Donnerstag, 27. Februar 2014

Waldwache

Hier im Wald
zwischen Nacht und Morgen
habe ich viel Zeit verbracht
am Tage meide ich die Menschen
Waldnächte sind mir die schönsten Stunden
der Waldkauz weiß das
er bringt mir regelmäßig ein Ständchen
O Vollmond Nacht in voller Pracht
du hast mir wieder Harmonie gebracht.
hukwa

Mittwoch, 26. Februar 2014

Nachdenken über Geschichte

Geschichte als Erfahrungswissenschaft
Sinnfindung in der Geschichte

Geschichte ist immer auch ein „Geschehen“. Wenn wir Nachforschungen über die Geschichte betreiben müssen wir diese konkret befragen. Geschichte existiert dort wo wir sie auch verstehen. Man könnte sagen Geschichte beginnt dann, wenn ein versteh barer innerlich fortlaufender Geschehensprozess und gleichzeitig das Bewusstsein vorliegt, dass man in einem solchen steht. Sinn konkreter Geschichtsforschung ist ein Nachdenken über Geschichte auf keinen Fall aber ein Ge – Denken von Geschichte. Nur über das Nachdenken der Geschichte und das konkrete befragen dieser wird sie zu einer Erfahrungswissenschaft. Nur über die Befragung wird sie zu einem Lernprozess als dessen Ziel wir die Freiheit des Einzelnen ahnen aber auch die demokratisierung der Gesellschaft vorantreiben.
Wenn wir über Geschichte nachdenken hat es den Anschein als werfe der ganze Prozess der Geschichte nur Fragen auf.
Der dreißigjährige Krieg war einer der grausamsten Kriege in Europa. Er endete mit dem Westfälischen Frieden, dem ersten Friedensabschluss der ganz durch die Diplomatie zustande kam und dadurch politisch ein neues Denken in die Welt setzte.
Seit dem 18. Jahrhundert existiert so etwas wie ein allgemeines Geschichtsbewusstsein. Das will heißen wir denken über Geschichte nach, versuchen sie als Erfahrung zu begreifen.
Dem dreißigjährigen Krieg folgten noch weitere grausamere Kriege.
Dennoch: Dass wir heute in einem friedlichen Europa leben müssen wir auf die Erfahrung der Geschichte zurückführen. Denn nur über die Geschichte können wir uns der Opfer dieser grausamen Kriege erinnern und darüber Nachdenken. 
hukwa

Waldgang

Der Wald ladet uns ein großzügig zu sein
gehen wir hinein und lassen den Krämergeist daheim
gehoben wie die Baumeswipfel
schlägt uns ein Klang
ein herrlicher Gesang
weit und frei durch den Wald zu gehen
mitten durch die grüne Pracht
durch stilles unberührtes Land
stehn Baum und Strauch so ruhig da
voll Frieden
dem Wesen der Ewigkeit so nah
wie Friedevoll ist die Erde hier
harmonisches Funkeln und Blühen
hier im Walde ruht sich gut
O grenzenloser großer Raum 
wir stehen wie verzaubert da.
hukwa

Sonntag, 23. Februar 2014

Lass dein Leben nicht schäbig werden

Solange du mit dem Universum in Verbindung stehst ist dein Leben aufrichtig und wahr. Schäbig wird es erst wenn du zu eng mit gewissen Menschen zusammen bist. Die tiefen Wahrheiten können dir nicht diese Menschen erzählen, die findest du in der Natur und im Universum.
hukwa

Samstag, 22. Februar 2014

Erwartung

Der nahende Frühling
spiegelt sich
in den Wassern des Bergbachs
das braune Schilf
am Ufer
zeigt leichtes grün
Erwartung.
hukwa

Dienstag, 18. Februar 2014

Über Alt – Trippstadter Mundart und Pfälzer Dialekt

„Do is mer werklich nit betroge
Brauchscht bloß de Münche Paul zu froge,
Der wo die Pfälzisch Weltgeschicht
In Pälzer Mundart hat gedicht"
Paul Münch

In letzter Zeit gab es eine Diskussion über pfälzisch im Schulunterricht, hier ein paar Gedanken zu der Thematik von mir.
In einem Bereich wird uns die Mundart gewiss erhalten bleiben: In der Mundartdichtung und bei den Kerwe Reden. Doch dass Pfälzische sollte nicht zu einer poetischen „Geheimsprache“ werden. Der Verlust von Mundart geht einher mit dem Verlust von Heimat. Die Bewahrung der pfälzischen Sprache ist ja keine rückschrittliche Tendenz, denn in der „Muttersprache“ und das ist ja für uns Pfälzer unsere Mundartsprache, spiegelt sich die Kultur und Geschichte unseres Landes. Mundart das heißt auch regionale Identität eine Art von Bioregionalismus zu leben.
Ich persönlich finde, man sollte das Fach Heimatkunde wieder einführen und in diesem Fach dann einfach auf pfälzisch unterrichten. Wahrscheinlich müssten dann aber ein Großteil der Lehrer noch einmal in einen „pfälzischen Sprachkurs“ gehen.
In den ländlichen Gegenden der Pfalz wird immer noch fleißig Pfälzisch gesprochen. Vor allem innerhalb der Familien, weil gerade die Mundart uns etwas gibt, für das wir in unserer heutigen Zeit eine Verlustanzeige aufgeben können: Geborgenheit!
Oder um es mit den Worten des in der Pfalz geborenen Philosophen Ernst Bloch auszudrücken:
„...und so entsteht etwas in der Welt, dass allen in die Kindheit scheint und wo rinnen noch niemand war: Heimat“.
Auch das schenkt uns die pfälzische Sprache.
Ernst Christmann hat uns das Trippstadter Märchen „das Drückemännche“ aus dem hochdeutschen in alt – trippstadter Mundart „übersetzt“.

