Meine Augen sammeln
das Licht
dieses Februarmorgens
Häherschrei
im weißen Nebel
aus dem Gebüsch
des Dompfaffs Ruf
mir zum Gruß
im hohlen Birnbaum
am Wegesrand
ein seltsamer Klang
wie eine Äolsharfe
durchdringt Musik
den weiten Raum.
hukwa
Mittwoch, 25. Februar 2015
Mittwoch, 18. Februar 2015
Der alte Birnbaum beim Katterfeld in Trippstadt
Es steht im Winterkleide
der alte Birnenbaum
mit Schnee so zart behangen
im großen freien Raum.
Es scheint als wolle er träumen
doch wer so denkt der irrt
es wohnt in jedem Greise
was diesen Baum umgibt.
Er steht hier ganz verloren
als träume er einen Traum
und schmiegt sich so ganz sanft
an des Ackers braunen Saum.
Die Schultern sind so alt
und tragen kaum die Last
sie hängen tief hernieder
als wären sie Ballast.
Bald kehren Zugvögel wieder
setzen sich auf ihn nieder
sträuben ihr Frühlingsgefieder
und hüpfen von Ast zu Ast.
hukwa
Birnbaum beim Katterfeld - Fotos/Copyrights Ute Knieriemen-Wagner |
Geschichte als Existenzerhellung - Zitat
Geschichte ist mir dabei behilflich das sich dass Dunkel meiner Existenz erhellt sie führt also zur Existenzerhellung.
hukwa
hukwa
Dienstag, 17. Februar 2015
Über die Beschäftigung mit der unsichtbaren Geschichte
Das beste Beispiel für das phantastische in der Geschichte sind Einstein und Freud. Sie haben ihrer Zeit ein absolut neues Weltbild und neues Denken geschenkt. Dies ging unmöglich ohne Phantasie. Sie haben sich eine Wirklichkeit erdacht, die sich vollkommen von der bisher anerkannten Realität unterschied. Und aus diesem Phantasiebild heraus, haben sie Tatsachen konstruiert, die sich als zutreffend erwiesen.
hukwa
hukwa
Montag, 16. Februar 2015
Geschichtsaneignung
Man muss sich die Geschichte aneignen um die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft zu Gestalten. In diesem Sinne des "Aneignens" wird jeder der sich mit Geschichte beschäftigt zum Historiker. Der Mensch sollte sich also als Historiker betätigen - der verstehend - als Betrachter aus der Distanz - in die Geschichte eindringt, um zu verstehen, doch vor allem um zu sorgen dass sich die Alpträume der Geschichte nicht wiederholen.
hukwa
hukwa
Freitag, 13. Februar 2015
Über die Wurzeln der Weiberfastnacht oder der Weiberdonnerstag - Zu Brauchtum und Sage der pfälzischen Altweiberfastnacht
Der „Alt – Weiberfastnacht“ liegt
folgender Brauch zu Grunde: An diesem Tag hatten die Frauen nach
uralter Sitte und ungeschriebenen Gesetz unumschränkte Herrschaft
und das Recht, in dem zu Dorf oder Stadt gehörenden Gemeindewald
einen Baum zu fällen. Sie durften ihn verkaufen oder versteigern und
mit dem Erlös feierten sie dann ein Gelage. Dieses Recht übten die
Frauen sehr lange aus, bis ihnen in neuerer Zeit von der
Forstbehörde, der „Baumfrevel“ verboten wurde. Wie es so weit
gekommen ist dass die Frauen an einem Tag die „Herrschaft“
übernehmen durften, darüber berichtet und die Volkssage folgendes:
In heidnischer Zeit berief ein König
einmal alle Männer zum Kriegsdienst ein. Die Frauen waren über
diesen Erlass sehr bestürzt, sie suchten denn König auf und baten
ihn dass er ihnen eine Bitte gewähre, er möge ihnen soviel – als
Ersatz für ihre Männner – von seinem Eigentum abgeben, als jede
einzelne Frau tragen konnte. Der König gewährte die Bitte und so
nahm jede Frau ihren Mann auf ihre Schulter und eilte davon.
Begeistert und gerührt von dieser Tat beschlossen die Männer ihren
Frauen und deren weiblichen Nachkommen auf ewige Zeiten an diesem
Tag, es war ein Donnerstag, die Herrschaft zu übertragen. Die Frauen
machten sich dieses Recht zur Pflicht und versäumten nicht an diesem
Tag in die Wälder zu gehen und einen Baum zu schlagen um mit dem
Erlös einen Tag und eine Nacht ein Gelage zu feiern.
Vor allem in den pfälzischen Dörfern
zogen an diesem „fetten Donnerstag“, wie ihn der Volksmund nennt,
die frauen unter Ausschluss der Männer in die Wirtshäuser um zu
trinken und den „Weiberbraten“ zu verspeisen.
Am Nachmittag dieses Tages zogen die
Frauen durch den Ort um den „Fasnachts – oder eben Weiberbraten“
einzufordern. Dabei sangen sie folgende Lieder:
Ach Frächen, geb uns ein Fasnachtsei,
Sonst schlien mer eich eier Düppen
entzwei.
Zwei sollt ihr geben,
Lang sollt ihr Leben.
Droben in den Harsten
Hangen sieben Ellen Bratwurst;
Schneit hoch, schneit nieder,
Schneid die langen,
Lasst die kurzen hangen.
Oder
Ach Peternellchen! Die Fasnacht is do,
Da backen wir gude Schnittchen,
Da sind wir alle froh.
Stell die Lätter on die Wond,
Un schneid den Speck bloß ellelang.
Dass der Fasching bereits die
Frühlingsbräuche einleitete ist volkskundlich bekannt. In
verschiedenen Landstrichen der Pfalz, des Hunsrücks und der Eifel
wurden am Vorabend des „fetten Donnnerstags“ Vorbereitunge
getroffen, diesen Tag festlich zu begehen. Die Jugend sammelte Eier,
Speck und Milch, man schmückte sich mit Bändern zündete das
„Fasnachtsfeuer“ an und speiste gemeinsam.
Solches Brauchtum zeigt uns wie eng
Fastnacht und Frühlingsbrauchtum verbunden sind. Das einigende Band
der Fastnachtsbräuche ist der Bezug zur Fruchtbarkeit. Nach Fasching
beginnnnt bald das ländliche Jahr. Aussat, das Vieh bekommt
Nachwuchs, Wälder und Wiesen werden langsam wieder grün.
hukwa
Mittwoch, 11. Februar 2015
Keltische Wurzeln im Pfälzer Märchen
Die wichtigste Rolle im Leben der
keltischen Stämme, ja die zentrale Rolle, spielten die Druiden. So
überliefert uns Cäsar in seiner De bello gallico: „In ganz
Gallien gibt es zwei Klassen von Menschen, die Geltung und Ehre
genießen, denn das niedere Volk nimmt beinahe die Stellung von
Sklaven ein…Die eine Klasse ist die Klasse der Druiden, die andere
Klasse die der Equites. Die Druiden versehen den Götterdienst,
besorgen die öffentlichen und privaten Opfer und legen die
Religionssatzungen aus. Bei ihnen finden sich junge Männer in großer
Zahl zur Unterweisung ein, und sie genießen hohe Verehrung, denn sie
entscheiden bei fast allen öffentlichen und privaten Streitigkeiten.
Sie sprechen das Urteil, wenn ein Verbrechen begangen wurde, ein Mord
geschah, Erbschafts- oder Grenzstreitigkeiten ausbrechen, sie setzen
Belohnungen und Strafe fest. Fügt sich ein Einzelner oder ein
Volksstamm ihren Entscheidungen nicht, so schließen sie die
Betroffenen vom Götterdienst aus. Dies stellt bei den Galliern
offenbar die härteste Strafe dar…An der Spitze aller Druiden steht
derjenige, der bei ihnen das größte Ansehen genießt…Die Druiden
ziehen gewöhnlich nicht in den Krieg und zahlen auch keine Abgaben
wie die übrigen Gallier. Sie sind vom Waffendienst befreit und haben
keine anderen Verpflichtungen“.
(De bello gallico, VI,
13/14)
Wenn wir die Autoren der klassischen
Antike lesen und ihre Überlieferungen über die Druiden so bemerken
wir schnell dass sie in den Druiden keine primitiven Zauberer sahen
sondern mit großer Bewunderung von diesen sprachen und schrieben.
Cicero der sich öfters mit dem Druiden
Diviciacus traf schrieb über diesen:
„Er behauptete, die Naturgesetze zu
kennen- das, was bei den Griechen Physiologie heißt-, und er besaß
die Fähigkeit, durch Beobachtung und Deutung der Zeichen die Zukunft
vorauszusagen…“ (De Divinatione, I, 40)
Wir wissen das man in Griechenland das
Druidentum als ein vollständiges philosophisches System ansah,
manche sahen sogar einen Zusammenhang zwischen den Lehren des
Pythagoras und den geheimen Überlieferungen der Druiden. Clemens von
Alexandria berichtet uns von einer Überlieferung, nach der
Pythagoras nicht nur Schüler der Brahmanen, sondern auch ein Schüler
der Druiden der Galater gewesen sei.
Die „Hinterlassenschaften“ der
Druiden finden sich vor allem in den Märchen. Da die Druiden ihre
Lehren nur mündlich und an auserwählte Schüler weitergaben, ist es
nicht möglich auf irgendwelche Texte zu verweisen, außer eben jener
der griechischen und römischen Historiker und Zeitzeugen.
Ausgrabungen und historische Stätten
beweisen das dass Gebiet des Pfälzerwaldes eine bedeutungsvolle
keltische Vergangenheit besitzt. Nun wissen wir zwar wenig über das
gesellschaftliche Leben der Kelten, über die lehren der Druiden
wissen wir so gut wie gar nichts und somit auch fast nichts über die
Religion der Kelten, denn diese war ja das Druidentum.
Der Keltenforscher Jean Markale bemerkt
in seinem Buch „Die Druiden- Gesellschaft und Götter der Kelten“
: Das Druidentum hat keinerlei Bedeutung oder Existenzgrundlage
außerhalb der keltischen Gesellschaft, aus deren geist es geboren
wurde. In gewisser Weise ist das Druidentum sowohl die Grundlage der
keltischen Gesellschaft als auch ihre Folgeerscheinung. Daraus ergibt
sich die gesellschaftliche Funktion des Druiden“.
Die soziale Stellung des Druiden stand
noch über der des keltischen Fürsten oder Königs. In der bekannten
irischen Erzählung vom „Rausch des Ulates“, lesen wir: Die
Ulates durften nicht sprechen, bevor der König das Wort ergriffen
hatte, und der König durfte nicht sprechen, bevor die Druiden das
Wort ergriffen hatten“.
Dion Chrysostomos, ein Zeitgenosse von
Plutarch, Tacitus und Plinius dem Jüngeren schreibt: „Die Kelten
nannten ihre Priester Druiden; sie beherrschten die Kunst des
Weissagens und jede andere Wissenschaft; ohne ihre Zustimmung durfte
der König weder handeln, noch eine Entscheidung treffen, so dass in
Wirklichkeit sie die Herrscher waren, während die Könige nur wie
Diener ihren Willen vollstreckten“.
Über die Philosophie und das Wissen
der Druiden ist uns nichts überliefert. In den Märchen jedoch
finden wir Bruchstücke, dieses alten druidischen Wissens.
Mit dem Untergang des Keltentums, dass
im Jahre 52 unserer Zeitrechnung eingeleitet wurde durch die
tragische und verheerende Schlacht bei Alesia, trat auch eine
Änderung im denken der europäischen Völker ein. Die griechisch-
römische Geisteshaltung der Logik begann sich durchzusetzen und die
heidnisch – spirituelle Welt der Kelten geriet in Vergessenheit.
