Freitag, 15. Februar 2013

Kleine Geschichte des Jagdhausweiher oder der Jagdhauserweiher und seine Besitzer bis 1848

Von Hans Wagner

Mir ist keine Urkunde bekannt die erwähnt dass Barbarossa am Jagdhausweiher tatsächlich ein Jagdhaus besessen hat, doch ist der Begriff seit Jahrhunderten im Volksmund und in Flurnamen so deutlich, dass man davon ausgehen muss dass es dieses Jagdhaus tatsächlich gab.
Flurnamen direkt beim Jagdhausweiher sind so unter anderen Jagdhausertal und Jagdhauserkopf. Das Jagdhaus des Kaisers soll nahe dem Rammbrunnen gestanden haben. Velmann schriebt im Jahre 1600 in seiner „Beforchung“: „ist ein liegender Fels bei der krummen Buche, oberhalb, da des Kaisers Jagdhaus gelegen“.
Im Jahre 1906 schreibt D. Häberle: „ Diese Velmannsche veranlasste mich diese Gegend genauer zu erforschen. Hierbei ergab sich folgendes… Jagdhäusel, Jagdhauserweiher, Jagdhauserkopf und Rombacher Tal sind heute noch gebräuchliche Namen…Die von Velmann erwähnte Stelle war nun leicht zu ermitteln, da das Tal unterhalb des Weihers wieder auf das Aschbacher Tal ausmündet. Beim Einbiegen stößt man gleich auf eine üppige Waldwiese, die durch einen nahen Quell bewässert wird….Der am oberen ende stehende Grenzstein Nr. 457 des Reichswaldes aus dem Jahre 1763 mit dem Pfälzischen und Hohenecker Wappen neben einem hervortretenden Fels kündet uns die von Velmann erwähnte Stelle…Auf der jetzigen Waldwiese, im Besitz von Frau Schwarz, ist also das Jagdhaus zu suchen, der benachbarte Berg und Weiher nannten sich nach ihm. Zu Velmanns Zeiten war bereits jede Spur verschwunden, da er im Rombacher Tal nur einen Weiher mit Brunnen erwähnt; ein Wildhag schloss damals das Ganze ab. Aufwärts führte das Heiligentälchen zu einer Rodung auf dem Heiligenfeld, das den Rittern von Hohenecken gehörte. Die Waldabteilung „Altenfeld“scheint noch eine Erinnerung daran zu bewahren. Dorf Dansenberg bestand damals noch nicht, wohl aber der Berg mit diesem Namen, Velmann schildert ihn als einen prächtigen Buchenwald mit viel Rot- und Schwarzwild….Fragt man sich nun um welche Zeit das Jagdhaus in der Rombach gestanden haben mag,, so kann nur das 12. oder 13. Jh. In Betracht kommen, als die Hohenstaufen in ihrer Pfalz zu Lautern Hof hielten und in den umliegenden Wäldern dem edlen Waidwerk nachgingen. Das Andenken an diese Glanzzeit war im Gedächtnis des Volkes frisch geblieben; nach 400 Jahren konnte Velmann, von seinen Begleitern noch die Stelle gezeigt werden, wo der Kaiser beim frischen Quell an sonniger Bergeshalde zu rasten pflegte…“



1401 ging der Jagdhausweiher mit dem Dorfe Espensteig als Lehen an den Ritter Reinard von Hohenecken. In der Lehensurkunde Beymonds von Hohenecken kommt 1404 noch der dort gelegene Hesselberg hinzu. Das ganze scheint die Mark des Dörfchens Espensteig gebildet zu haben, ehe es aus dem Verband des Reichswaldes abgetrennt und den Hoheneckern verliehen wurde.
Erst im Jahre 1567 hören wir wieder etwas vom Jagdhausweiher. Damals wurde er „fischerem von Hoheneck“ geschenkt, dem Bewohner Fischer wohl zur Gebührenfreien Nutzung überlassen. Der Jagdhausweiher lag seit der Niederbrennung Espensteigs um das Jahr 1665 ungenutzt. Der nächste Beständer war dann der Kaiserslauterer Bürger Henrich Dedreux. Schließlich bewarb sich im Jahre 1749 der in Kaiserslautern wohnende Zollbeamte Schuhmacher um die Verleihung des Weihers als Temporalbestand, dam man hier, wie er schrieb, selten einen Fisch zu kaufen bekomme. Er erhielt den Weiher zu 15. Gulden jährlicher Pacht verliehen, hatte aber keine große Freude an seinem Besitz. Bereits im Jahre 1752 schrieb er an den Kurfürsten, dass durch den häufigen Ablauf des Wassers ein Loch in den Damm gerissen sei. Dadurch sei ihm für 80 Gulden Schaden entstanden. Die Wiederherstellung des Dammes habe allein 15 Gulden 30 Kreuzer gekostet.
Im Jahre 1773 kauft Freiherr von Hautzenberg den Jagdhausweiher, dieser wohnte in Kaiserslautern besaß aber auf der Espensteig und in Dansenberg ein Hofgut. Zur Aufsicht siedelte er ab 1764 den vorher in Lichtenbruch (Vogelweh) wohnenden Tagelöhner Peter Kennel hier an.
Im Jahre 1781 erwarb Freiherr von Hacke das Gut Espensteig von Hautzenberg und mit ihm auch den Jagdhausweiher. Wahrscheinlich kaufte auch Hacke das Gut in Dansenberg, dafür gibt es zwar keine Urkunde doch eine Notiz die besagt: „Hacke habe einen Hof neu gekauft ohne aber einen Ort genau zu erwähnen“. Im Jahre 1848 wohnt dort der Köhler Bernhard Steiner.
hukwa






Quellenangaben:
Ernst Christmann: Wo und Wann entstand Dansenberg
K. P. Westrich: Das Rätsel um die Entstehung Dansenbergs ist gelöst
H. Friedel: Hohenecken – Geschlecht, Burg, Dorf
D. Häberle: Das Reichsland bei Kaiserslautern