Donnerstag, 30. Oktober 2014

Von alten Trippstadter Waldflurnamen und Waldnutzungsrechten

Die Flurnamen verbinden die Menschen der Gegenwart mit der Vergangenheit, sie geben uns Kunde über die Siedlungsvorgänge, über die landwirtschaftliche Bebauung des Bodens sowie über das gesamt kulturelle Leben unserer Vorfahren. Manche dieser Flurnamen erinnern an alte Besitzverhältnisse, an längst vergessene Rechtsbräuche aber auch an ehemalige Waldberufe und Waldnutzungsrechte. Dem Kundigen der sie lesen kann geben sie ein lebendiges Bild der Vergangenheit.
Vor allem Heute wo vielerorts durch Landwirtschaft und Siedlungsbau ganze Ortsstrukturen verändert wurden deuten Flurnamen noch auf geschichtliche Zusammenhänge hin.

An die Tätigkeit von Daubenhauern, Köhlern, Glasbrenner und Pottaschsieder erinnern einige Flurnamen in der Waldlandschaft von Trippstadt. Die Pottasche verwendete man zur Glasherstellung, zur Düngung und zum Wäsche waschen; sie war das erste Waschmittel. Auch der Name Eschkopf bei Johanniskreuz erinnert an die Pottaschsiederei, er leitet sich von Asche her und nicht von Esche. Ein weiterer Flurname der an diese alte Tätigkeit erinnert ist das „Eschhebelerloch“ im Neuhöfertal. Die Bezeichnungen Glastal und Glashald am Schwanenberg ebenfalls im Neuhöfertal verraten uns das hier einmal eine Glashütte stand. Dabei handelte es sich um sogenannte Waldglashütten. Als Waldglas bezeichnete man durch Eisenoxide grünlich gefärbtes Pottascheglas, welches vom Mittelalter bis etwa ins 17. Jahrhundert hergestellt wurde.
Um Glas herzustellen benötigte man einen geeigneten Sand, denn man möglichst in der Nähe der Glashütte abbauen konnte. Geeignet war angeschwemmter verwitterter Sandstein in Bachbetten. Pottasche wurde dazu als Schmelzmittel verwendet.
Die Abteilung Harzofeneck zwischen Forsthaus Antonihof und Mölschbach weist auf einen Harzofen hin der hier einmal betrieben wurde. In solchen Öfen wurde aus Kiefernholz das Harz (Pech) herausgekocht.

Über die erste Nutzungen der Trippstadter Waldrechte erfahren wir einige aus dem Flörsheimer – Lagerbuch und aus dem Weistum von Wilenstein und Trippstadt.
Hier einige Ausschnitte aus dem Weistum:

  1. Der Wald, das Erbe genannt, steht den Herren von Flörsheim (Unterburg) zu.
  2. Wasser und Weide werden den beiden Herren der Ober- und Unterburg gemeinsam gewiesen zu gleichen Teilen.
  3. Beide Teile haben auch in den hohen Wäldern gemeinsam zu hagen und zu jagen. Niemand darf ohne Erlaubnis der Herren jagen oder fischen. Wird einer dabei ergriffen, muss er als Strafe 30 Schillinge Heller bezahlen.
  4. Eichen, die Bauholz liefern oder Eckerich tragen, dürfen von den Einwohnern nicht abgehauen oder gestümmelt oder gar nach auswärts verkauft werden, es sei den mit Genehmigung der Herrschaft.
  5. So sich Feuer in den Wäldern oder sonst erhebe, soll jeder schuldig sein herbeizulaufen und beim Löschen zu helfen. Tut er es nicht, soll er der Gemeinde ein halbviertel Wein zu vertrinken geben.
  6. Wenn in den Wäldern Eckerich vorhanden ist, darf jeder, der im Wilensteiner Gericht wohnt, soviel Schweine in den Ecker treiben als er auf seinem Mist gezogen hat. Doch ist dem Herrn der Oberburg (den Grafen von Falkenstein) der Dehm zu entrichten, nämlich von jedem Schwein sechs Pfennig und ein Heller, wovon der Förster den Heller erhält. Der fremde Schweine eintreiben will, muss die selbe Gebühr bezahlen wie auswärtige.
  7. Wer im Gebiet „Drippstadt“ bauen will, dem soll seine Herrschaft, auf deren Grund er baut, zwölf Stück Holz (Stämme) geben.
  8. Ein jeglicher armer Mann (Einwohner), der zu „Drippstadt“ seßhaft ist, hat Macht in den Wäldern der Herrn der Oberburg und der Flörsheimer ziemlich (ausreichend) Holz zu hauen für Wagen und Pfluggeschirr und auch um sein Haus und Garten zu machen. Doch vorher muss er dem jeweiligen Amtmann Bescheid geben, der ihm die stelle angibt, wo er hauen soll. Als Brennholz dürfen Windfälle und Taubholz aus den Wäldern entnommen werden.