Ein winziger Teil des religiösen Denkens der Kelten erhielt sich in
den Schatztruhen der europäischen Märchenwelt, wo es seither ein
geheimnisvolles Leben führt und das dass Unbewusste der Menschen bis
heute auf seine ganz eigene Art Inspirierte. Joseph Campbell schrieb
daher zu recht:…“das aus dem keltischen Feenreich eine wilde
Wunderwelt heraufbeschwor: verzaubert schlafende Prinzessinnen,
einsame Schlösser im gefährlichen Wald, rauschende Drachen in
reifbedeckten Höhlen, der Merlinzauber, die Fee Morgane und
kichernde alte Hexen, die durch einen Kuss in die schönste Jungfer
der Welt verwandelt wurde. Fast alle Einzelheiten seines
Märchenlandes entnahm Europa der Phantasiewelt der Kelten. Die
Jugend Siegfrieds, Brunhilds Schlaf, das Schwert im Baum (und Stein,
Anmerkung des Verfassers) und das zerbrochene Schwert sind aus der
keltischen Tradition übernommene Motive“. (Joseph Campbell –
Der Flug der Wildgans).
Diese Motive sind auch Teil unseres
kollektiven Unbewussten, anhand solcher Motive lässt sich
tatsächlich eine Art „geistiger Stammbaum“ errichten, denn es
müsste ja richtig sein, das immerwiederkehrende Motive einer
bestimmten durchgehenden Linie entstammen, so dass Einzelne auf
Berufung ihrer Träume herausfinden können, wo ihre
vorgeschichtlichen Wurzeln zu finden sind. So kann man mit Heinrich
Zimmer übereinstimmen wenn dieser schreibt:…Es ist die Sphäre des
Ewig – Weiblichen, Stätte der Zeitlosigkeit und des
unerschöpflichen Lebens. Quelle des Todes, aus dem das Leben sich
ständig wiedergebiert. Es ist der geheimnisumwobene ort, von
zahllosen Helden in Märchen und Legenden der ganzen Welt aufgesucht,
unter vielen historischen Verwandlungen wiederzuerkennen: er gehört
zu unserem universalen Vorrat archetypischer Sinnbilder. Die Fassung,
die uns die keltischen Märchen und der Artuszyklus übermitteln
stammt aus dem mythischen Bilderschatz der altertümlichen
mütterrechtlichen Ordnung, wie sie der vorkeltischen Kultur des
westlichen Frankreichs und der britischen Inseln eigen war“.
Als die keltische Welt unterging, ging
auch das Druidentum und somit die alte Religion der Kelten unter. Die
Druiden wurden zu Zaubermeistern erklärt und lebten wohl noch
längere Zeiten abgelegen in den Wäldern wo sie ihren Riten
nachgingen und diese auch zelebrierten. Diese untergegangenen Druiden
sind es vor allem die uns in den Märchen als zaubergewaltige Hexen
und Zauberer begegnen.
Das pfälzische Märchen ist in seiner
Poesie sehr karg, nicht besonders ausgeschmückt und oft endet es
abrupt oder man hat das Gefühl ihm fehlt etwas, als sei es manchmal
unvollständig. Das keltische Material im pfälzischen Märchen ist
nur sehr schwer Fassbar, weil wir eben überhaupt nichts mehr wissen
über die religiösen Überlieferungen aus dieser keltischen Zeit und
somit den Druiden die ja die Bewahrer der keltischen Religion und
Spiritualität waren.
Um mit Jean Markale zu sprechen: „Die
griechisch – römische Geisteshaltung, die auf dem Glauben an den
Universalismus und an die Logik des ausgeschlossenen Dritten basiert,
begann langsam, aber sicher das sogenannte „barbarische“ Denken
der Kelten zu verdrängen.
So vergaßen die Westeuropäer
allmählich, dass sie Söhne der Kelten und Erben der spirituellen
Tradition der Druiden sind.
Vor der Katastrophe von Alesia sah die
Welt ganz anders aus: Es gab ein anderes Wertsystem, eine andere
Wirklichkeitsauffassung, eine andere Art zu Denken und zu Empfinden,
andere geistige Konzepte. Das alles ist nicht spurlos verschwunden;
von dieser Vergangenheit zeugen Spuren in Museen und Bibliotheken,
und es gibt darüber hinaus noch lebendige Keime, die nur des
geeigneten Bodens harren, um sich wieder zu entfalten“.
An dieser Stelle möchte ich darauf
hinweisen das Markale mit „entfalten“ nicht eine Widerbelebung
des Druidentums meint, wie wir dies Heute vielfach in oft
hausbackener und kindischer Aufmachung vorfinden, sondern hier sind
die Keime des kollektiven Unbewussten gemeint, wie dies auch Heinrich
Zimmer gesehen hat.
Hukwa
Dienstag, 10. Februar 2015
Keltische Spurensuche: Epona – Eppenbrunn
Immer wieder treffe ich Menschen die
sich mit Heimatgeschichte befassen und dogmatisch behaupten der
Pfälzerwald wäre zur Hallstatt und La tene Zeit von Kelten –
Galliern nicht besiedelt gewesen. Diese Behauptung ist falsch.
Ich verweise auf die Heidelsburg bei
Waldfischbach, auf den großen Berg bei Kindsbach, sowie das dortige
Quellheiligtum, auff das Gräberfeld in Johannniskreuz, sowie noch
etwas tiefer in den Pfälzerwald nach Eppenbrunn. Um nur wenige
ehemalige Siedlungsbereiche zu nennen.
Wahrscheinlich geht der Name Eppenbrunn
auf die keltische Pferdegöttin „Epona“ zurück.
Die Tatsache das die Kelten eine
intensive Schweinezucht betrieben (Schweinefleisch war
Hauptnahrungsmittel) verweist auf eine wirtschaftliche Nutzung der
Waldgebiete durch Waldmast und auf dieser Basis auf kleinere
keltische Siedlungen im Pfälzerwald.
Gewiss war auch Eppenbrunn eine solch
kleinere Siedlung zur Keltenzeit.
Gehen wir auf Spurensuche:
In Eppenbrunn fand man Spuren der
Hallstatt Zeit, am Kettrichhof Keltengräber, weitere Gräber bei
der ehemaligen St. Wendelinskapelle zwischen dem Hochsteller – und
Imsbacherhof sowie weitere Grabhügel bei Hilst, Schweix und
Walschbronn. Bei Haspelschied war eine keltische Fliehburg.
Auch während der gallo – römischen
Zeit muss die Gegend besiedelt gewesen sein. Auf dem erlenkopf wurde
eine römische Reliefplatte mit dem Dianabildnis gefunden. An der
alten Römerstrasse findet man zwischen dem Altschlossfelsen und dem
Ort Hilst ein Felsenbild aus gallo – römischer Zeit.
Darauf abgebildet sind die Göttin
Diana, Mars und Silvanus. Diana war die Göttin der Jagd, der Natur
und des lichts. Mars der Gott des Krieges – ihm wurden Pferde
geopfert – Silvanus ist der Waldgott und Beschützer der Tiere. Es
wird angenommen das dieses Relief von Legionären während des
Straßenbaus errichtet wurde. Wahrscheinlich war ganz in der Nähe
eine Pferdewechselstadion mit Wagnerwerkstatt und Schmiede. Die
Pferdegöttin „Epona“ war auch die Schutzgöttin der Fuhrleute,
die ja immer wieder diese Straße nutzten.
Im Pfälzerwald sind wohl noch viele
keltische Spuren unter der Erde verborgen.
hukwa
Zwei Märchen aus dem Lauterer Reichswald
Der Zwerg aus dem Reichswald
Auf der ehemaligen
Huneburg bei Erfenbach lebte einst ein Junker namens Schott. Dieser
war so arm, dass er sich nicht zu heiraten getraute. Eines Tages als
er allein durch den Reichswald lief fand er
ein weinendes, müdes Knäblein. Voller Mitleid hob er es auf und
trug es dorthin wo der Knabe ihm den Weg wies. So ging es durch den
dichten Wald bis zu einer Wasserburg die Schwanau hieß. Dort ließ
sich das Kind absetzen. Wie erstaunte Schott aber als er nun den
Knaben betrachtete und statt des Kindes einen alten runzligen Zwerg
vor sich sah. Ich bin der Waldgeist des Reichswaldes sagte dieser und
weil du ein gutes Herz hast will ich dir helfen. Klopfe an die Pforte
der Burg und du wirst dein Glück machen sagte der Zwerg und
verschwand. Auf einem Wassergraben schwammen weiße Schwäne. Schott
schritt über die hölzerne Brücke und klopfte am Burgtor. Eine
wunderschöne Jungfrau öffnete ihm, ließ ihn ein und führte ihn zu
ihrer Mutter. Freundlich wurde er aufgenommen. In diesem Schloss
lebte nur die Mutter mit ihrer Tochter. Sie gehörten einem alten,
verarmten Rittergeschlecht an. Das Mädchen gefiel ihm so gut, das er
von nun an jeden Tag zur Burg kam. Bald heiratete er das Mädchen.
Kurz darauf erschien das Männlein bei ihm und führte ihn zu einer
großen Höhle, wo ein wertvoller Schatz verborgen lag. Das schenke
ich euch sagte der Zwerg, bleibt ehrlich und hilfsbereit.
Schott war nun ein reicher
Mann vergaß aber die Armen nicht. Denn mehr Wert als alle Schätze
der Welt war ihm seine geliebte Frau die er durch den Zwerg kennen
gelernt hatte.
Hildegard
Eine Sage um Burg Hohenecken
Hildegard, das
wunderschöne Burgfräulein von Hohenecken hatte unter den
Rittersöhnen im alten Reichsland um Lautern viele Verehrer. Aber
keiner von ihnen konnte ihr Herz gewinnen, bis sie den Junker
Friedrich von Flörsheim kennen lernte, ihm schenkte sie ihr Herz.
Dessen Vater, Burgherr auf der Doppelburg Wilenstein bei Trippstadt,
war mit Hildegards Vater, Johann von Hohenecken eng befreundet und so
lernten sich die beiden kennen.
Da nun Wilenstein eine
Doppelburg war, auf der auch die Herren von Wilenstein wohnten,
erfuhr der Ritter Hanno von Wilenstein als bald dass Friedrich die
Gunst der schönen Hoheneckerin errungen hatte. Auch Friedrich hatte
sich in Hildegard verliebt, doch er war für seine Rohheit und Härte
anderen gegenüber bekannt deswegen hattte Hildegard ihn abgewiesen,
als dieser um ihre Hand bat. Sein ganzer Hass richtete sich nun gegen
den Flörsheimer.
Hildegard, die wenig
Standesdünkel hatte , pflegte mit den Dorfbewohnern freundlichen
Verkehr. Sie wandte gar oft durch ihre Fürbitten bei ihrem strengen
Vater das Unheil das oft über den Dorfbewohnern schwebte ab. Das
einfache Volk liebte sie deshalb sehr.
Einst kehrte eine
Zigeunersippe in das Dorf Hohenecken ein. Bei dieser Horde war auch
ein uraltes Weib dabei. Die Alte lief im Dorf herum und weissagte den
Bewohnern über Schicksal, Glück und Unglück. Auch die Burg suchte
sie auf und Hildegard wollte sich auch die Zukunft prohezeien
lassen. Die Zigeunerin weissagte dem Edelfräulein, dass ihr
Geliebter bald von einem Pfeil aus ihrem Köcher ins Herz getroffen
werde. Hildegard brach in lautes Lachen aus doch die Wahrsagerin
bedeutete ihr dass ihr Lachen bald in tiefer Klage enden würde.
Das Burgfräulein übte sich
regelmäßig im Bogenschießen. Eines Tages als Hildegard auf dem
hirschberg weilte, sah sie einen großen Habicht seine majestätische
Kreise ziehen. Sie legte einen Pfeil auf die Bogensehne, schoß und
traf den Vogel. Der Vogel stürzte in ein nahe gelegenes Gebüsch.
Hildegard ging los konnte ihn aber nicht finden. Sie gab alsbald die
Suche auf und ging zur Burg zurück.
Wäre Hildegard nur einige
Minuten früher auf die Suche nach dem Vogel gegangen, hätte sie
noch Hanno von Wilenstein erkannt, der mit dem Vogel und dem Pfeil
verschwand. Der Wilensteiner der voller Hass war verfolgte einen
teuflischen Plan. Er hatte sich vorgenommen mit Hildegards Pfeil den
Flörsheimer zu ermorden. Er zog den Pfeil aus dem Habicht heraus und
ritt heimwärts zur Burg Wilenstein. Unterwegs, beim alten Menhir auf
der Breitenau erkannte er von weitem schon den Junker Friedrich, der
gut gelaunt in Richtung Hohenecken ritt. Der Wilensteiner versteckte
sich hinter dem Menhir, legte den Pfeil in die Sehne des Bogens und
traf den Junker mitten ins Herz.
