Sonntag, 11. Januar 2015

Leserbrief Schlosspark Trippstadt

Leserbrief an die Rheinpfalz zum Artikel vom 9.1.2015 – Südwestdeutsche Zeitung – Vergessen und Verloren?
Trippstadter Schlossgarten pflegt seinen Dornröschenschlaf... 

Dieser Leserbrief von mir bezieht sich auf den Artikel in der Rheinpfalz vom 09.01.2015, Autorin des Artikels war Frau Klag-Ritz.
 

Viele Trippstadter Bürger sind verärgert über den Artikel von Frau Eva Klag – Ritz und das zu Recht. Anscheinend hat die Verfasserin überhaupt nicht recherchiert und sich nicht richtig informiert. Ich wage zu bezweifeln, dass sich Frau Klag-Ritz überhaupt mehr als einmal im Trippstadter Schlosspark aufgehalten hat. Ich bin fast täglich im Schlosspark, den ich seit Jahrzehnten bestens kenne.
In diesem Artikel fallen sofort Wörter wie „armselig“, „vernachlässigt“ usw. ins Auge des Lesers.
Vernachlässigt ist dieser Park auf keinen Fall, auch stimmt es nicht „dass das Trippstadter Herz nur mäßig... für den Schlossgarten schlägt“ (Woher will die Verfasserin das wissen?).
Ich persönlich möchte auf keinen Fall Polemik betreiben und halte mich deswegen an Fakten im Gegenteil zu Frau Klag – Ritz, in deren Artikel jegliche Objektivität fehlt und aus dem man nur negatives über unseren Ort und die „politischen Kräfte vor Ort“ heraus lesen kann.
Trippstadt ist ein Tourismus Ort und da fragt man sich natürlich, was das Ziel eines solchen Artikels ist, der nur Negatives enthält? Was will die Verfasserin damit bezwecken, wenn sie Sachen auflistet die einfach nicht stimmen?
Ich kenne jede Menge Rheinpfalz Artikel aus den letzten drei Jahren über den Schlosspark, in denen das Ambiente dieser Anlage aufs höchste gelobt wird.
Natürlich ist der Schlossgarten nicht mehr in seinem historischen Zustand, alles im Leben unterliegt dem Wandel.
Ein Park ist ein Stück Natur, d.h. sein Aussehen resultiert aus einem ständigen Kräftespiel zwischen jahreszeitlichem Wechsel, natürlicher Entwicklung und naturgegebenem Zufall – er ist also auch ein Biotop für Pflanzen und Tiere. Doch vor allem ist er ein „Psychotop“ für die zahlreichen Besucher dieses Parks. Und von ihnen hört man immer wieder ein Lob über den schönen Park. Ich weiß von was ich rede, ich habe jahrelang Gäste durch diesen Park geführt, allein im letzten Jahr waren es über 40 Gruppen. Nebenbei bemerkt waren unter diesen Besuchern auch Architekten und Historiker die etwas ganz anderes zu erzählen wussten als in diesem Artikel geschrieben wird, der übrigens keine besondere journalistische Leistung ist.
Nun frage ich mich natürlich wie der Park „vernachlässigt“ sein kann, wenn sich neben zwei Gemeindearbeitern auch noch etliche Ehrenamtliche um den Park kümmern?
Ich habe bis jetzt noch nicht eine vertrocknete Rosenpflanze entdecken können.
Nicht nur „einmal im Jahr ist der Park in tausend Lichter getaucht“ sondern mehrmals im Jahr! Schon im Juni beginnt mit dem „Französischen Abend“ die „Parksaison“. In den letzten Jahren gab es zahlreiche Ausstellungen und unterschiedlichste Veranstaltungen im Schlosspark.
Was nun die „hohen Bäume“ betrifft, darunter einige seltene und alte Arten, gehören diese zum „Trippstadter Baumpfad“ (denn man übrigens an seiner Beschilderung erkennen müsste) der regelmäßig von Schulgruppen besucht wird.
Fernsehen und Radio berichten oft aus dem Schlosspark. Wie kann man da von einem „Dornröschenschlaf“ sprechen?
Was mich noch mehr verwundert ist, dass aus diesem Artikel überhaupt nichts über den ökologischen Wert des Parks hervorgeht?
Das schönste Vorbild für einen Park ist schließlich immer noch die Natur und im Trippstadter Schlosspark haben eine Menge seltener Pflanzen und Tierarten ihren Lebensraum und Rückzugsgebiet gefunden. Und zwar in harmonischer Geselligkeit mit den Besuchern.
Erwähnenswert sind auch die an die „hohen Bäume“, wie sie die Verfasserin nennt (korrekt wäre Altbäume) gebundenen Vogelarten im Park. In den Fugen der wunderschönen Sandsteinmauer die das Gelände umgibt finden zahlreiche bedrohte Pflanzen und Insektenarten eine Heimstatt.
Man kann einen Park wie diesen nicht nur aus dem Blickwinkel des Geschichtsbewusstseins sehen sondern muss ihn aus einer ökologisch – gesellschaftlichen und ganzheitlichen Perspektive sehen.
Wenn im Winter Schnee liegt kommen die Eltern mit ihren Kindern sogar aus Kaiserslautern angefahren um hier Schlitten zu fahren.
Zu jeder Jahreszeit bietet der Trippstadter Schlosspark seinen Besuchern Ruhe und Erholung. Im Sommer ist er der ideale Ort für Familien mit Kindern, die hier ungestört auf den Wiesen spielen können. In der Mittagszeit halten sich hier viele Berufstätige auf um Ihre Mittagspause zu genießen. Und wer noch nie eine verzauberte Vollmondnacht im Trippstadter Schlosspark verbracht hat, kann das Ambiente dieses Parkes nicht schätzen. Wenn keine Veranstaltungen sind, ist der Park eine Oase der Ruhe und Besinnlichkeit, was die Besucher zu schätzen wissen! Zu den zahlreichen Veranstaltungen im Schlosspark kommen die Gäste von nah und fern und genießen das romantische Ambiente das jede dieser Veranstaltungen zu etwa besonderem macht!
Auf jeden Fall schläft dieser Park keinen „Dornröschenschlaf“.
Da wir bei den Märchen sind: alle Märchen fangen mit „es war einmal an...“ auch manche Zeitungsartikel!

Hans Wagner