Dienstag, 30. April 2013

Entzückendes Erinnern

Ich sah den Habicht kreisen
hoch oben in den Lüften
ich ruhe im Hain der Birken
Traumselig heimgesucht
ich schaue in den Himmel
Wolken in Goldgewimmel
bald naht das Abenddämmern
es ruft aus alten Tagen
aus längst vergangenen Jahren
wie aus einer kühlen Gruft
eine alte Melodie
die Kindheit kehrt nie mehr
dennoch ist da ein Schimmern
ein dunkles sich Erinnern
ein fahles helles Licht
entzückendes Erinnern
aus alten Kindheitstagen
es ist als webe im Stamm der Birke
die alte Kindheitseele.
hukwa

Sonntag, 28. April 2013

Einmal am Tag sollte man eine meditative Wanderung unternehmen

Gestern hat es den ganzen Tag geregnet aber ich war dennoch einige Stunden im Wald. Unter einer Fichte suchte ich für einige Zeit Schutz vorm starken Regen. Ich schlug die Tagebücher von Thoreau auf und konnte folgendes Lesen: "Wir müssen hinausgehen und uns jeden Tag aufs neue mit der Natur verbinden. Wir müssen Wurzeln schlagen und auch an Wintertagen wenigstens eine kleine Faser hinausschicken. Ich spüre, wie ich Gesundheit einsauge, wenn ich meinen Mund dem Wind öffne. Das Haus zu hüten führt immer zu einer Art geistiger Verwirrung. In diesem Sinn ist jedes Haus ein Krankenhaus. Eine Nacht und einen Vormittag auf einer solchen Krankenstation zu verbringen, ist das äußerste, was ich ertragen kann. Mir ist bewusst, dass ich ein Stück geistige Gesundheit, die ich verloren hatte, fast in dem Augenblick wiederfinde, in dem ich ins freie trete."
Ich schließe mich ganz diesen Worten an.
hukwa

Abgeschiedenheit

Ich möchte für einen beträchlichen Teil des Tages alle kleinlichen, engstirnigen, banalen Beziehungen zu Menschen vergessen, und daher suche ich die Abgeschiedenheit auf, wo das Problem des Daseins sich vereinfacht.
H.D.Thoreau

Donnerstag, 25. April 2013

Tagesspruch

Ich gedeihe am besten in der Einsamkeit.
Thoreau

Der Meister des meditativen Wanderns

Gewiss war Henry David Thoreau der Meister des meditativen Wanderns. Jedem sei sein Buch empfohlen "vom Wandern".
Ein Büchlein das Wandern als Lebensmodell beschreibt. Für Thoreau stellte das tägliche spazieren gehen durch die Natur eine Überlebensstrategie dar, real wie auch übertragen- Wandern als Versuch, das Unbehagen gegenüber der Gesellschaft zu überwinden.
Ralph Waldo Emerson schrieb über die Art wie Thoreau wanderte: "Es war ein Vergnügen und ein Privileg mit ihm zu spazieren. Er kannte das Land wie ein Fuchs oder ein Vogel. man musste sich seiner Führung blind anvertrauen- und wurde dafür großartig belohnt".
Ein Buch das jeder leidenschaftliche Wanderer gelesen haben sollte, ja es ist eigentlich Pflichtlektüre für Wanderer.
hukwa

Mittwoch, 24. April 2013

Buschwindröschenblüte im Pfälzerwald




Fotos Ute Knieriemen-Wagner

Über das richtige Gehen beim meditativen Wandern

Über das richtige Gehen beim meditativen Wandern möchte ich Thoreau zitieren, keiner hat es so genau ausgedrückt wie er: "Du musst so sachte gehen, das du die feinsten Laute hörst, wobei das Denken sich ruhig verhält. Dein verstand darf nicht ins Schwitzen kommen. Meine Gedanken freilich ertrinken gleichsam im Freien...Das zwitschern der Schwalben ist das Geräusch der dahingleitenden Wogen der Luft... "
Dies ist der richtige Zustand den man während des meditativen Wanderns aus sich selbst gebären muss.
hukwa

Dienstag, 23. April 2013

Waldtestament

Wenn ich einmal nicht mehr bin
dann bringt mich in den Wald
verscharrt mich in dem dichtesten Tann
wo Moos und Farn zu Hause sind
der Wald der war von Anfang an 
mir Freund und Brüderlich gesinnt
darum wenn ich einmal nicht mehr bin
dann bringt mich zu ihm hin
ich will das meine Reste einmal
in ihm verborgen sind
die Vögel werden dann bestimmt
mir noch ein Liedchen singen
und manche Eule wird
bei mir die Nacht verbringen
ich lieb den Wald von Anbeginn
bin doch sein Sohn sein Kind
darum wenn ich einmal nicht mehr bin
dann bringt mich zu ihm hin.
hukwa