Hanno, jetzt von Entsetzen
über seine eigene Tat gepackt, eilte nach Hause und verschwand noch
am gleichen Tage für immer, niemand hat ihn je wieder gesehen. Am
nächsten Tag fand man den Junker und die Nachricht sprach sich in
Windeseile auch zu Hildegard durch. Sie erkannte ihren Pfeil und sank
mit den Worten "Hanno, dein Werk!" ohnmächtig zu Boden.
Das Burgfräulein dass sich
von diesem Schmerz nie wieder erholte trat in ein Kloster ein und
soll bis an ihr Lebensende für die Seelenruhe des Ermordeten, und
für die Bekehrung des Mörders gebetet haben.
hukwa
Dienstag, 3. Februar 2015
Befand sich in Johanniskreuz einst eine fränkische Huntare?
Aus der Zahl der Gräber und der Funde
zwischen Johanniskreuz und der Haidelsburg, ist zu schließen, das in
dem Jahrtausend vor Chr. Geburt dieser Raum schon besiedelt war.
In vorchristlicher Zeit waren es vor
allem die Kelten die den besagten Raum besiedelten. Bis die Römer 50
vor Chr. zum Rhein vorstießen. Sie verdrängten die keltische
Bevölkerung nicht es ergaben sich enge gallo-römische Beziehungen
vor allem im Gebiet um die Haidelsburg bei Waldfischbach- Burgalben.
Um etwa 375 begannen dann die Völkerwanderungen. Im Jahre 406 gab
der römische Feldherr Stilicho die Rheingrenze auf. Germanische
Völkerscharen stießen in den fast menschenleer gewordenen Raum vor.
Zuerst die Alemannen, die dann 496 wiederum von den Franken weiter
nach Süden abgedrängt wurden. Nun begann für unsere Heimat eine
neue Besiedelung Höfe,Weiler und Dörfer entstanden. Für diese
Siedlungsgeschichte spielte die alte Verkehrsstrasse und somit der
„Verkehrsknotenpunkt“ Johanniskreuz eine wichtige Rolle.
Die Frage, ob die Franken oder
Alemannen zwischen dem 5. und 6. Jahrhundert den pfälzischen Boden
in Besitz nahmen, hat Prof. Christmann durch seine Namensforschungen
geklärt. Er schreibt hierzu: „Mögen in der Vorderpfalz zunächst
auch Alemannen Fuß gefasst haben, der Sieg des Frankenkönigs
Chlodwig kurz vor oder nach dem Jahre 500 unterwarf die ganze Pfalz
der fränkischen Herrschaft. Die Alemannen flohen oder wurden
ausgetrieben. Jedenfalls besetzten die Franken nun das Land bis in
das nördliche Elsass hinein.“ Es waren vor allem fränkische
Sippen und sogenannte „Hundertschaften“ unter Anführung eines
„Hunto o. Hundo“ die nun das Land besiedelten. An den Ortsnamen
verfolgt Prof. Christmann, wie sich die fränkische Einwanderung
vollzog. Er schreibt: „Sippenweise kamen die Franken von Norden
über den Rhein herüber in die Ebene zwischen Rhein und Haardt. Aber
schon lange vorher waren die Franken in die Mosellande bis über
Trier hinaus eingewandert und weiter in das untere Saartal. Dann
schoben sich fränkische Sippen von da saaraufwärts über die Blies
herüber, in das Land zwischen Zweibrücken und nach NO in den
Westrich.“
An der Spitze der fränkischen Sippen
stand als Anführer das Sippenoberhaupt. Da es noch keine
Familiennamen gab- sie entstanden erst in dem Zeitraum zwischen 1200
und 1600- benannte man die einzelnen Leute nach der Zugehörigkeit zu
ihrem Anführer, dessen Vorname auch im Verlauf der Besiedelung der
Niederlassung ihren Namen gab. So trägt die einstige fränkische
Siedlung Kollweiler (Lk. Kl.) den Namen ihres Begründers „Colo“.
Nach dem die im 6. Jahrhundert
entstandenen Orte und Dörfer an Einwohnerzahl zugenommen hatten, und
der Boden für den Nachwuchs nicht ausreichte mussten die Jüngeren
ausziehen und neuen Boden suchen. Diesen konnten sie aber nur in den
bisher verschmähten tiefen Waldgebieten des Pfälzerwaldes finden.
In diesem Waldgebiet das wir heute Pfälzerwald nennen entstanden im
7. und 8. Jahrhundert zahlreiche Einzelsiedlungen, die man
„Wilari“nannte. Aus diesem Wort bildete sich später das „Wilre“
und dann nach dem 15. Jahrhundert „Weiler“. Viele dieser Weiler
gingen später wieder ein und heißen heute Wüstungen.
Wir können nicht ausschließen das
bereits in fränkischer Zeit in Johanniskreuz ein solcher Weiler
stand. Auch der Name Frankenweide in Johanniskreuz könnte für eine
fränkische Besiedelung sprechen.
Der uralte Henkmantels – Loog Felsen
gibt sein Geheimnis nicht preis. Woher kommen die seltsamen Zeichen
auf dem alten Grenzstein und was bedeuten sie?
Der, beziehungsweise die Steine, stehen
in der Nähe der alten Hundsstrasse bei Johanniskreuz, wo sich auch
ein altes Gräberfeld befindet.
Die Hundsstrasse war eine Altstrasse,
ein vorgeschichtlicher Weg, der in fränkische, römische und
keltische Zeit zurückreicht.
Walter Eitelmann schreibt darüber in
„Rittersteine im Pfälzerwald“: „Von der Strasse von Metz nach
Saarbrücken führte eine Abzweigung nach Osten über Zweibrücken,
Niederauerbach, wo ein römischer Burgus, später ein fränkischer
Königshof war. Von dort weiter an Waldfischbach vorbei, wo die
römische Straßenstadion Heidelsburg war. Dann zog die Altstrasse
vorbei an der Wüstung „Hundsborn“, wo ein fränkischer Königshof
war, bis hinauf an den seit ältesten Zeiten vorhandenen
Altstrassenknotenpunkt Johanniskreuz“.
Die Hunds – Strasse geht über den
Hundsberg an der Hundsweiher – Sägmühle und dem Hundsbächel
vorbei zur Wüstung „Hundsborn“, weiter durch das Schwarzbachtal.
Was hat es nun mit dem Namen „Hund“
auf sich?
Wahrscheinlich handelt es sich hier um
einen altfränkischen Ausdruck. Die fränkischen Gaue waren in
Hundertschaften eingeteilt, an deren Spitze ein Hundertschaftsführer,
der huno (hundert), stand. Später wurde er als ein unter dem
Gaugrafen stehender Beamter zum Hundertschaftsrichter beim huntdinc,
was Gericht des Huno bedeutet. Dem Hundo stand eine bewaffnete Gruppe
zur Seite, zur Durchführung der Gerichtsurteile. Ein solches
Gericht, eine Hundertschaftsdingstätte befand sich in Waldfischbach
bei der dortigen Kirche. Orte wo sich der Hundo mit seiner
Hundertschaft niederließ wurden Hundheim, Hundsdorf, Dorf des Hundo
genannt. So auch Hundsstrasse,, Strasse des Hundo, Hundsborn, Born
des Hundo, Hundsbrunnen, Hundsacker und Hundsweiher. Auch im
pfälzische Dorf Kollweiler, im Landkreis Kaiserslautern gibt es
einen Hundsweg, er leitet sich ebenfalls vom Hundertschaftsführer,
Hundo, ab, der diesen Weg regelmäßig zur Gerichtsstätte nahm.
Man kann also nicht ausschließen das
in der Nähe der Loog – Felsen einmal eine altfränkische
Waldgerichtsstätte war.
Möglich wäre auch eine Huntare. Die
Huntare bezeichnet einen vom fränkischen König zur Verwaltung eines
Gebietes eingesetzten Verband von Kriegern, eine sogenannte
Hundertschar, wie oben schon erwähnt als Hundertschaft, aber auch
eine kleine Siedlung nannte man Huntare. Diese Huntare wurden
vorwiegend entlang der früheren römischen Strassen
(Johanniskreuz!!) an strategisch wichtigen Punkten angelegt um
Verkehrswege zu sichern.
hukwa
Lit. Hinweise:
Die Besiedelungsgeschichte des
Reichslandes und seiner Gerichte; von Wilhelm Bußer
Rittersteine im Pfälzerwald; von
Walter Eitelmann.
Ernst Christmann: Flurnamen zwischen
Rhein und Saar
Freitag, 30. Januar 2015
Über die „ald Pälzer Fasnacht“ und die „Hannapel“ Verse - Volkskundliches zur Fasnacht
Hier einige Hannapelverse wie sie in
früheren Zeiten in der Pfalz von Kindern gesungen und vorgetragen
wurden, als man noch von Haus zu Haus zog und „Fasnachtsküchelcher“
einsammelte. Dieser uralte Brauch ist verloren gegangen oder wird
Heute nur noch in wenigen Dörfern von der Jugend durchgeführt.
Die „alt Fasenacht“ hatte ein ganz
anderes Gesicht als Heute.
Mit dem Dreikönigstag wurde einst die
Fastnacht eingeleitet. Bemerkbar machte sie sich aber immer erst in
den letzten Tagen. So hieß es in der Westpfalz: „Sunndaaks is
Herre – Fasnacht, Dinschdaaks ist Baure – Fasnacht,
Dunnerschdaaaks is – Weiberfasnacht“.
Schon im Mittelalter war Fastnacht ein
symbolisches Fest in der Pfalz (und natürlich auch anderswo), vor
allem im bäuerlichen Leben.
Das Rauchhuhn (Raachhinkel) musste vom
Leibeigenen geliefert werden. Die Esslust, die den Winter mit
„Metzelsupp“ und „Quellfleisch“ einleitete, erreicht vor der
Fastenzeit nun noch einmal einen Höhepunkt.
Jeder lässt sich die guten Pfälzer
„Kiechelcher“ schmecke die nun zuhauf gebacken wurden. Der
altbekannte Geruch strömt nun durch die dörflichen Gassen und lässt
ahnen was drinnen in der Stube passiert. Die Kinder ziehen los und
Sammeln „Kiechelcher“, diese Art des „Betteln“, nannte man
„Hannapel“ oder „Fechten“. In verschiedenen Dörfern wird von
den kleinen „Forderern“, ein Holzsäbel in die Küche gehalten
und die Hausfrau steckte „Kiechelcher“ daran. Hierher rührt auch
der Pfälzer Ausdruck - „Fechten“ - was Betteln bedeutet. Wer am
Aschermittwoch zu spät zur Schule kam hieß „die alt Fasnacht“,
daher der heute noch vieler Orts gebrauchte Ausdruck: „Er kommt
hinterher wie die alte Fastnacht“.
Hannapel – Verse
Verzeh Daa vor Fasenacht
hot mei Vadder es Sau geschlacht
Verzeh Daa denoo
is nix mer de vun doo.
Ach Bärwel, ach Bärwel
hols Wäljerholz her ,
es dünkt mich und deit mich,
als wenn Fasenacht wär.
Ich bin der kleine König,
gib mer nit zu wenig,
lass mich nicht zu lang haus stehn
ich will noch ein Haus weitergehn.
Die Pann kracht, die Pann kracht,
die Küchelcher sein geback
eraus met, eraus met
un meer in mei Sack.
Dort drowe in de Ferscht
dort hängt e Stang voll Werscht
do is die än so klä
do nem ich zwä fer ä.
Hanabel die Han
die Fasnacht geht an
Eier e raus Speck e raus,
de Fuchs springt ins Hinkelhaus
holt die Eier all e raus
Heit iwers Johr
sin mer wider do.
