außerdem beschäftigen sie sich ausgiebig mit den Gestirnen und ihren Bewegungen, mit der Größe der Welt und der Erde, der Natur der Dinge, der Macht und Gewalt der unsterblichen Götter, und in diesem allen unterrichten sie auch die Jugend“.
Cäsars Aussagen über die Druiden und die das druidische Keltentum muss man immer sehr sorgsam und kritisch lesen.
Die Römer verfolgten die Druiden wussten sie doch wie gefährlich ihre lehre dem römischen Staat werden konnte.
In seinem Buch „die Keltische Frau“ begründet Professor Jean Markale der bekannte Kelten und Druiden Forscher, den Versuch das Druidentum zu unterdrücken folgendermaßen:
„...die Druiden stellten für den römischen Staat eine absolute Bedrohung dar, weil ihre Wissenschaft und Philosophie der römischen Orthodoxie in gefährlicher Weise widersprach. Die Römer waren materialistisch, die Druiden spirituell. Für die römer war der staat eine monolithische Struktur, die sich über bewusst hierarchisch organisierte Territorien erstreckte. Für die Druiden stellte er eine auf freier Übereinkunft beruhende moralische Ordnung mit einem rein mythischen zentralen Grundgedanken dar. Das römische Recht basierte auf privatem Grundbesitz, wobei die Eigentumsrechte ausschließlich in den Händen der Familienoberhäupter lagen, während für die Druiden Eigentum immer etwas kollektives war. Die Römer betrachteten Frauen lediglich als Gebärmaschinen und Lustobjekte, die Druiden bezogen sie in ihr politisches und religiöses Leben mit ein. Daraus lässt sich ermessen wie sehr, wie sehr das subversive Gedankengut der Kelten die römische Ordnung bedrohte, obwohl dies nie offen ausgedrückt wurde...“
Einer der ersten antiken Historiker, der nach den Gründen für den Niedergang des Druidentums fragte war Plinius der Ältere. Dabei zögerte er nicht ihn der römischen Unterdrückung anzulasten. Allerdings darf man seine Behauptung, dies sei auf die Empörung der Römer, wegen der keltischen Menschenopfer in ihren Ritualen, die ja die Druiden vollzogen, nicht als glaubwürdig anerkennen. Schließlich brachten ja die Römer selbst Menschenopfern ihren Göttern dar.
In Wirklichkeit aber beunruhigte die Macht der Druiden die politischen Kreise in Rom. Auch dort, wo die Kelten einen Teil ihrer Selbstständigkeit behalten konnten, wurden die Druiden beseitigt oder mussten nach Irland fliehen.
Im irischen Epos schließlich wurden sie von den filid, von den Wahrsagern und Priestern, die bei Ammianus Marcellinus als Euhagen erscheinen, in den Hintergrund gedrängt.
Im Jahre 52 n.Chr. Wurden die Kelten bei Alesia, den genauen Ort kennen wir nicht, vernichtend geschlagen. Gallien wurde ins römische Reich einverleibt. Von nun an herrschte eine römisch – gallische Kultur in ganz Gallien und somit auch in unserem Landstrich. Die uralte spirituelle Tradition der Druiden ging im Dunkel der Geschichte verloren. Wer die Druiden wirklich waren und worin das Druidentum im einzelnen wirklich bestand werden wir wohl nie klären können. Zu tief war die Verschwiegenheit dieser keltischen Weisen.
Doch jede Religion und sei sie auch vor noch so langer Zeit untergegangen hinterlässt Spuren und Fragmente. Wir finden sie in den steinernen Hinterlassenschaften, in alten Gräbern und versteckt auch schriftlich in Märchen, Sagen und Überlieferungen.
So können wir davon ausgehen das in den Pfälzer Märchen zum Teil keltische Überlieferungen enthalten sind. Auch sie müssen auf ihre keltischen Wurzeln überprüft werden.
Zwischen der Lehre der Druiden und dem Christentum gibt es eine besonders auffällige Identität: nämlich jene Vision von der Unsterblichkeit der Seele und der Auferstehung. Das frühe Christentum hat ohne Zweifel einiges von der keltischen Religion übernommen.
So lebt die Philosophie der Druiden auch heute noch, wenn auch versteckt, in vielen Überlieferungen fort.

