Hier im Wald
zwischen Nacht und Morgen
habe ich viel Zeit verbracht
am Tage meide ich die Menschen
Waldnächte sind mir die schönsten Stunden
der Waldkauz weiß das
er bringt mir regelmäßig ein Ständchen
O Vollmond Nacht in voller Pracht
du hast mir wieder Harmonie gebracht.
hukwa
Donnerstag, 27. Februar 2014
Mittwoch, 26. Februar 2014
Nachdenken über Geschichte
Geschichte als Erfahrungswissenschaft
Sinnfindung in der Geschichte
Geschichte ist immer auch ein
„Geschehen“. Wenn wir Nachforschungen über die Geschichte
betreiben müssen wir diese konkret befragen. Geschichte existiert
dort wo wir sie auch verstehen. Man könnte sagen Geschichte beginnt
dann, wenn ein versteh barer innerlich fortlaufender
Geschehensprozess und gleichzeitig das Bewusstsein vorliegt, dass man
in einem solchen steht. Sinn konkreter Geschichtsforschung ist ein
Nachdenken über Geschichte auf keinen Fall aber ein Ge – Denken
von Geschichte. Nur über das Nachdenken der Geschichte und das
konkrete befragen dieser wird sie zu einer Erfahrungswissenschaft.
Nur über die Befragung wird sie zu einem Lernprozess als dessen Ziel
wir die Freiheit des Einzelnen ahnen aber auch die demokratisierung
der Gesellschaft vorantreiben.
Wenn wir über Geschichte nachdenken
hat es den Anschein als werfe der ganze Prozess der Geschichte nur
Fragen auf.
Der dreißigjährige Krieg war einer
der grausamsten Kriege in Europa. Er endete mit dem Westfälischen
Frieden, dem ersten Friedensabschluss der ganz durch die Diplomatie
zustande kam und dadurch politisch ein neues Denken in die Welt
setzte.
Seit dem 18. Jahrhundert existiert so
etwas wie ein allgemeines Geschichtsbewusstsein. Das will heißen wir
denken über Geschichte nach, versuchen sie als Erfahrung zu
begreifen.
Dem dreißigjährigen Krieg folgten
noch weitere grausamere Kriege.
Dennoch: Dass wir heute in einem
friedlichen Europa leben müssen wir auf die Erfahrung der Geschichte
zurückführen. Denn nur über die Geschichte können wir uns der
Opfer dieser grausamen Kriege erinnern und darüber Nachdenken.
hukwa
Waldgang
Der Wald ladet uns ein großzügig zu sein
gehen wir hinein und lassen den Krämergeist daheim
gehoben wie die Baumeswipfel
schlägt uns ein Klang
ein herrlicher Gesang
weit und frei durch den Wald zu gehen
mitten durch die grüne Pracht
durch stilles unberührtes Land
stehn Baum und Strauch so ruhig da
voll Frieden
dem Wesen der Ewigkeit so nah
wie Friedevoll ist die Erde hier
harmonisches Funkeln und Blühen
hier im Walde ruht sich gut
O grenzenloser großer Raum
wir stehen wie verzaubert da.
hukwa
gehen wir hinein und lassen den Krämergeist daheim
gehoben wie die Baumeswipfel
schlägt uns ein Klang
ein herrlicher Gesang
weit und frei durch den Wald zu gehen
mitten durch die grüne Pracht
durch stilles unberührtes Land
stehn Baum und Strauch so ruhig da
voll Frieden
dem Wesen der Ewigkeit so nah
wie Friedevoll ist die Erde hier
harmonisches Funkeln und Blühen
hier im Walde ruht sich gut
O grenzenloser großer Raum
wir stehen wie verzaubert da.
hukwa
Sonntag, 23. Februar 2014
Lass dein Leben nicht schäbig werden
Solange du mit dem Universum in Verbindung stehst ist dein Leben aufrichtig und wahr. Schäbig wird es erst wenn du zu eng mit gewissen Menschen zusammen bist. Die tiefen Wahrheiten können dir nicht diese Menschen erzählen, die findest du in der Natur und im Universum.
hukwa
hukwa
Samstag, 22. Februar 2014
Erwartung
Der nahende Frühling
spiegelt sich
in den Wassern des Bergbachs
das braune Schilf
am Ufer
zeigt leichtes grün
Erwartung.
hukwa
spiegelt sich
in den Wassern des Bergbachs
das braune Schilf
am Ufer
zeigt leichtes grün
Erwartung.
hukwa
Mittwoch, 19. Februar 2014
Mein alter Landartgarten, die Natur erobert ihn sich zurück!
Dienstag, 18. Februar 2014
Über Alt – Trippstadter Mundart und Pfälzer Dialekt
„Do is mer werklich nit betroge
Brauchscht bloß de Münche Paul zu
froge,
Der wo die Pfälzisch Weltgeschicht
In Pälzer Mundart hat gedicht"
Paul Münch
In letzter Zeit gab es eine Diskussion
über pfälzisch im Schulunterricht, hier ein paar Gedanken zu der
Thematik von mir.
In einem Bereich wird uns die Mundart
gewiss erhalten bleiben: In der Mundartdichtung und bei den Kerwe
Reden. Doch dass Pfälzische sollte nicht zu einer poetischen
„Geheimsprache“ werden. Der Verlust von Mundart geht einher mit
dem Verlust von Heimat. Die Bewahrung der pfälzischen Sprache ist ja
keine rückschrittliche Tendenz, denn in der „Muttersprache“ und
das ist ja für uns Pfälzer unsere Mundartsprache, spiegelt sich die
Kultur und Geschichte unseres Landes. Mundart das heißt auch
regionale Identität eine Art von Bioregionalismus zu leben.