Küchelcher raus Küchelcher raus
Fasnacht kummt Heit ins Haus
Küchelcher raus Küchelcher raus
sonscht schlamer eich e Loch ins Haus.
Hahn, Appel Hahn (hanabelan)
die Fasnacht geht an
Eier e raus
oder ich schick de Fuchs ins
Hinkelhaus.
hukwa
Donnerstag, 29. Januar 2015
Richard Löwenherz auf dem Trifels
In der Zeit die man das eiserne
Mittelalter nannte zog ein kleiner Reitertrupp, kreuz und quer durch
das deutsche Reich und suchte alle großen Trutzburgen auf, aber auch
die kleineren Burgen und Schlösser ließen sie nicht aus. Sie kamen
von weit her, jenseits des Meeres wie man damals sagte und waren auf
der Suche nach ihrem König Richard Löwenherz.
Allen voran ritt ein blond gelockter
Junger Mann, der Sänger Blondel.
Der Trupp näherte sich dem Trifels,
der alten Reichsfeste im Pfälzerwald. Nirgends hatten sie bisher
Richard finden können, ihn auf dieser Trutzburg zu finden war ihre
letzte Hoffnung. Blondel macht sich allein den steilen Weg hinauf zur
Burg, die anderen verstecken sich mit ihren Pferden im Wald. An der
Wehrmauer, dort wo er das Gefängnis vermutet, beginnt er sein
wundersames Lied, das nur er und Richard Löwenherz kennen. Der
Troubadour singt die erste Strophe des Lieds in der Hoffnung auf eine
Antwort. Dann ganz sachte und fein dringt aus dem Verlies, die zweite
Strophe des königlichen Liedes. Tränen rinnen dem Freund über die
Wangen und sein Herz ist seit langem das erste mal wieder fröhlich
gestimmt. Endlich am Ziel, die lange Sucherei hat ein Ende gefunden.
Noch in der gleichen Nacht, der Vollmond stand groß über der
trutzigen Reichsfeste, befreien Blondel und seine Mannen, König
Richard Löwenherz und kehren gemeinsam nach Hause. Noch Heute soll
in manchen Vollmondnächten über dem Trifels manchmal das alte Lied
der beiden Freunde erklingen.
Die Legende der Befreiung von Richard
Löwenherz hält sich nicht an das historische Geschehen. Richard
Löwenherz wurde gegen ein Lösegeld ausgetauscht. Das erste mal
wurde die Legende etwa um 1260 im Volke erzählt, etwa 60 Jahre nach
Richards Tod. Im 18. Jahrhundert wurde sie durch die 0per Richard
Coeur de Lion von Grety sehr bekannt.
Bevor man Richard Löwenherz auf den
Trifels brachte, hielt man ihn in Österreich auf der Burg Dünnstein
gefangen, wo eine ähnliche Legende über seine Befreiung existiert.
Auch dürften die Haftbedingungen von Richard Löwenherz nicht
besonders hart gewesen sein, er war als gefangener viel zu wertvoll,
als das der deutsche Kaiser, der ihn gefangen nahm schlecht
behandelte. Der Historiker Theodor Toeche stellte aus Richards
Briefen und zeitgenössischen Berichten folgendes zusammen:
"Er durfte sich, von deutschen
Rittern gefolgt, frei bewegen. Der Verkehr mit seinen Freunden und
Landsleuten, die von England herüberkamen, ihm zu huldigen oder zu
raten, wurde nicht gehindert. Nur des Nachts musste er allein sein.
Der Frohsinn verließ den König auch hier nicht; wer ihn sah, fand
ihn launig und heiter. Die größte Belustigung gewährte ihm, mit
den Wächtern sein Spiel zu treiben, sie im Ringkampf mit
meisterlicher Gewandtheit zu bewältigen oder im Zechgelage sie
sämtlich trunken zu machen und allein obenauf zu bleiben."
hukwa
Dienstag, 27. Januar 2015
Die soziale Lage der Bevölkerung im 19. Jahrhundert im Pfälzerwald am Beispiel der Ortschaften Trippstadt, Elmstein und Schopp. Mit dem Hintergrund der pfälzischen Revolution.
„Die Leute hier sind sichtlich arm
und in teueren Jahren ziehen des Elends bleiche Gespenster durch
diese Täler und Gebirgslande mit ihren weit auseinanderliegenden
abgeschiedenen Walddörfern und einzelnen Hütten. Der Winter macht
sie dann öfters ganz unzugänglich, und im Frühjahr tritt dann noch
der Hungertyphus auf, um zu würgen unter der ohnehin schon äußerst
schwachen Bevölkerung. Draußen in der Pfalz an der Haardt und in
der Ebene Reichtum und Überfluss, hier bei allen Mühen Armut und
Elend, das sich schon aus den bleichen Gesichtern zu erkennen gibt.
Der einzige Reichtum dieser Berggegend das Holz gehört dem Staate
oder den reichen Bauern der Haardt und wirft für die Bewohner dieser
Täler nur kargen verdienst ab. Die wenigen Feldern hängen an den
Abhängen der steilen Berge und hier in Appental sind sie mit
steinernen Mauern an den Bergen gehalten, damit sie nicht vor die
Häuser rutschen. Das Dörfchen mit der Ruine des alten Kirchturms
und kahlen Berghöhen macht einen wehmütigen Eindruck…“ (August
Becker, 1913, S.192f.)
Appenthal steht hier stellvertretend
für viele Walddörfer des Pfälzerwaldes.
Außer in Trippstadt, das durch seine
Eisenindustrie, vielen seiner Einwohner, ein geregeltes Einkommen
bieten konnte, war der Wald für die meisten Bewohner der
Pfälzerwalddörfer lange Zeit die einzige Einkommensquelle. Doch von
Wohlstand der einfachen Trippstadter Bevölkerung kann man keineswegs
ausgehen, trotz der Eisenindustrie. Dies zeigt ein Schreiben aus dem
Jahre 1852 in dem es um die Ansiedlung von je einem Arzt in
Trippstadt und in Elmstein geht.
Die Initiative ging dabei vom „Landrath
der Pfalz“ aus. In diesem Schreiben der Kammer des Innern an das
Staatsministerium der Finanzen in München lesen wir folgendes:
„…bitten wir wiederholt diesen an
sich unbedeutenden jährlichen Beitrag von 300 Gulden für einen so
humanen Zweck um so mehr allerhöchst genehmigen zu wollen, als nicht
nur der Landrath, sondern auch die Distrikträthe von Neustadt und
Kaiserslautern und selbst die arme Gemeinde Trippstadt sich so
bereitwillig zu beiträgen verstanden haben, die doch im Grund nur
zum Wohl von Leuten bestimmt sind, welche in den dortigen großen
aeralischen Waldmassen das ganze Jahr hindurch für die
Holzhauereyen, Cultur- und Triftarbeiten und selbst für den
Landtransport der Trifthölzer mittels Schlitteln unentbehrlich,
dabei aber bei ihrem kleinen und unergiebigen Feldbauen so arm sind,
dass ihre Verdienste kaum zum täglichen Lebensunterhalt ausreichen
und wegen dieser Vermögenslosigkeit bei körperlichen Verletzungen,
die sie sich während den besagten Arbeiten aller Vorsicht
unbeachtet, öfters zuziehen, selten die entfernte ärztliche Hilfe
in Anspruch nehmen, so dass sie bei der daraus erfolgten schlechten
Heilung öfters ganz oder theilweise arbeitsunfähig, ja selbst ihre
Familien in besten Alter durch den Tod entrissen werden und durch die
ungewöhnlich große Zahl der Witwen und Weisen in den besagten
Gemeinden nur zu sehr bestätigt wird“.
Dieses Schreiben zeigt uns wie die
soziale Situation im !9: Jahrhundert in Trippstadt war. Diese
wiederum wird nur verständlich wenn man auch ein wenig den
Hintergrund der pfälzischen Revolution von 1848 beleuchtet vor allem
die der armen Bevölkerung. Die „Bürden der Armen“ nehmen im
Buch der Geschichte nicht mehr als ein paar Seiten ein. Für die
herrschende Stände haben wir Dokumente, Besitztümer, Porträtbilder,
Häuser, für die Taglöhner, Ackerer und arbeitende Bevölkerung nur
einige statistische Zahlen. Heimatgeschichte sollte vor allem das
Ziel haben diesen sozial Unterprivilegierten ein „Gesicht“ zu
geben.
Wie schlimm die Lage damals für die
Bevölkerung war zeigt auch ein Antrag der Bewohner der waldreichen
Gemeinde Schopp die 1852 einen Antrag stellte, die Gemeinde
aufzulösen, das Gemeindevermögen zu veräußern und nach Amerika
auszuwandern. Dem Ersuchen wurde natürlich nicht stattgegeben. Im
Jahre 1882 erklärte sich der Gemeinderat bereit für die
Auswanderung eines Bürgers mit seiner Familie die Überfahrt in die
USA (200 Mark) zu zahlen. Somit war wenigstens einer armen Familie
geholfen. Eine Akte aus dem Gemeindearchiv von Schopp berichtet uns
sehr deutlich vom Elend der Bevölkerung im 19. Jahrhundert, in
diesem Schriftstück heißt es, „dass bei Zahlungsverzug
entstehenden Gerichtskosten so manchen redlichen Mann an den
Bettelstab bringen. Hat ein solcher beispielsweise für 10 Gulden
Kartoffeln oder sonst eine Ware ersteigt, kann aber am Fälligkeitstag
nicht gleich zahlen, so entstehen ihm durch die gerichtliche
Verfolgung gleich 40 bis 50 Gulden Kosten. Rücksichtslos wird ihm
dann alles gepfändet. Schweine, Bettzeug, Früchte, Möbel. Während
bei einer solchen Versteigerung der Wohlhabende billigen Gewinn
findet, verliert der Arme Hab und Gut und gerät an den Bettelstab.
Solche Verarmte veräußern dann schließlich den Rest ihrer Habe und
suchen das Glück jenseits des Ozeans“.
Für die Armut und die Hoffnung auf
„Glück jenseits des Ozeans“, gab es damals ein symbolisches
Möbelstück: Die pfälzische Auswandererkiste!
Die Wirtschaftskrise von 1851/54
brachte einen bis dahin nicht gekannten Anstieg von Auswanderern in
der Pfalz. Im Jahre 1854 wanderten in der Pfalz 9000 Bürger nach
Übersee aus. Auf dem Kreislandwirtschaftsfest 1853 in Landau war
unter den Ackerbaugerätschaften auch diese Auswandererkiste zu sehen
man gab ihr die sarkastische Aufschrift „Bleib im Land und nähre
dich redlich“.
Albert Zink, Autor von „die Pfalz
mein Heimatland“ schrieb zu Recht in seinem Aufsatz, „Die
pfälzische Auswanderung des 19. Jahrhunderts im Lichte des
pfälzischen Wirtschaftslebens, Pfälzer Heimat 1954/ 2, S. 56. „Die
pfälzische Auswanderung ist ein Spiegelbild der sozialen und
wirtschaftlichen Verhältnisse der Pfalz“.
Wenn von soviel Armut die Rede ist muss
man auch mal ins Leben der Reichen schauen in den Regionen des
Pfälzerwaldes. In der Zeit um 1852 also gerade einmal 4. Jahre nach
der Revolution von 1848/49 wurden die Reichen von der ärmeren
Bevölkerung sozial-polemisch „Geldsäcke“ genannt, waren doch
sie es denen neben den Pfarrern („Pfaffen“) der
sozialrevolutionäre Aufstand galt. Dabei handelte es sich um eine
kleine Schicht städtischen Wohlstands und Reichtums in
Kaiserslautern, Landstuhl, Landau und Neustadt. Es handelte sich um
einige Großbauernfamilien, Winzer und Unternehmerfamilien in den
Städten. Ganz voran natürlich in der Pfalz die Familie Gienanth mit
Niederlassungen in Hochstein/Winnweiler, Trippstadt, Eisenberg und
Schönau. Hinzu kommen in der Pfalz einige Familien von recht gut
begüterten Rechtsanwälten und Notaren. Letztendlich kommen wir auf
etwa 300 Familien, mit knapp 2000 Menschen, die jene pfälzische
Oberschicht ausmachten die sich gegenseitig kannte und
außerordentlichen politischen Einfluss besaßen und somit in
schärfster Gegnerschaft zu den sozialrevolutionären Ansätzen des
Vormärz und der 48er pfälzischen Revolution standen.