Donnerstag, 18. April 2013

Schlehenblüte

Heute Nacht begann die Schlehenblüte. Als ich heute Morgen gegen sechs Uhr in den Wald kam stand der Schlehenhain, denn ich seit Tagen aufsuche im schönsten Blütenzauber. Entlang des Waldpfads dem ich folgte blühen bereits überall die Buschwindröschen. Die Schlehenblüte dauert nur kurze Zeit und ich bin darauf bedacht so viel als möglich jetzt in den Wäldern unterwegs zu sein.
hukwa

Mittwoch, 17. April 2013

Sehnsucht nach der Kirschblüte

Heute Morgen bin ich früh schon in den Wald gewandert und habe mich unter die alte Wildkirsche zur Meditation niedergelassen. ein Gedicht des Zen-Dichters Tadanori fiel mir sofort ein:
Abend brach ein:
Unter dem Kirschbaum dort suche ich mein Bett
Und bin die Nacht bei den Blüten zu Gast.

Nun, ich habe mir vorgenommen wenn die Kirschblüte beginnt unter der alten Kirsche die Nacht zu verbringen.
hukwa

Dienstag, 16. April 2013

Der Lenz ist da

Heute Morgen war ich schon wieder sehr früh in den Wäldern, noch vor Sonnenaufgang. Es war ein warmer Frühlingsmorgen, in der Nacht hatte es ein wenig geregnet, die Vögel empfingen mich mit einem wunderschönen Frühlingskonzert. Ich konnte einen Siebenschläfer beobachten der sich in einem Wildapfelstrauch herumtrieb. Die Buschwindröschen beginnen nun mit ihrer Blüte und viele weitere Pflanzen folgen nun täglich. Der Holunder hat schon ausgeschlagen, in den nächsten Tagen folgen die Birken. Besonders freue ich mich auf die Vogelkirsche- und Schlehenblüte. Jetzt ist Wandern ein regelrechter Zwang, nichts hält einem mehr im Haus. Auch die Quellen und Bächlein im Wald flüstern jetzt ganz anders als im Winter. überall erkennt man den Lenz.
hukwa

Montag, 15. April 2013

Mein Eichhörnchen



Wir hatten heute auf der Terrasse beim Kaffeetrinken Besuch von unserem Eichhörnchen, das den Winter über bei uns sein Futter geholt hat.

Freitag, 12. April 2013

Die alte Burenkiefer (Hindenburgkiefer) im Wald von Johanniskreuz





Dieser Baum ist einer der ältesten Kiefern im Pfälzerwald. Sie ist ein Naturdenkmal und mit Sicherheit über 250 Jahre alt. Für eine Kiefer ein seltenes Alter. Sie erinnert mich immer wieder an die Kiefer von Barenton in der Bretagne die der heilige Baum Merlin's war!
hukwa

Der Schwerpunkt beim meditativen Wandern

Ich habe meditatives Wandern jahrelang geübt bevor ich mir erlaubte diese Technik an andere weiterzugeben- und ich muss gestehen- ich übe immer noch.
Vielen von uns ist gar nicht bewusst dass sie viel mehr laufen als sie selbst annehmen, weil sie einfach nicht bewusst gehen.
Was ist also der Schwerpunkt beim meditativen Wandern?
Es ist unsere Aufmerksamkeit!
Wenn unser Schwerpunkt in unserem Kopf liegt, dann schweifen wir ab.
Wir sind nicht wachsam, nicht voll konzentriert auf den Augenblick.
Verlagern wir unseren Schwerpunkt auf den "Bauch" fällt er zusammen mit unserem körperlichen und geistigen Schwerpunkt.
Dann fällt unser Tun mit unseren Gedanken in einem Punkt zusammen.
Dann leben wir im Hier und Jetzt - im momentanen Schritt.
hukwa

Donnerstag, 11. April 2013

Fliege Seele

Fliege Seele fliege
mit dem Reiher
über die dunklen Waldwooge
kehre zurück und
bringe mir das Konzert der Frösche
als Sinfonie
der Erde mit.
hukwa

Mittwoch, 10. April 2013

Waldsterben

Wenn der Wald stirbt
malen wir Bäume auf Beton
lassen aus Lautsprechern
das Gezwitscher von Vögeln erklingen
wenn der Wald stirbt
malen wir Bäume auf Beton
und denken uns
Vogelnester dazu
wenn der Wald stirbt...
hukwa

Dienstag, 9. April 2013

Karlstalgedicht

Hier dringt kein Laut des Lebens her
so tief im Wald ist alles Schatten leer
und Bernsteinfarben färbt der Mond
das Wolkenmeer.