Ich persönlich finde, man sollte das
Fach Heimatkunde wieder einführen und in diesem Fach dann einfach
auf pfälzisch unterrichten. Wahrscheinlich müssten dann aber ein
Großteil der Lehrer noch einmal in einen „pfälzischen Sprachkurs“
gehen.
In den ländlichen Gegenden der Pfalz
wird immer noch fleißig Pfälzisch gesprochen. Vor allem innerhalb
der Familien, weil gerade die Mundart uns etwas gibt, für das wir in
unserer heutigen Zeit eine Verlustanzeige aufgeben können:
Geborgenheit!
Oder um es mit den Worten des in der
Pfalz geborenen Philosophen Ernst Bloch auszudrücken:
„...und so entsteht etwas in der
Welt, dass allen in die Kindheit scheint und wo rinnen noch niemand
war: Heimat“.
Auch das schenkt uns die pfälzische
Sprache.
Ernst Christmann hat uns das
Trippstadter Märchen „das Drückemännche“ aus dem hochdeutschen
in alt – trippstadter Mundart „übersetzt“.
„Im Ewerdorf am iwerschte Brunne han
Leit gewuhnt, zu denen , jede Owend es Drickemännche kummt. Unn wann
se se Nacht esse wollte uns war noch net do, hots jedesmol geheeß:
mir kenne noch net esse, s Drickemännche war noch net do. uf eenmol
hots ufm Disch gesaß, war kee Katz, war kee Kind, mir kann net
richtig beschreiwe, wies ausgesieh hot. Wanns dan metgeß hat, wars
auf emol wirrrer eweg, uhne daß mer gemerkt hot, wos hinkum es. Awer
dann kunnten die Leit ruhig schlofe gihn.“
Bei allem Respekt vor einem der
Altmeister der pfälzischen Heimatkunde der Ernst Christmann
zweifelsohne war, doch in einigen Wörtern irrt er, sie sind eher in
den Bereich des Westrich – Dialektes als in Trippstadt zu suchen,
so z.B.:
gesaß – in Trippstadtisch heißt es
gehockt oder gesitzt oder geseß
mir - …......
heißt es mer
richtig …......
heißt es richtisch
mir …...
heißt es mer
hot ….
heißt es hat
auf ….....
heißt es uf
wirrer........
heißt es werre
es …...........
heißt es is
ruhig......
heißt es ruhisch
gihn.....
heißt es gehen.
Hier erkennen wir schon die
Unterschiede in der Pfälzischen Mundartsprache. So spricht man im
wenigen Kilometer entfernten Elmstein schon wieder einen etwas
veränderten Mundart Dialekt.
Die pfälzische Sprache ist eben eine
schwere Sprache.
Als ich vor etwa dreißig Jahren nach
Trippstadt zog hörte ich das erste mal den Ausdruck
„Eierpitschelschers“ (gemeint ist die Löwenzahnpflanze). In
meinem Heimatdorf, etwa 12 Kilometer von Trippstadt entfernt hieß
diese Pflanze auf Pfälzisch „Bettsächer“. Ebenso erging es mir
mit dem Vogel Eichelhäher auf alt – trippstadtisch heißt dieser
„häscherer“ im „addsche“ (Kaiserslautern) Dialekt kannte ich
nur den Ausdruck „härgerger“. Als ich das damals einem Freund
erzählte musste er lauthals lachen über dieses Wort, ich ebenfalls
über den Ausdruck „häscherer“.
Als ich zum gleichen Bekannten sagte:
Do hän mer schun fliesend kalt un warm Wasser gehapt un ehr hän
imer noch über de Räl geschißß... verstand er mich überhaupt
nicht.
Die Trippstadter brummen halt, die
Ischelbacher singen und die Adscher sin rotzfrech in erer Aussproch.
Das Schöne an der Mundart ist eben,
dass es nicht nur um den Erhalt der Pfälzischen Sprache geht sondern
um den Erhalt von Orts- und Dorfsprachen. Wenn dem so ist sind wir
doch wieder bei der „Geheimsprache“ angelangt.
Hier noch zwei Gedichte in Mundart von
mir:
O singendes Gestä im Duft vun summerliche Linne
wider will ich deer lausche a Summer long
ruhich un zufriede sitz ich bei deer
un her doi rissele un rausche
doi alte urhavte Laude
des Bildnis vum innere Geschaude
do fin ich über dich moi eischene Diefe
ich will noch a bissel bleibe un mich in dich ergieße
die Erlebisch die um dich stehn
so silver un grau
verweben sich in mich wie in a Draum
was isses doch bei deer so schä
du singendes Gestä.
Johresring
So schtill un so verknorzeso juchendlich un doch schun greisich
doi pralle Knoschpe recken sich no de Sternenächte
kerz for de Dämmerung erschoinen die Rave doi erschte Gäschte
in doine lablose Winderäschte
im Frühjohr ergrünen doi erschte Äschte
won die oner Bäm schun er erschtes Grün hon
erwarscht du erscht aus doinem dunklem Dämmern
de Guckuck ruft jetzt wider aus doine Wipfle
du alti Äsch
du Prieschter uner Bomgenosse
ach alder Hädegott
wenn de Wind in deer rauscht isses
als dusche uns die Hädemesse spräche
un don im Herbscht erstarre wider
doi Blätter
die Äschelhäher sin jetzt doi neie Gäschte
du stiller Wondler im Johreslaf
du alte Äsch
eh johresring hat sich fer dich wider geschlosse
hukwa
Montag, 17. Februar 2014
Das Erzbergwerk der Gienanths im Kaiserslauterer Reichswald
Im Mai
1725 begann der Trippstadter Hüttenbesitzer Freiherr von Hacke mit
dem planmäßigen Abbau von Eisenerz im Reichswald bei
Kaiserslautern.