Wie die Situation damals war und wie
sie eskalieren konnte zeigen die Ereignisse vom 15. und 16. Juni 1849
in Johanniskreuz und Leimen.
In den vierziger Jahren des 19.
Jahrhunderts zählte das zur Gemeinde Merzalben gehörende abgelegene
Walddorf Leimen ca. 600 fast ausschließlich katholische Einwohner
die ihren Lebensunterhalt als Tagner, Handwerker, Waldbauern und
Holzhauern fristeten. Über die „schwere und drückende Not“ die
in dem Ort herrschte geben die erschütternde Bittschriften und
Beschwerden des Bürgermeisteramtes Leimen an das Landkommissariat
Pirmasens genaue Auskunft. Der große Grad der Unzufrieden heit der
Bevölkerung mit den bestehenden Verhältnissen wird deutlich an der
Zahl von 55 Bürgern aus Leimen, Merzalben und Clausen deren Namen
Eingang in das sog. „Schwarze Buch“ gefunden hatten.
In Johanniskreuz wurden Bäume
umgehauen und Verhaue von den Aufständischen gebaut. Als die
Aufständischen nach Leimen zogen und die Bevölkerung unter
Bedrohung zwangen ihnen Lebensmittel zu übergeben, versuchte sich
die Bevölkerung vergeblich zu wehren. Wir sehen an diesem Beispiel
das die Leimener Bevölkerung keineswegs mit den aufständischen
Freischärlern sympathisierte.. Diese überfielen vielmehr mit 152
Mann den wehrlosen Ort, raubten und plünderten hemmungslos und
versuchten die jungen Männer des Dorfes zum Mitmarschieren zu
zwingen. Die Bürger von Leimen leisteten so weit es möglich war-
passiven Widerstand. Die jungen Burschen versuchten der
Zwangsrekrutierung durch Flucht zu entkommen, und die Erwachsenen
gaben erst ihre wenigen Lebensmittel heraus, als die Aufständischen
drohten von ihren Schusswaffen Gebrauch zu machen. Es kam also auch
zu Übergriffen der Aufständischen (Freischärler) gegenüber der
armen Bevölkerung. Was nichts anderes heißt das in vielen Gebieten
der Pfalz Anarchie vorherrschte.
Vor allem wenn man bedenkt das bereits
vor diesen Ereignissen vier Leimener Bürger des Hochverrats
angeklagt wurden und Gefängnisstrafen bekamen. Dies zeigt wieder
welch anarchistische Zustände in den Dörfern vorherrschten.
Die Namen der Leimener „Hochverräter“
waren
1. Ludwig Cronauer geb. 1797 in Leimen;
gest. 1857 in Leimen
2. Franz Ernst geb.1798 in Leimen; über
seinen Verbleib nach 1849 ist nichts bekannt.
3. Peter Martin Heim geb.1827 in
Leimen; Über seinen weiteren Verbleib ist nichts bekannt.
4. Johann Helfrich geb.1807 in Leimen,
gest. 1862 in Leimen.
Wie die einfache Bevölkerung im 19.
Jahrhundert lebte zeigt uns unter anderem ein Text von Franz Rink
„Ortsgeschichte von Queidersbach“, dort können wir über die
Ausstattung eines Taglöhnerhaushaltes in einer der gewohnten
primitiven Einraumhütten folgendes lesen:
„eine Kiste, ein Eisenhafen, eine
Bank, eine Bettlade, eine offene Feuerstätte“, das wars dann
schon. Der Gerharsbrunner Großbauer Adam Müller räumt in seiner
„Landwirtschaftslehre“ von 1845 ein: „Gewöhnlich sind sie (die
Tagelöhner) in ihrer eigenen Behausung schlecht genährt“. Da es
an Bänken und Stühlen mangelte, nahmen die Kinder die Mahlzeiten im
stehen ein. Gegessen wurde in diesen Hütten aus einer Schüssel mit
Holzlöffeln, für die Brot- und die seltenen Fleischzuteilungen
standen Bretter und - oft nur ein gemeinsames Messer zur Verfügung.
Zucker, Kaffee, Weißbrot und Tee, das bei den Reichen auf den Tisch
kam, kannten diese Menschen nicht.
Wenn wir nun einmal ins Bürgerbuch der
Gemeinde Trippstadt schauen bearbeitet von Heinrich Haas „Gemeinde
Trippstadt- Ihre Bürger von 1666 bis 1890“ , dann lesen wir immer
wieder unter Wohnort: „Hütte im Wald“, Hütte im Hüttental“,
Hütte bei den Erzgruben“, Hütte beim Aschbacherhof“ usw. Also
eindeutig eine Angabe für eine arme Bevölkerungsschicht in
Trippstadt.
Die ist ein eindeutiger Hinweis darauf
das es der ländlichen Taglöhnerfamilie schon an dem fehlte, was die
absolute Untergrenze des Existenzminimums ausmacht und dabei sehen
wir sogar ab von den bescheidenen Ernährungsmöglichkeiten und von
Bekleidung.
Was damals für ganz Bayern galt,
trifft für den bayerischen Rheinkreis, also die Pfalz, nicht minder
zu und Pankraz Fried schreibt zu recht: „Die sozialgeschichtliche
Erforschung des bayerischen Dorfes seit dem 19. Jahrhundert ist ein
ausgesprochenes Desiderat - also eine Forschungslücke – da die
ältere ortsgeschichtliche Literatur auf die sozialgeschichtliche
Probleme nicht eingeht“.
Lediglich der selber aktiv sozial
engagierte Neustadter Heimatforscher Friedrich Jakob Dochnahl, macht
für die Pfalz hier eine Ausnahme.
Im Taglöhner- und Bergmannsbereich
herrschten katastrophale soziale und humane Zustände. Bei den
kinderreichen Familien gab es in der Regel nur das Einraumhaus,
deutlicher: die Einraumhütte in dem auf 15 bis 20 qm oftmals bis zu
acht Menschen hausten, die Hausratsausstattung war schon für
damalige Verhältnisse unmenschlich und primitiv. Die Kinder wurden
statt in die Schule von ihren Eltern zum Betteln geschickt.
Eine weitere Erscheinungsform für die
Verarmung der Bevölkerung war der Holz- und Waldfrevel in den
staatlichen und gemeindeeigenen Wäldern. Besonders das Verbot der
bayerischen Regierung, die Stallstreu im Walde zu sammeln („zu
raffen“) traf vor allem die Bevölkerung in den Walddörfern aufs
härteste. Die allerwenigsten hatten eine abgemagerte Kuh im Stall,
der Großteil ein, maximal zwei Ziegen, die sogenannte „Kuh der
armen Leute“. Durch dieses verbot wurde nun auch für die Ziegen
das Futter knapp. Das Streuraffen war für die arme Waldbevölkerung
überlebenswichtig, es musste also zu Waldfrevel kommen, sonst wären
die ständig Hungernden ganz verhungert.
Das Streuraffen war das mit der Hand
vorgenommene Rupfen von Waldstreu, von Gras, Moos, Heide, Ginster und
anderen Waldgewächsen. Für die Bürger war dieses Verbot des
Streuraffens überhaupt nicht nachvollziehbar, denn Jahrhunderte lang
war es ihnen erlaubt im Wald Futter für ihre Tiere zu holen.
Hierzu kamen in den 1840er Jahren
Missernten, Kartoffel – und Getreidefäule. Ein weiteres Problem
waren durchziehende Bettler und Vaganten. Werner Weidmann schreibt
hierzu:
„Das grenzüberschreitende Bettler-
und Landstreichertum, im Zusammenhang mit dem sprunghaften
Bevölkerungswachstum bei stagnierender Beschäftigungsmöglichkeit
ohnehin in jener Zeit besonders groß, erreichte in der Pfalz in den
späteren 40er Jahren einen besonderen Höhepunkt; dabei wirkte die
Eigenschaft der Pfalz als Grenzland gegenüber Frankreich steigernd“.
Dieses Bettler- und Vagantentum, das ja
ein eindeutiges Symptom für die Verarmung der Bevölkerung ist nahm
in den 1840er Jahren in der Pfalz sprunghafte Dimensionen an. So
wurden in den Jahren 1846 21000 und 1847 25000 Bettler und
Landstreicher von den Behörden festgenommen und gerichtlich
verurteilt.
Nach der gescheiterten Revolution von
1848 sahen viele Menschen nur noch in der Auswanderung eine
Möglichkeit ihre Lebensumstände zu verbessern.
Im Jahre 1854 brach der Hungertyphus
aus. Der „Pirmasenser Volksbote“ schrieb in einer Ausgabe des
gleichen Jahres:
„Man muss die abgemagerten,
ausgehungerten Gestalten sehen, die kaum mehr sich fortschleppen
können, um ein Stückchen Brot zu erbetteln, und die hie und da
bereits Anfälle von Wahnsinn haben. Man muss ganze Familien in
wahren Erdlöchern ohne Fenster auf einem faulen Strohgenist voller
Unrat und Ungeziefer halb oder auch ganz nackt mit
verzweiflungsvollen Gesichtern hinbrüten sehen, man muss sehen wie
Kinder von Unreinlichkeit, Ungeziefer angefressen in Blöße und
Kälte eine Beute des Todes werden; erst dann wird man einigen
Begriff erhalten von unseren Zuständen“.
Dies also waren auch noch in den 1850er
Jahren die Zustände in den Walddörfern des Pfälzerwaldes. In
diesen Jahren kam es zu panikartigen Auswanderungswellen in der
ganzen Pfalz.
Man kann ruhig behaupten dass in der
Zeit von 1832 bis 1900 der Geist der Revolution in der Pfalz niemals
ganz zum erlöschen kam. Die massenweise Verarmung und Verelendung
der Bevölkerung musste ja zu einem sozial-revolutionären Geist
beitragen. Und so schreibt Werner Weidmann zu Recht: „Im Kerne war
es die verbreitete soziale Not, die in der Pfalz damals im ganzen
gesehen, fast unbeschreibliche Armut, die in der Tat- auch trotz
einmal besserer Ernten- anarchischen Haltlosigkeiten Vorschub
leistete und erneut- also auch nach der Niederschlagung der
Revolution im Juni 1849- in unserer Heimat sozialrevolutionäre
Aktivitäten erwarten ließ“.
In einem amtlichen Bericht vom November
1849 (also bereits in der Reaktionszeit) über die sozialen Zustände
in der Pfalz, heißt es, dass bei vielen Menschen- oft „von
Geldmännern an Händen und Füßen gebunden- ein solcher Grad von
Verzweiflung gereift sei- dass sie jederzeit wieder, wie es dann
wörtlich heißt „zum Losschlagen bereit sind“.
Das die politische Reaktion von 1849
sich so glatt durchsetzen konnte, hängte auch mit der Verzagtheit
und Hoffnungslosigkeit zusammen, die Menschen befällt, wenn sie
nicht mehr wissen, wie sie ihren Hunger stillen können. Doch die
Angst vor den aufrührerischen Pfälzern steckte tief in der
Obrigkeit, dies war wohl auch der Grund dass König Maximilian II.
1854 den Ethnologen und Kulturwissenschaftler Wilhelm Heinrich Riehl
mit einem Auftragsgutachten über die Rheinpfalz und die Pfälzer
beauftragte, um sich ein besseres Bild von der „störerischen und
aufständischen Provinz“ zu machen.
hukwa
Lit. Verzeichnis:
Franz Rink: Ortsgeschichte von
Queidersbach.
Adam Müller: Lehrbuch der praktischen
Landwirtschaft; Mainz 1845
Pankraz Fried: Die Sozialentwicklung im
Bauerntum und Landvolk.
Werner Weidmann Die wirtschaftlichen –
sozialen Hintergründe der Pfälzer Revolution von
1849. Jahrbuch zur Geschichte von Kl.
Bd. 22-23
Jerome Blum: Die bäuerliche Welt;
Büchergilde Gutenberg.