Im Jahre 1600 fertigte der kurpfälzische Forstmeister Philipp Velmann von mehreren Waldungen, die an die Herrschaft Wilenstein angrenzen, sogenannte „Waldbeforschungen“. Darin beschreibt er die Grenzsteine, die Grenzbäume, die auch Lach- oder Lochbäume genannt wurden, denn sie waren mit einer Lache gekennzeichnet. Des weiteren schrieb er über die Jagd- und Fischereiverhältnisse sowie über die Baumarten und ihren Standort. Die „Beforschung“ zum Beispiel des Lauberwaldes ist recht kurz gehalten. Aus diesen Aufzeichnungen lässt sich entnehmen dass in diesem Wald die Eiche gut verbreitet war. Es werden 13 Eichen- doch nur 2 Buchen – Lochbäume erwähnt. Von zwei Stellen am Steinberg und am Pferdsgarten, schreibt er, das dort Auerhähne balzen.
Der Flurname Pferdsgarten geht auf ein altes Gestüt zurück. Ebenso der Name Stüterwald.
Für jeden Heimatforscher sind Flurnamen eine geschichtliche Fundgrube.

hukwa




Lit. Hinweise:
Weistum von Wilenstein und Trippstadt. Staatsarchiv Speyer Abt. Falkenstein St. 107, Seite 118f.

Ernst Bilfinger: Johanniskreuz eine Waldgeschichte.

Ernst Christmann: Pfälzische Glashütten der alten Zeit.

Erich Bauer: An der Wiege der deutschen Forstwissenschaft.

Ernst Bilfinger: Das Holzland.

Julius Wilde: Kulturgeschichte der rheinpfälzischen Baumwelt und ihrer Naturdenkmale.

Hans Wagner: Alte Waldberufe.

Alte Waldprotokolle aus dem Privatarchiv von Herrn Geißenbauer, Mannheim.




Die Wurzeln von Halloween

Inzwischen ist Halloween auch bei uns zu einem modernen Brauchtumsfest geworden. Inwiefern Halloween keltische Wurzeln hat, dürfte umstritten sein. Das Fest wurde ursprünglich in Irland, Schottland und Wales gefeiert und gelangte etwa Mitte des 19. Jahrhunderts mit irischen Einwanderern in die USA.

Wie viele Brauchtumsfeste hat auch Halloween heidnisch-christliche Wurzeln. Der Nacht vor Allerheiligen, also dem Fest der christlichen Märtyrer und Heiligen ging nach dem Volksglauben eine Nacht voraus, in der die Seelen von Verstorbenen, sowie Gespenster und Geister das Jenseits verlassen und ihren Spuk treiben. Eine Verbindung zum keltischen Samhain ist nicht direkt nachweisbar. Die irischen und amerikanischen Wurzeln von Halloween gehen allerdings auf die Sage von „Jack -o- Lantern“ zurück. Samhain war ja kein „Lichterfest“, im Gegenteil, in der Nacht auf Samhain wurde auf Anweisungen der Druiden im vorchristlichen Irland sämtliche Feuer- und Fackelstellen gelöscht bis zum frühen Morgen. Erst dann wurden die „Neujahrsfeuer“ angezündet. Samhain, das am 1. November gefeiert wurde war das keltische Neujahrsfest, mit ihm begann das neue Jahr. Die keltischen Priester (Druiden) rechneten mit aller Wahrscheinlichkeit mit dem Mondjahr, nach dem ihnen der Lauf des Nachtgestirns als Grundlage für die zwölf Monate und die notwendigen Schaltmonate galt.

Die sagenhafte Überlieferung des „Jack-o-Lantern“ berichtet uns folgendes:
Dieser war ein stets betrunkener Schmied der seine Seele an den Teufel verkauft habe. (Ein typisch christliches Bild des Mittelalters). In der Gaststätte, die Jack immer besuchte, überlistete dieser den Satan, der nun auf die Seele des Trunkenbolds verzichten musste. Nach seinem Tod wollte aber auch der Himmel nichts mit dem Sünder zu tun haben, so dass Jack nun dazu verdammt war als Untoter bis in die Ewigkeit umher zu irren. Allerdings hatte ihm der Teufel, als er von Jack überlistet wurde, ein Stück glühende Kohle nachgeworfen. Jack steckte diese in eine ausgehöhlte Rübe, die dem Verdammten nun ein wenig Licht in der ewigen Finsternis spendete. An die Stelle der Rübe trat in Amerika der Kürbis, beide gelten im alten Volksbrauch als Symbol der verdammten Seele.

In meiner Kindheit in den 60ziger Jahren wusste man noch nichts über Halloween. Dennoch schnitzten wir Kinder am Abend des 31. Oktober aus Rüben unsere „Feuerteufel“. Eine Rübe wurde ausgehöhlt, ein Gesicht hinein geschnitzt, eine Kerze hineingestellt, angezündet und bei Dunkelheit zogen wir mit unseren „Feuerteufeln“ durch unser Dorf.