Am 5.
Januar 1771 schloss der Sohn des Bergwerkgründers, Freiherr Theodor
von Hacke mit Johann Jacob von Gienanth aus Hochstein einen
Pachtvertrag über das Trippstadter Eisenwerk ab, zu dem auch das
Erzbergwerk Reischswald gehörte. Der Vertrag hatte eine Laufzeit von
zunächst zwölf Jahren. Darin wurde Gienanth das Recht eingeräumt,
Arbeiter nach seinem Gutdünken einzustellen oder zu entlassen und
Streitigkeiten unter den Arbeitern zu schlichten.
Den
Bergarbeitern wurden an Rechten zugestanden: Fronfreiheit, Freiheit
von Kriegslasten, freier Zu- und Wegzug, Nutzung von Gärten und
dergleichen mehr.
Seit
dem Mittelalter wurde den Berg- und Hüttenarbeitern in den
Bergordnungen ein Sonderstatus, die „Berg- und Hüttenfreiheit“
garantiert. Die kurpfälzische Bergordnung (1781) und die Bergordnung
für das Herzogtum Pfalz – Zweibrücken (1743, 1782, 1790) regelten
die Belange der fremden, d.h. nicht ortsansässigen Arbeiter. Sie
hatten das Recht auf eine Wohnung auf dem Werksgelände, bestehend
aus einer Küche, einer Stube und einer Kammer, einen Stall für eine
Kuh sowie ein Stück Garten und Wiese. Sie genossen wie oben erwähnt
freien Zu- und Abzug, die Befreiung von Fron, Dienst und Schatzung,
die Freiheit, Güter zu kaufen, die Erlaubnis beim Berg- und
Hüttenwerk gegen die Einrichtung eines Rauchhuhnes (3 Batzen)
Häuser zu bauen, den Weidegenuß auf der Gemeindeweide für ihr Vieh
und das Recht auf Holzeinschlag für den privaten Gebrauch.
Für
die leibeigenen Untertanen galt die - und Hüttenfreiheit allerdings
nur in eingeschränkter Form: So wurden diese nicht von den
Fronabgaben befreit und da sie ja Leibeigene waren, am freien Abzug
gehindert. Weil ein ununterbrochener Grubenbetrieb gewährleistet
sein musste, entfielen die Handdienste für die Herrschaft und die
Einberufung zum Militärdienst.
Mit
Beginn des Abbaus von Erz im Reichswald entstand die älteste
Stadtrandsiedlung von Kaiserslautern, Erzhütten – Wiesenthalerhof
die also letztendlich eine Gründung von Hacke ist. Hacke erlaubte
seinen Grubenarbeitern sich Lehmhütten zu bauen. Unter Gienanth
wurde die Siedlung immer größer.
Wenn
wir heute Erzhütten besuchen erkennen wir rechts und links der
Straße, zwischen dem Teil der katholischen Kirche und des oberen
Wiesenthalerhofs, die tiefen Gruben, wo einst im Tagebau das
Raseneisenerz gewonnen wurde. Der Straßennamen „Am Stollen“
erinnert an einen hier um 1790 betriebenen Erzabbau. Das diese Arbeit
nicht ungefährlich war erfahren wir aus einem Eintrag im Kirchenbuch
„Höfe und Mühlen“ der reformierten Gemeinde Kaiserslautern:
„Peter Schopper Bergmann aus dem Reichswald, wurde den 13. Juny
1798 in der Bergwand von einem losgerissenen Stück Erde erdrückt
und ist den 14. Juny begraben worden, alt 32 Jahr“.
In
„Eine Siedlung im Reichswald, die Erzhütten“ schreibt Heinz
Friedel: „Im Jahre 1777 verstarb Bergrat Gienanth. Dessen Witwe und
sein Sohn Gideon vereinbarten 1780 einen auf 30 Jahre vorgesehenen
Temporalbestand mit v. Hacke. Dieses Vertragsverhältnis sollte aber
durch die spätere Nationalgüterversteigerung erlöschen, da ja
Eigentum des Adels in den neugewonnenen Landen Frankreichs am Rhein
dem Staat zugefallen war. Man erkennt auch in dieser vorliegenden
Sache die neue Lage da ein „Herr von Babo“, ein Spekulant wohl,
als Verkäufer für das einstige Eigentum der v. Hacke auftritt. 1804
erwarb Ludwig v. Gienanth als „wohlfeiler Kauf“ das Trippstadter
Werk und für das Bergwerk im Reichswald hatte er 20 Gulden zu
zahlen“.
Gienanth
kaufte nicht das Land sondern nur das Schürfrecht im Reichswald.
Ab
1805 verringerte sich die Erzförderung. Die Gruben waren langsam
ausgeschöpft. Im Jahre 1810 förderte man mit 9 Arbeitern 4. 000
Zentner Erz. 1811 waren für Gienanth noch 11 und 1812 noch 6
Arbeiter tätig. Diese förderten in diesem Jahr 3. 992 Zentner
Raseneisenerz. Aus einem Bericht des Bergbauinspektors Simon vom
Bergamt Kaiserslautern geht hervor dass 1814 in der „Reichswalder
Grube“ noch 1 Steiger, 4 Hauer und 3 Karrenläufer arbeiteten. Zu
dieser zeit war nur noch der im Jahre 1798 angelegte Stollen in
betrieb. Er hatte eine Länge von etwa 140 m und verlief zum Teil
unterirdisch. Im Jahre 1825 wurde der Bergbaubetrieb im Reichswald
eingestellt.
hukwa
Lit.