Heinz Friedel: Schopp
Heinrich Haas: Gemeinde Trippstadt-
Ihre Bürger von 1666 bis 1890
Franz J. Müller: Revolutionäre
Ereignisse in Leimen am 15. und 16. Juni 1849. Jahrbuch zur
Geschichte
von Kaiserslautern Bd. 22-23.
Sonntag, 25. Januar 2015
Druiden im Pfälzerwald
Vom Druidentum im Pfälzerwald gibt es
so gut wie keine Überlieferungen, nicht nur weil die Druiden ihre
Überlieferungen nur im Geheimen weitergaben, auch von den Druiden
selbst wissen wir nichts, weil es hierüber keine Aufzeichnungen
antiker Autoren aus diesem Gebiet gibt, wie wir es aus anderen
Landschaften kennen. Dennoch waren die Druiden im Pfälzerwald denn
die Kelten siedelten hier und das Druidentum gehört zur keltischen
Welt wie die Kelten zu den Druiden, das eine ist ohne das andere
nicht denkbar.
In der Zeit der gallo – römischen
Besiedelung des Pfälzerwaldes gab es wahrscheinlich schon keine
Druiden mehr in unserem Landstrich. Mit dem eindringen der Römer
wurden sie aufs heftigste und mörderische von diesen verfolgt.
Schauen wir einfach einmal auf das
europäische Druidentum, lesen wir was Zeitzeugen uns hinterlassen
haben und versuchen eine Deutung so weit dies möglich ist.
In der Pfalz wurden einige Keltengräber
gefunden.Vor allem die sogenannten „Fürstengräber“ von
Rodenbach und von Bad Dürkheim, gehören mit zu den bekanntesten in
ganz Europa.
„Druidengräber“ hat man noch keine
gefunden. Man muss davon ausgehen dass die Druiden eine einfachste
Erdbestattung vorzogen und daher nichts mehr von ihnen übrig
geblieben ist.
Bei den Festlandkelten, also den
Galliern, gab es drei Kasten die besondere privilegierte Stellungen
innehatten: die Barden, die vates und die Druiden. Diese Nachricht
die wir Strabo verdanken, wird durch eine ähnliche Stelle bei
Ammianus Marcellinus bestätigt: „Nachdem nun die Bewohner dort
allmählich eine höhere Kulturstufe erreicht hatten, entwickelten
Kunst und Wissenschaft, geweckt durch Barden, Euhagen und Druiden,
ein starkes Leben. Die Barden feierten, begleitet von den süßen
Weisen der Harfe, die Heldentaten berühmter Männer in epischen
Gesängen, während die Euhagen sich um die Erforschung der höchsten
Dinge mühten und die verborgenen Gesetze der Natur zu erklären
versuchten. Die Druiden, Männer von weit überragender Geisteskraft,
waren – so wie Pythagoras es vorgeschrieben hatte – in
Bruderschaften zusammengeschlossen; ihre Beschäftigung mit den
verborgensten und höchsten Geheimnissen machte sie erhaben; in ihrer
Verachtung für alles Menschliche erklären sie die Seele für
unsterblich“.
Das sich Marcellinus hier auch auf
Pythagoras bezog darf man nicht so wörtlich nehmen, es ist allemal
nur ein Vergleich.
Die Barden hatten keine direkte
religiöse Funktionen und die Euhagen waren lediglich Priester und
Wahrsager. Die Macht bei den Kelten hatten letztendlich die Druiden.
Sie waren bei jedem Opfer und jeder kultischen Handlung anwesend,
dennoch waren sie weit mehr als nur Priester. Sämtliche antiken
Texte bezeichnen sie als Philosophen, denn sie waren nicht nur die
Bewahrer der Tradition, die sie in England in einer Druidenschule
lernten, wo das Studium zwanzig Jahre dauerte. Doch die Religion war
nur ein Teil ihres Einflussbereiches, Cäsar berichtet uns:
„Die Druiden stehen an der Spitze des
gesamten Gottesdienstes, sie besorgen die öffentlichen und privaten
Opfer, sie sind die Lehrer und Vertreter der Religion; bei ihnen
sucht die Jugend des Landes ihre Ausbildung, und sie stehen überhaupt
bei den Galliern in hohen Ehren. Denn sie entscheiden auch fast über
alle öffentliche und privaten Streitigkeiten. Wurde irgendein
Verbrechen begangen, ist ein Mord vorgefallen, handelt es sich um
einen Erbschafts - oder Grenzstreit, überall entscheiden und
bestimmen sie über Bestrafung und Belohnung. Will sich ein einzelner
oder ein Volksstamm ihrem Spruche nicht fügen, so verstoßen die
Druiden den Schuldigen aus der Gemeinschaft. Das ist die härteste
Strafe, die es bei den Galliern gibt. An der Spitze der Druiden aber
steht einer, der unter ihnen das höchste Ansehen genießt. Stirbt
dieser, und ist einer da, der sich unbestritten vor allen anderen
auszeichnet, so folgt ihm dieser nach. Können mehrere den gleichen
Anspruch erheben, so wird von den Druiden über sie abgestimmt, oder
sie machen zuweilen den Streit um die Nachfolge mit den Waffen aus.
Zu einer bestimmten Zeit des Jahres halten die Druiden im
Carnutenlande, das als der Mittelpunkt von ganz Gallien gilt, an
einem geweihten Ort einen Gerichtstag ab. Die lehre der Druiden
stammt, wie man glaubt aus Britannien und ist erst von da nach
Gallien verpflanzt worden, und auch jetzt noch begeben sich
diejenigen, welche die Sache recht gründlich lernen wollen, zu ihrer
Ausbildung nach Britannien. Die Druiden nehmen gewöhnlich nicht am
Kriege teil und zahlen auch keine Steuern wie die übrigen; sie sind
vom Heerdienst wie überhaupt von allen Lasten befreit. Diese großen
Vorteile sind die Ursache, dass viele teils aus eigenem Entschluss,
teils von Eltern und Verwandten dafür bestimmt werden. Sie sollen
eine große Menge von Versen auswendig lernen. Einige bleiben daher
zwanzig Jahre in der Lehre. Es ist nämlich streng verboten, jene
Sachen niederzuschreiben, während sich die Gallier sonst in
geschäftlichen und privaten Angelegenheiten des griechischen
Alphabets bedienen. Wie es mir scheint hat jene Satzung zwei Gründe:
einmal wollen die Druiden nicht, dass ihre Lehre unter das Volk
kommen, dann sollen die Zöglinge nicht im Vertrauen auf die Schrift
die Ausbildung des Gedächtnisses vernachlässigen. Denn das kommt ja
sehr häufig vor, dass man sich auf die Schrift verlässt und dabei
auf das Auswendig lernen und Behalten des Gelernten nicht den
gehörigen Fleiß verwendet. Vor allen Dingen suchen die Druiden die
Unsterblichkeitslehre zu fördern. Außerdem beschäftigen sie sich
ausgiebig mit den Gestirnen und ihren Bewegungen, mit der Größe der
Welt und der Erde, der Natur der Dinge, der Macht und Gewalt der
unsterblichen Götter, und in diesem allen unterrichten sie auch die
Jugend“.
Cäsars Aussagen über die Druiden und
die das druidische Keltentum muss man immer sehr sorgsam und kritisch
lesen.
Die Römer verfolgten die Druiden
wussten sie doch wie gefährlich ihre lehre dem römischen Staat
werden konnte.
In seinem Buch „die Keltische Frau“
begründet Professor Jean Markale der bekannte Kelten und Druiden
Forscher, den Versuch das Druidentum zu unterdrücken folgendermaßen:
„...die Druiden stellten für den
römischen Staat eine absolute Bedrohung dar, weil ihre Wissenschaft
und Philosophie der römischen Orthodoxie in gefährlicher Weise
widersprach. Die Römer waren materialistisch, die Druiden
spirituell. Für die römer war der staat eine monolithische
Struktur, die sich über bewusst hierarchisch organisierte
Territorien erstreckte. Für die Druiden stellte er eine auf freier
Übereinkunft beruhende moralische Ordnung mit einem rein mythischen
zentralen Grundgedanken dar. Das römische Recht basierte auf
privatem Grundbesitz, wobei die Eigentumsrechte ausschließlich in
den Händen der Familienoberhäupter lagen, während für die Druiden
Eigentum immer etwas kollektives war. Die Römer betrachteten Frauen
lediglich als Gebärmaschinen und Lustobjekte, die Druiden bezogen
sie in ihr politisches und religiöses Leben mit ein. Daraus lässt
sich ermessen wie sehr, wie sehr das subversive Gedankengut der
Kelten die römische Ordnung bedrohte, obwohl dies nie offen
ausgedrückt wurde...“
Einer der ersten antiken Historiker,
der nach den Gründen für den Niedergang des Druidentums fragte war
Plinius der Ältere. Dabei zögerte er nicht ihn der römischen
Unterdrückung anzulasten. Allerdings darf man seine Behauptung, dies
sei auf die Empörung der Römer, wegen der keltischen Menschenopfer
in ihren Ritualen, die ja die Druiden vollzogen, nicht als
glaubwürdig anerkennen. Schließlich brachten ja die Römer selbst
Menschenopfern ihren Göttern dar.
In Wirklichkeit aber beunruhigte die
Macht der Druiden die politischen Kreise in Rom. Auch dort, wo die
Kelten einen Teil ihrer Selbstständigkeit behalten konnten, wurden
die Druiden beseitigt oder mussten nach Irland fliehen.
Im irischen Epos schließlich wurden
sie von den filid, von den Wahrsagern und Priestern, die bei Ammianus
Marcellinus als Euhagen erscheinen, in den Hintergrund gedrängt.
Im Jahre 52 n.Chr. Wurden die Kelten
bei Alesia, den genauen Ort kennen wir nicht, vernichtend geschlagen.
Gallien wurde ins römische Reich einverleibt. Von nun an herrschte
eine römisch – gallische Kultur in ganz Gallien und somit auch in
unserem Landstrich. Die uralte spirituelle Tradition der Druiden ging
im Dunkel der Geschichte verloren. Wer die Druiden wirklich waren und
worin das Druidentum im einzelnen wirklich bestand werden wir wohl
nie klären können. Zu tief war die Verschwiegenheit dieser
keltischen Weisen.
Doch jede Religion und sei sie auch vor
noch so langer Zeit untergegangen hinterlässt Spuren und Fragmente.
Wir finden sie in den steinernen Hinterlassenschaften, in alten
Gräbern und versteckt auch schriftlich in Märchen, Sagen und
Überlieferungen.
So können wir davon ausgehen das in
den Pfälzer Märchen zum Teil keltische Überlieferungen enthalten
sind. Auch sie müssen auf ihre keltischen Wurzeln überprüft
werden.
Zwischen der Lehre der Druiden und dem
Christentum gibt es eine besonders auffällige Identität: nämlich
jene Vision von der Unsterblichkeit der Seele und der Auferstehung.
Das frühe Christentum hat ohne Zweifel einiges von der keltischen
Religion übernommen.
So lebt die Philosophie der Druiden
auch heute noch, wenn auch versteckt, in vielen Überlieferungen
fort.
hukwa
Freitag, 23. Januar 2015
Während meiner Wanderungen
Bei meinen Wanderungen durch die Wälder möchte ich meine Ruhe haben. Ich laufe so das ich nicht mit Anderen zusammentreffe. Der Wald ist mir ein Heiligtum und die banalen Gespräche meiner Mitbürger stören meine Intuition. In den Wäldern werden meine Gedanken zu wehenden Winden, die ich in die Weite fliegen lassen möchte. Zu interessant sind die Schöpfungen der Natur als das ich mich von Menschen davon ablenken lassen würde.
hukwa
hukwa
Mittwoch, 21. Januar 2015
Von seltsamen Zeichen auf Steinen und Wegnamen - Befand sich in Johanniskreuz einst eine fränkische Huntare?
Der Henkmantels – Loog Stein in der
Nähe der alten Hundstrasse bei Johanniskreuz
Von Hans Wagner
Aus der Zahl der Gräber und der Funde
zwischen Johanniskreuz und der Haidelsburg, ist zu schließen, das in
dem Jahrtausend vor Chr. Geburt dieser Raum schon besiedelt war.
