„Neblung“
nannten ihn die Altvorderen. Nie scheint das Jahr so dunkel empfunden zu werden
wie im Nebelmond, jenem Monat den wir heute November nennen.
Aus
der christlichen Tradition heraus gesehen ist es der Monat des Heiligen Martin
von Tours. In vielen pfälzischen Dörfern finden nun die traditionellen
Martinsumzüge statt. Das Fest des Heiligen Martins wurde nicht zufällig auf den
11. November gelegt. An diesem Tag feierten die Römer das „Fest des neuen
Weines“. Dieses Fest wurde auch in der Pfalz von den Römern gefeiert und als
das Christentum hier zunehmend Fuß fasste, weihte man den neuen Wein eben dem
Heiligen Martin.
Die
Kelten, die vor den Römern die Pfalz besiedelten, begannen Anfang November die
Feierlichkeiten zu „Samhain". Leichte Spuren findet man heute noch in der
amerikanischen Version von Halloween, das sich inzwischen auch in Deutschland
bestens vermarkten lässt. Für die alten Kelten öffneten sich zu Samhain die
Türen zur „Anderswelt“. Die Kirche hat dies geschickt zu nutzen gewusst und die
„Allerheiligen“ und „Allerseelen“ Tradition eingeführt.
Der
November ist der Monat, der uns in den Winter einführt. Wer jetzt den
Pfälzerwald zu einer Wanderung aufsucht, den erwartet die Stille dunkler Wälder.
Er findet Menschen, die Ruhe, Kontemplation und eine meditative Landschaft
suchen, um sich von Trubel und Hektik ausruhen zu können. Dies alles bietet der
Wald um Trippstadt in den Wintermonaten!
Wer
bewusst in den Pfälzerwald kommt, um hier Ruhe und Erholung zu suchen, scheint
ein Gespür für Harmonie zu besitzen. Während eines Spazierganges oder einer
größeren Wanderung durch die Trippstadter Wälder scheint es uns, als würden die
Dinge des Lebens langsamer fließen. Ja, es ist, als würden sie sich auf einem
anderen Niveau bewegen das wir als Befreiung von Hektik und ökonomischen
Zwängen erfahren.
In
den Wäldern können wir eine Freiheit spüren, die es uns erlaubt mit dem
Wesentlichen des Lebens in Kontakt zu treten. Es ist die Stille des
Winterwaldes die uns eine bisher nicht gekannte, schweigende Aufmerksamkeit
schenkt. Viel intensiver spüren wir nun die Beziehungen zum Wechsel der
Jahreszeiten. Fern dem unbarmherzig ewig geräuschvoll laufenden Motor der
Großstadt, finden wir im winterlichen Wald nun eine ganz andere psychologische
Dimension der inneren Einkehr und Ruhe vor. In einer Zeit der entfesselten Märkte,
der ökonomischen Unsicherheiten, wird uns der Wald zu einer Insel der Ruhe und
Erholung.
Ein
alter griechischer Philosoph sagte einmal: „Eine
Kultur blüht, wenn Menschen Bäume pflanzen, in deren Schatten sie niemals
sitzen werden.“
Nun,
im Pfälzerwald gibt es viele solcher Bäume, die vor langer Zeit von einer
Generation gepflanzt wurden, die das Wort Hektik noch nicht kannten! Und wenn
wir diese Bäume aufsuchen halten sie ein Geschenk für uns bereit: Stille!
hukwa