Wenn wir uns nun ein wenig tiefer in den „Glauben und Sitten der Völker“ (Frazer) vertiefen, bemerken wir alsbald, dass auch die alten Ägypter ein „Allerheiligenfest“ zu Ehren ihres Gottes Osiris im November begingen.
Wir können also davon ausgehen, dass verschieden Völker unabhängig voneinander jeweils im November ein „Jenseitsfest“ feierten. Wahrscheinlich waren alle diese Völker davon überzeugt, dass im Neblung, wie unsere Altvorderen den November nannten, die Seelen der Verstorbenen für eine Nacht an ihren ehemaligen Heimatort zurückkehrten. Das Christentum hat schon immer heidnische Festtage für die eigene Glaubensüberlieferung zu nutzen gewusst, so entstand Allerheiligen, dessen Wurzeln zweifelsohne heidnischer Herkunft sind.
In seinem „goldenen Zweig“ schreibt Frazer: „……..Nicht nur bei den Kelten, sondern auch in ganz Europa scheint Halloween der Abend, der den Übergang vom Herbst zum Winter bildet, von alters her die Jahreszeit gewesen zu sein, da die Seelen der Verstorbenen ihre alte Heimat wieder aufsuchen sollen, um sich an dem Feuer zu erwärmen und an der Heiterkeit zu erfreuen, die ihnen ihre liebevollen Angehörigen in Küche und Wohnstube bereiteten. Es war vielleicht ein natürlicher Gedanke, dass das Herannahen des Winters, die armen, klappernden, hungrigen Gespenster aus den kahlen Feldern und entlaubten Wäldern in den Schutz des Hauses mit seinem behaglichen Feuer trieb…..“

Im modernen Volksglauben wurde Halloween zu einem Fest, bei dem man durch das Anzünden von Feuern oder das Erleuchten von Kürbissen, die Hexen und Geister vertreiben will.
Aber letztendlich war es in früheren Zeiten doch so, dass man diese anlocken wollte.
hukwa

Literatur Hinweise.
James George Frazer: Der goldene Zweig
Arnulf Krause: Die Welt der Kelten

Dienstag, 28. Oktober 2014

Sagenhaftes Karlstal

Weit über die Grenzen der Pfalz hinaus wird das romantische Karlstal als ein Kleinod unter den Tälern des Pfälzerwaldes geschildert. Kein geringerer als der bekannte Gartenarchitekt F. L. Sckell der für München den englischen Garten erbaute, hat vor fast 200 Jahren über das Tal folgend geschrieben: „Eines der schönsten Täler, die ich in dieser Art gesehen und auch bearbeitet habe, nämlich in dem ich die hinter den Ästen der Bäume und Sträucher versteckt gelegenen Felsmassen mit ihren Wasserfällen dem Genusse unter bildlichen Formen näher brachte und durch Zugänge die Möglichkeit bewirkte, diese ausgezeichneten Ruysdaels in ihrer ganzen Schönheit zu sehen, liegt in der Herrschaft Trippstadt in der Rheinpfalz, damals das Karlstal genannt. Ein kräftiger Bach stürzt sich da hinab in ein romantisches und durch die ehrwürdigen Buchenbäume in ein feierliches Dunkel gehülltes Tal. Kolossale Felsenstücke denen die Natur die ausgezeichnetsten malerischen Formen verliehen hat, wie ich sie fast nie schöner gesehen habe, liegen z. T. an den Berghängen und in der Tiefe, wo sie dem Bache auf eine Länge von ¾ Stunden unaufhörliche und abwechselnde Hindernisse darbieten, über die er bald mit einem Lärm, der im Tale widerhallt, herabfällt, bald murmelnd und ruhig bis zu einem neuen Kampfe dahingleitet. Nachdem sich aber der Bach durch dieses romantische Tal und zwischen diesen Felsmassen gewaltsam durchgedrängt und eine Menge Wasserfälle von vorzüglicher Schönheit und hohem Kunstwerke unter den verschiedensten Umrissen und Wirkungen gebildet hat, ergießt er sich am Ende in einen ruhigen Teich, in welchem sich die Trümmer einer längst zerfallenen Ritterburg, Wilenstein, von einer Anhöhe spiegeln. Hier hört aller Lärm auf und die Natur ist wieder in ihren ruhigen Zustand getreten“.
Auch die Sage weiß uns einiges aus alten Zeiten über das Tal zu berichten. So erzählt eine Legende von einer uralten Eisenschmelz die hier einst gestanden habe und die dem in einen alten Eichbaum verwandelten Grafen von Wilenstein jährlich eine Eisenrüstung liefern musste.
Sagenhaft ist auch die Verbindung zur Burg Wilenstein: „ Einst verdingte sich ein schöner Jüngling – man wusste nicht, woher er gekommen war – in die Nähe des Schlosses als Schäfer. Seine Schönheit und sein edles Wesen machten ihn bald bemerklich, so dass alles von ihm redete. Der Ruf von dem rätselhaften Hirten drang auch zu der Tochter des Ritters von Flörsheim auf Wilenstein und sie war begierig ihn zu sehen.
Beim Blumensuchen fand das Fräulein den Schäfer schlafend auf einer Wiese. Als dieser erwachte floh die Jungfrau mit raschem Schritte zur Burg, doch trug sie sein Bild mit sich fort im Herzen. Als sie ihn nach kurzer Zeit wiedertraf wechselten beide einige Worte. Täglich war sie nun auf dem erker des Schlosses wenn der Schäfer mit seiner Herde hier vorbeikam. Alle Bewerber, die auf Wilenstein erschienen und um ihre Hand anhielten wurden abgewiesen. Als aber ein Graf Siegbert um ihre Hand anhielt, drang der Vater auf Zusage und die folgsame Tochter schwankte schon. Nur noch einmal wollte sie vorher von ihrem Erker den Schäfer sehen, doch dieser kam nicht mehr.
Bangen Herzens eilte sie an den Ort, wo er gewöhnlich seine Herde weidete, dort traf sie einen anderen von dem sie hörte wie dem schönen Hirten das Herz vor Gram gebrochen war und er im kühlen Grabe schlummerte. Leichenblass und wankend suchte sie bei einem nahen Klausner Trost. Aber auf dem Rückweg zur Burg fiel die vor Schreck noch halb Betäubte von einem Steg, den sie überschreiten wollte, ins Wasser und ertrank.
Der Klausner berichtete alles dem verzweifelten Vater. Der ließ zum Gedenken ein Kirchlein bauen und Hirtenstab und Flöte gehauen in Stein am Turme einfügen. Beide Zeichen sind am Turm der untergegangenen Kirche beim Aschbacherhof noch heute zu sehen“.
Eine andere Sage erzählt von einer ledernen Brücke die einst die Burg mit dem Wilensteinerhof verbunden haben soll. Auch von einem Hund mit einem Schlüssel im Rachen der einen Schatz bewacht erzählt uns eine alte Legende.



