Auf eine Entdeckung ganz eigener Art begibt sich, wer sich zu einer Wanderung auf dem Trippstadter Geomantiepfad aufmacht. Wer geht bleibt nicht stehen und ihm entgeht auch nichts. Beim meditativen Wandern finden wir im Rhythmus unserer Schritte zu einer inneren Balance zwischen dem was wir Empfinden und den Eindrücken die von außen in uns hineinfließen.
Der Weg ist das Ziel und wenn uns das bewusst ist werden sich unsere Sinne auch der uns umgebenden Landschaft und ihren verschiedenen Eindrücken öffnen. Während einer Wanderung auf dem Trippstadter Geomantiepfad lauschen wir dem Gesang der Vögel, streichen mit den Händen über knorrige Baumrinden und sanfte Moospolster und mit ein wenig Glück beobachten wir im romantisch dahinplätschernden Bach den Eisvogel und die Wasseramsel.
Es sind „Momente zum Innehalten“ die uns auf diesem Pfad immer wieder überkommen. Auch ist es eine Wanderung in die Geschichte der uns umgebenden Landschaft hinein.
Wandern heißt unter anderem sehen, neues kennen lernen, erfahren und entdecken, Horizonte erkennen und ihre Grenzen zu überschreiten.
Meditatives Wandern bedeutet jene Grenzen zu überschreiten und jene Fesseln zu sprengen die uns für gewöhnlich ans Materielle und Rationale fesseln. Wir „lassen los“ für einige Zeit und geben uns der Meditation des Gehens ganz hin.
Der Geomantiepfad macht solche „Grenzerfahrungen“ leicht durch die wildromantische Landschaft durch die er sich windet.
Doch ist es auch die Wunderwelt am Wegesrand, die uns hier wahre Momente tiefenökologischer Erleuchtungen schenkt wenn wir nur zur Aufnahme bereit sind.
Aufgewachsen in einer Philosophie materiellen Denkens, welche die Natur entpersonifiziert und sie nur noch als die unbekannte Ursache einer Reihe von Sinneseindrücken und wissenschaftlichen Erklärungen versteht, fällt es dem modernen Menschen schwer sich die Natur als ein durch und durch vernetztes und lebendes Gewebe vorzustellen, aber genau das ist sie. Die Geomantie weiß um diese Vernetzung und ihre Lehre ist Tiefenökologisch, die Erde – Gaia ist ein lebendes Wesen. Dem Menschen von Heute erscheint sie anders als unseren Großvätern und Großmüttern, dennoch wenn wir in ihre Tiefen eindringen dann bekommen wir auch wieder den nötigen Respekt vor ihr und sehen sie mit anderen Augen, dieses „andere Sehen“ ist auch etwas das man bei einer Wanderung auf dem Geomantiepfad lernen. Und während wir hier Wandern kann es uns passieren das wir uns plötzlich in einer anderen Welt wiederfinden, dass wir in der Natur einen friedvoll in sich ruhenden Erdentag genießen und den uns hier umgebenden Wald als eine mütterliche Hülle des Lebens erahnen, als Spiegelung unserer eigenen Empfindungen und Gefühle die uns den ewigen Rhythmus des „Werdens und Vergehens“ erzählt. Auf solchen Pfaden und Wegen nähern wir uns der „Philosophie der Erde“ hören auf ihre Weissagungen eben die Geomantie. Die Geomantie ist einfach die intuitive und visuelle Erfassung der uns umgebenden Landschaft. Diese „Wahrsagekunst der Erde“ wie es genauer übersetzt heißen müsste hat natürlich nichts mit herkömmlicher Wahrsagerei zu tun sondern einfach mit intuitiven Erkennen besonderer Erdkräfte. Der Geomantiepfad ist ein Wanderweg auf dem man noch diese Urkräfte der Erde spüren kann, wenn man sich nur dafür sensibilisiert.
hukwa