„Im Ewerdorf am iwerschte Brunne han Leit gewuhnt, zu denen , jede Owend es Drickemännche kummt. Unn wann se se Nacht esse wollte uns war noch net do, hots jedesmol geheeß: mir kenne noch net esse, s Drickemännche war noch net do. uf eenmol hots ufm Disch gesaß, war kee Katz, war kee Kind, mir kann net richtig beschreiwe, wies ausgesieh hot. Wanns dan metgeß hat, wars auf emol wirrrer eweg, uhne daß mer gemerkt hot, wos hinkum es. Awer dann kunnten die Leit ruhig schlofe gihn.“

Bei allem Respekt vor einem der Altmeister der pfälzischen Heimatkunde der Ernst Christmann zweifelsohne war, doch in einigen Wörtern irrt er, sie sind eher in den Bereich des Westrich – Dialektes als in Trippstadt zu suchen, so z.B.:

gesaß – in Trippstadtisch heißt es gehockt oder gesitzt oder geseß
mir - …...... heißt es mer
richtig …...... heißt es richtisch
mir …... heißt es mer
hot …. heißt es hat
auf …..... heißt es uf
wirrer........ heißt es werre
es …........... heißt es is
ruhig...... heißt es ruhisch
gihn..... heißt es gehen.

Hier erkennen wir schon die Unterschiede in der Pfälzischen Mundartsprache. So spricht man im wenigen Kilometer entfernten Elmstein schon wieder einen etwas veränderten Mundart Dialekt.
Die pfälzische Sprache ist eben eine schwere Sprache.
Als ich vor etwa dreißig Jahren nach Trippstadt zog hörte ich das erste mal den Ausdruck „Eierpitschelschers“ (gemeint ist die Löwenzahnpflanze). In meinem Heimatdorf, etwa 12 Kilometer von Trippstadt entfernt hieß diese Pflanze auf Pfälzisch „Bettsächer“. Ebenso erging es mir mit dem Vogel Eichelhäher auf alt – trippstadtisch heißt dieser „häscherer“ im „addsche“ (Kaiserslautern) Dialekt kannte ich nur den Ausdruck „härgerger“. Als ich das damals einem Freund erzählte musste er lauthals lachen über dieses Wort, ich ebenfalls über den Ausdruck „häscherer“.
Als ich zum gleichen Bekannten sagte: Do hän mer schun fliesend kalt un warm Wasser gehapt un ehr hän imer noch über de Räl geschißß... verstand er mich überhaupt nicht.
Die Trippstadter brummen halt, die Ischelbacher singen und die Adscher sin rotzfrech in erer Aussproch.
Das Schöne an der Mundart ist eben, dass es nicht nur um den Erhalt der Pfälzischen Sprache geht sondern um den Erhalt von Orts- und Dorfsprachen. Wenn dem so ist sind wir doch wieder bei der „Geheimsprache“ angelangt.

Hier noch zwei Gedichte in Mundart von mir: 

Om Felsebrunne
O singendes Gestä im Duft vun summerliche Linne
wider will ich deer lausche a Summer long
ruhich un zufriede sitz ich bei deer
un her doi rissele un rausche
doi alte urhavte Laude
des Bildnis vum innere Geschaude
do fin ich über dich moi eischene Diefe
ich will noch a bissel bleibe un mich in dich ergieße
die Erlebisch die um dich stehn
so silver un grau
verweben sich in mich wie in a Draum
was isses doch bei deer so schä
du singendes Gestä.



Johresring
So schtill un so verknorze
so juchendlich un doch schun greisich
doi pralle Knoschpe recken sich no de Sternenächte
kerz for de Dämmerung erschoinen die Rave doi erschte Gäschte
in doine lablose Winderäschte
im Frühjohr ergrünen doi erschte Äschte
won die oner Bäm schun er erschtes Grün hon
erwarscht du erscht aus doinem dunklem Dämmern
de Guckuck ruft jetzt wider aus doine Wipfle
du alti Äsch
du Prieschter uner Bomgenosse
ach alder Hädegott
wenn de Wind in deer rauscht isses
als dusche uns die Hädemesse spräche
un don im Herbscht erstarre wider
doi Blätter
die Äschelhäher sin jetzt doi neie Gäschte
du stiller Wondler im Johreslaf
du alte Äsch
eh johresring hat sich fer dich wider geschlosse