Ich bin allein mit meinem Gedankenmeer
hör ein leises dunkles Rauschen
mein inneres Meer
in den Wolkenfetzen der Götterheer.

Silbernebel stehen im Tal
Sonne leuchtet auf den Höhen
majestätisch schwebt der Reiher
einsam durch das Karlstal.

Am Bachufer die Kätzchen blinken
neigen sich im silbernen Schweigen
wartend auf nächtliche Feenreigen
in den Jahreskreis mit ein
ein letzter Schrei des Schwarzspechts durchs blaue
eine blasse Wiese
darauf eine einsame Birke
Stille im Karlstal.
hukwa

Das wahre Wunder besteht nicht darin, auf dem Wasser zu wandeln, sondern auf der Erde zu gehen.

Meditatives Wandern ist nichts anderes als Meditation im Gehen. Diese Technik ist nicht modern sondern eigentlich schon recht alt. Die Zen- Mönche Japans benutzten dafür den Ausdruck Kinhin und die Taoisten im alten China nannten es WuWei, was in etwa bedeutet- kein Handeln wider die Natur! Ein buddhistischer Mönch sagte einmal: "das wahre Wunder besteht nicht darin, auf dem Wasser zu wandeln, sondern auf der Erde zu gehen".
Ich habe meditatives Wandern viele Jahre lang geübt bevor ich mir erlaubte diese Technik an andere weiter zu geben und ich muss gestehen- ich übe immer noch.
hukwa

Montag, 8. April 2013

Wanderspruch

Das wahre Wunder besteht nicht darin, auf dem Wasser zu wandeln, sondern auf der Erde zu gehen.
Nhat Hanh

Sonntag, 7. April 2013

Über meditatives Wandern

Heute Morgen saß ich unter einer alten Eiche im Trippstadter Wald und erfreute mich am Sonnenaufgang. Die Frühlingssonne trieb mich schließlich tief in den Wald hinein. Wandern kann ein Lebensmodell sein. Das tägliche Unterwegssein in der Natur ist auch ein Versuch zu den lebendigen Quellen des Lebens vorzudringen. Henry David Thoreau schrieb einmal: "Ich zog in den Wald, weil ich den Wunsch hatte, dem wirklichen Leben näher zu treten, damit ich nicht, wenn es zum Sterben ginge, einsehen müsste, dass ich nicht gelebt hätte". Dies ist die richtige Einstellung die ein Wanderer auf seine Wanderungen mitnehmen sollte.
hukwa

Freitag, 5. April 2013

Frühling im Trippstadter Wald






Fotos Hans Wagner

Aus den Tiefen der Natur

Die größte Freude, die Wald und Flur uns bereiten, ist die Andeutung einer dunklen Beziehung zwischen Mensch und Pflanzenwelt. Ich bin nicht alleine und unerkannt, schrieb Emerson einmal. Die Pflanzen nicken mir zu und ich grüße zurück. Das Schwanken der Zweige im Sturm ist mir vertraut und unvertraut zugleich. Es überrascht mich und ist mir doch nicht unbekannt.