hukwa


Freitag, 23. Januar 2015

Während meiner Wanderungen

Bei meinen Wanderungen durch die Wälder möchte ich meine Ruhe haben. Ich laufe so das ich nicht mit Anderen zusammentreffe. Der Wald ist mir ein Heiligtum und die banalen Gespräche meiner Mitbürger stören meine Intuition. In den Wäldern werden meine Gedanken zu wehenden Winden, die ich in die Weite fliegen lassen möchte. Zu interessant sind die Schöpfungen der Natur als das ich mich von Menschen davon ablenken lassen würde.
hukwa

Mittwoch, 21. Januar 2015

Von seltsamen Zeichen auf Steinen und Wegnamen - Befand sich in Johanniskreuz einst eine fränkische Huntare?

Der Henkmantels – Loog Stein in der Nähe der alten Hundstrasse bei Johanniskreuz
Von Hans Wagner
Aus der Zahl der Gräber und der Funde zwischen Johanniskreuz und der Haidelsburg, ist zu schließen, das in dem Jahrtausend vor Chr. Geburt dieser Raum schon besiedelt war.
In vorchristlicher zeit waren es vor allem die Kelten die den besagten Raum besiedelten. Bis die Römer 50 vor Chr. zum Rhein vorstießen. Sie verdrängten die keltische Bevölkerung nicht es ergaben sich enge gallo-römische Beziehungen vor allem im Gebiet um die Haidelsburg bei Waldfischbach- Burgalben. Um etwa 375 begannen dann die Völkerwanderungen. Im Jahre 406 gab der römische Feldherr Stilicho die Rheingrenze auf. Germanische Völkerscharen stießen in den fast menschenleer gewordenen Raum vor. Zuerst die Alemannen, die dann 496 wiederum von den Franken weiter nach Süden abgedrängt wurden. Nun begann für unsere Heimat eine neue Besiedelung Höfe,Weiler und Dörfer entstanden. Für diese Siedlungsgeschichte spielte die alte Verkehrsstraße und somit der „Verkehrsknotenpunkt“ Johanniskreuz eine wichtige Rolle.
Die Frage, ob die Franken oder Alemannen zwischen dem 5. und 6. Jahrhundert den pfälzischen Boden in Besitz nahmen, hat Prof. Christmann durch seine Namensforschungen geklärt. Er schreibt hierzu: „Mögen in der Vorderpfalz zunächst auch Alemannen Fuß gefasst haben, der Sieg des Frankenkönigs Chlodwig kurz vor oder nach dem Jahre 500 unterwarf die ganze Pfalz der fränkischen Herrschaft. Die Alemannen flohen oder wurden ausgetrieben. Jedenfalls besetzten die Franken nun das Land bis in das nördliche Elsass hinein.“ Es waren vor allem fränkische Sippen und sogenannte „Hundertschaften“ unter Anführung eines „Hunto o. Hundo“ die nun das Land besiedelten. An den Ortsnamen verfolgt Prof. Christmann, wie sich die fränkische Einwanderung vollzog. Er schreibt: „Sippenweise kamen die Franken von Norden über den Rhein herüber in die Ebene zwischen Rhein und Haardt. Aber schon lange vorher waren die Franken in die Mosellande bis über Trier hinaus eingewandert und weiter in das untere Saartal. Dann schoben sich fränkische Sippen von da saaraufwärts über die Blies herüber, in das Land zwischen Zweibrücken und nach NO in den Westrich.“
An der Spitze der fränkischen Sippen stand als Anführer das Sippenoberhaupt. Da es noch keine Familiennamen gab- sie entstanden erst in dem Zeitraum zwischen 1200 und 1600- benannte man die einzelnen Leute nach der Zugehörigkeit zu ihrem Anführer, dessen Vorname auch im Verlauf der Besiedelung der Niederlassung ihren Namen gab. So trägt die einstige fränkische Siedlung Kollweiler (Lk. Kl.) den Namen ihres Begründers „Colo“.
Nach dem die im 6. Jahrhundert entstandenen Orte und Dörfer an Einwohnerzahl zugenommen hatten, und der Boden für den Nachwuchs nicht ausreichte mussten die Jüngeren ausziehen und neuen Boden suchen. Diesen konnten sie aber nur in den bisher verschmähten tiefen Waldgebieten des Pfälzerwaldes finden. In diesem Waldgebiet das wir heute Pfälzerwald nennen entstanden im 7. und 8. Jahrhundert zahlreiche Einzelsiedlungen, die man „Wilari“nannte. Aus diesem Wort bildete sich später das „Wilre“ und dann nach dem 15. Jahrhundert „Weiler“. Viele dieser Weiler gingen später wieder ein und heißen heute Wüstungen.
Wir können nicht ausschließen das bereits in fränkischer Zeit in Johanniskreuz ein solcher Weiler stand. Auch der Name Frankenweide in Johanniskreuz könnte für eine fränkische Besiedelung sprechen.