In vorchristlicher zeit waren es vor
allem die Kelten die den besagten Raum besiedelten. Bis die Römer 50
vor Chr. zum Rhein vorstießen. Sie verdrängten die keltische
Bevölkerung nicht es ergaben sich enge gallo-römische Beziehungen
vor allem im Gebiet um die Haidelsburg bei Waldfischbach- Burgalben.
Um etwa 375 begannen dann die Völkerwanderungen. Im Jahre 406 gab
der römische Feldherr Stilicho die Rheingrenze auf. Germanische
Völkerscharen stießen in den fast menschenleer gewordenen Raum vor.
Zuerst die Alemannen, die dann 496 wiederum von den Franken weiter
nach Süden abgedrängt wurden. Nun begann für unsere Heimat eine
neue Besiedelung Höfe,Weiler und Dörfer entstanden. Für diese
Siedlungsgeschichte spielte die alte Verkehrsstraße und somit der
„Verkehrsknotenpunkt“ Johanniskreuz eine wichtige Rolle.
Die Frage, ob die Franken oder
Alemannen zwischen dem 5. und 6. Jahrhundert den pfälzischen Boden
in Besitz nahmen, hat Prof. Christmann durch seine Namensforschungen
geklärt. Er schreibt hierzu: „Mögen in der Vorderpfalz zunächst
auch Alemannen Fuß gefasst haben, der Sieg des Frankenkönigs
Chlodwig kurz vor oder nach dem Jahre 500 unterwarf die ganze Pfalz
der fränkischen Herrschaft. Die Alemannen flohen oder wurden
ausgetrieben. Jedenfalls besetzten die Franken nun das Land bis in
das nördliche Elsass hinein.“ Es waren vor allem fränkische
Sippen und sogenannte „Hundertschaften“ unter Anführung eines
„Hunto o. Hundo“ die nun das Land besiedelten. An den Ortsnamen
verfolgt Prof. Christmann, wie sich die fränkische Einwanderung
vollzog. Er schreibt: „Sippenweise kamen die Franken von Norden
über den Rhein herüber in die Ebene zwischen Rhein und Haardt. Aber
schon lange vorher waren die Franken in die Mosellande bis über
Trier hinaus eingewandert und weiter in das untere Saartal. Dann
schoben sich fränkische Sippen von da saaraufwärts über die Blies
herüber, in das Land zwischen Zweibrücken und nach NO in den
Westrich.“
An der Spitze der fränkischen Sippen
stand als Anführer das Sippenoberhaupt. Da es noch keine
Familiennamen gab- sie entstanden erst in dem Zeitraum zwischen 1200
und 1600- benannte man die einzelnen Leute nach der Zugehörigkeit zu
ihrem Anführer, dessen Vorname auch im Verlauf der Besiedelung der
Niederlassung ihren Namen gab. So trägt die einstige fränkische
Siedlung Kollweiler (Lk. Kl.) den Namen ihres Begründers „Colo“.
Nach dem die im 6. Jahrhundert
entstandenen Orte und Dörfer an Einwohnerzahl zugenommen hatten, und
der Boden für den Nachwuchs nicht ausreichte mussten die Jüngeren
ausziehen und neuen Boden suchen. Diesen konnten sie aber nur in den
bisher verschmähten tiefen Waldgebieten des Pfälzerwaldes finden.
In diesem Waldgebiet das wir heute Pfälzerwald nennen entstanden im
7. und 8. Jahrhundert zahlreiche Einzelsiedlungen, die man
„Wilari“nannte. Aus diesem Wort bildete sich später das „Wilre“
und dann nach dem 15. Jahrhundert „Weiler“. Viele dieser Weiler
gingen später wieder ein und heißen heute Wüstungen.
Wir können nicht ausschließen das
bereits in fränkischer Zeit in Johanniskreuz ein solcher Weiler
stand. Auch der Name Frankenweide in Johanniskreuz könnte für eine
fränkische Besiedelung sprechen.
Der uralte Henkmantels – Loog Felsen
gibt sein Geheimnis nicht preis. Woher kommen die seltsamen Zeichen
auf dem alten Grenzstein und was bedeuten sie?
Der, beziehungsweise die Steine, stehen
in der Nähe der alten Hundsstrasse bei Johanniskreuz, wo sich auch
ein altes Gräberfeld befindet.
Die Hundsstrasse war eine Altstrasse,
ein vorgeschichtlicher Weg, der in fränkische, römische und
keltische Zeit zurückreicht.
Walter Eitelmann schreibt darüber in
„Rittersteine im Pfälzerwald“: „Von der Strasse von Metz nach
Saarbrücken führte eine Abzweigung nach Osten über Zweibrücken,
Niederauerbach, wo ein römischer Burgus, später ein fränkischer
Königshof war. Von dort weiter an Waldfischbach vorbei, wo die
römische Straßenstadion Heidelsburg war. Dann zog die Altstrasse
vorbei an der Wüstung „Hundsborn“, wo ein fränkischer Königshof
war, bis hinauf an den seit ältesten Zeiten vorhandenen
Altstrassenknotenpunkt Johanniskreuz“.
Die Hunds – Strasse geht über den
Hundsberg an der Hundsweiher – Sägmühle und dem Hundsbächel
vorbei zur Wüstung „Hundsborn“, weiter durch das Schwarzbachtal.
Was hat es nun mit dem Namen „Hund“
auf sich?
Wahrscheinlich handelt es sich hier um
einen altfränkischen Ausdruck. Die fränkischen Gaue waren in
Hundertschaften eingeteilt, an deren Spitze ein Hundertschaftsführer,
der huno (hundert), stand. Später wurde er als ein unter dem
Gaugrafen stehender Beamter zum Hundertschaftsrichter beim huntdinc,
was Gericht des Huno bedeutet. Dem Hundo stand eine bewaffnete Gruppe
zur Seite, zur Durchführung der Gerichtsurteile. Ein solches
Gericht, eine Hundertschaftsdingstätte befand sich in Waldfischbach
bei der dortigen Kirche. Orte wo sich der Hundo mit seiner
Hundertschaft niederließ wurden Hundheim, Hundsdorf, Dorf des Hundo
genannt. So auch Hundsstrasse,, Strasse des Hundo, Hundsborn, Born
des Hundo, Hundsbrunnen, Hundsacker und Hundsweiher. Auch im
pfälzische Dorf Kollweiler, im Landkreis Kaiserslautern gibt es
einen Hundsweg, er leitet sich ebenfalls vom Hundertschaftsführer,
Hundo, ab, der diesen Weg regelmäßig zur Gerichtsstätte nahm.
Man kann also nicht ausschließen das
in der Nähe der Loog – Felsen einmal eine altfränkische
Waldgerichtsstätte war.
Möglich wäre auch eine Huntare. Die
Huntare bezeichnet einen vom fränkischen König zur Verwaltung eines
Gebietes eingesetzten Verband von Kriegern, eine sogenannte
Hundertschar, wie oben schon erwähnt als Hundertschaft, aber auch
eine kleine Siedlung nannte man Huntare. Diese Huntare wurden
vorwiegend entlang der früheren römischen Strassen
(Johanniskreuz!!) an strategisch wichtigen Punkten angelegt um
Verkehrswege zu sichern.
Lit. Hinweise:
Die Besiedelungsgeschichte des
Reichslandes und seiner Gerichte; von Wilhelm Bußer
Rittersteine im Pfälzerwald; von
Walter Eitelmann
hukwa
Hieronymus Bock
Hieronymus Bock Botaniker, Pfarrer und
Arzt war zweifelsohne einer der bekanntesten Kräuterkundigen seiner
Zeit. 1498 geboren ist sein wirklicher Geburtsort nicht mehr sicher
nachzuweisen. Gleich drei Orte beanspruchen sein Geburtsort zu sein:
Heidersbach im Odenwald, Heidelsheim bei Bruchsal und Queidersbach im
Pfälzerwald. Das Bock tatsächlich aus Queidersbach stammt versuchte
1968 Gerhard Staat im „Heimatkalender für die Stadt und den
Landkreis Kaiserslautern“ nachzuweisen. Dieser interessante Artikel
ist nicht ganz ohne Logik, Bock könnte tatsächlich in Queidersbach
das Licht der Welt erblickt haben. Auch viele zeitgenössischen
Autoren und Hieronymus Bock Experten sehen die Heimat dieses großen
Botanikers und Arztes im „westlichen Pfälzerwald“. Bock gab im
Jahre 1546 ein Kräuterbuch heraus, das zu den besten seiner Zeit
zählt, dieses Buch enthält neben der medizinischen Verwendung der
Pflanzen auch Angaben über Fundorte im westlichen Pfälzerwald.
Über die Jugend von Hieronymus Bock
ist wenig bekannt, sicher ist dass seine Eltern zwischen 1519 und
1530 in Schifferstadt lebten. Bock studierte in Heidelberg wo er sich
1519 immatrikulierte. 1522 finden wir ihn als Lehrer und Botaniker in
Zweibrücken, damals Residenz Herzog Ludwig II, bei dem er eine
Anstellung bekam. Im März 1532 wurde Bock Leibarzt Ludwigs, für den
Fürsten konnte er allerdings nichts mehr tun dieser starb noch im
selben Jahr an den folgen seines jahrelangen schweren
Alkoholmissbrauchs. In Zweibrücken begegnete er Johann Schwefel dem
späteren Reformator der Stadt. Diese Begegnung wurde für Bocks
weiteren Lebensweg sehr prägend.
Er heiratete die Zweibrücker
Bürgerstochter Eva Victor, betätigte sich als Alchimist und legte
einen botanischen Garten für herzog Wolfgang des Sohnes von Ludwig
II an. 1533 erhielt er als verheirateter Laie eine Pfründe im
Hornbacher Fabiansstift. Diese bekam er wohl um ihm eine
Lebensgrundlage zu geben aber auch um ihn in Zweibrücken halten zu
können. Zu dieser Zeit galt Hieronymus Bock schon als renommierter
Wissenschaftler und Kräuterkundiger. Seinen Pflichten als
Stiftsherr kam er nur mäßig nach was schließlich zu Streiterein
mit den anderen Stiftsherren führen musste. Der Streit wurde 1536
für ihn in einem Vergleich günstig beigelegt woraus man schließen
kann dass er beste Beziehungen zum Fürstenhaus pflegte. Er wurde von
den Lehrverpflichtungen an der Schule befreit und musste auch am
Chorgebet (Stundengebet) und den Kapitelsitzungen nur teilnehmen wenn
es seine öffentliche Pflichten und botanische Studien erlaubten.
Um 1538 übernahm Bock das Pfarramt der
Gemeinde Hornbach.
Mit dem Augsburger Interim von 1548
erlitt die Reformation einen herben Rückschlag, nach dem verlorenen
Schmalkaldischen Krieg gerieten die evangelischen Fürstenstände und
Reichsstädte in arge Bedrängnis. Das Interim stieß auf
protestantischer als auch auf katholischer Seite auf heftigen
Widerstand. In den süddeutschen protestantischen Gebieten wurde es
mit staatlichem Zwang, in den norddeutschen Gebieten nur
oberflächlich durchgeführt. Bereits 1552 wurde das Augsburger
Interim nach Protesten der protestantischen Fürsten wieder
zurückgenommen und die konfessionelle Spaltung des Reiches wurde
angenommen.
Während des Interims musste der mit
Hieronymus Bock befreundete Abt des Klosters Hornbach Kintheuser dem
katholischen Johann Bonn von Wachenheim seinen Platz räumen. Dieser
sperrte Bock und den anderen lutherischen Stiftsherren und Pfarrern
die Einkünfte und forderte sie auf dem protestantischen Glauben zu
entsagen. Hieronymus Bock verließ Hornbach und ende Juli 1550 finden
wir ihn in Saarbrücken als Leibarzt von Graf Philipp II. Dieser war
Hieronymus sehr verbunden hatte dieser ihn doch einst von einer
lebensgefährdeten Krankheit geheilt. Auch hier legte er gleich nach
seiner Ankunft einen großen Kräutergarten an.