hukwa







Montag, 17. Februar 2014

Das Erzbergwerk der Gienanths im Kaiserslauterer Reichswald

Im Mai 1725 begann der Trippstadter Hüttenbesitzer Freiherr von Hacke mit dem planmäßigen Abbau von Eisenerz im Reichswald bei Kaiserslautern.
Am 5. Januar 1771 schloss der Sohn des Bergwerkgründers, Freiherr Theodor von Hacke mit Johann Jacob von Gienanth aus Hochstein einen Pachtvertrag über das Trippstadter Eisenwerk ab, zu dem auch das Erzbergwerk Reischswald gehörte. Der Vertrag hatte eine Laufzeit von zunächst zwölf Jahren. Darin wurde Gienanth das Recht eingeräumt, Arbeiter nach seinem Gutdünken einzustellen oder zu entlassen und Streitigkeiten unter den Arbeitern zu schlichten.
Den Bergarbeitern wurden an Rechten zugestanden: Fronfreiheit, Freiheit von Kriegslasten, freier Zu- und Wegzug, Nutzung von Gärten und dergleichen mehr.
Seit dem Mittelalter wurde den Berg- und Hüttenarbeitern in den Bergordnungen ein Sonderstatus, die „Berg- und Hüttenfreiheit“ garantiert. Die kurpfälzische Bergordnung (1781) und die Bergordnung für das Herzogtum Pfalz – Zweibrücken (1743, 1782, 1790) regelten die Belange der fremden, d.h. nicht ortsansässigen Arbeiter. Sie hatten das Recht auf eine Wohnung auf dem Werksgelände, bestehend aus einer Küche, einer Stube und einer Kammer, einen Stall für eine Kuh sowie ein Stück Garten und Wiese. Sie genossen wie oben erwähnt freien Zu- und Abzug, die Befreiung von Fron, Dienst und Schatzung, die Freiheit, Güter zu kaufen, die Erlaubnis beim Berg- und Hüttenwerk gegen die Einrichtung eines Rauchhuhnes (3 Batzen) Häuser zu bauen, den Weidegenuß auf der Gemeindeweide für ihr Vieh und das Recht auf Holzeinschlag für den privaten Gebrauch.

Für die leibeigenen Untertanen galt die - und Hüttenfreiheit allerdings nur in eingeschränkter Form: So wurden diese nicht von den Fronabgaben befreit und da sie ja Leibeigene waren, am freien Abzug gehindert. Weil ein ununterbrochener Grubenbetrieb gewährleistet sein musste, entfielen die Handdienste für die Herrschaft und die Einberufung zum Militärdienst.
Mit Beginn des Abbaus von Erz im Reichswald entstand die älteste Stadtrandsiedlung von Kaiserslautern, Erzhütten – Wiesenthalerhof die also letztendlich eine Gründung von Hacke ist. Hacke erlaubte seinen Grubenarbeitern sich Lehmhütten zu bauen. Unter Gienanth wurde die Siedlung immer größer.
Wenn wir heute Erzhütten besuchen erkennen wir rechts und links der Straße, zwischen dem Teil der katholischen Kirche und des oberen Wiesenthalerhofs, die tiefen Gruben, wo einst im Tagebau das Raseneisenerz gewonnen wurde. Der Straßennamen „Am Stollen“ erinnert an einen hier um 1790 betriebenen Erzabbau. Das diese Arbeit nicht ungefährlich war erfahren wir aus einem Eintrag im Kirchenbuch „Höfe und Mühlen“ der reformierten Gemeinde Kaiserslautern: „Peter Schopper Bergmann aus dem Reichswald, wurde den 13. Juny 1798 in der Bergwand von einem losgerissenen Stück Erde erdrückt und ist den 14. Juny begraben worden, alt 32 Jahr“.

In „Eine Siedlung im Reichswald, die Erzhütten“ schreibt Heinz Friedel: „Im Jahre 1777 verstarb Bergrat Gienanth. Dessen Witwe und sein Sohn Gideon vereinbarten 1780 einen auf 30 Jahre vorgesehenen Temporalbestand mit v. Hacke. Dieses Vertragsverhältnis sollte aber durch die spätere Nationalgüterversteigerung erlöschen, da ja Eigentum des Adels in den neugewonnenen Landen Frankreichs am Rhein dem Staat zugefallen war. Man erkennt auch in dieser vorliegenden Sache die neue Lage da ein „Herr von Babo“, ein Spekulant wohl, als Verkäufer für das einstige Eigentum der v. Hacke auftritt. 1804 erwarb Ludwig v. Gienanth als „wohlfeiler Kauf“ das Trippstadter Werk und für das Bergwerk im Reichswald hatte er 20 Gulden zu zahlen“.
Gienanth kaufte nicht das Land sondern nur das Schürfrecht im Reichswald.
Ab 1805 verringerte sich die Erzförderung. Die Gruben waren langsam ausgeschöpft. Im Jahre 1810 förderte man mit 9 Arbeitern 4. 000 Zentner Erz. 1811 waren für Gienanth noch 11 und 1812 noch 6 Arbeiter tätig. Diese förderten in diesem Jahr 3. 992 Zentner Raseneisenerz. Aus einem Bericht des Bergbauinspektors Simon vom Bergamt Kaiserslautern geht hervor dass 1814 in der „Reichswalder Grube“ noch 1 Steiger, 4 Hauer und 3 Karrenläufer arbeiteten. Zu dieser zeit war nur noch der im Jahre 1798 angelegte Stollen in betrieb. Er hatte eine Länge von etwa 140 m und verlief zum Teil unterirdisch. Im Jahre 1825 wurde der Bergbaubetrieb im Reichswald eingestellt. 
hukwa 

Lit. Hinweise:

Th. Zink: der Blechhammer bei Kaiserslautern

Joh. Wagner: Briefe, Tagebuchaufzeichnungen

Helmut Weyand: Niedergang des Arbeiterbauerntums

Hans Wagner: Gab es auf Erzhütten – Wiesenthalerhof ein Bergmannsbauerntum.