Der uralte Henkmantels – Loog Felsen gibt sein Geheimnis nicht preis. Woher kommen die seltsamen Zeichen auf dem alten Grenzstein und was bedeuten sie?
Der, beziehungsweise die Steine, stehen in der Nähe der alten Hundsstrasse bei Johanniskreuz, wo sich auch ein altes Gräberfeld befindet.
Die Hundsstrasse war eine Altstrasse, ein vorgeschichtlicher Weg, der in fränkische, römische und keltische Zeit zurückreicht.
Walter Eitelmann schreibt darüber in „Rittersteine im Pfälzerwald“: „Von der Strasse von Metz nach Saarbrücken führte eine Abzweigung nach Osten über Zweibrücken, Niederauerbach, wo ein römischer Burgus, später ein fränkischer Königshof war. Von dort weiter an Waldfischbach vorbei, wo die römische Straßenstadion Heidelsburg war. Dann zog die Altstrasse vorbei an der Wüstung „Hundsborn“, wo ein fränkischer Königshof war, bis hinauf an den seit ältesten Zeiten vorhandenen Altstrassenknotenpunkt Johanniskreuz“.
Die Hunds – Strasse geht über den Hundsberg an der Hundsweiher – Sägmühle und dem Hundsbächel vorbei zur Wüstung „Hundsborn“, weiter durch das Schwarzbachtal.
Was hat es nun mit dem Namen „Hund“ auf sich?
Wahrscheinlich handelt es sich hier um einen altfränkischen Ausdruck. Die fränkischen Gaue waren in Hundertschaften eingeteilt, an deren Spitze ein Hundertschaftsführer, der huno (hundert), stand. Später wurde er als ein unter dem Gaugrafen stehender Beamter zum Hundertschaftsrichter beim huntdinc, was Gericht des Huno bedeutet. Dem Hundo stand eine bewaffnete Gruppe zur Seite, zur Durchführung der Gerichtsurteile. Ein solches Gericht, eine Hundertschaftsdingstätte befand sich in Waldfischbach bei der dortigen Kirche. Orte wo sich der Hundo mit seiner Hundertschaft niederließ wurden Hundheim, Hundsdorf, Dorf des Hundo genannt. So auch Hundsstrasse,, Strasse des Hundo, Hundsborn, Born des Hundo, Hundsbrunnen, Hundsacker und Hundsweiher. Auch im pfälzische Dorf Kollweiler, im Landkreis Kaiserslautern gibt es einen Hundsweg, er leitet sich ebenfalls vom Hundertschaftsführer, Hundo, ab, der diesen Weg regelmäßig zur Gerichtsstätte nahm.
Man kann also nicht ausschließen das in der Nähe der Loog – Felsen einmal eine altfränkische Waldgerichtsstätte war.
Möglich wäre auch eine Huntare. Die Huntare bezeichnet einen vom fränkischen König zur Verwaltung eines Gebietes eingesetzten Verband von Kriegern, eine sogenannte Hundertschar, wie oben schon erwähnt als Hundertschaft, aber auch eine kleine Siedlung nannte man Huntare. Diese Huntare wurden vorwiegend entlang der früheren römischen Strassen (Johanniskreuz!!) an strategisch wichtigen Punkten angelegt um Verkehrswege zu sichern.

