„Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von Kaiser
Augustus ausging, dass alle Welt geschätzet würde…Die meisten kennen den Anfang
dieser alten Geschichte, als unsere Weihnachtsgeschichte. In jeder
Weihnachtsanthologie ist sie enthalten und lag somit in der Regel unter dem
Christbaum. Dabei ist dieser Weihnachtsbaum noch gar nicht so alt. Anfang des
19. Jahrhunderts war er nur den wenigsten bekannt. Der aller erste
Weihnachtsbaum der urkundlich erwähnt wurde hat im Straßburger Münster
gestanden im Jahre 1539.
Anfang des 17. Jahrhunderts tauchte diese vorchristliche
Sitte, zum Fest einen grünen Baum aufzustellen, zum ersten mal wieder auf
zunächst im Elsass dann zog der Weihnachtsbaum langsam in die ersten
Bürgerhäuser von Zürich, München und Wien ein. Geschmückte Bäume hat es
allerdings in Paradiesspielen seit dem Altertum gegeben. Ein Kupferstich Lucas Cranachs von 1509,
„die Buße des heiligen Chrysostomus“, zeigt zum ersten mal die mit Lichtern und
Sternen geschmückte Tanne, allerdings steht sie in der freien Natur, zwischen
anderen Bäumen.
Diese neue und doch „alte Mode“, breitete sich rasch aus, so
das sich die Kirche schnell etwas überlegen musste um diesen heidnischen Brauch
in ihre Kirchenlehre zu integrieren.
Es ist sogar noch die Rede eines damaligen Professors der
Universität Straßburg erhalten, der die Bürger aufruft mit solch heidnischem
Brauchtum zu brechen. Doch der Weihnachtsbaum trat seinen Siegeszug in die
Wohnzimmer an. Eine Beschreibung des
Weihnachtsbaumes aus dem Jahre 1606 lautet so:
„Auff Weihnachten richtet man Dannenbäum zu Strasburg in den
Stuben auff, daran hencket man roßen aus vielfarbigem papier geschnitten,
Aepfel, Obladen, Zischgold, Zucker. Man pflegt darum ein viereckig ramen zu
machen…“
1765 beschreibt der junge Student Goethe einen
Weihnachtsbaum der im Hause der Mutter von Theodor Körner in Leibzig
aufgestellt war: „…mit allerlei Süßigkeiten war er behangen, darunter Lamm und
Krippe mit einem zuckernem Christkind. Davor stand ein Tischen mit
Pfefferkuchen für Kinder“.
Über ganz Deutschland hat sich der Brauch aber erst 1870/71
verbreitet. Im deutsch/französischen Krieg ordnete König Wilhelm I große Mengen
von Weihnachtsbäumen für seine Soldaten an der Front an. Die Soldaten fanden
dies so gut, das sie, wieder zuhause, zum Fest einen Christbaum aufstellten.
hukwa