Hinweise:
Th.
Zink: der Blechhammer bei Kaiserslautern
Joh.
Wagner: Briefe, Tagebuchaufzeichnungen
Helmut
Weyand: Niedergang des Arbeiterbauerntums
Hans
Wagner: Gab es auf Erzhütten – Wiesenthalerhof ein
Bergmannsbauerntum.
Zeitinsel Museum - das Museum als Ortsgedächtnis
Museen
sollten Stätte von Forschung, Experiment, Diskussion und Bildung
sein. Vor allem sollte das Museum „kinderfreundlich“ sein und
Angebote für Jugendliche bieten, so dass auch sie den Weg zum
Museum finden. Während in unserer Gesellschaft die Märkte immer
härter umkämpft werden und die „Ellenbogenmentalität“ täglich
stärker um sich greift, kommt auf das Museum eine weitere Aufgabe
zu: die einer „Zeitinsel“.
Die
Aufgabe eines zeitgenössischen Heimat- und Regionalmuseums darf sich
nicht allein auf das Aufbewahren beschränken sondern muss ein Ort
der Aufbewahrung und Verarbeitung von Geschichte sein. Schließlich
ist Geschichte schlicht ausgedrückt der Inbegriff all dessen, was
Menschen hervorbringen. Die Darstellung der Alltagsgeschichte
der „einfachen Menschen“ ist daher von äußerster Wichtigkeit,
ohne dass dabei die historischen Gegebenheiten außer acht gelassen
werden dürfen.
Immanuel
Kant schrieb einmal über seine Geschichtsauffassung: „Man kann
die Geschichte der Menschengattung im großen als die Vollendung
eines verborgenen Planes der Natur ansehen, um ein innerlich und zu
diesem Zweck auch äußerlich vollkommene Staatsverfassung zu Stande
zu bringen, als den einzigen Zustand, in welchem sie alle ihre
Anlagen in der Menschheit vollkommen entwickeln kann“.
Das
Museum ist vor allen Dingen der Ort, wo wir unsere Kulturgüter aus
der Vergangenheit aufbewahren. In diesen Kulturgütern gibt es einen
noch größeren Schatz zu entdecken: den Weg des Menschen zu Vernunft
und Demokratie.
Wenn
das Museum eine Zeitinsel ist, so liegt seine Heimat zwischen
Vergangenheit und Zukunft, also in der Gegenwart.
Museen
sollen so etwas wie ein Ortsgedächtnis sein. Die
Wirtschafts- und Sozialgeschichte einzelner Berufs- und
Bevölkerungsgruppen wie die der Eisenhüttenarbeiter, Waldbauern,
Schmiede, Leineweber u. a. (hier als Beispiel für die Region
Trippstadt) muss gerade in einem kleinen Themenmuseum wie dem
Trippstadter Eisenhüttenmuseum noch vertiefter zur Sprache kommen.
So sollte die Rolle der Frauen in dieser Zeit intensiver
hervorgehoben werden, ihre harte Arbeit, ihre Diskriminierung muss
als historische Wirklichkeit deutlich gemacht werden.
Das
Museum hat einen gesellschaftlichen Auftrag, dieser kann aber nicht
allein im Sammeln und Bewahren liegen sondern es muss auch
Vermitteln.
Selbst
das kleinste Museum muss heute Museumspädagogisch ausgerüstet sein.
So ist die Einbeziehung audiovisueller Medien für jedes Museum von
außerordentlicher Wichtigkeit. Wir finden heute wohl kaum noch eine
Wohnung, in die der Computer nicht Einzug gehalten hat, doch jede
Menge Museen ohne zeitgenössische Medien, die vor allem für ein
jüngeres Publikum wichtig sind.
Sonder-
und Wechselausstellungen sind auch für das kleinste Museum Pflicht.
So sollte einmal im Jahr eine kleine Sonderausstellung hergerichtet
werden und mindestens zweimal im Jahr eine Wechselausstellung. Hier
genügt es schon, wenn die Exponate einer Vitrine einfach einmal mit
Leihgaben eines anderen Museums gefüllt werden.
Das
kleine Themen- oder Heimatmuseum ist eine Zeitinsel, denn der
Besucher will sich ja als „Zeitreisender“ fühlen, aber vor allem
sollte es das Ortsgedächtnis eines Dorfes, einer Stadt oder
einer Region sein. Denn eine der Hauptaufgaben des Museums ist es
Geschichtsbewusstsein bei den Besuchern zu fördern.
Geschichtsbewusstsein heißt nicht Rückgewandtheit oder Sehnsucht
nach der Vergangenheit, sondern es ist das Bemühen um die Erkenntnis
dessen, was uns zu dem gemacht hat, was wir heute sind. Dies müssen
wir uns immer vor Augen halten. Dies ist eine der gesellschaftlichen
Aufgaben auch des kleinsten Museums.
hukwa
Frühlingsgespür Haikus
Die ersten Krokuse im Park
sah ich Heute
sie rufen mir den Frühling in die Seele.
hukwa
Die Amsel in der Schlehe
wirft einen Frühlingsgruß
in die Welt.
hukwa
Der Vollmond
in der uralten Buche
kündet den Frühling.
hukwa
Am Wegrand sprach zu mir
das Hirtentäschel
vom Frühling.
hukwa
Des Frühlings Nahen
kündet der Feldsperling
auf dem alten Zaunpfosten.
hukwa
sah ich Heute
sie rufen mir den Frühling in die Seele.