Solche Sagen wie die aus dem Karlstal nennt die Volkskunde ätiologische Sage, d.h. Sie liefern eine „Erklärung“ für die Entstehung oder Herkunft eines augenfälligen Wahrzeichens der örtlichen Umgebung. Im Karlstal sind dies neben einigen Felsen, vor allem die Einsiedlerhöhle in der Karlstalschlucht. Ein bestimmter Platz oder Gegenstand regt die Sagenbildung an, gerade weil er den in der nächsten Umgebung Lebenden einzigartig erscheint; doch die daraus, entstehenden Geschichten sind alles andere als einzigartig, sie ordnen sich vielmehr fast immer in bestimmte Muster ein, die der Volkskundler als weit verbreitet erkennt.
Das Karlstal mit seiner wilden und Rauhen Schönheit hat immer wieder kreative Menschen dazu inspiriert seine Landschaft zu beschreiben oder im Bild festzuhalten.
Wahrscheinlich ist der Aufenthalt von Friedrich Schiller im Karlstal auch nur eine Legende. Die Anregung zu seiner Ballade „Ein Gang zum Eisenhammer“ soll er sich im „Wüstetal“ geholt haben.Obwohl Schiller wahrscheinlich niemals in Trippstadt weilte zeugt seine „angebliche einstige Anwesenheit“ von der Magie die von dieser Landschaft ausgeht.
Vom Trippstadter Friedhof aus führt eine Spur, wenn auch über einige Umwege zu Johann Wolfgang von Goethe. Hier erinnert ein gußeisernes Kreuz an Carl Friedrich Brion, einen Neffen von Goethes Straßburger Liebe Friedericke Brion aus Sessenheim. C.F. Brion war als Hüttenwerksdirektor in den Hüttenwerken im Karlstal tätig gewesen.
Neben seiner wildromantischen Schönheit hat das Karlstal auch kulturgeschichtlich seinen Besuchern viel zu bieten.
hukwa



Alle Fotos Copyrights Ute Knieriemen-Wagner





Dienstag, 21. Oktober 2014

Heimat

Versuch einer Annäherung.

„Weltkunde ist immer nur Heimatkunde.“
Siegfried Lenz – Heimatmuseum.