Lit. Hinweise:
Die Besiedelungsgeschichte des Reichslandes und seiner Gerichte; von Wilhelm Bußer
Rittersteine im Pfälzerwald; von Walter Eitelmann


hukwa



Hieronymus Bock

Hieronymus Bock Botaniker, Pfarrer und Arzt war zweifelsohne einer der bekanntesten Kräuterkundigen seiner Zeit. 1498 geboren ist sein wirklicher Geburtsort nicht mehr sicher nachzuweisen. Gleich drei Orte beanspruchen sein Geburtsort zu sein: Heidersbach im Odenwald, Heidelsheim bei Bruchsal und Queidersbach im Pfälzerwald. Das Bock tatsächlich aus Queidersbach stammt versuchte 1968 Gerhard Staat im „Heimatkalender für die Stadt und den Landkreis Kaiserslautern“ nachzuweisen. Dieser interessante Artikel ist nicht ganz ohne Logik, Bock könnte tatsächlich in Queidersbach das Licht der Welt erblickt haben. Auch viele zeitgenössischen Autoren und Hieronymus Bock Experten sehen die Heimat dieses großen Botanikers und Arztes im „westlichen Pfälzerwald“. Bock gab im Jahre 1546 ein Kräuterbuch heraus, das zu den besten seiner Zeit zählt, dieses Buch enthält neben der medizinischen Verwendung der Pflanzen auch Angaben über Fundorte im westlichen Pfälzerwald.
Über die Jugend von Hieronymus Bock ist wenig bekannt, sicher ist dass seine Eltern zwischen 1519 und 1530 in Schifferstadt lebten. Bock studierte in Heidelberg wo er sich 1519 immatrikulierte. 1522 finden wir ihn als Lehrer und Botaniker in Zweibrücken, damals Residenz Herzog Ludwig II, bei dem er eine Anstellung bekam. Im März 1532 wurde Bock Leibarzt Ludwigs, für den Fürsten konnte er allerdings nichts mehr tun dieser starb noch im selben Jahr an den folgen seines jahrelangen schweren Alkoholmissbrauchs. In Zweibrücken begegnete er Johann Schwefel dem späteren Reformator der Stadt. Diese Begegnung wurde für Bocks weiteren Lebensweg sehr prägend.
Er heiratete die Zweibrücker Bürgerstochter Eva Victor, betätigte sich als Alchimist und legte einen botanischen Garten für herzog Wolfgang des Sohnes von Ludwig II an. 1533 erhielt er als verheirateter Laie eine Pfründe im Hornbacher Fabiansstift. Diese bekam er wohl um ihm eine Lebensgrundlage zu geben aber auch um ihn in Zweibrücken halten zu können. Zu dieser Zeit galt Hieronymus Bock schon als renommierter Wissenschaftler und Kräuterkundiger. Seinen Pflichten als Stiftsherr kam er nur mäßig nach was schließlich zu Streiterein mit den anderen Stiftsherren führen musste. Der Streit wurde 1536 für ihn in einem Vergleich günstig beigelegt woraus man schließen kann dass er beste Beziehungen zum Fürstenhaus pflegte. Er wurde von den Lehrverpflichtungen an der Schule befreit und musste auch am Chorgebet (Stundengebet) und den Kapitelsitzungen nur teilnehmen wenn es seine öffentliche Pflichten und botanische Studien erlaubten.
Um 1538 übernahm Bock das Pfarramt der Gemeinde Hornbach.
Mit dem Augsburger Interim von 1548 erlitt die Reformation einen herben Rückschlag, nach dem verlorenen Schmalkaldischen Krieg gerieten die evangelischen Fürstenstände und Reichsstädte in arge Bedrängnis. Das Interim stieß auf protestantischer als auch auf katholischer Seite auf heftigen Widerstand. In den süddeutschen protestantischen Gebieten wurde es mit staatlichem Zwang, in den norddeutschen Gebieten nur oberflächlich durchgeführt. Bereits 1552 wurde das Augsburger Interim nach Protesten der protestantischen Fürsten wieder zurückgenommen und die konfessionelle Spaltung des Reiches wurde angenommen.
Während des Interims musste der mit Hieronymus Bock befreundete Abt des Klosters Hornbach Kintheuser dem katholischen Johann Bonn von Wachenheim seinen Platz räumen. Dieser sperrte Bock und den anderen lutherischen Stiftsherren und Pfarrern die Einkünfte und forderte sie auf dem protestantischen Glauben zu entsagen. Hieronymus Bock verließ Hornbach und ende Juli 1550 finden wir ihn in Saarbrücken als Leibarzt von Graf Philipp II. Dieser war Hieronymus sehr verbunden hatte dieser ihn doch einst von einer lebensgefährdeten Krankheit geheilt. Auch hier legte er gleich nach seiner Ankunft einen großen Kräutergarten an.
Das Saarbrücker Exil dauerte zwei Jahre von hier aus schrieb er seinen bekannten Sendbrief an seine ehemalige Gemeinde in Hornbach. In diesem Schreiben, seinem einzig überlieferten theologischen Text, das nur handschriftlich erhalten ist wendet er sich an seine Gemeinde und mahnt sie an fest an den Werten des lutherischen Glaubens sich zu halten.
1552 kehrte er nach Hornbach zurück. Vermutlich gleich nach dem Passauer Vertrag, der den Interimsbestimmungen ein Ende setzte. Er setzte nun seine Predigertätigkeit wieder fort und konnte sich auch ungehindert wieder seinen botanischen Studien widmen.
Hieronymus Bock starb am 21. Februar 1554 und wurde in der Stiftskirche St. Fabian beigesetzt. Die lateinische Grabschrift lautet in der Übersetzung: Am 21. Februar im Jahre des Herrn 1554 entschliefen Seele und Körper von Hieronymus Bock, der Arzt und Stiftsherr dieses Hauses war, im Herrn Jesus; dessen Seele Ruhe in der Gemeinschaft der Seligen. Amen.

