Immer wenn ich vor dem Denkmal auf der
Amseldell bei Trippstadt stehe, dass vom einstigen fürstlichen
Besuch kündet, beginnt auch in mir ein Denk – mal. Und ich frage
mich wo ist eigentlich das Denkmal des Hüttenarbeiters der am
Hochofen stand, des Schmiedes, des Waldarbeiters, des Köhlers, des
bettelarmen Tagelöhners, der armen Frau die im Karlstal in einer
Höhle lebte, des Manns an der Walze, am Schmiedeofen, der
unbekannten Arbeitermutter die ihre Kinder allein groß ziehen musste
weil ihr Mann in einem der unsäglichen Kriege, die ja nicht die
kleinen Leute begonnen hatten, gefallen ist?
Die Geschichte ist nicht allein die
Geschichte einiger Feudalherren, sondern jener die diese Geschichte
mit ihrem Blut geschrieben haben. In keinem Denkmal in Trippstadt
spiegelt sich dies. Hier wäre eine Lücke zu füllen.
Da finden wir im Karlstal das Denkmal
des „Erbauers“ der Karlsstraße, obwohl es Arbeiter waren die
diese Straße gebaut haben.
Die letzten zweihundert Jahre unserer
Geschichte, sowie der Heimatgeschichte von Trippstadt wurden nicht
von Adel und Kirche geprägt, sondern von der Industrialisierung. Sie
hat vielseitige Spuren und Bauten in Trippstadt hinterlassen, vor
allem die „Spur des kleinen Mannes“ oder eben der „kleinen
Frau“, diese sollten hervorgehoben werden. Gerade Heimatgeschichte
ist immer auch Sozialgeschichte und nicht nur Feudalgeschichte.
hukwa