Für mich war Heimat immer der Ort wo ich geboren wurde, wo ich aufwuchs, wo ich denn Geschichten der Alten lauschte.
In einem kleinen Waldort im Pfälzerwald verbrachte ich meine Kindheit. Früh übte ich mich darinnen der Stimme der Landschaft zu lauschen, bemerkte alsbald dass es auch eine „Landschaft der Verkörperungen“ gibt. Ich meine damit eine Landschaft in der der Geist unserer Ahnen weiterlebt uns etwas hinterlässt. Eine „Lichtung“
Während meiner Grundschulzeit gab es noch das Fach Heimatkunde. Die Stunden in denen ich in der Schulbank oder auf Exkursionen das wichtigste über meine Heimat erfuhr zählen zu den schönsten meiner Schulzeit.
Letztendlich ist Heimatkunde viel mehr als nur die „Kunde von der Heimat“. Sie ist eine Gesamtwissenschaft.
Schließlich berührt die Heimatkunde durch die Erfassung des Menschen zu seiner Mitwelt, seinem Lebensraum eine große Anzahl von Einzelwissenschaften:
Geschichte, Volkskunde, Biologie, Geologie, Geografie, Botanik, Zoologie u.v.m.
Denn das was wir Heimatkunde nennen ist schließlich ein unteilbares Ganzes.
Schon sehr früh spürte ich dieses „große Ganze“. Eine innere Verbundenheit mit der Tier- und Pflanzenwelt, mit der Heimatgeschichte, mit alten Gebäuden und noch älteren Grenzsteinen und Ruinen die einsam in den Wäldern darauf warten das jemand ihre Geschichte erforscht und sie weitergibt.
Die alten Dinge haben ihre eigene Geschichte, wenn nicht sogar ihr eigenes Sein. Durch Entfremdung von der Heimat kann es schnell passieren das der Mensch in einer „Seinsverlorenheit“ landet. Ohne Heimatgefühl müsste ich den Weg der Selbstentfremdung gehen und davor ist mir Angst.
Dieses Gefühl hat sehr viel mit der „Muttersprache“ zu tun, bei mir eben mit dem „Pfälzischen“. Denn Heimat ist natürlich auch immer sehr subjektiv. So schrieb Carl Zuckmayer zu recht über die Pfalz...“Das Land am Rhein war schon immer eine große Völkermühle, die Kelter Europas“.
Und Heinrich von Riehl einer der ersten pfälzischen Volkskundler machte die Pfalz international:
„...ziehen wir die Summe unserer pfälzischen Völkertafel, so ist der erste Eindruck ein verwirrendes Gemisch: Kelten, Vangionen, Nemeter, Burgunder, Römer, Juden – der verwüstend durchstreifenden Alanen, Hunnen u.s.w. Gar nicht zu gedenken -, Alemanen, zweierlei Franken, Slawen, Friesen, Franzosen, Holländer, Zigeuner und so fort“.
All diese Völker die hier durchzogen hinterließen etwas dass in unsere Muttersprache einfloss.
Und dieser Durchzug der Völker ist ja lang noch nicht beendet.
„Im Jahr 2013 wurde für mehr als eine Million Zuwanderer Deutschland zur neuen Heimat. Inzwischen hat ein Viertel der bundesdeutschen Bevölkerung einen Migrationshintergrund. Die Zugezogenen arbeiten in Deutschland, gründen Familien. Viele wurden hier schon geboren. Deutschland ist ihre Heimat. Doch noch immer werden sie von der deutschen Mehrheitsbevölkerung nicht als gleichberechtigt akzeptiert...“ (Deutschlandfunk – Sendung – über die Schwierigkeiten ein Deutscher zu sein, 4.10. 2014)





