Freitag, 27. April 2012
Der Weg in die Vergangenheit
Mittwoch, 25. April 2012
Montag, 23. April 2012
Gedanken zu einem alten Steinrelief bei der Burg Wilenstein in Trippstadt
Kelten im Pfälzerwald
Schlehenblüte
hukwa
Sonntag, 22. April 2012
Im Buschwindröschenwald
hukwa
Freitag, 6. April 2012
Eisenhüttenmuseum der Gemeinde Trippstadt Sonderausstellung „Alte Waldberufe“ von Hans Wagner Von Holzknechten, Schindelmachern und anderen ........
Wir alle wissen, dass ein Fortbestand der Welt wie wir sie kennen, nur mit großen Waldflächen möglich ist. Wälder sind die Lunge der Erde, sie beeinflussen das Klima und steigern unsere Lebensqualität.
Außerdem benötigen wir das Holz für den Haus- und Möbelbau, die Papierproduktion, als Heizmaterial und für vieles andere mehr! Dieser Abhängigkeit vom Rohstoff Holz haben wir es zu verdanken, dass nicht alle Wälder abgeholzt wurden. Die alten Holzhandwerker wussten diese Abhängigkeit immer zu würdigen. Für sie stellten die Wälder nicht nur den Lebensunterhalt dar, sie lieferten auch einen großen Teil der Werkzeuge die benötigt wurden, waren Arbeitsplatz und oft auch Wohnort und Lebensraum. So verbrachten die Holzköhler den größten Teil des Jahres an ihren „Kohlplätzen“ im Wald, wo sie in einfachen Hütten hausten. Die Harzbrenner lebten bei ihren Harzöfen und auch die Potasch- und Rußbrenner lebten im Wald oder zumindest am Waldrand. Flur- und Siedlungsnamen zeugen noch heute von diesen alten Handwerksberufen im Pfälzerwald.
Aus einer Fülle von Text- und Bildmaterial zu diesem Thema hat Hans Wagner aus Trippstadt das wichtigste zusammengetragen. Die kleine Sonderausstellung im Trippstadter Eisenhüttenmuseum wird durch alte Originalexponate wie Schindeleisen, Äxte, Holzbock und Schnitzbank bereichert.
Bei der Sonderausstellung handelt es sich um typische alte Waldberufe die im Pfälzerwald und somit auch in Trippstadt ausgeübt wurden.
Hervorzuheben ist, dass die Exponate in einer Einbindung ihres sozialen, wirtschaftlichen, geschichtlichen und arbeitstechnischen Zusammenhangs gezeigt werden. Geachtet wird darauf, dass diese Sonderausstellung durch einen gewissen Erlebnischarakter geprägt wird. So können ab Mai 2012 Schulklassen und Jugendgruppen in der Scheune des Eisenhüttenmuseums, selbst Besen binden, Körbe flechten oder einem Schindelmacher bei der Arbeit zusehen.
Vergangenes in Erinnerung rufen, Vergessenes neu entdecken, Wissenswertes ergründen, Verbindendes erkennen, Besonderheiten erfahren, Begebenheiten der Vergangenheit erfassen. Das ist die Intention dieser Sonderausstellung.
Vom Aussteller wurde darauf geachtet, dass die gezeigten Gegenstände keinen „Fetischcharakter“ haben, sondern sie sollen Lebensverhältnisse versinnlichen. Was haben die Menschen damals getan, unter welchen Lebensbedingungen haben sie gelebt? Die ausgestellten Gegenstände und Dokumente verraten einiges darüber. In den handwerklichen Produkten (Werkzeugen) sind menschliche Arbeit und der Umgang mit dem Wald, sowie die Beziehungen zwischen den Menschen ablesbar. Dass es hier nicht um Zeugnisse einer sogenannten „Hochkultur“, also des Adels geht, kann man sofort erkennen. Menschliche Arbeit und soziale Verhältnisse werden u. a. auch in einigen Mappen, die Texte und Fotos enthalten, dokumentiert.
Die kleine Ausstellung soll auch die Frage aufwerfen: Was ist Heimatgeschichte? Aktiviertes Gedächtnis, heraufgeholte Vergangenheit, fruchtbar gemachter vorhandener Reichtum, Unterbau unserer Gegenwart. In der Geschichte ist die Zukunft angelegt. Künftige Entwicklungen haben ihre Wurzel stets in der Geschichte!
Die Ausstellung kann ab April 2012 besichtigt werden.
Eisenhüttenmuseum Trippstadt
Hauptstraße 26
67705 Trippstadt
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag, 8.00 bis 12.00 Uhr
und von 14.00 bis 16.00 Uhr geöffnet.