hukwa

Samstag, 17. Januar 2015

Offener Brief an die Redaktion „Die Rheinpfalz“

Betreff: Artikel: Vergessen und Verloren – Südwestdeutsche Zeitung vom 9.1.2015.

Sehr geehrte Damen und Herren der Redaktion „Die Rheinpfalz“,
leider muss ich nochmals auf den unrühmlichen Artikel von Frau Klag – Ritz zurückkommen.
Viele Trippstadter Bürger haben leider vergeblich auf eine Richtigstellung der Rheinpfalz Redaktion
zu diesem Artikel gewartet, der in unserer Gemeinde große Empörung hervorgerufen hat.
Den kurzen Artikel vom 15. 1.2015 in der Südwestdeutschen Zeitung, kann man ja nicht als Richtigstellung bezeichnen, hier wurde einfach den Lesern Sand in die Augen gestreut. Meines Erachtens ist dies die zweite Mogelpackung zum Thema Schlosspark die den Rheinpfalz Lesern verkauft wird.
Heute am Samstag den 17.1.2015 war allemal ein kleiner gekürzter Leserbrief in der Zeitung, mir ist aber bekannt dass einige Leserbriefe ihre Redaktion erreicht haben, warum wurden nicht wenigstens einige davon veröffentlicht?
Nun können Sie damit argumentieren, dass man nicht alle Leserbriefe veröffentlichen kann, das ist richtig, ABER dann hätte zumindest eben eine objektive Richtigstellung in der Rheinpfalz erscheinen müssen oder die Gegendarstellung von einem Trippstadter Bürger. Dass dies alles nicht geschieht gibt natürlich einigen Menschen zu denken auf.
Warum meine Damen und Herrn von der Redaktion weigern Sie sich so vehement, dass diesem Artikel von Frau Klag – Ritz sein Lügengebäude genommen wird?
Warum stellen sie sich gegen die Wahrheit die eigentlich oberstes Gebot einer Tageszeitung sein sollte?
Sie kennen bestimmt  Artikel 5. unseres Grundgesetzes: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild.... ich denke Sie kennen den Rest.
Wenn nun eine Zeitung eine Falschmeldung bringt, haben dann die Leser, die jeden Monat nicht gerade wenig für ein Abonnement bezahlen, nicht das Recht, dass diese Falschmeldung von der Zeitung widerrufen wird oder dass ein neuer Artikel der der Wahrheit entspricht erscheint?
Es hat doch keinen Wert wenn sie versuchen durch geschicktes Textmanöver (siehe Artikel vom 15.1.2015) über Falschmeldungen hinwegzutäuschen.
Nach meinen Erfahrungen mit dem Schlosspark Artikel und der Weigerung der Richtigstellung muss ich persönlich davon ausgehen dass solches öfters in ihrer Redaktion vorkommt. Damit will ich ganz offen ausdrücken dass ich bestimmt in Zukunft ihre Zeitung nicht mehr kaufen werde. Da kann ich mir auch ein billiges „Revolverblättchen“ kaufen, da weiß ich wenigstens, dass ich belogen werde.
Eine seriöse Tageszeitung deren Aufgabe es ist, sich in das Tagesgeschehen einzumischen, sollte sich in erster Linie der Wahrheit verpflichtet fühlen.