Zeitinsel Museum - das Museum als Ortsgedächtnis

Museen sollten Stätte von Forschung, Experiment, Diskussion und Bildung sein. Vor allem sollte das Museum „kinderfreundlich“ sein und Angebote für Jugendliche bieten, so dass auch sie den Weg zum Museum finden. Während in unserer Gesellschaft die Märkte immer härter umkämpft werden und die „Ellenbogenmentalität“ täglich stärker um sich greift, kommt auf das Museum eine weitere Aufgabe zu: die einer „Zeitinsel“.
Die Aufgabe eines zeitgenössischen Heimat- und Regionalmuseums darf sich nicht allein auf das Aufbewahren beschränken sondern muss ein Ort der Aufbewahrung und Verarbeitung von Geschichte sein. Schließlich ist Geschichte schlicht ausgedrückt der Inbegriff all dessen, was Menschen hervorbringen. Die Darstellung der Alltagsgeschichte der „einfachen Menschen“ ist daher von äußerster Wichtigkeit, ohne dass dabei die historischen Gegebenheiten außer acht gelassen werden dürfen.
Immanuel Kant schrieb einmal über seine Geschichtsauffassung: „Man kann die Geschichte der Menschengattung im großen als die Vollendung eines verborgenen Planes der Natur ansehen, um ein innerlich und zu diesem Zweck auch äußerlich vollkommene Staatsverfassung zu Stande zu bringen, als den einzigen Zustand, in welchem sie alle ihre Anlagen in der Menschheit vollkommen entwickeln kann“.
Das Museum ist vor allen Dingen der Ort, wo wir unsere Kulturgüter aus der Vergangenheit aufbewahren. In diesen Kulturgütern gibt es einen noch größeren Schatz zu entdecken: den Weg des Menschen zu Vernunft und Demokratie.
Wenn das Museum eine Zeitinsel ist, so liegt seine Heimat zwischen Vergangenheit und Zukunft, also in der Gegenwart.
Museen sollen so etwas wie ein Ortsgedächtnis sein. Die Wirtschafts- und Sozialgeschichte einzelner Berufs- und Bevölkerungsgruppen wie die der Eisenhüttenarbeiter, Waldbauern, Schmiede, Leineweber u. a. (hier als Beispiel für die Region Trippstadt) muss gerade in einem kleinen Themenmuseum wie dem Trippstadter Eisenhüttenmuseum noch vertiefter zur Sprache kommen. So sollte die Rolle der Frauen in dieser Zeit intensiver hervorgehoben werden, ihre harte Arbeit, ihre Diskriminierung muss als historische Wirklichkeit deutlich gemacht werden.
Das Museum hat einen gesellschaftlichen Auftrag, dieser kann aber nicht allein im Sammeln und Bewahren liegen sondern es muss auch Vermitteln.
Selbst das kleinste Museum muss heute Museumspädagogisch ausgerüstet sein. So ist die Einbeziehung audiovisueller Medien für jedes Museum von außerordentlicher Wichtigkeit. Wir finden heute wohl kaum noch eine Wohnung, in die der Computer nicht Einzug gehalten hat, doch jede Menge Museen ohne zeitgenössische Medien, die vor allem für ein jüngeres Publikum wichtig sind.
Sonder- und Wechselausstellungen sind auch für das kleinste Museum Pflicht. So sollte einmal im Jahr eine kleine Sonderausstellung hergerichtet werden und mindestens zweimal im Jahr eine Wechselausstellung. Hier genügt es schon, wenn die Exponate einer Vitrine einfach einmal mit Leihgaben eines anderen Museums gefüllt werden.
Das kleine Themen- oder Heimatmuseum ist eine Zeitinsel, denn der Besucher will sich ja als „Zeitreisender“ fühlen, aber vor allem sollte es das Ortsgedächtnis eines Dorfes, einer Stadt oder einer Region sein. Denn eine der Hauptaufgaben des Museums ist es Geschichtsbewusstsein bei den Besuchern zu fördern. Geschichtsbewusstsein heißt nicht Rückgewandtheit oder Sehnsucht nach der Vergangenheit, sondern es ist das Bemühen um die Erkenntnis dessen, was uns zu dem gemacht hat, was wir heute sind. Dies müssen wir uns immer vor Augen halten. Dies ist eine der gesellschaftlichen Aufgaben auch des kleinsten Museums.
hukwa