Samstag von 10.00 bis 12.00 Uhr.
hukwa
Wenn Steine Geschichte erzählen: Von Menhiren, Grenzsteinen und Rittersteinen im Pfälzerwald
„Die von Menschenhand aufgerichteten Steinblöcke von meist schlanken, spindelartiger Form haben ihre Bedeutung sicher im religiösen Bereich, in der Verehrung von heiligen Steinen. So muss allen Menhiren ein Gedanke zugrunde gelegen haben , der in Zusammenhang mit den Kultstätten der westeuropäischen Megalithkultur des 3. vorchristlichen Jahrtausends zu suchen ist“, schreibt die Geschichtshistorikerin Gisela Graichen in ihrem berühmten „Kultplatzbuch“, das unter anderem auch eine kleine Auflistung, wenn auch nicht vollständige, über Kultplätze und Menhire im Pfälzerwald enthält.
In der Pfalz sind noch ca. 50 Menhire nachweisbar die markantesten sind: „Der lange Stein von Mittelbrunn, „der lange Stein von Einselthurm, „der lange Stein von Freinsheim“, der lange Stein von Stahlberg“ und „der Hinkelstein von Otterberg“
Neben Menhiren finden sich im Landkreis von Kaiserslautern eine Reihe sogenannter „Hinkelsteine; dass sind große, unbehauene, etwa dreieckig anzusehende Monolithsteine. Einer der bekanntesten ist der im Volksmund als „Kriemhildstein“ bezeichnete ca. 2 Kilometer südlich von Schneckenhausen stehende Hinkelstein. Er steht an der Grenze des Otterberger Klosterwaldes nahe der alten Römerstrasse. Etwas weiter entfernt oberhalb des „Schallbrunnertales“am „Erlenbacher Rundweg“, findet sich ein weiterer Hinkelstein. Weitere Hinkelsteine stehen beim Bildschacherhof bei Landstuhl und in der Nähe von Bann. Auch in Frankenstein und Diemerstein finden wir einige. Beim Daubenbornerhof, in Rodenbach und Weilerbach werden wir ebenfalls fündig. Zu erwähnen ist auch der Hinkelstein oder „halbe Menhir“ im Stelzenberger Wald bei der Breitenau. Dieser Menhir muss in alter Zeit viel höher gewesen sein, „gekürzt“ wurde er wahrscheinlich von christianisierten Volksstämmen die durch das Gebiet zogen, die mit diesen „heiligen Steinen“ auch nicht anders umgingen wie mit den „heiligen Bäumen“, die sie fällten. Einige dieser Steine bedürfen der Hervorhebung, so der Monolith beim Bildschacherhof und beim Sportplatz von Bann. Hier dürfte es sich um Kultsteine aus vorkeltischer Zeit handeln. Sie waren meist mit einem Totenkult verbunden und fallen durch ihre spitzen Säulen auf.
Doch vor allem waren es die Kelten die in unserer Landschaft ihre „steinernen Spuren“ hinterließen. Das berühmte „Fürstengrab von Rodenbach“, sei hier nur nebenbei erwähnt.
Vor allem die Hochfläche der Sickinger Höhe ist eine reiche Fundgrube „steinerner Zeugen“ aus der Vergangenheit. Sie gehörte in römischer Zeit zur „Provincia Gallia Belgica. Ihre Bevölkerung gehörte dem keltischen Stamm der Mediomatriker an, dessen Bereich sich zwischen der Maas im Westen und dem Westrand des waldigen Pfälzer Berglandes im Osten mit den Flusstälern der Steinalb und der Lauter dehnte. Divodurum (Metz) war die zentrale Burg der Gottheit, des Druiden und des Stammeskönigs. Grabhügelgruppen künden unverkennbar von der keltischen Bevölkerung der vorchristlichen Zeit, so im südlichen Bogen um Landstuhl, mehrere Menhire an der alten gallorömischen Fernstrasse nach Kaiserslautern und auf dem dortigen Bännjerück. Diese alten Steine sind die letzten Zeuge einer bäuerlichen Siedlungslandschaft zur Römerzeit die allerdings ganz vom Keltentum getragen wurde und sie zerfällt mit dem Ende der Römerherrschaft anfangs des 5. nachchristlichen Jahrhunderts in den Stürmen der Völkerwanderung. Die Landschaft erhält seit dem 6.Jh. n-Chr. ein von den Alemannen von Westen her und ausschlaggebend von den Franken vom Norden und Osten her völlig, neues christlich-germanisch geprägtes Gesicht.