Mit freundlichen Grüßen
Hans Wagner
Trippstadt 

hukwa

Donnerstag, 15. Januar 2015

Tagesspruch

Es kann nur dann ein Lächeln
aus dem Spiegel schauen,
wenn ein Lächelnder
hineinschaut.

Aus China

Dienstag, 13. Januar 2015

Innen und Aussen sind Eins

Die flüchtigen Wolken am Himmel
spiegeln sich im wandelbaren Wasser
des Wildbachs
die Farbnuancen des Morgenhimmels
fordern die Inneren
Ressourcen und Phantasie heraus
hinein zu laufen
in eine
transzendente Wirklichkeit
aufnehmend das schöpferische Dasein
bleibt der Blick zugleich nach Innen gerichtet
hier in den
Wäldern
sind
Innen und Aussen Eins.
hukwa

Sonntag, 11. Januar 2015

Leserbrief Schlosspark Trippstadt

Leserbrief an die Rheinpfalz zum Artikel vom 9.1.2015 – Südwestdeutsche Zeitung – Vergessen und Verloren?
Trippstadter Schlossgarten pflegt seinen Dornröschenschlaf... 

Dieser Leserbrief von mir bezieht sich auf den Artikel in der Rheinpfalz vom 09.01.2015, Autorin des Artikels war Frau Klag-Ritz.
 