hukwa
Die Amsel in der Schlehe
wirft einen Frühlingsgruß
in die Welt.
hukwa
Der Vollmond
in der uralten Buche
kündet den Frühling.
hukwa
Am Wegrand sprach zu mir
das Hirtentäschel
vom Frühling.
hukwa
Des Frühlings Nahen
kündet der Feldsperling
auf dem alten Zaunpfosten.
hukwa
Birke im Februarsturm
Im kahlen Garten biegt sich
die Birke
sanft im Wind
unter ihr glänzt lieblich
der Krokus zart und lind
vor meinem Fenster wächst du licht und lebend
o kleine Birke im Frühlingssturm
bald grünst du wieder.
hukwa
die Birke
sanft im Wind
unter ihr glänzt lieblich
der Krokus zart und lind
vor meinem Fenster wächst du licht und lebend
o kleine Birke im Frühlingssturm
bald grünst du wieder.
hukwa
Samstag, 15. Februar 2014
Denken als kreisendes Meditieren
Mein Denken ist eigentlich mehr ein kreisendes Meditieren. Abstrakte Gedankengänge versuche ich erst gar nicht Aufkommen zu lassen. Der fließende Wildbach an dem ich täglich vorbei laufe ist mir dafür Vorbild. wie er fließt will ich denken. Sobald ich mich an seinen Ufern niederlasse und meine Hand in seine kühlen Wasser tauche ist sein Wasser neu und frisch. Man kann eben nicht zweimal in den gleichen Fluss steigen. Und so soll es auch mit meinem denken sein. Einmal am Tag benötige ich die Zufuhr frischer unbekannter Gedanken.
hukwa
hukwa
Vom Universum - Tagesspruch
Halte dich an die Stunden des Universums, nicht an den Fahrplan. Was sind siebzig hastig und grob gelebte Jahre gegen die Augenblicke göttlicher Muße, in denen Dein Leben mit dem des Universums zusammenfällt?
Thoreau
Thoreau
Freitag, 14. Februar 2014
Wer die Not der Erde nicht spürt ist verroht
Der transzendente Punkt nach dem ich ein Leben lang suchte war und ist jener Kardinalspunkt wo meine Psyche und die Ökologie dieser Erde zusammentreffen. Jedesmal wenn ich diesen Punkt erreicht habe, habe ich auch eine Innere Befreiung erreicht. Denn dann werden lebensbejahende Kräfte in mir freigesetzt. Wer die Not der erde nicht spürt ist verroht und bejaht das System der Ausbeutung des Planeten.
hukwa
hukwa
Donnerstag, 13. Februar 2014
Februarvision
Müde zog der Februar ins Land
Regen und Nebel
erkaltetes Land
müde tastet meine Hand
am Abend nach dem Schlummertrank
dem Wahrheitverkündeten göttliche Trunk
der mich zum Bacchus wieder krönt
am Tage sehne ich die Sternennacht herbei
die Nacht ist mir nicht einerlei
lässt sie auch die Seele bluten
doch nur in der Nacht kann ich die Geister herbeirufen
die Wesen der Vergangenheit
die mir Verkünden
es ist an der Zeit.
hukwa
Regen und Nebel
erkaltetes Land
müde tastet meine Hand
am Abend nach dem Schlummertrank
dem Wahrheitverkündeten göttliche Trunk
der mich zum Bacchus wieder krönt
am Tage sehne ich die Sternennacht herbei
die Nacht ist mir nicht einerlei
lässt sie auch die Seele bluten
doch nur in der Nacht kann ich die Geister herbeirufen
die Wesen der Vergangenheit
die mir Verkünden
es ist an der Zeit.
hukwa
Baum und Mensch
Wie ein Baum zwei Wachstumsperioden hat, eine im Frühjahr und eine im Herbst, so kann der Mensch dies auch in sich fühlen. Das Herbstwachstum ist ein spirituelles Wachstum. Das Wachstum im Frühjahr ist mehr ein körperlich - biologisches Wachstum. Die beste Pflege für dieses "Innere" reifen ist der Aufenthalt in der Natur, den sie ist die Sprache der Allseele.
hukwa
hukwa
Mittwoch, 12. Februar 2014
Tagesspruch - von Thoreau
In der Gesellschaft wirst du dein Heil nicht finden
wohl aber in der Natur.
Thoreau
wohl aber in der Natur.
Thoreau
Wanderer unter Abendwolken
Wanderer bin ich
unter uralten sinnenden Abendwolken
die stumme Wälder bedecken
wo einst der Albe noch hauste
sucht mein unruhiger Geist
mit den flüchtenden Winden
den Morgen der Vergangenheit
einen Schatten sehe ich
eine Stimme die erzittert höre ich
wo schlafen Echse und Unke
bewacht von den uralten sinnenden Abendwolken.
hukwa
unter uralten sinnenden Abendwolken
die stumme Wälder bedecken
wo einst der Albe noch hauste
sucht mein unruhiger Geist
mit den flüchtenden Winden
den Morgen der Vergangenheit
einen Schatten sehe ich
eine Stimme die erzittert höre ich
wo schlafen Echse und Unke
bewacht von den uralten sinnenden Abendwolken.
hukwa
Montag, 10. Februar 2014
Das Einfache ist dass Erhabene
Der Mensch sollte sich keine komplizierte Lebensphilosophie zu recht legen. Das Einfache ist dass Erhabene. Nur im einfachen steckt eine Sinnfindung. Draußen in der Natur finden wir unseren wahren Geist. Schon als Kind hat es mir besser getan in den Wald zu gehen als in die Schule oder Kirche. Der Waldgott ist mir heute noch näher als der Kirchengott. Von den Bäumen und Pflanzen lernte ich mehr als von irgendeinem Lehrer. Die Weisheit die man in den Wäldern findet ist die tiefste aller Weisheiten.