Frühlingsgespür Haikus

Die ersten Krokuse im Park
sah ich Heute
sie rufen mir den Frühling in die Seele.
hukwa

Die Amsel in der Schlehe
wirft einen Frühlingsgruß
in die Welt.
hukwa

Der Vollmond
in der uralten Buche
kündet den Frühling.
hukwa

Am Wegrand sprach zu mir
das Hirtentäschel
vom Frühling.
hukwa

Des Frühlings Nahen
kündet der Feldsperling
auf dem alten Zaunpfosten.
hukwa

Birke im Februarsturm

Im kahlen Garten biegt sich
die Birke
sanft im Wind
unter ihr glänzt lieblich
der Krokus zart und lind
vor meinem Fenster wächst du licht und lebend
o kleine Birke im Frühlingssturm
bald grünst du wieder.
hukwa

Samstag, 15. Februar 2014

Denken als kreisendes Meditieren

Mein Denken ist eigentlich mehr ein kreisendes Meditieren. Abstrakte Gedankengänge versuche ich erst gar nicht Aufkommen zu lassen. Der fließende Wildbach an dem ich täglich vorbei laufe ist mir dafür Vorbild. wie er fließt will ich denken. Sobald ich mich an seinen Ufern niederlasse und meine Hand in seine kühlen Wasser tauche ist sein Wasser neu und frisch. Man kann eben nicht zweimal in den gleichen Fluss steigen. Und so soll es auch mit meinem denken sein. Einmal am Tag benötige ich die Zufuhr frischer unbekannter Gedanken.
hukwa

Vom Universum - Tagesspruch

Halte dich an die Stunden des Universums, nicht an den Fahrplan. Was sind siebzig hastig und grob gelebte Jahre gegen die Augenblicke göttlicher Muße, in denen Dein Leben mit dem des Universums zusammenfällt?
Thoreau

Freitag, 14. Februar 2014

Wer die Not der Erde nicht spürt ist verroht

Der transzendente Punkt nach dem ich ein Leben lang suchte war und ist jener Kardinalspunkt wo meine Psyche und die Ökologie dieser Erde zusammentreffen. Jedesmal wenn ich diesen Punkt erreicht habe, habe ich auch eine Innere Befreiung erreicht. Denn dann werden lebensbejahende Kräfte in mir freigesetzt. Wer die Not der erde nicht spürt ist verroht und bejaht das System der Ausbeutung des Planeten.
hukwa

Donnerstag, 13. Februar 2014

Februarvision

Müde zog der Februar ins Land
Regen und Nebel
erkaltetes Land
müde tastet meine Hand
am Abend nach dem Schlummertrank
dem Wahrheitverkündeten göttliche Trunk
der mich zum Bacchus wieder krönt
am Tage sehne ich die Sternennacht herbei
die Nacht ist mir nicht einerlei
lässt sie auch die Seele bluten
doch nur in der Nacht kann ich die Geister herbeirufen
die Wesen der Vergangenheit
die mir Verkünden
es ist an der Zeit.
hukwa

Baum und Mensch

Wie ein Baum zwei Wachstumsperioden hat, eine im Frühjahr und eine im Herbst, so kann der Mensch dies auch in sich fühlen. Das Herbstwachstum ist ein spirituelles Wachstum. Das Wachstum im Frühjahr ist mehr ein körperlich - biologisches Wachstum. Die beste Pflege für dieses "Innere" reifen ist der Aufenthalt in der Natur, den sie ist die Sprache der Allseele.
hukwa

Mittwoch, 12. Februar 2014

Tagesspruch - von Thoreau

In der Gesellschaft wirst du dein Heil nicht finden
wohl aber in der Natur.
Thoreau

Wanderer unter Abendwolken

Wanderer bin ich
unter uralten sinnenden Abendwolken
die stumme Wälder bedecken
wo einst der Albe noch hauste
sucht mein unruhiger Geist
mit den flüchtenden Winden
den Morgen der Vergangenheit
einen Schatten sehe ich
eine Stimme die erzittert höre ich
wo schlafen Echse und Unke
bewacht von den uralten sinnenden Abendwolken.
hukwa

Montag, 10. Februar 2014

Das Einfache ist dass Erhabene

Der Mensch sollte sich keine komplizierte Lebensphilosophie zu recht legen. Das Einfache ist dass Erhabene. Nur im einfachen steckt eine Sinnfindung. Draußen in der Natur finden wir unseren wahren Geist. Schon als Kind hat es mir besser getan in den Wald zu gehen als in die Schule oder Kirche. Der Waldgott ist mir heute noch näher als der Kirchengott. Von den Bäumen und Pflanzen lernte ich mehr als von irgendeinem Lehrer. Die Weisheit die man in den Wäldern findet ist die tiefste aller Weisheiten.
hukwa

Samstag, 8. Februar 2014

Mysterium Wald

Wer täglich in den Wäldern ist denn erreicht keine Langeweile. und er bringt von seinen Waldgängen genügend Material mit um zu Hause zu schreiben oder zu werken. Was man in die Wälder mitnehmen sollte ist Gelassenheit, Geduld und Losgelöstheit von gesellschaftlichen Verpflichtungen. Dann wird uns der Wald zu einem großen Mysterium.
hukwa

