Hieronymus Bock Botaniker, Pfarrer und
Arzt war zweifelsohne einer der bekanntesten Kräuterkundigen seiner
Zeit. 1498 geboren ist sein wirklicher Geburtsort nicht mehr sicher
nachzuweisen. Gleich drei Orte beanspruchen sein Geburtsort zu sein:
Heidersbach im Odenwald, Heidelsheim bei Bruchsal und Queidersbach im
Pfälzerwald. Das Bock tatsächlich aus Queidersbach stammt versuchte
1968 Gerhard Staat im „Heimatkalender für die Stadt und den
Landkreis Kaiserslautern“ nachzuweisen. Dieser interessante Artikel
ist nicht ganz ohne Logik, Bock könnte tatsächlich in Queidersbach
das Licht der Welt erblickt haben. Auch viele zeitgenössischen
Autoren und Hieronymus Bock Experten sehen die Heimat dieses großen
Botanikers und Arztes im „westlichen Pfälzerwald“. Bock gab im
Jahre 1546 ein Kräuterbuch heraus, das zu den besten seiner Zeit
zählt, dieses Buch enthält neben der medizinischen Verwendung der
Pflanzen auch Angaben über Fundorte im westlichen Pfälzerwald.
Über die Jugend von Hieronymus Bock
ist wenig bekannt, sicher ist dass seine Eltern zwischen 1519 und
1530 in Schifferstadt lebten. Bock studierte in Heidelberg wo er sich
1519 immatrikulierte. 1522 finden wir ihn als Lehrer und Botaniker in
Zweibrücken, damals Residenz Herzog Ludwig II, bei dem er eine
Anstellung bekam. Im März 1532 wurde Bock Leibarzt Ludwigs, für den
Fürsten konnte er allerdings nichts mehr tun dieser starb noch im
selben Jahr an den folgen seines jahrelangen schweren
Alkoholmissbrauchs. In Zweibrücken begegnete er Johann Schwefel dem
späteren Reformator der Stadt. Diese Begegnung wurde für Bocks
weiteren Lebensweg sehr prägend.
Er heiratete die Zweibrücker
Bürgerstochter Eva Victor, betätigte sich als Alchimist und legte
einen botanischen Garten für herzog Wolfgang des Sohnes von Ludwig
II an. 1533 erhielt er als verheirateter Laie eine Pfründe im
Hornbacher Fabiansstift. Diese bekam er wohl um ihm eine
Lebensgrundlage zu geben aber auch um ihn in Zweibrücken halten zu
können. Zu dieser Zeit galt Hieronymus Bock schon als renommierter
Wissenschaftler und Kräuterkundiger. Seinen Pflichten als
Stiftsherr kam er nur mäßig nach was schließlich zu Streiterein
mit den anderen Stiftsherren führen musste. Der Streit wurde 1536
für ihn in einem Vergleich günstig beigelegt woraus man schließen
kann dass er beste Beziehungen zum Fürstenhaus pflegte. Er wurde von
den Lehrverpflichtungen an der Schule befreit und musste auch am
Chorgebet (Stundengebet) und den Kapitelsitzungen nur teilnehmen wenn
es seine öffentliche Pflichten und botanische Studien erlaubten.
Um 1538 übernahm Bock das Pfarramt der
Gemeinde Hornbach.
Mit dem Augsburger Interim von 1548
erlitt die Reformation einen herben Rückschlag, nach dem verlorenen
Schmalkaldischen Krieg gerieten die evangelischen Fürstenstände und
Reichsstädte in arge Bedrängnis. Das Interim stieß auf
protestantischer als auch auf katholischer Seite auf heftigen
Widerstand. In den süddeutschen protestantischen Gebieten wurde es
mit staatlichem Zwang, in den norddeutschen Gebieten nur
oberflächlich durchgeführt. Bereits 1552 wurde das Augsburger
Interim nach Protesten der protestantischen Fürsten wieder
zurückgenommen und die konfessionelle Spaltung des Reiches wurde
angenommen.
Während des Interims musste der mit
Hieronymus Bock befreundete Abt des Klosters Hornbach Kintheuser dem
katholischen Johann Bonn von Wachenheim seinen Platz räumen. Dieser
sperrte Bock und den anderen lutherischen Stiftsherren und Pfarrern
die Einkünfte und forderte sie auf dem protestantischen Glauben zu
entsagen. Hieronymus Bock verließ Hornbach und ende Juli 1550 finden
wir ihn in Saarbrücken als Leibarzt von Graf Philipp II. Dieser war
Hieronymus sehr verbunden hatte dieser ihn doch einst von einer
lebensgefährdeten Krankheit geheilt. Auch hier legte er gleich nach
seiner Ankunft einen großen Kräutergarten an.
Das Saarbrücker Exil dauerte zwei
Jahre von hier aus schrieb er seinen bekannten Sendbrief an seine
ehemalige Gemeinde in Hornbach. In diesem Schreiben, seinem einzig
überlieferten theologischen Text, das nur handschriftlich erhalten
ist wendet er sich an seine Gemeinde und mahnt sie an fest an den
Werten des lutherischen Glaubens sich zu halten.
1552 kehrte er nach Hornbach zurück.
Vermutlich gleich nach dem Passauer Vertrag, der den
Interimsbestimmungen ein Ende setzte. Er setzte nun seine
Predigertätigkeit wieder fort und konnte sich auch ungehindert
wieder seinen botanischen Studien widmen.
Hieronymus Bock starb am 21. Februar
1554 und wurde in der Stiftskirche St. Fabian beigesetzt. Die
lateinische Grabschrift lautet in der Übersetzung: Am 21. Februar im
Jahre des Herrn 1554 entschliefen Seele und Körper von Hieronymus
Bock, der Arzt und Stiftsherr dieses Hauses war, im Herrn Jesus;
dessen Seele Ruhe in der Gemeinschaft der Seligen. Amen.
hukwa