Zur
neuen Sonderausstellung ab Mai 2013
Die
Sonderausstellung „Sag ich's euch geliebte Bäume – der Baum in
der Trippstadter Landschaft“, soll unter anderem darauf aufmerksam
machen, dass Bäume eben doch mehr als nur eine Ansammlung von
Hölzern sind. Ja, dass Bäume und der Wald insgesamt, ein Gleichnis
sein können, für das Zusammen-leben der Menschen. Frederico
Hindermann schrieb dazu:
„...der
Wald ist deshalb eine Gemeinschaft, vor der wir Ehrfurcht empfinden,
weil darin Jungwuchs und Altholz und Überständer beisammen wohnen,
so wie in der rechten Ordnung der Menschen Kinder und Greise einander
die Hand reichen sollten. Liebend schauen wir die Bäume an. In all
dem Wechsel und Austausch schenken sie uns Bewahrung; sie sind ein
Sinn; ein Vorbild in unserer immer wieder verzweifelnden, immer
wieder neu belebten Hoffnung auf ewige Dauer“.
Aber
Bäume sind auch Mahner in unserer heutigen schnelllebigen
Gesellschaft. Sie stehen außerhalb unserer Alltagshektik und wollen
uns mitteilen, dass wir auch mal einhalten und das Schöpfungswerk
der Natur wieder bewusster betrachten sollten. Sie können uns Kraft
und Hoffnung geben, die Zukunft zu meistern und das Spannungsfeld
zwischen Ökonomie und Ökologie in Einklang zu bringen, denn aus
fast keinem Wesen der Natur strahlt so viel Nachhaltigkeit wie aus
unserem Freund dem Baum. Schließen wir uns daher ruhig den Worten
Hermann Hesses an, der so wunderschön schrieb:
„Bäume
sind Heiligtümer. Wer mit ihnen zu sprechen, wer ihnen zuzuhören
weiß, der erfährt die Wahrheit. Sie predigen nicht Lehre und
Rezepte, sie predigen, um das einzelne unbekümmert, das Urgesetz des
Lebens.“
Da
Wald und Bäume heute unter der Unvernunft der Menschen leiden
müssen, brauchen sie mehr denn je Freunde und Kurt Tuchholsky fragte
einst zu recht:
„ein
alter Baum ist ein Stückchen Leben. Er beruhigt. Er erinnert. Er
setzt das sinnlos heraufgeschraubte Tempo herab, mit dem man unter
großem Geklapper am Ort bleibt. Und diese alten Bäume sollen
dahingehen, sie, die nicht von heute auf Morgen nachwachsen? Die man
nicht „nachliefern“ kann?“
Solche
alte Baumgestalten lassen für uns Geschichte lebendig, Gegenwart
wichtig, und Zukunft lebenswert erscheinen. Sie können Freunde des
Menschen werden, uns viel sagen. Uns vor allem die Natur und die
Schöpfung nahe bringen.
Dazu
schrieb Jacques Brosse:
„Von
Anfang an war das Schicksal der Menschen durch ein so enges und
starkes Band mit dem der Bäume verknüpft, dass man sich fragen
muss, wie es einer Menschheit ergehen wird, die dieses Band brutal
zerrissen hat.
Wir
täten gut daran, wenn wir überleben wollen, das wiederherzustellen,
was wir zerstört haben: eine Weltordnung, in der Mensch und Natur
eine harmonisch Ein-heit bilden“.
Nicht
vergessen möchte ich den Vers aus einem Gedicht von Erich Kästner
der viel über die heilende Wirkung der Bäume aussagt:
Die
Seele wird vom Pflastertreten krumm
Mit
Bäumen kann man wie mit Brüdern reden
Und
tauscht bei Ihnen seine Seele um
Die
Wälder schweigen doch sie sind nicht stumm
Und
wer auch kommen mag, sie trösten jeden!
Die
Ausstellung will auch dazu beitragen, eine uralte Beziehung wieder
aufzu-frischen, die Beziehung zwischen Mensch und Baum.