Vom authentischen Leben

Viele Menschen meinen dass jene die am weitesten gereist sind auch das meiste zu erzählen haben. Ich glaube dass Menschen die immer tief gelebt haben und regelmäßig bei sich zu hause waren weitaus interessantere Sachen zu erzählen haben.
hukwa

Montag, 3. Februar 2014

Zeitreisender

Es ist keine Reise ins Nichts
es ist eine Reise ins Licht
wenn Geschichte beginnt zu leben
vergangene Gestalten sich erheben
wenn in dunkler Nacht
der Tag zu uns spricht
aus uralten Zeiten
erst ist da ein Nichts
doch alsbald erscheint ein Licht.
hukwa

Sonntag, 2. Februar 2014

Frühlingsspaziergang





Fotos Hans Wagner

Die Mediomatriker im Landkreis Kaiserslautern Quellheiligtümer, Tempelbezirk und Götterverehrung

Die hier siedelten Kelten gehörten dem Stamm der Mediomatriker an, deren Siedlungsgebiet sich zwischen der Mass im Westen und dem Westrand des waldigen Pfälzer Berglandes und sich im Osten mit den Flusstälern der Steinalb und der Lauter dehnte. Ihr Hauptsitz war Divodurum (Metz). Hier stand die zentrale Burg der Gottheit, des Druiden und des Stammeskönigs.
Im Bereich von Kaiserslautern finden sich einige Grabhügel. Sie gehören der Zeit von 800 v.Chr. Bis zur römischen Kaiserzeit an. Diese Grabhügel richten sich ganz nach der Beschaffenheit des Geländes. So finden sich reine Erdhügel im steinfreien Gelände, aber auch aus kleinen Sandsteinen aufgeschüttete Hügel. Der Umfang der Hügel war in der Regel mit einem oder zwei Steinkreisen markiert. Solche Steinkreise sind meist aus Findlingen gelegt. Die Erdhügel konnten für eine Einzelbestattung errichtet sein, aber auch einen kleinen Friedhof darstellen.
In Aufbau und Ausstattung heben sich die Adelsgräber deutlich von denen des einfachen Volkes ab.
Sie bestehen in der Regel aus einer aus Holz gezimmerten Grabkammer die das Haus des Verstorbenen darstellen soll. Denn Frauen gab man reichlich Schmuck mit in die „keltische Anderswelt“, den Männern Ritualwaffen. Gefäße mit Nahrung, Wein und Met, gehörten ebenso zum Grabinventar.
Manchen gab man Pferd und Wagen mit. Eine wichtige Grabbeigabe war der Bronzekessel. Auf die Gräber wurde manchmal eine Grabstele, Obelisk, gestellt.
Der größte Fund im Landkreis Kaiserslautern ist der des „Fürstengrabes von Rodenbach“, das 1874 entdeckte Hügelgrab wurde auf 400 v. Chr. datiert, also in die La – tene Zeit hinein. Dabei wurde unter anderem ein goldener Armreif gefunden. Als man diesen Armreif damals fand ging man von skythischer, griechischer oder etruskischer Arbeit aus. Erst in neuerer Zeit stellte man fest, dass es sich um einen neuen keltischen Stil handelte. Ein weiterer Schmuckfund aus diesem Fürstengrab ist ein kunstvoll gearbeiteter Goldring.
Es ist ein rätselhafter Zauber der die keltische Kultur umgibt. Ihre Mythologie verzaubert uns heute noch und bleibt uns zum großen Teil unverständlich. Sie waren Meister der Schmiedekunst und ihre Kunsthandwerker waren Genies. Kein Volk „Alteuropas“ um ein Wort des Keltologen Jan de Vries zu nutzen, hinterließ uns so viele Rätsel.

Im Bereich der Pfalz also des Teils vom ostgallischen Gebietes der Treverer und Mediomatriker, deren Hauptstädten Trier und Metz waren, pflegte man besonders die alten heiligen Kultplätze. In der Regel lagen diese tief in den Wäldern. Von den Vogesen, in den heutigen Pfälzerwald über den Hunsrück bis in die Eifel und die Ardennen.
In der römischen Kaiserzeit verbanden sich die keltischen Naturkulte mit römischen Steinreliefs.
Hier sei auch an die Gestalt des „Bumberhannes“ erinnert, denn man bis in fränkische Zeiten im Elsass und Pfälzerwald kultisch verehrte. Seine Verehrung fiel wohl in die Zeit der gallo-römischen Kultur, wo man den Kult der keltischen Götter mit römischen verband. Im keltischen Matronenkult der „Muttergottheiten“ flossen vor allem keltische und germanische Vorstellungen zusammen, während sich die römischen Einflüsse in Namenskombinationen und Götterpaaren fanden.
Bei den Matronenheiligtümern im Pfälzerwald fällt die Nähe zu Brunnen, Quellen und Flüssen auf. So vor allem am „Gutenborn“ bei Kindsbach (nähe Kaiserslautern), dort wird die Frucht- und heilbringende Symbolik der „Mütter“ besonders sichtbar.
Wenn man über die Kelten forscht fällt es einem manchmal schwer auf dem gebiet der historischen Geschichtsschreibung und der Geschichtswissenschaft zu bleiben. Die Geheimnisse dieses Volkes, ihre Mythologie und Religion verführen uns ganz schnell in jenes „Autre Monde“, also in die „keltische Anderswelt“, die auch in der Kunst der Kelten eine große Symbolik innehat.

