Sonntag, 9. Dezember 2012

Zur Geschichte unseres Weihnachtbaumes


„Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzet würde…Die meisten kennen den Anfang dieser alten Geschichte, als unsere Weihnachtsgeschichte. In jeder Weihnachtsanthologie ist sie enthalten und lag somit in der Regel unter dem Christbaum. Dabei ist dieser Weihnachtsbaum noch gar nicht so alt. Anfang des 19. Jahrhunderts war er nur den wenigsten bekannt. Der aller erste Weihnachtsbaum der urkundlich erwähnt wurde hat im Straßburger Münster gestanden im Jahre 1539.
Anfang des 17. Jahrhunderts tauchte diese vorchristliche Sitte, zum Fest einen grünen Baum aufzustellen, zum ersten mal wieder auf zunächst im Elsass dann zog der Weihnachtsbaum langsam in die ersten Bürgerhäuser von Zürich, München und Wien ein. Geschmückte Bäume hat es allerdings in Paradiesspielen seit dem Altertum gegeben.  Ein Kupferstich Lucas Cranachs von 1509, „die Buße des heiligen Chrysostomus“, zeigt zum ersten mal die mit Lichtern und Sternen geschmückte Tanne, allerdings steht sie in der freien Natur, zwischen anderen Bäumen.
Diese neue und doch „alte Mode“, breitete sich rasch aus, so das sich die Kirche schnell etwas überlegen musste um diesen heidnischen Brauch in ihre Kirchenlehre zu integrieren. 
Es ist sogar noch die Rede eines damaligen Professors der Universität Straßburg erhalten, der die Bürger aufruft mit solch heidnischem Brauchtum zu brechen. Doch der Weihnachtsbaum trat seinen Siegeszug in die Wohnzimmer an.  Eine Beschreibung des Weihnachtsbaumes aus dem Jahre 1606 lautet so:

„Auff Weihnachten richtet man Dannenbäum zu Strasburg in den Stuben auff, daran hencket man roßen aus vielfarbigem papier geschnitten, Aepfel, Obladen, Zischgold, Zucker. Man pflegt darum ein viereckig ramen zu machen…“

1765 beschreibt der junge Student Goethe einen Weihnachtsbaum der im Hause der Mutter von Theodor Körner in Leibzig aufgestellt war: „…mit allerlei Süßigkeiten war er behangen, darunter Lamm und Krippe mit einem zuckernem Christkind. Davor stand ein Tischen mit Pfefferkuchen für Kinder“.
Über ganz Deutschland hat sich der Brauch aber erst 1870/71 verbreitet. Im deutsch/französischen Krieg ordnete König Wilhelm I große Mengen von Weihnachtsbäumen für seine Soldaten an der Front an. Die Soldaten fanden dies so gut, das sie, wieder zuhause, zum Fest einen Christbaum aufstellten.

hukwa