Das Saarbrücker Exil dauerte zwei
Jahre von hier aus schrieb er seinen bekannten Sendbrief an seine
ehemalige Gemeinde in Hornbach. In diesem Schreiben, seinem einzig
überlieferten theologischen Text, das nur handschriftlich erhalten
ist wendet er sich an seine Gemeinde und mahnt sie an fest an den
Werten des lutherischen Glaubens sich zu halten.
1552 kehrte er nach Hornbach zurück.
Vermutlich gleich nach dem Passauer Vertrag, der den
Interimsbestimmungen ein Ende setzte. Er setzte nun seine
Predigertätigkeit wieder fort und konnte sich auch ungehindert
wieder seinen botanischen Studien widmen.
Hieronymus Bock starb am 21. Februar
1554 und wurde in der Stiftskirche St. Fabian beigesetzt. Die
lateinische Grabschrift lautet in der Übersetzung: Am 21. Februar im
Jahre des Herrn 1554 entschliefen Seele und Körper von Hieronymus
Bock, der Arzt und Stiftsherr dieses Hauses war, im Herrn Jesus;
dessen Seele Ruhe in der Gemeinschaft der Seligen. Amen.
hukwa
Samstag, 17. Januar 2015
Offener Brief an die Redaktion „Die Rheinpfalz“
Betreff: Artikel: Vergessen und
Verloren – Südwestdeutsche Zeitung vom 9.1.2015.
Sehr geehrte Damen und Herren der
Redaktion „Die Rheinpfalz“,
leider muss ich nochmals auf den
unrühmlichen Artikel von Frau Klag – Ritz zurückkommen.
Viele Trippstadter Bürger haben leider
vergeblich auf eine Richtigstellung der Rheinpfalz Redaktion
zu diesem Artikel gewartet, der in
unserer Gemeinde große Empörung hervorgerufen hat.
Den kurzen Artikel vom 15. 1.2015 in
der Südwestdeutschen Zeitung, kann man ja nicht als Richtigstellung
bezeichnen, hier wurde einfach den Lesern Sand in die Augen gestreut.
Meines Erachtens ist dies die zweite Mogelpackung zum Thema
Schlosspark die den Rheinpfalz Lesern verkauft wird.
Heute am Samstag den 17.1.2015 war
allemal ein kleiner gekürzter Leserbrief in der Zeitung, mir ist
aber bekannt dass einige Leserbriefe ihre Redaktion erreicht haben,
warum wurden nicht wenigstens einige davon veröffentlicht?
Nun können Sie damit argumentieren,
dass man nicht alle Leserbriefe veröffentlichen kann, das ist
richtig, ABER dann hätte zumindest eben eine objektive
Richtigstellung in der Rheinpfalz erscheinen müssen oder die
Gegendarstellung von einem Trippstadter Bürger. Dass dies alles nicht
geschieht gibt natürlich einigen Menschen zu denken auf.
Warum meine Damen und Herrn von der
Redaktion weigern Sie sich so vehement, dass diesem Artikel von Frau
Klag – Ritz sein Lügengebäude genommen wird?
Warum stellen sie sich gegen die
Wahrheit die eigentlich oberstes Gebot einer Tageszeitung sein
sollte?
Sie kennen bestimmt Artikel 5.
unseres Grundgesetzes: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort,
Schrift und Bild.... ich denke Sie kennen den Rest.
Wenn nun eine Zeitung eine
Falschmeldung bringt, haben dann die Leser, die jeden Monat nicht
gerade wenig für ein Abonnement bezahlen, nicht das Recht, dass diese
Falschmeldung von der Zeitung widerrufen wird oder dass ein neuer
Artikel der der Wahrheit entspricht erscheint?
Es hat doch keinen Wert wenn sie
versuchen durch geschicktes Textmanöver (siehe Artikel vom
15.1.2015) über Falschmeldungen hinwegzutäuschen.
Nach meinen Erfahrungen mit dem
Schlosspark Artikel und der Weigerung der Richtigstellung muss ich
persönlich davon ausgehen dass solches öfters in ihrer Redaktion
vorkommt. Damit will ich ganz offen ausdrücken dass ich bestimmt in
Zukunft ihre Zeitung nicht mehr kaufen werde. Da kann ich mir auch
ein billiges „Revolverblättchen“ kaufen, da weiß ich wenigstens,
dass ich belogen werde.
Eine seriöse Tageszeitung deren
Aufgabe es ist, sich in das Tagesgeschehen einzumischen, sollte sich
in erster Linie der Wahrheit verpflichtet fühlen.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Wagner
Trippstadt
hukwa
Donnerstag, 15. Januar 2015
Tagesspruch
Es kann nur dann ein Lächeln
aus dem Spiegel schauen,
wenn ein Lächelnder
hineinschaut.
Aus China
aus dem Spiegel schauen,
wenn ein Lächelnder
hineinschaut.
Aus China
Dienstag, 13. Januar 2015
Innen und Aussen sind Eins
Die flüchtigen Wolken am Himmel
spiegeln sich im wandelbaren Wasser
des Wildbachs
die Farbnuancen des Morgenhimmels
fordern die Inneren
Ressourcen und Phantasie heraus
hinein zu laufen
in eine
transzendente Wirklichkeit
aufnehmend das schöpferische Dasein
bleibt der Blick zugleich nach Innen gerichtet
hier in den
Wäldern
sind
Innen und Aussen Eins.
hukwa
spiegeln sich im wandelbaren Wasser
des Wildbachs
die Farbnuancen des Morgenhimmels
fordern die Inneren
Ressourcen und Phantasie heraus
hinein zu laufen
in eine
transzendente Wirklichkeit
aufnehmend das schöpferische Dasein
bleibt der Blick zugleich nach Innen gerichtet
hier in den
Wäldern
sind
Innen und Aussen Eins.
hukwa
Sonntag, 11. Januar 2015
Leserbrief Schlosspark Trippstadt
Leserbrief an die Rheinpfalz zum
Artikel vom 9.1.2015 – Südwestdeutsche Zeitung – Vergessen und
Verloren?
Trippstadter Schlossgarten pflegt
seinen Dornröschenschlaf...
Dieser Leserbrief von mir bezieht sich auf den Artikel in der Rheinpfalz vom 09.01.2015, Autorin des Artikels war Frau Klag-Ritz.
Viele Trippstadter Bürger sind
verärgert über den Artikel von Frau Eva Klag – Ritz und das zu
Recht. Anscheinend hat die Verfasserin überhaupt nicht recherchiert
und sich nicht richtig informiert. Ich wage zu bezweifeln, dass sich
Frau Klag-Ritz überhaupt mehr als einmal im Trippstadter Schlosspark
aufgehalten hat. Ich bin fast täglich im Schlosspark, den ich seit
Jahrzehnten bestens kenne.
In diesem Artikel fallen sofort Wörter
wie „armselig“, „vernachlässigt“ usw. ins Auge des Lesers.
Vernachlässigt ist dieser Park auf
keinen Fall, auch stimmt es nicht „dass das Trippstadter Herz nur
mäßig... für den Schlossgarten schlägt“ (Woher will die
Verfasserin das wissen?).
Ich persönlich möchte auf keinen Fall
Polemik betreiben und halte mich deswegen an Fakten im Gegenteil zu
Frau Klag – Ritz, in deren Artikel jegliche Objektivität fehlt und
aus dem man nur negatives über unseren Ort und die „politischen
Kräfte vor Ort“ heraus lesen kann.
Trippstadt ist ein Tourismus Ort und da
fragt man sich natürlich, was das Ziel eines solchen Artikels ist,
der nur Negatives enthält? Was will die Verfasserin damit bezwecken,
wenn sie Sachen auflistet die einfach nicht stimmen?
Ich kenne jede Menge Rheinpfalz Artikel
aus den letzten drei Jahren über den Schlosspark, in denen das
Ambiente dieser Anlage aufs höchste gelobt wird.
Natürlich ist der Schlossgarten nicht
mehr in seinem historischen Zustand, alles im Leben unterliegt dem
Wandel.
Ein Park ist ein Stück Natur, d.h.
sein Aussehen resultiert aus einem ständigen Kräftespiel zwischen
jahreszeitlichem Wechsel, natürlicher Entwicklung und naturgegebenem
Zufall – er ist also auch ein Biotop für Pflanzen und Tiere. Doch
vor allem ist er ein „Psychotop“ für die zahlreichen Besucher
dieses Parks. Und von ihnen hört man immer wieder ein Lob über den
schönen Park. Ich weiß von was ich rede, ich habe jahrelang Gäste
durch diesen Park geführt, allein im letzten Jahr waren es über 40
Gruppen. Nebenbei bemerkt waren unter diesen Besuchern auch
Architekten und Historiker die etwas ganz anderes zu erzählen
wussten als in diesem Artikel geschrieben wird, der übrigens keine
besondere journalistische Leistung ist.
Nun frage ich mich natürlich wie der
Park „vernachlässigt“ sein kann, wenn sich neben zwei
Gemeindearbeitern auch noch etliche Ehrenamtliche um den Park
kümmern?
Ich habe bis jetzt noch nicht eine
vertrocknete Rosenpflanze entdecken können.
Nicht nur „einmal im Jahr ist der
Park in tausend Lichter getaucht“ sondern mehrmals im Jahr! Schon
im Juni beginnt mit dem „Französischen Abend“ die „Parksaison“.
In den letzten Jahren gab es zahlreiche Ausstellungen und
unterschiedlichste Veranstaltungen im Schlosspark.
Was nun die „hohen Bäume“
betrifft, darunter einige seltene und alte Arten, gehören diese zum
„Trippstadter Baumpfad“ (denn man übrigens an seiner
Beschilderung erkennen müsste) der regelmäßig von Schulgruppen
besucht wird.
Fernsehen und Radio berichten oft aus
dem Schlosspark. Wie kann man da von einem „Dornröschenschlaf“
sprechen?
Was mich noch mehr verwundert ist, dass
aus diesem Artikel überhaupt nichts über den ökologischen Wert des
Parks hervorgeht?
Das schönste Vorbild für einen Park
ist schließlich immer noch die Natur und im Trippstadter Schlosspark
haben eine Menge seltener Pflanzen und Tierarten ihren Lebensraum und
Rückzugsgebiet gefunden. Und zwar in harmonischer Geselligkeit mit
den Besuchern.
Erwähnenswert sind auch die an die
„hohen Bäume“, wie sie die Verfasserin nennt (korrekt wäre
Altbäume) gebundenen Vogelarten im Park. In den Fugen der
wunderschönen Sandsteinmauer die das Gelände umgibt finden
zahlreiche bedrohte Pflanzen und Insektenarten eine Heimstatt.
Man kann einen Park wie diesen nicht
nur aus dem Blickwinkel des Geschichtsbewusstseins sehen sondern muss
ihn aus einer ökologisch – gesellschaftlichen und ganzheitlichen
Perspektive sehen.
Wenn im Winter Schnee liegt kommen die
Eltern mit ihren Kindern sogar aus Kaiserslautern angefahren um hier
Schlitten zu fahren.
Zu jeder Jahreszeit bietet der
Trippstadter Schlosspark seinen Besuchern Ruhe und Erholung. Im
Sommer ist er der ideale Ort für Familien mit Kindern, die hier
ungestört auf den Wiesen spielen können. In der Mittagszeit halten
sich hier viele Berufstätige auf um Ihre Mittagspause zu genießen.
Und wer noch nie eine verzauberte Vollmondnacht im Trippstadter
Schlosspark verbracht hat, kann das Ambiente dieses Parkes nicht
schätzen. Wenn keine Veranstaltungen sind, ist der Park eine Oase
der Ruhe und Besinnlichkeit, was die Besucher zu schätzen wissen! Zu
den zahlreichen Veranstaltungen im Schlosspark kommen die Gäste von
nah und fern und genießen das romantische Ambiente das jede dieser
Veranstaltungen zu etwa besonderem macht!
Auf jeden Fall schläft dieser Park
keinen „Dornröschenschlaf“.
Da wir bei den Märchen sind: alle
Märchen fangen mit „es war einmal an...“ auch manche
Zeitungsartikel!
Hans Wagner
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