Gewiss ist der Heimatbegriff eines Menschen der in der Großstadt lebt etwas anders als der des Menschen der in der kleinen Dorfgemeinschaft lebt - Heimat aber kennen beide.
Der amerikanische Schriftsteller und Philosoph Henry David Thoreau der fast nie seine engere Heimat um das Städtchen Conncord verließ und der sich mit der Landschaft in der er lebte ganz identifizierte behauptete er betreibe nicht Heimatkunde sondern Kosmologie. Für ihn waren einfach die unermesslichen Wunder des gesamten Kosmos in der kleinsten Naturerscheinung präsent.
Heimatgefühl sollte nicht in Romantik enden – Heimat verpflichtet auch!
Nämlich jenen die ankommen, die aus ihrem eigenen Land vertrieben und verjagt wurden, eine Tür zu öffnen und ihnen dabei zu helfen eine neue Heimat, wenn vielleicht auch nur für eine gewisse Zeit zu finden. Vor allem wir Deutsche mit unseren blutigen, braunen Flecken in Geschichte und Heimatgeschichte stehen hier in besonderer Verantwortung.
Heimatgefühl darf also keine Türen verschließen sondern muss sie öffnen.
Heute erklären wir den Begriff Heimat gerne mit „regionaler Identität“ oder „Bioregionalismus“. Ich selbst finde an dem Wort Heimat nichts altmodisches oder „hanebüchenes“.
Der Historiker Wilhelm Jannsen sagte einmal: „Heimat definiert sich zu einem guten Teil über ihre Geschichte“. Und Enzo Bunz schrieb: „Heimatgeschichte ist nicht nur die Geschichte derer die anscheinend schon immer da waren, sondern auch jener die neu hinzukommen“.
Heimat das ist immer ein Doppelbild des Gestern und Heute, ein Dokument aus Gegenwart und Vergangenheit.
Als Menschen können wir die Gegenwart, die Realität in der wir leben und den oft dunklen Weg in die Zukunft denn wir gehen müssen nur durch ein kritisches Verständnis unserer geschichtlichen Vergangenheit erkennen und begreifen. Wir müssen unsere Geschichtlichkeit, die wir ja alle haben, immer vor Augen haben, denn nur so erlangen wir eine Identität. Gerade diese Geschichtlichkeit in die wir eingebunden sind gehört zum notwendigen Wissen über die Wirklichkeit und Realität in der wir ja täglich Leben. Die geschichtlichen Fakten sind zwar oft ungewiss, bedürfen der Nachforschungen aber sie sind doch realistischer als unsere Einbildungskraft. So wird für den der sich mit Heimatgeschichte beschäftigt diese zu einem Fundus aus dem er sich nehmen kann was er fürs Leben benötigt: erlebte Erfahrung!
In den Worten Goethes ausgedrückt: „Es gibt kein Vergangenes, das man zurücksehnen dürfte, es gibt nur ein ewig Neues, das sich aus den erweiterten Elementen des Vergangenen gestaltet...“
Heimat dass ist auch eine „innere Landschaft“.
Das Wissen von der Heimatgeschichte macht den Begriff Heimat zu etwas Ganzheitlichem, in der sich die Welt von Gestern in eine „innere Landschaft“ verwandelt. Und jene die Heimat haben kennen auch diese „inneren Bilder“. Es ist ein Reichtum an Gefühlen, Gedanken und Empfindungen die diese „Bilder“ in uns hervorrufen. Daher darf Heimat nie zur Nebensache werden, denn für jene die sich aufmachen müssen eine neue Heimat zu suchen, ist sie Hauptsache.
Heimat wird von vielen Menschen in ihren Tagträumen gesucht und diese Suche darf keine Vision bleiben. Daher muss es eine Solidarität geben zwischen dem Heimatbesitzenden und dem Heimatsuchenden.
Vergessen wir also jene nicht die hier schon lange angekommen sind, denen wir es aber schwer machen hier Wurzeln zu schlagen.
Heimat dass soll auch Hoffnung heißen – Hoffnung auf mehr Menschlichkeit. Ganz im Sinne des „Prinzips Hoffnung“ von Ernst Bloch, der am Schluss seines 1600 seitigen Hauptwerkes schrieb:

„Die Wurzel der Geschichte aber ist der arbeitende, schaffende, die Gegebenheiten umbildende und überholende Mensch. Hat er sich erfasst und das Seine ohne Entäußerung und Entfremdung in realer Demokratie begründet, so entsteht in der Welt etwas, das allen in die Kindheit scheint und worinnen noch niemand war: Heimat.“
hukwa




Lit. Hinweise:

Ernst Bloch: Das Prinzip Hoffnung.
H.D.Thoreau: Walden oder Leben in den Wäldern.
J.W.Goethe: Gespräche mit Eckermann.
Martin Heidegger: Sein und Zeit.
Heinrich von Riehl: Die Pfälzer, 1857.
Carl Zuckmayer: Gesammelte Werke.
Deutschlandfunk: Über die Schwierigkeiten ein Deutscher zu sein.
Rainer Schlundt: Sagen aus Rheinland - Pfalz

Samstag, 11. Oktober 2014

Oktoberfülle - Gesicht der Zeit

Fasziniert von den Farben des Herbstes
fiel mir der Abschied
vom Sommer leicht
Verschwenderische Fülle des Oktobers
hat bald den November erreicht
des Monat des sich Fallen lassen
mein Selbst der Inneren Ruhe überlassend
Stille aufsuchend
der alte Waldteich
in dessen klarem Wasser
mein Gesicht
mit dem Spiegelbild der alten Eiche fließt 
Gesicht der Zeit.
hukwa

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Winter im Pfälzerwald

Kleines natur- und volkskundliches Kalendarium

Wer im Herbst durch die Wälder wandert kann vieles Schauen und Absolutes erkennen. Kann er doch in den Naturprozessen den Weg seiner eigenen Vollendung erblicken. Mit dem Fallen der bunten Herbstblätter erinnert er sich seiner geschichtlichen Zeit aber auch seiner schöpferischen Endlichkeit.
In den Wäldern begegnen wir nun besonders intensiv dem Spiel der Naturelemente, dem Zerfall und der Wiedergeburt. Hier der Friedhof des toten Laubes, aus dem mächtige Baumwurzeln gefallener, einst grüner Riesen, ragen. Auf halbvermorschten Bäumen regt sich neues Leben, kleine Bäumchen sprießen hier. Das Tote in der Natur bringt neues Leben hervor. Ein elementares Spiel treibt der Herbst in den Wäldern. Die Wucht seiner faszinierenden Farben betören den Wanderer und doch steckt in ihnen schon das Ahnen des Winters.
Hoch oben erscheinen am Abend die ersten diamantenen Herbststerne. Manchmal hat der Wanderer das Glück, wenn er spät am Abend aus dem Wald heraustritt, unter den funkelnden Diamanten des Himmels das Schnattern von Wildgänsen zu hören, dies sind besondere Augenblicke! Herbst das ist kein Niedergang! Diese Jahreszeit spricht in einem wunderbaren Schöpfungsalphabet zu uns. Im Lied des Herbstet steckt noch einmal die ganze Süße und Schwermut des vergangenen Sommers und zugleich die harte Wirklichkeit des nahenden Winters.