Viele Trippstadter Bürger sind verärgert über den Artikel von Frau Eva Klag – Ritz und das zu Recht. Anscheinend hat die Verfasserin überhaupt nicht recherchiert und sich nicht richtig informiert. Ich wage zu bezweifeln, dass sich Frau Klag-Ritz überhaupt mehr als einmal im Trippstadter Schlosspark aufgehalten hat. Ich bin fast täglich im Schlosspark, den ich seit Jahrzehnten bestens kenne.
In diesem Artikel fallen sofort Wörter wie „armselig“, „vernachlässigt“ usw. ins Auge des Lesers.
Vernachlässigt ist dieser Park auf keinen Fall, auch stimmt es nicht „dass das Trippstadter Herz nur mäßig... für den Schlossgarten schlägt“ (Woher will die Verfasserin das wissen?).
Ich persönlich möchte auf keinen Fall Polemik betreiben und halte mich deswegen an Fakten im Gegenteil zu Frau Klag – Ritz, in deren Artikel jegliche Objektivität fehlt und aus dem man nur negatives über unseren Ort und die „politischen Kräfte vor Ort“ heraus lesen kann.
Trippstadt ist ein Tourismus Ort und da fragt man sich natürlich, was das Ziel eines solchen Artikels ist, der nur Negatives enthält? Was will die Verfasserin damit bezwecken, wenn sie Sachen auflistet die einfach nicht stimmen?
Ich kenne jede Menge Rheinpfalz Artikel aus den letzten drei Jahren über den Schlosspark, in denen das Ambiente dieser Anlage aufs höchste gelobt wird.
Natürlich ist der Schlossgarten nicht mehr in seinem historischen Zustand, alles im Leben unterliegt dem Wandel.
Ein Park ist ein Stück Natur, d.h. sein Aussehen resultiert aus einem ständigen Kräftespiel zwischen jahreszeitlichem Wechsel, natürlicher Entwicklung und naturgegebenem Zufall – er ist also auch ein Biotop für Pflanzen und Tiere. Doch vor allem ist er ein „Psychotop“ für die zahlreichen Besucher dieses Parks. Und von ihnen hört man immer wieder ein Lob über den schönen Park. Ich weiß von was ich rede, ich habe jahrelang Gäste durch diesen Park geführt, allein im letzten Jahr waren es über 40 Gruppen. Nebenbei bemerkt waren unter diesen Besuchern auch Architekten und Historiker die etwas ganz anderes zu erzählen wussten als in diesem Artikel geschrieben wird, der übrigens keine besondere journalistische Leistung ist.
Nun frage ich mich natürlich wie der Park „vernachlässigt“ sein kann, wenn sich neben zwei Gemeindearbeitern auch noch etliche Ehrenamtliche um den Park kümmern?
Ich habe bis jetzt noch nicht eine vertrocknete Rosenpflanze entdecken können.
Nicht nur „einmal im Jahr ist der Park in tausend Lichter getaucht“ sondern mehrmals im Jahr! Schon im Juni beginnt mit dem „Französischen Abend“ die „Parksaison“. In den letzten Jahren gab es zahlreiche Ausstellungen und unterschiedlichste Veranstaltungen im Schlosspark.
Was nun die „hohen Bäume“ betrifft, darunter einige seltene und alte Arten, gehören diese zum „Trippstadter Baumpfad“ (denn man übrigens an seiner Beschilderung erkennen müsste) der regelmäßig von Schulgruppen besucht wird.
Fernsehen und Radio berichten oft aus dem Schlosspark. Wie kann man da von einem „Dornröschenschlaf“ sprechen?
Was mich noch mehr verwundert ist, dass aus diesem Artikel überhaupt nichts über den ökologischen Wert des Parks hervorgeht?
Das schönste Vorbild für einen Park ist schließlich immer noch die Natur und im Trippstadter Schlosspark haben eine Menge seltener Pflanzen und Tierarten ihren Lebensraum und Rückzugsgebiet gefunden. Und zwar in harmonischer Geselligkeit mit den Besuchern.
Erwähnenswert sind auch die an die „hohen Bäume“, wie sie die Verfasserin nennt (korrekt wäre Altbäume) gebundenen Vogelarten im Park. In den Fugen der wunderschönen Sandsteinmauer die das Gelände umgibt finden zahlreiche bedrohte Pflanzen und Insektenarten eine Heimstatt.
Man kann einen Park wie diesen nicht nur aus dem Blickwinkel des Geschichtsbewusstseins sehen sondern muss ihn aus einer ökologisch – gesellschaftlichen und ganzheitlichen Perspektive sehen.
Wenn im Winter Schnee liegt kommen die Eltern mit ihren Kindern sogar aus Kaiserslautern angefahren um hier Schlitten zu fahren.
Zu jeder Jahreszeit bietet der Trippstadter Schlosspark seinen Besuchern Ruhe und Erholung. Im Sommer ist er der ideale Ort für Familien mit Kindern, die hier ungestört auf den Wiesen spielen können. In der Mittagszeit halten sich hier viele Berufstätige auf um Ihre Mittagspause zu genießen. Und wer noch nie eine verzauberte Vollmondnacht im Trippstadter Schlosspark verbracht hat, kann das Ambiente dieses Parkes nicht schätzen. Wenn keine Veranstaltungen sind, ist der Park eine Oase der Ruhe und Besinnlichkeit, was die Besucher zu schätzen wissen! Zu den zahlreichen Veranstaltungen im Schlosspark kommen die Gäste von nah und fern und genießen das romantische Ambiente das jede dieser Veranstaltungen zu etwa besonderem macht!
Auf jeden Fall schläft dieser Park keinen „Dornröschenschlaf“.
Da wir bei den Märchen sind: alle Märchen fangen mit „es war einmal an...“ auch manche Zeitungsartikel!

Hans Wagner

Sonntag, 4. Januar 2015

BaumEwigkeit

Bäume
wie ruhig steht ihr da
der Ewigkeit so nah
Wesen wächst aus eurem Sein
in mein eigenes hinein. 
hukwa 

Hier im Walde
ruh ich gern
um mich Stille
Welt ist fern
in mir ruhet
Stern und Stein.
hukwa