Seine Wirkung ist wie die eines höheren Gedankens oder einer besseren Empfindung, die mich überkommt, wenn ich glaube, Rechtes zu Denken oder zu Tun. Der nach Erkenntnis strebende Mensch, der die Verbindung zur Natur sucht, muss von zeit zu Zeit Haus und Wohnung verlassen, sollte hingehen zum Schoße von Mutter Natur. Aus ihren Tiefen saugend, wir er zur Erkenntnis gelangen. Wir sollten den nächtlichen Sternenhimmel öfters betrachten, schauen was er uns erzählt. Die Lichtstrahlen, die von diesen fernen Welten in unser inneres dringen, werden uns für kurze Zeiten loslösen von allem, mit dem wir in der Verdunkelung unserer Existenz in Verbindung stehen. Die alten Taoisten nannten diesen Weg Wu Wie, er beruht auf tiefgründiger Philosophie, geistigem Streben, Poesie der Natur und Ehrfurcht vor der Heiligkeit aller Wesen und Dinge. In den tiefen Gründen der Natur, ihrer Stille erfahren wir eine Erweiterung unseres Selbst, nähern uns dem fließenden Sinn des Universums um in der Sprache Heraklits zu sprechen. In der Stille der uns umgebenden Natur, unter einem Baum sitzend, können wir wieder jenem Teil der Schöpfung näherkommen, dem wir einstmals entsprungen sind und in das wir einstmals wieder zurückkehren werden. Zu unserem Ursprung, hier liegt unser göttlicher Anteil verborgen, den wir vergessen haben. In den tiefen Gründen der Natur, wo wir dem rauschen der Baumwipfel lauschen, wo noch an manchen Stellen ein klares Bächlein plätschert, eine zauberhafte Quelle sprudelt, beginnt auch unsere innere quelle wieder neues Wasser zu schöpfen. Wo unser Auge im herbstlichen Sonnenschein die Bachforelle im eiskalten Wasser erblickt, als sei sie ein Blitzstrahl unserer Seele, die uns vor Zeiten verloren gegangen ist. Wo sich in wunderschönen Momenten plötzlich eine Weihe aus dem nahen Gebüsch erhebt um majestätisch ihre runden am blauen Himmel zu ziehen, hier sollte das Haus des Menschen sein. Im Wald zu stehen unter einer alten Kiefer, Eiche, oder Buche, mit dem Auge einem Schwarm Zugvögel folgend, die keilförmig nach Süden ziehen, in andächtiger, einsamer Versenkung, des Gefühls eins zu sein mit der alten Mutter Erde, ist das einzige reale Gebet das es wirklich gibt. Der Mensch sollte in der Natur beten, nicht in muffigen Kirchen, wo er nur haltlose Lehren angeboten bekommt. Alle predigten, Lehren, dümmliche Schulmeistereien, aller Neid, Hass und Zorn, verwehen in kürzester Zeit, wenn wir uns der Natur in Liebe preisgeben. Im Identifizieren mit Mutter Natur diesem einzigen, vollkommenen wirklichen Gedicht, erkennen wir, das wir Teil der Schöpfung sind und keine Sklaven des Mammon. Wir sind verwandt, verschwistert, verbrüdert mit der alten Erdmutter Gaia, mit ihren herrlichen tiefgründigen Erscheinungen. Würden wir uns öfters in die Natur zurückziehen, in ihr das suchen was uns Verloren gegangen ist, würde unser Sein wieder überflutet werden von jener gesunden Entzückung und Ekstase, die weit über allem Reichtum und Wohlstand, Gier und Neid, Fremdenhass und kriegerischen Gedanken erhaben ist. Dann erkennen wir das sie die Allmächtige, lebende Mutter Natur, weit mehr ist, als nur das was wir annehmen, als das was uns unsere läppische, bürgerliche Erziehung lehren möchte. Weg von der Sandalenphilosophie unserer Väter und Mütter und hinein in die Tiefen der Natur, mit ihr Denken und leben das bedeutet Mensch sein. Wir müssen wieder neu sehen lernen dann werden wir auch wieder tiefer Erkennen lernen. Das Natur in ihren Tiefen die sprachliche Offenbarung der Allseele ist. Diese herrliche äußere Natur sollen wir wieder als einen Weg ansehen, der es uns ermöglicht in unsere eigene innere Natur einzudringen. Erkennen wir wieder ihre Sprache, lernen wir wieder in ihr zu Lesen wie in einem großen Schöpfungsalphabet was sie ja auch ist. Wir stehen heute wie Analphabeten vor ihrem großen Werk, nicht in Wissenschaftlicher Sicht, die ist zu engstirnig, in philosophischer Sicht, müssen wir wieder lesen lernen. Nietzsche schrieb einmal: ein Buch ist wie ein Spiegel, wenn ein Affe hineinblickt, kann kein Prophet heraus schauen. So ist es auch mit dem Buche der
Natur, wir wollen verstehend in ihm Lesen. Voller Andacht möchten wir ergründen, die tiefe eines Waldsees, dies Augen der All- und Altmutter, sie können uns das neue Sehen lernen. Die Bäume an den Ufern des Waldsees, sind es nicht die Brauen und Wimpern unserer wirklichen Mutter, der Mutter aller Mütter? Das Rinnsal oder der fließende Bach der den Waldteich füllt, ist er nicht die Ader der Altmutter? Gönnen wir uns ruhig die Zeit bei der großen Schöpferin , ein wenig zu verweilen, dies ist wie ein Weihedienst.
Wir haben sie genug getreten, wir sollten ihr endlich wieder mit Respekt begegnen.

hukwa

Montag, 1. April 2013

Wanderer

Wanderer bin ich
unter uralten Abendwolken
die sich stündlich erneuern
und doch ein Ewiges
in sich tragen
hier in den stummen Wäldern
sucht mein unruhiger Geist
mit den flüchtenden Winden
den Morgen der Vergangenheit.
hukwa