Das Lied des Herbstes – zwischen Herbst und Winter
Eine einzige Symphonie der Klänge und Farben der Natur ist der Herbst. Sein goldenes Licht ist Zauber für die Seele. Irgendwann verschwindet dieses Licht und der graue, düstere, geheimnisvolle Neblung übernimmt die Herrschaft in den Wäldern. Doch auch der November hat seinen Zauber und seine Schönheiten! Wie dunkle Riesen, Gnome und Elfen erscheinen im nebelhaften Wald nun die Bäume und Sträucher.
Nebelmond, so nannten unsere Altvorderen diesen Monat. Der November erscheint uns als die Verkörperung der Einsamkeit, sein Zuhause liegt zwischen Herbst und Winter. Das erste große Fest in diesem Monat ist Samhain, besser bekannt in seiner amerikanischen Version als „Haloween“. Bei den Kelten fand Samhain am 1. November statt, dieser Name bedeutet etymologisch „Ende des Sommers.“ Also Winteranfang!Doch das Herz des Monats schlägt an seinem 11. Tag, wenn alle Kinder mit leuchtenden Augen St. Martin feiern!

Zauberhafte Adventszeit – zwischen heidnischen Bräuchen und christlichem Brauchtum
Wenn der November sich seinem Ende zuneigt, fällt oft der erste Schnee. Und mit der Adventszeit beginnt die weihnachtliche Vorfreude. Der Dezember ist oft nicht weniger düster als sein Vorgängermonat und es ist wohl die Vorfreude und Erwartung, die uns diesen Monat so hell und licht erscheinen lässt. Es ist der Monat des Brauchtums, des Glaubens aber auch des Aberglaubens. In keinem anderen Monat des Jahres vermischen sich heidnische Bräuche und christliches Brauchtum so stark miteinander wie im Dezember.


Der Name Dezember ist lateinischen Ursprungs und bedeutet der „Zehnte“ und leitet sich von „decem“, „zehn“ ab, mit Cäsar wurde er dann endgültig der zwölfte Monat des Jahres! Sein altgermanischer Name war Julmond und geht auf das Brauchtum des Julklapp zurück. Maskierte Gestalten warfen mit dem Ruf „Julklapp“ ein Geschenk durch das Fenster oder die Tür. Dieser Julklapp war also der germanische Vorläufer unseres später entstandenen Weihnachtsfestes. Bereits am 4. Dezember, am Barbaratag beginnen die ersten Brauchtumsrituale. Man schneidet Zweige von einem Kirsch- oder Apfelbaum, stellt sie in eine Vase um sich am Weihnachtsfest eines blühenden Straußes zu erfreuen!
Mit dem alten Julfest, der „Wintersonnenwende“ nehmen die Tage wieder langsam zu. Und zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar beginnen die sogenannten Los- oder Rauhnächte. Nun reitet Wotan’s „Wildes Heer“ durch die Lüfte, um sich an den Abtrünnigen des alten Glaubens zu rächen.




Januar und Februar – das lange Warten hat bald ein Ende
Wenn der Winter sein weißes Tuch über die Landschaft geworfen hat, so dass der Schnee die Felder und Wälder bedeckt, sollte der Wanderer sich nicht scheuen durch die klirrende Kälte zu wandern. Ruhig und starr, wie Buddhastatuen stehen nun die Bäume im Wald. Als seien sie in ihrem eigenen Saft erstarrt. Manchmal ertönt das einsame Piepsen eines Vogels aus dem Dickicht, ansonsten herrscht eine geheimnisvolle Stille in der Natur vor. Dennoch wächst bereits neues Leben unter der gefrorenen Erde. Alles wartet anscheinend auf die ersten lauen Vorfrühlungswinde. Auf das Erstarken des Sonnenlichtes. Und der Wanderer weiß: Das erste Grün ist nicht mehr fern. Ja, selbst die erste gelbe Blüte des Huflattichs, kann man mit etwas Glück schon Ende Februar schauen, wenn dieser etwas mild ist.