Die Mythologie über diese Welt haben uns vor allem die Inselkelten überliefert. Doch es dürfte kein Zweifel bestehen dass auch die Festlandkelten eine Vorstellung von einer „anderen Welt“ hatten, die mit denen der Inselkelten identisch war.
Wir wissen das es zwischen Cornwall und dem Festland einen regen Zinnhandel gab und es wird wohl niemand ausschließen dass hier wohl auch ein religiöser Austausch stattfand. Wir können davon ausgehen dass auch die Mediomatriker an die Anderswelt glaubten. In jener Epoche war Handel und Handwerk auch immer mit Götterkult verbunden. Jacques Moreau schrieb einmal: „Die Kelten denen der Gebrauch der Schrift durchaus bekannt war, hielten es zweifellos für nicht erlaubt, die Eingebungen ihrer Dichter – diese unmittelbaren Lebensoffenbarungen – einem toten und erstarrten Medium, dem Buchstaben anzuvertrauen.“
Wahrscheinlich hüteten sich die Kelten geschickt davor, das ihre Mythologie ihr heiliges Inneres, nicht durch das Profane gestört wurde.


Die Heidenfelsen bei Kindsbach
ein keltisches Quellheiligtum mit Tempelbezirk

Die bereits erwähnten „Heidenfelsen“ bei Kindsbach stellten ein keltisches Quellheiligtum dar an das sich ein Tempelbezirk anschloss.
Die beiden „Heidenfelsen“ liegen im Biedenbachtal bei Kindsbach etwa 13. Kilometer von Kaiserslautern entfernt. Der „Bieten“- das bedeutet Grenzbach bildet hier die Grenze zwischen den Gemarkungen Landstuhl und Kindsbach. Am südlichen Talschluss liegen zwei wenig in den steilen Hang eingeschnittene Mulden. In der östlichen der beiden entspringt der „Gutenborn“. Seit dem ersten Jahrhundert vor Chr., wahrscheinlich schon früher, wird der Gutenborn als heilkräftig angesehen und verehrt. Bei der Quelle wurde eine Töpferei aus dem 3.Jh. Ausgegraben, die ausschließlich Henkelkrüge herstellte. Die einheimische gallorömische Bevölkerung die hier lebte, hat also dieses Wasser genutzt und auch mitgenommen. In den beiden Heidenfelsen sind Reliefs eingemeißelt, die keltische Fruchtbarkeitsgöttinnen und Priester vor einem Opferaltar darstellen. Hier handelt es sich um einen „heiligen Bezirk“ der keltischen Mediomatriker. In den letzten Jahren ergaben Untersuchungen des Wassers vom Gutenborn das dieses borhaltig ist und nur das Wasser dieser Quelle und nicht dass der umliegenden Brunnen und Quellen.
Wenn wir nun einige der Gesamtfunde die bei den Heidenfelsen gemacht wurden, sie befinden sich heute zum großen Teil im historischen Museum in Speyer, ansehen bekommen wir einen ersten Einblick in Religion und Mythologie der Mediomatriker.
Wenn wir uns mit der Götterverehrung der Kelten beschäftigen, sind wir auf wenige und spärliche Texte antiker Autoren, fast ausschließlich griechischer und römischer Herkunft angewiesen. Die Gallier haben keine schriftliche Zeugnisse ihrer Religion hinterlassen, abgesehen von wenigen in gallischen Wörtern und griechischer oder römischer Schrift verfassten äußerst kurzen Weiheinschriften in Steinreliefs, wie z.b. in Weilerbach (Trier) Bei diesen finden wir lediglich einige wenige Götternamen oder religiöse Monatsbezeichnungen. Wir werden auf der Suche nach „den Göttern der Kelten“ auch immer wieder auf weibliche Gottheiten stoßen: die Provence, Irland, das Rheinland und das Gebiet dass in dieser Abhandlung im Vordergrund steht.
Wir können mit Sicherheit davon ausgehen dass die Natur mit ihren Bergen, Höhen, Quellen, Bäumen und Pflanzen von altersher im Kult der Kelten eine äußerst wichtige Rolle spielten. Es sind vor allem die Baum- und Quellenkulte die bei den Galliern in ihren heiligen Riten wichtig waren. Aber auch die Tierverehrung wird uns immer wieder begegnen. Bei der Verehrung heiliger Bäume stoßen wir immer wieder auf Namen wie Robus einem Eichngott, deus Fagus- der Buchengott und Sex Arbores den „sechsbäumigen Gott“. Wir finden einen deus Alisanus als Ebereschengott und Abellio als Apfelbaumgott. Der Apfelbaum dürfte neben der Eiche einer der wichtigsten Kultbäume der Kelten gewesen sein.


