Leserbrief an die Rheinpfalz zum
Artikel vom 9.1.2015 – Südwestdeutsche Zeitung – Vergessen und
Verloren?
Trippstadter Schlossgarten pflegt
seinen Dornröschenschlaf...
Dieser Leserbrief von mir bezieht sich auf den Artikel in der Rheinpfalz vom 09.01.2015, Autorin des Artikels war Frau Klag-Ritz.
Viele Trippstadter Bürger sind
verärgert über den Artikel von Frau Eva Klag – Ritz und das zu
Recht. Anscheinend hat die Verfasserin überhaupt nicht recherchiert
und sich nicht richtig informiert. Ich wage zu bezweifeln, dass sich
Frau Klag-Ritz überhaupt mehr als einmal im Trippstadter Schlosspark
aufgehalten hat. Ich bin fast täglich im Schlosspark, den ich seit
Jahrzehnten bestens kenne.
In diesem Artikel fallen sofort Wörter
wie „armselig“, „vernachlässigt“ usw. ins Auge des Lesers.
Vernachlässigt ist dieser Park auf
keinen Fall, auch stimmt es nicht „dass das Trippstadter Herz nur
mäßig... für den Schlossgarten schlägt“ (Woher will die
Verfasserin das wissen?).
Ich persönlich möchte auf keinen Fall
Polemik betreiben und halte mich deswegen an Fakten im Gegenteil zu
Frau Klag – Ritz, in deren Artikel jegliche Objektivität fehlt und
aus dem man nur negatives über unseren Ort und die „politischen
Kräfte vor Ort“ heraus lesen kann.
Trippstadt ist ein Tourismus Ort und da
fragt man sich natürlich, was das Ziel eines solchen Artikels ist,
der nur Negatives enthält? Was will die Verfasserin damit bezwecken,
wenn sie Sachen auflistet die einfach nicht stimmen?
Ich kenne jede Menge Rheinpfalz Artikel
aus den letzten drei Jahren über den Schlosspark, in denen das
Ambiente dieser Anlage aufs höchste gelobt wird.
Natürlich ist der Schlossgarten nicht
mehr in seinem historischen Zustand, alles im Leben unterliegt dem
Wandel.
Ein Park ist ein Stück Natur, d.h.
sein Aussehen resultiert aus einem ständigen Kräftespiel zwischen
jahreszeitlichem Wechsel, natürlicher Entwicklung und naturgegebenem
Zufall – er ist also auch ein Biotop für Pflanzen und Tiere. Doch
vor allem ist er ein „Psychotop“ für die zahlreichen Besucher
dieses Parks. Und von ihnen hört man immer wieder ein Lob über den
schönen Park. Ich weiß von was ich rede, ich habe jahrelang Gäste
durch diesen Park geführt, allein im letzten Jahr waren es über 40
Gruppen. Nebenbei bemerkt waren unter diesen Besuchern auch
Architekten und Historiker die etwas ganz anderes zu erzählen
wussten als in diesem Artikel geschrieben wird, der übrigens keine
besondere journalistische Leistung ist.
Nun frage ich mich natürlich wie der
Park „vernachlässigt“ sein kann, wenn sich neben zwei
Gemeindearbeitern auch noch etliche Ehrenamtliche um den Park
kümmern?
Ich habe bis jetzt noch nicht eine
vertrocknete Rosenpflanze entdecken können.
Nicht nur „einmal im Jahr ist der
Park in tausend Lichter getaucht“ sondern mehrmals im Jahr! Schon
im Juni beginnt mit dem „Französischen Abend“ die „Parksaison“.
In den letzten Jahren gab es zahlreiche Ausstellungen und
unterschiedlichste Veranstaltungen im Schlosspark.
Was nun die „hohen Bäume“
betrifft, darunter einige seltene und alte Arten, gehören diese zum
„Trippstadter Baumpfad“ (denn man übrigens an seiner
Beschilderung erkennen müsste) der regelmäßig von Schulgruppen
besucht wird.
Fernsehen und Radio berichten oft aus
dem Schlosspark. Wie kann man da von einem „Dornröschenschlaf“
sprechen?
Was mich noch mehr verwundert ist, dass
aus diesem Artikel überhaupt nichts über den ökologischen Wert des
Parks hervorgeht?
Das schönste Vorbild für einen Park
ist schließlich immer noch die Natur und im Trippstadter Schlosspark
haben eine Menge seltener Pflanzen und Tierarten ihren Lebensraum und
Rückzugsgebiet gefunden. Und zwar in harmonischer Geselligkeit mit
den Besuchern.
Erwähnenswert sind auch die an die
„hohen Bäume“, wie sie die Verfasserin nennt (korrekt wäre
Altbäume) gebundenen Vogelarten im Park. In den Fugen der
wunderschönen Sandsteinmauer die das Gelände umgibt finden
zahlreiche bedrohte Pflanzen und Insektenarten eine Heimstatt.
Man kann einen Park wie diesen nicht
nur aus dem Blickwinkel des Geschichtsbewusstseins sehen sondern muss
ihn aus einer ökologisch – gesellschaftlichen und ganzheitlichen
Perspektive sehen.
Wenn im Winter Schnee liegt kommen die
Eltern mit ihren Kindern sogar aus Kaiserslautern angefahren um hier
Schlitten zu fahren.
Zu jeder Jahreszeit bietet der
Trippstadter Schlosspark seinen Besuchern Ruhe und Erholung. Im
Sommer ist er der ideale Ort für Familien mit Kindern, die hier
ungestört auf den Wiesen spielen können. In der Mittagszeit halten
sich hier viele Berufstätige auf um Ihre Mittagspause zu genießen.
Und wer noch nie eine verzauberte Vollmondnacht im Trippstadter
Schlosspark verbracht hat, kann das Ambiente dieses Parkes nicht
schätzen. Wenn keine Veranstaltungen sind, ist der Park eine Oase
der Ruhe und Besinnlichkeit, was die Besucher zu schätzen wissen! Zu
den zahlreichen Veranstaltungen im Schlosspark kommen die Gäste von
nah und fern und genießen das romantische Ambiente das jede dieser
Veranstaltungen zu etwa besonderem macht!
Auf jeden Fall schläft dieser Park
keinen „Dornröschenschlaf“.
Da wir bei den Märchen sind: alle
Märchen fangen mit „es war einmal an...“ auch manche
Zeitungsartikel!
Hans Wagner