hukwa
hukwa
Samstag, 8. Februar 2014
Mysterium Wald
Wer täglich in den Wäldern ist denn erreicht keine Langeweile. und er bringt von seinen Waldgängen genügend Material mit um zu Hause zu schreiben oder zu werken. Was man in die Wälder mitnehmen sollte ist Gelassenheit, Geduld und Losgelöstheit von gesellschaftlichen Verpflichtungen. Dann wird uns der Wald zu einem großen Mysterium.
hukwa
hukwa
Vom authentischen Leben
Viele Menschen meinen dass jene die am weitesten gereist sind auch das meiste zu erzählen haben. Ich glaube dass Menschen die immer tief gelebt haben und regelmäßig bei sich zu hause waren weitaus interessantere Sachen zu erzählen haben.
hukwa
hukwa
Montag, 3. Februar 2014
Zeitreisender
Es ist keine Reise ins Nichts
es ist eine Reise ins Licht
wenn Geschichte beginnt zu leben
vergangene Gestalten sich erheben
wenn in dunkler Nacht
der Tag zu uns spricht
aus uralten Zeiten
erst ist da ein Nichts
doch alsbald erscheint ein Licht.
hukwa
es ist eine Reise ins Licht
wenn Geschichte beginnt zu leben
vergangene Gestalten sich erheben
wenn in dunkler Nacht
der Tag zu uns spricht
aus uralten Zeiten
erst ist da ein Nichts
doch alsbald erscheint ein Licht.
hukwa
Sonntag, 2. Februar 2014
Die Mediomatriker im Landkreis Kaiserslautern Quellheiligtümer, Tempelbezirk und Götterverehrung
Die hier siedelten
Kelten gehörten dem Stamm der Mediomatriker an, deren
Siedlungsgebiet sich zwischen der Mass im Westen und dem Westrand des
waldigen Pfälzer Berglandes und sich im Osten mit den Flusstälern
der Steinalb und der Lauter dehnte. Ihr Hauptsitz war Divodurum
(Metz). Hier stand die zentrale Burg der Gottheit, des Druiden und
des Stammeskönigs.
Im Bereich von
Kaiserslautern finden sich einige Grabhügel. Sie gehören der Zeit
von 800 v.Chr. Bis zur römischen Kaiserzeit an. Diese Grabhügel
richten sich ganz nach der Beschaffenheit des Geländes. So finden
sich reine Erdhügel im steinfreien Gelände, aber auch aus kleinen
Sandsteinen aufgeschüttete Hügel. Der Umfang der Hügel war in der
Regel mit einem oder zwei Steinkreisen markiert. Solche Steinkreise
sind meist aus Findlingen gelegt. Die Erdhügel konnten für eine
Einzelbestattung errichtet sein, aber auch einen kleinen Friedhof
darstellen.
In Aufbau und
Ausstattung heben sich die Adelsgräber deutlich von denen des
einfachen Volkes ab.
Sie bestehen in der Regel aus einer aus
Holz gezimmerten Grabkammer die das Haus des Verstorbenen darstellen
soll. Denn Frauen gab man reichlich Schmuck mit in die „keltische
Anderswelt“, den Männern Ritualwaffen. Gefäße mit Nahrung, Wein
und Met, gehörten ebenso zum Grabinventar.
Manchen gab man Pferd und Wagen mit.
Eine wichtige Grabbeigabe war der Bronzekessel. Auf die Gräber wurde
manchmal eine Grabstele, Obelisk, gestellt.
Der größte Fund im Landkreis
Kaiserslautern ist der des „Fürstengrabes von Rodenbach“, das
1874 entdeckte Hügelgrab wurde auf 400 v. Chr. datiert, also in die
La – tene Zeit hinein. Dabei wurde unter anderem ein goldener
Armreif gefunden. Als man diesen Armreif damals fand ging man von
skythischer, griechischer oder etruskischer Arbeit aus. Erst in
neuerer Zeit stellte man fest, dass es sich um einen neuen keltischen
Stil handelte. Ein weiterer Schmuckfund aus diesem Fürstengrab ist
ein kunstvoll gearbeiteter Goldring.
Es ist ein rätselhafter Zauber der die
keltische Kultur umgibt. Ihre Mythologie verzaubert uns heute noch
und bleibt uns zum großen Teil unverständlich. Sie waren Meister
der Schmiedekunst und ihre Kunsthandwerker waren Genies. Kein Volk
„Alteuropas“ um ein Wort des Keltologen Jan de Vries zu nutzen,
hinterließ uns so viele Rätsel.
Im Bereich der Pfalz also des Teils vom
ostgallischen Gebietes der Treverer und Mediomatriker, deren
Hauptstädten Trier und Metz waren, pflegte man besonders die alten
heiligen Kultplätze. In der Regel lagen diese tief in den Wäldern.
Von den Vogesen, in den heutigen Pfälzerwald über den Hunsrück bis
in die Eifel und die Ardennen.
In der römischen Kaiserzeit verbanden
sich die keltischen Naturkulte mit römischen Steinreliefs.
Hier sei auch an die Gestalt des
„Bumberhannes“ erinnert, denn man bis in fränkische Zeiten im
Elsass und Pfälzerwald kultisch verehrte. Seine Verehrung fiel wohl
in die Zeit der gallo-römischen Kultur, wo man den Kult der
keltischen Götter mit römischen verband. Im keltischen Matronenkult
der „Muttergottheiten“ flossen vor allem keltische und
germanische Vorstellungen zusammen, während sich die römischen
Einflüsse in Namenskombinationen und Götterpaaren fanden.