Die kultische Verehrung der Tiere finden wir wie schon erwähnt ebenfalls. Merkur als Nachfolger eines keltischen Gottes wird vor allem bei den Galliern meistens von einem Widder begleitet. Dem Mars war der Stier geweiht, wir wissen von den Stieropfern der Druiden. Hund und Hase gehören zur Symbolik der Muttergottheiten. Ein bekannter keltischer Gott ist Cernunnos, der Hirschgott. Epona, eine Pferdegöttin wurde auch in unserem Gebiet verehrt. Von Artio, der Bärengöttin, finden wir eine steinerne Inschrift bei Weilerbach (Landkreis Trier). Bei den Vögeln sind es Reiher, Rabe und Taube die in der Mythologie eine bedeutende Rolle spielten. Es waren Raben die einst den Wanderzug der Kelten unter Bellovesus und Segovesus begleitet haben, und man nennt sie „göttliche Raben“.
Wir finden vor allem im Gebiet der Belger und Remer immer wieder Darstellungen des dreiköpfigen Gottes. Hier handelt es sich um die belgische Version des gallischen Gottes Mars – Teutates. Seine Attribute sind: Hahn, Schildkröte, Widder, Beutel. Dieser Gott wird auch gern mit Mercurius identifiziert. Die Dreiheit spielt in Religion und Mythologie der Kelten eine große Rolle. Aus dem irischen Sagenkreis sind Gestalten bekannt die sich verdreifachen können, in Gallien finden wir Tierdreiheiten, wie die drei Kraniche, die den Stier begleiten (Tarwos, Trigaranos). Vor allem aber finden wir Stiere mit drei Hörnern und die Götterdreiheiten (Matres).
Bei den Kelten symbolisiert die Dreiheit - Kraft und Vollkommenheit, so stellt die dreiköpfige Gottheit die „mächtige“ Gottheit dar.
Der Schlangengott wird meist mit dem Hirschgott dargestellt. Die Schlange repräsentiert zum einen die Unterwelt, wird aber auch als heilige Erdschlange gedacht.
Ein weiterer wichtiger Gott war der Hammer- und Schlegelgott der auch in unserem Gebiet verehrt wurde. Dieser wird oft von einem Hund begleitet.
Karlwerner Kaiser der die Kelten in unserem Gebiet lange erforschte hat über deren Götterkult geschrieben: „Im Kult hat sich bei dem Keltentum des oberrheinischen Raumes seit dem 8. vorchristlichen Jahrhundert ein Götterhimmel mit Hochgöttern entwickelt. An der Spitze steht der Himmels- und Sonnenkönig, Herr der Gewitter, Taranis oder Taranucmus. Neben ihm findet die große Erdmutter Verehrung. Schutzgottheiten und Heilgottheiten wie die Pferdegöttin Epona und der Gott der Wälder Vosegus, auch Silvanus in dieser Rolle, so wie Sivona werden wie alle in einem bildlosen und bis zum ende der Vorzeit noch tempellosen Kult in heiligen Hainen und auf heiligen Bergeshöhen angerufen“.
Der Fruchtbarkeitskult einer naturnahen Bevölkerung findet auf diese Weise in großen Steinstelen als Himmelsträger seinen Ausdruck.
Mit der Eingliederung der Gallier unseres Gebietes in die Kultur des römischen Imperiums nehmen die keltischen Gottheiten auch in unserem Raum Gestalt in Stein an und werden zunehmend in heiligen Tempelbezirken angebettet.
Diese gallorömische Entwicklung, also dass ineinanderfließen römischer und keltischer Götter können wir am Beispiel der Heidenfelsen bei Kindsbach genau feststellen. Dieses wahrscheinlich in spätrömischer Zeit zerstörte Quellheiligtum verdient daher besondere Erwähnung.
Das mit einer kleinen Tempelanlage verbundene Heiligtum war wohl mit einer großen Anzahl von Steinreliefs bestückt von denen heute noch einige existieren. Man erkennt Götterdarstellungen und Opferszenen.
Merkur und Rosmerta sind vertreten, ebenso Jupiter und drei weibliche Fruchtgottheiten, wahrscheinlich Eponen, Pferdegottheiten. Es handelt sich hier mit größter Wahrscheinlichkeit um Muttergottheiten halten sie doch im Schoß einen Korb mit Früchten oder ein Füllhorn und die mittlere könnte auch ein Kleinkind halten. Wir erkennen eine Göttin auf einem Pferd, wahrscheinlich Epona. Hier ist zu vermerken das vor allem in der Westpfalz die Gallier eine Intensive Pferdezucht betrieben.

Lit. Quellenangaben und Lit. Hinweise

Karlwerner Kaiser : der Große Berg bei Kindsbach in
Pfälzerwaldkalender 1988
K. Kaiser: Der Raum Kaiserlautern in vor- und frühgeschichtlicher Zeit
Jacques Moreau: Die Welt der Kelten Verlag Phaidon
Arnulf Krause: Die Welt der Kelten- Geschichte und Mythos eines rätselhaften Volkes
Verlag Nicol
Fritz Baumgart: Dumonts kleine Kunstgeschichte
Pierre Grimal: der Hellenismus und der Aufstieg Roms; Verlag Fischer TB.


hukwa