Die Geschichte von Kindsbach ist
untrennbar mit der „Hofstatt bei dem Dorfe Kunigesbach“,
Königsbach verbunden. Man darf sich aber unter dieser Bezeichnung
nicht ein einsames Gehöft vorstellen, sondern es handelt sich
vielmehr um den größten Teil der alten Dorfflur.
Auch dürfte Kindsbach älter sein als
bekannt ist. Nach Professor Christmann sind die Orte, deren Namen auf
„bach“ enden, im 9. - 12.Jh. Entstanden. Wir haben aus der
fühesten Zeit von Kindsbach nur keine Kunde.
Das die Hofstatt gar nicht so klein war
das geht eindeutig aus dem „Register der Deutschordenskommende
Einsiedel“ hervor, darinnen können wir lesen dass der Hof jährlich
u.a. Abgaben, „9. Malter Korn“ abliefern musste.
Auch muss bemerkt werden das zwei sehr
wichtige Fundorte aus dem Altertum auf Kindsbacher Gemarkung liegen,
nämlich, die Siedlung auf dem Großen Berg und das Quellheiligtum
Heidenfelsen.
Der Große Berg in Kindsbach ist die
einzige Siedlung dieser Art im pfälzischen Bereich mit
ausgezeichneter Verkehrslage, nämlich mit einer direkten Anbindung
an die wichtig keltisch – römische Fernstrasse Mainz- Worms- Metz.
Man kann also davon ausgehen das die Ortschaft Kindsbach auf sehr
altem Siedlungsgebiet errichtet wurde. Funde aus der Jungsteinzeit
(Steinbeil) in der Gemarkung sowie der 1896 an der Moordammühle
zutage gekommene Torso eines toga – bekleideten Mannes des 1./2.
Jh. n. Ch. Dürften Beweis genug sein.
Verwunderlich ist das sich immer noch
interessierte Heimatforscher nur auf Christmann und Häberle beziehen
(die zweifelsohne gute Arbeit geleistet haben) was die Flur- und
Gewässernamen betrifft. Doch es war der weit über die Pfalz hinaus
bekannte Kaiserslauterer Historiker Dr. Martin Dolch der die „alb“
Forschung auf den neuesten Stand brachte sowie wissenschaftlich
eindeutig nachgewiesen hat dass die Gewässernamen der Pfalz
größtenteils auf vor germanische Namen zurückgehen. Auch der
Historiker Alfred Greute hat hier hervorragende Arbeit geleistet. Ich
verweise hier nur auf die Schrift „Die Westricher Hochfläche als
gallorömische Reliktzone“ eine Gemeinschaftsarbeit beider Autoren.
Bisher hat die Heimatforschung zu wenig
mit der Möglichkeit gerechnet, dass versprengte gallorömische
Bevölkerungsreste nicht nur in den abgelegenen Wald- und Höhenlagen,
sondern auch im Dienst der neuen Landesherren (Franken) verblieben
und so durchaus alte Gewässer- und Ortsnamen überliefern konnten.
Ganz wichtig ist auch über die
Heimatgrenze hinaus zu forschen, vor allen Dingen ins Bliestal, weil
hier sowohl die römerzeitliche Erschließung als auch die
germanische Landnahme Bewegung ihre Ausgangsbasis hatten.
Man kann nicht oft genug darauf
hinweisen das der Begriff „alb“ keltischen Ursprungs ist. Er
leitet sich aus dem indogermanischen ab und bedeutet „Weißwasser“.
Die Moosalb aber auch die Steinalb werden 1180 in der Urkunde über
die Schenkung des Gutes „Loiben“ (Lauberhof bei Johanniskreuz) an
das Kloster Eußertal erwähnt. Erst im 16. Jh. erscheint für Teile
der Moosalb auch der Name Schwarzbach.
Man kann also davon ausgehen das „alb“
eine sprachliche Übernahme aus dem keltischen ist. Ähnlich wie
heute viele englische Wörter ins deutsche übernommen werden, wurden
auch keltische Ausdrücke von den Germanen übernommen.
hukwa