Bei den Matronenheiligtümern im
Pfälzerwald fällt die Nähe zu Brunnen, Quellen und Flüssen auf.
So vor allem am „Gutenborn“ bei Kindsbach (nähe Kaiserslautern),
dort wird die Frucht- und heilbringende Symbolik der „Mütter“
besonders sichtbar.
Wenn man über die Kelten forscht fällt
es einem manchmal schwer auf dem gebiet der historischen
Geschichtsschreibung und der Geschichtswissenschaft zu bleiben. Die
Geheimnisse dieses Volkes, ihre Mythologie und Religion verführen
uns ganz schnell in jenes „Autre Monde“, also in die „keltische
Anderswelt“, die auch in der Kunst der Kelten eine große Symbolik
innehat.
Die Mythologie über diese Welt haben
uns vor allem die Inselkelten überliefert. Doch es dürfte kein
Zweifel bestehen dass auch die Festlandkelten eine Vorstellung von
einer „anderen Welt“ hatten, die mit denen der Inselkelten
identisch war.
Wir wissen das es zwischen Cornwall und
dem Festland einen regen Zinnhandel gab und es wird wohl niemand
ausschließen dass hier wohl auch ein religiöser Austausch
stattfand. Wir können davon ausgehen dass auch die Mediomatriker an
die Anderswelt glaubten. In jener Epoche war Handel und Handwerk auch
immer mit Götterkult verbunden. Jacques Moreau schrieb einmal: „Die
Kelten denen der Gebrauch der Schrift durchaus bekannt war, hielten
es zweifellos für nicht erlaubt, die Eingebungen ihrer Dichter –
diese unmittelbaren Lebensoffenbarungen – einem toten und
erstarrten Medium, dem Buchstaben anzuvertrauen.“
Wahrscheinlich hüteten sich die Kelten
geschickt davor, das ihre Mythologie ihr heiliges Inneres, nicht
durch das Profane gestört wurde.
Die Heidenfelsen bei Kindsbach
ein keltisches Quellheiligtum mit
Tempelbezirk
Die bereits erwähnten „Heidenfelsen“
bei Kindsbach stellten ein keltisches Quellheiligtum dar an das sich
ein Tempelbezirk anschloss.
Die beiden „Heidenfelsen“ liegen im
Biedenbachtal bei Kindsbach etwa 13. Kilometer von Kaiserslautern
entfernt. Der „Bieten“- das bedeutet Grenzbach bildet hier die
Grenze zwischen den Gemarkungen Landstuhl und Kindsbach. Am südlichen
Talschluss liegen zwei wenig in den steilen Hang eingeschnittene
Mulden. In der östlichen der beiden entspringt der „Gutenborn“.
Seit dem ersten Jahrhundert vor Chr., wahrscheinlich schon früher,
wird der Gutenborn als heilkräftig angesehen und verehrt. Bei der
Quelle wurde eine Töpferei aus dem 3.Jh. Ausgegraben, die
ausschließlich Henkelkrüge herstellte. Die einheimische
gallorömische Bevölkerung die hier lebte, hat also dieses Wasser
genutzt und auch mitgenommen. In den beiden Heidenfelsen sind Reliefs
eingemeißelt, die keltische Fruchtbarkeitsgöttinnen und Priester
vor einem Opferaltar darstellen. Hier handelt es sich um einen
„heiligen Bezirk“ der keltischen Mediomatriker. In den letzten
Jahren ergaben Untersuchungen des Wassers vom Gutenborn das dieses
borhaltig ist und nur das Wasser dieser Quelle und nicht dass der
umliegenden Brunnen und Quellen.
Wenn wir nun einige der Gesamtfunde die
bei den Heidenfelsen gemacht wurden, sie befinden sich heute zum
großen Teil im historischen Museum in Speyer, ansehen bekommen wir
einen ersten Einblick in Religion und Mythologie der Mediomatriker.
Wenn wir uns mit der Götterverehrung
der Kelten beschäftigen, sind wir auf wenige und spärliche Texte
antiker Autoren, fast ausschließlich griechischer und römischer
Herkunft angewiesen. Die Gallier haben keine schriftliche Zeugnisse
ihrer Religion hinterlassen, abgesehen von wenigen in gallischen
Wörtern und griechischer oder römischer Schrift verfassten äußerst
kurzen Weiheinschriften in Steinreliefs, wie z.b. in Weilerbach
(Trier) Bei diesen finden wir lediglich einige wenige Götternamen
oder religiöse Monatsbezeichnungen. Wir werden auf der Suche nach
„den Göttern der Kelten“ auch immer wieder auf weibliche
Gottheiten stoßen: die Provence, Irland, das Rheinland und das
Gebiet dass in dieser Abhandlung im Vordergrund steht.
Wir können mit Sicherheit davon
ausgehen dass die Natur mit ihren Bergen, Höhen, Quellen, Bäumen
und Pflanzen von altersher im Kult der Kelten eine äußerst wichtige
Rolle spielten. Es sind vor allem die Baum- und Quellenkulte die bei
den Galliern in ihren heiligen Riten wichtig waren. Aber auch die
Tierverehrung wird uns immer wieder begegnen. Bei der Verehrung
heiliger Bäume stoßen wir immer wieder auf Namen wie Robus einem
Eichngott, deus Fagus- der Buchengott und Sex Arbores den
„sechsbäumigen Gott“. Wir finden einen deus Alisanus als
Ebereschengott und Abellio als Apfelbaumgott. Der Apfelbaum dürfte
neben der Eiche einer der wichtigsten Kultbäume der Kelten gewesen
sein.