Aber auch „Steinzeugen“ aus jüngerer Zeitgeschichte begegnen wir auf Wanderungen und Spaziergängen durch den Pfälzerwald. So werden wir immer wieder auf „Grenzsteine“ stoßen. Also Steine mit denen man Grenzen setzte und Besitz und Eigentum anzeigte. Sie ersetzten die uralten Lochbäume die einst Grenzstellen markierten. Vor allem bei Wanderungen in den Wäldern um Johanniskreuz begegnen wir immer wieder diesen Zeugen aus alter Zeit. Diese Grenzsteine wurden zum Teil im 13. Jahrhundert errichtet.
So auch die „Kreuze von Johanniskreuz“ über ihre wahrscheinliche Entstehungsgeschichte berichtet Walter Eitelmann: „ Die tatsächliche Bedeutung dieses Kreuzes ist nicht sicher bekannt. Um die Erforschung von Ursprung und Geschichte des Johanniskreuzes hat sich der Heimatforscher Pfarrer Bilfinger, sehr bemüht. Seine Forschungsergebnisse hat er im Jahre 1904 in seinem Buch „Johanniskreuz, eine Pfälzerwaldgeschichte“ veröffentlicht. Er erkundete, dass es sich hier um einen Grenzstein in Kreuzform, ein Hoheitszeichen für Grenz-, Zoll- und Geleitrecht aus dem 13. Jahrhundert handeln muss. Im Jahre 1269 war König Richard, der englische Graf auf, dem deutschen Thron, nach Deutschland gekommen. Er hielt in Worms einen Reichstag und begab sich anschließend nach Kaiserslautern. Dort feierte er am 16. Juni in der alten Kaiserburg seine Hochzeit mit der jungen und schönen Gräfin Beatrix von Falkenstein.
Reichsschultheiß und Burggraf von Lautern war damals Ritter Reinhart von Hohenecken. Von ihm lieh sich Richard 1000 Mark Silber, um seinen Aufwand im Zusammenhang mit der fürstlichen Hochzeit bestreiten zu können. Er verlieh ihm dafür das Pfandrecht über die Stadt Lautern und verpfändete ihm auch die Reichskleinodien auf dem Trifels. Reinhart, der schon das wichtige Zoll- und Geleitrecht innehatte, stand damit auf dem Gipfel seiner Macht. Als äußeres sichtbares Zeichen seiner Macht und Rechte ließ er an der Grenze des Hoheneckenschen Zoll- und Geleitrechts, an den damals schon wichtigen Strassenknotenpunkt, wo sich uralte Wege kreuzten, ein Steinkreuz aufstellen, dessen Vierung sein erhaben herausgemeißeltes Wappen trug.
Doch der Ritter Johannes von Wilenstein, dem das angrenzende Gebiet als Reichsgut gehörte, gefiel es nicht, dass Reinhart sein Wappen hier so offensichtlich anbringen ließ. Er bekundete seine Hoheitsrechte den Hoheneckern gegenüber, noch im gleichen Jahr damit, dass er an dem Kreuz beiderseits neben und über dem Wappen des Hoheneckers auch sein Wappen dreimal vertieft einmeißeln ließ.“
Aber die Zeiten Reinharts waren bald zu Ende, als 1276 Lautern Reichstadt wurde. Vermutlich sorgten dann die Wilensteiner dafür, dass nunmehr dieses Kreuz nicht mehr nach Reinhart, sondern nach ihrem „Johann“ bezeichnet wurde. Diese Annahme wird bestärkt durch die Bezeichnung „Herr Johannes Chreutz“ in einer Grenzbeschreibung der Frankenweide vom Jahre 1533. Später wurde dann der Name Johanniskreuz auf die dort entstandene Siedlung und das umliegende Land übertragen.
So erzählen uns alte Steine ihre Geschichte. Eine weitere Art von gesetzten Steinen die wir im Pfälzerwald antreffen sind die sogenannten „Rittersteine“, diese haben nichts mit den mittelalterlichen Rittern gemein sondern wurden nach ihrem Begründer Karl Albrecht von Ritter benannt. Es war der Heimatforscher Daniel Häberle schlug Ritter vor, im Pfälzerwald Gedenksteine aufstellen zu lassen, um waldgeschichtlich oder heimatkundlich bedeutsame Stellen und Örtlichkeiten zu kennzeichnen. Ritter war von diesem Gedanken begeistert und verwirklichte in wenigen Jahren- etwa von 1910 bis 1914, als der Kriegsausbruch Einhalt gebot- diese Idee. Etwa 200 Steine dieser Art waren erstellt und beschriftet worden. In seiner Jahreshauptversammlung 1912 beschloss der Pfälzerwald Verein diesen Steinen die Bezeichnung „Rittersteine“ zu geben.
hukwa
Sonntag, 1. April 2012
Morgenwanderung
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