Bei der Sage stellt
sich uns die Frage, was entspricht der Wahrheit, was der Phantasie. Also was
ist die ätiologische Funktion dieser Erzählung? Das soll heißen liefert sie
eine Erklärung für ihre Entstehung? Dies können augenfällige Wahrzeichen der
örtlichen Umgebung sein, wo die Sage entstanden ist, es können Felsen, Quellen,
Gebäude sein, die in der Sage eine Bedeutung gewinnen.
Die Sage ist eine an Ort und Landschaft gebundene Erzählung
/ Überlieferung, sie will uns über die Landschaft und die Menschen die in ihr
lebten etwas „sagen“.
Wir wissen das in jeder Sage eine Wahrheit steckt, etwas
historisches das irgendwann einmal wirklich war.
Diesen einstmals „echten Kern“ der Sage herauszufinden
bedarf einer intensiven Forschung. Hierbei nutzen uns Flurnamen. Volkskundliche
Überlieferungen, Heimatgeschichte und Hermeneutik.
In einer Sage befindet sich natürlich immer etwas
„überliefertes“, dieses Überlieferte ist oftmals bedingt durch den Lauf der
Jahrhunderte nicht immer gleich erkennbar. Auch finden sich in der Sage immer
wieder verschiedene kulturelle Strömungen, gerade in den pfälzischen Sagen,
weil die Pfalz eine Landschaft ist, durch die seit Jahrhunderten die
verschiedensten Völker durchzogen. Natürlich floss von dem kulturellen
Erzählgut dieser Volksgruppen auch vieles in die pfälzische Sage mit ein.
Da sich viele Sagen, ähnlich wie im Märchen gleichen, wissen
wir das der Mythos eine wichtige Rolle in solchem Erzählgut innehat.
Der besondere Reiz von Sagen im Vergleich zum Märchen, liegt
in der Nennung von wirklichen Orten und darin, dass sie meist auf wirklichen
Begebenheiten beruhen. Natürlich sind meist durch die lange mündliche
Überlieferung, die historischen Tatsachen verzerrt doch erforscht man genau
ihren Inhalt finden wir auch einen Zugang zu ihrem Anfang.