Die kultische Verehrung der Tiere
finden wir wie schon erwähnt ebenfalls. Merkur als Nachfolger eines
keltischen Gottes wird vor allem bei den Galliern meistens von einem
Widder begleitet. Dem Mars war der Stier geweiht, wir wissen von den
Stieropfern der Druiden. Hund und Hase gehören zur Symbolik der
Muttergottheiten. Ein bekannter keltischer Gott ist Cernunnos, der
Hirschgott. Epona, eine Pferdegöttin wurde auch in unserem Gebiet
verehrt. Von Artio, der Bärengöttin, finden wir eine steinerne
Inschrift bei Weilerbach (Landkreis Trier). Bei den Vögeln sind es
Reiher, Rabe und Taube die in der Mythologie eine bedeutende Rolle
spielten. Es waren Raben die einst den Wanderzug der Kelten unter
Bellovesus und Segovesus begleitet haben, und man nennt sie
„göttliche Raben“.
Wir finden vor allem im Gebiet der
Belger und Remer immer wieder Darstellungen des dreiköpfigen
Gottes. Hier handelt es sich um
die belgische Version des gallischen Gottes Mars – Teutates. Seine
Attribute sind: Hahn, Schildkröte, Widder, Beutel. Dieser Gott wird
auch gern mit Mercurius identifiziert. Die Dreiheit spielt in
Religion und Mythologie der Kelten eine große Rolle. Aus dem
irischen Sagenkreis sind Gestalten bekannt die sich verdreifachen
können, in Gallien finden wir Tierdreiheiten,
wie die drei Kraniche, die den Stier begleiten (Tarwos, Trigaranos).
Vor allem aber finden wir Stiere mit drei Hörnern und die
Götterdreiheiten (Matres).
Bei
den Kelten symbolisiert die Dreiheit - Kraft und
Vollkommenheit, so stellt die
dreiköpfige Gottheit
die „mächtige“ Gottheit dar.
Der
Schlangengott wird meist mit dem Hirschgott dargestellt. Die Schlange
repräsentiert zum einen die Unterwelt, wird aber auch als heilige
Erdschlange gedacht.
Ein
weiterer wichtiger Gott war der Hammer- und Schlegelgott der auch in
unserem Gebiet verehrt wurde. Dieser wird oft von einem Hund
begleitet.
Karlwerner
Kaiser der die Kelten in unserem Gebiet lange erforschte hat über
deren Götterkult geschrieben: „Im Kult hat sich bei dem
Keltentum des oberrheinischen Raumes seit dem 8. vorchristlichen
Jahrhundert ein Götterhimmel mit Hochgöttern entwickelt. An der
Spitze steht der Himmels- und Sonnenkönig, Herr der Gewitter,
Taranis oder Taranucmus. Neben ihm findet die große Erdmutter
Verehrung. Schutzgottheiten und Heilgottheiten wie die Pferdegöttin
Epona und der Gott der Wälder Vosegus, auch Silvanus in dieser
Rolle, so wie Sivona werden wie alle in einem bildlosen und bis zum
ende der Vorzeit noch tempellosen Kult in heiligen Hainen und auf
heiligen Bergeshöhen angerufen“.
Der
Fruchtbarkeitskult einer naturnahen Bevölkerung findet auf diese
Weise in großen Steinstelen als Himmelsträger seinen Ausdruck.
Mit
der Eingliederung der
Gallier unseres Gebietes in die Kultur des römischen Imperiums
nehmen die keltischen Gottheiten auch in unserem Raum Gestalt in
Stein an und werden zunehmend in heiligen Tempelbezirken angebettet.
Diese
gallorömische Entwicklung, also dass ineinanderfließen römischer
und keltischer Götter können wir am Beispiel der Heidenfelsen
bei Kindsbach genau feststellen. Dieses wahrscheinlich in
spätrömischer Zeit zerstörte Quellheiligtum verdient daher
besondere Erwähnung.
Das mit einer
kleinen Tempelanlage verbundene Heiligtum war wohl mit einer großen
Anzahl von Steinreliefs bestückt von denen heute noch einige
existieren. Man erkennt Götterdarstellungen und Opferszenen.
Merkur
und Rosmerta sind vertreten, ebenso Jupiter und drei weibliche
Fruchtgottheiten, wahrscheinlich Eponen, Pferdegottheiten. Es handelt
sich hier mit größter Wahrscheinlichkeit um Muttergottheiten
halten sie doch im Schoß einen Korb mit Früchten oder ein Füllhorn
und die mittlere könnte auch ein Kleinkind halten. Wir erkennen eine
Göttin auf einem Pferd, wahrscheinlich Epona. Hier ist zu vermerken
das vor allem in der Westpfalz die Gallier eine Intensive Pferdezucht
betrieben.
Lit. Quellenangaben und Lit. Hinweise
Karlwerner Kaiser : der Große Berg bei
Kindsbach in
Pfälzerwaldkalender 1988
K. Kaiser: Der Raum Kaiserlautern in
vor- und frühgeschichtlicher Zeit
Jacques Moreau: Die Welt der Kelten
Verlag Phaidon
Arnulf Krause: Die Welt der Kelten-
Geschichte und Mythos eines rätselhaften Volkes
Verlag Nicol
Fritz Baumgart: Dumonts kleine
Kunstgeschichte
Pierre Grimal: der Hellenismus und der
Aufstieg Roms; Verlag Fischer TB.
hukwa
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