Doch erst müssen wir noch den Januar überwinden.
Sein alter Name ist Hartung. Dies ist darauf zurückzuführen, weil er als kältester Monat des Jahres gilt. Zähflüssig sind seine Tage und so erscheint er uns als längster Monat des Jahres. Ganz langsam aber steigt nun wieder der Saft in den Bäumen. Bis zum 20. Januar, zu „Sebastian und Fabian“, wurde früher die Arbeit des Holzfällens ausgeübt. Bis zu diesem Datum hin galten die Bäume als widerstandsfähig, fest und wasserarm. Auch ein Hinweis darauf, dass unsere Urgroßväter schon ökologisch dachten. Der Name Januar hat etwas mit Tür, Tor und Durchgang zu tun. Ein solcher ist er tatsächlich, schließlich öffnet er die Pforten des neuen Jahres. Abgeleitet von dem lateinischen „Ianuarius“ ist dieser Monat dem Gott Janus geweiht gewesen; diese alte römische und vorrömische Gottheit war für die „Öffnungen“ verantwortlich, eben für Durchgänge, Türen und Tore.
An sonnigen Januartagen können wir jetzt schon die Kohlmeise etwas lauter hören. Man könnte sagen, sie singen noch nicht doch ihre Stimme erscheint uns schon freudiger. Am Nachtsternenhimmel ist nun der Orion das dominierende Sternbild. Aber auch Sirius steht schon zum Sprung bereit.
Der Hartung scheint uns Erstarrung zu bringen und doch, der Wanderer, den es jetzt in die vereiste Natur hinaus zieht, kann einiges beobachten. In Schwärmen fallen manchmal die Bergfinken bei uns ein, für einige Zeit haben sie ihre skandinavische Heimat verlassen, um hier einen „milderen“ Winter zu verbringen.
Ein Segen ist es, wenn der Vorfrühling ins Land zieht! In manch seltenem Jahr ist dies schon Ende Februar der Fall. Neben dem schon erwähnten Huflattich können wir vielleicht auch die erste Blüte des Haselstrauchs sehen! Wir finden das weißblühende Schneeglöckchen, dem noch fast zur gleichen Zeit der Märzenbecher folgt. Auch die ersten Frühlingsvorboten unter den Vögeln erscheinen in diesem Monat.
Wer Glück hat, kann nun den Rauhfußbussard, einen seltenen Gast aus der Tundra beobachten. Auch der Hausrotschwanz und die Bachstelze kann man Ende Februar schon sichten. Der gelbe Winterling und die ersten Krokusse erscheinen nun in Garten, Feld und Flur. Wenn der Februar schneefrei ist, kann der Wanderer vielleicht das Hermelin in seinem weißen Winterkleid entdecken. Seine Schwanzspitze allerdings bleibt immer schwarz. Man nennt es auch „Großes Wiesel“, sein Vetter das Mauswiesel legt kein Winterkleid an. In den noch vereisten Pfützen balzen nun die ersten Grasfrösche und künden den Vorfrühling an!
hukwa

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Vom richtigen Wandern

Auf meinen täglichen Wanderungen meide ich die wege die oft besucht werden. Es zieht mich in die Tiefe der Wälder oder in die Weite der Feldflur. Hier kann ich in Ruhe beobachten und die Natur auf mich einwirken lassen. Meine Wanderungen vergleiche ich mit dem Lesen eines Buches. Ich entziffere das Buch der Natur und lasse die Poesie der Landschaft auf mich einwirken. Jede Landschaft hat ihre eigene Stimme, jeder Wald verkündet uns sein eigenes Gedicht. Man muss dem Rauschen des Windes, dem Fall der Regentropfen und dem Gesang der Vögel nur bewusst lauschen. Was wir in der Natur an Tönen vernehmen ist Teil einer großen Sphärensinfonie.
hukwa

Dienstag, 7. Oktober 2014

Herbst im Schlosspark



Fotos Hans Wagner

Der Geist vom Trippstadter Schlosspark

Manchmal öffnet er die Tür
Schleicht sich in den Raum
Keiner hat ihn je gesehn
Morgens wird er wieder gehn
Nächtens aber sitzt er hier
Aus der Tür der Ewigkeit
Tritt er ein die die Jetztzeit
Nachts ans Fenster klopft er an
Auch im Park sieht man ihn dann
Geht durch ihn schon Jahrhunderte lang.
hukwa

Herbstzeit

Die Schwalben sind verschwunden
mit dem alten Sommer
Altweiberhaare funkeln
Spinnwebenhaft
im Lichte der Goldrute
Die Krähen erzählen sich Geschichten
Jetzt kommt bald die dunkle Zeit
für
Wein und Gedichte
ein inneres Wandern wird beginnen
Jetzt
sollst du Neues Vollbringen.
hukwa

Hier bin ich ein Kind des Waldes

Heute wanderte ich mal wieder hoch zum Scharderkopf. Mehrmals im Jahr suche ich diesen mystischen Kraftort auf. Seine Felsformationen üben eine magische Anziehungskraft auf mich aus. Hier bringe ich der strahlenden Herbstsonne meine Verehrung dar. Immer wenn ich auf den hohen Felsen sitze, werde ich zu einem Teil dieses wunderbaren Stückchens Natur. Ich unterscheide mich nicht mehr von den Vögeln, Bäumen und Insekten die hier leben. Hier bin ich ein Kind des Waldes.
hukwa