Ein kleiner historischer
Spaziergang entlang der Westerbach
Gestern eine Wanderung
durchs Eulental unternommen. Dass sehr romantisch gelegene Waldtal,
durchfließt ein kleines Bächlein. Im Mittelalter stand hier eine
Glashütte, deren Glaswaren weit über die Grenzen des Pfälzerwaldes
begehrt waren. Seinen Namen hat das Tal nach dem von Buchen und
Eichen bewachsenen Eulenberg.
Eulental - Fotos©UteKW |
Im Mitttelalter gehörte
diese Landschaft noch zum Gericht Trippstadt. Ein falkensteinischer
Zweig der auf Burg Wilenstein wohnte, hatte hier Lehen. Auch die
alten Glashüttenmeister mussten an die Falkensteiner Abgaben zahlen.
Und nicht wenig, das kann man dem falkensteinischen Zins- und
Rentbuch für das Amt Wilenstein entnehmen. Darin lesen wir das eine
„Alte Hütte“ in der Rambach südöstlich von Mölschbach
abgebrannt war, aber 1621 bereits durch eine „Neue Hütte“ unden
am Eulenberg ersetzt wurde. Zu
dieser Glashütte gehörten neben dem Jerg Fischer noch
Jacob Hirsch und
Hanß Wolf der Schürer. Im Jahr
1630 wurden zwei neue Glashütten auf der gegenüberliegenden Seite
des Scheidwalds in der Schankbach dem
heutigen Neuhöfertal gebaut. Diese beiden Hütten scheinen einen
guten Umsatz gemacht zu haben, die dortigen Hüttenmeister Conrad
Fleckensteiner und Jonas
Richter beschäftigten eine
Anzahl von zehn Mitarbeitern und mussten an die Herrschaft
Falkenstein einen hohen Zins abliefern. Im Jahr 120 Gulden und
tausend Fensterscheiben (kleines Butzglas).
Hauptrohstoff
zur Glasherstellung war Kiesel oder Quarz. In den Hütten wurde Glas
hergestellt, indem man Sand oder gepulverten Kiesel mit Pottasche
oder Soda vermischte und diese Mischung einer starken Glühhitze
aussetzte. Dazu benötigte man sehr viel Holz, daher waren diese
alten Glashüttten regelrechte „Waldfresser“, nach etwa zehn
Jahren wurde die Glashütte verlassen und an einem andern Ort wieder
aufgebaut, da das Holz der umliegende Wälder aufgebraucht war. So
romantisch wie heute war es damals wohl nicht im Eulental. Die
Glashütte im Eulenbachtal wurde 1767 aufgelassen und ist zerfallen.
Ein Ritterstein erinnert an sie.
Nicht
weit vom Eulenberg entfernt auf dem nördlichen Ausläufer vom
Scheidwald liegt das Augustenköpfchen eine ehemalige kleine
romantische Waldanlage. Erbauen ließ sie Freiherr Karl Theodor von
Hacke, der letzte kurpfälzische Obersforstmeister und Besitzer des
Trippstadter Schlosses, für seine einzige Schwester Auguste
Elisabetha. Daher also der Name Augustenköpfchen.
Fotos©UteKW |
In den
waldkühlen dunklen Schluchten zwischen Eulenberg und
Augustenköppchen wo die Westerbach sich ihren Weg bahnt scheint die
Zeit manchmal still zu stehen. In früheren Zeiten hieß das Eulental
Westerbachtal, nach dem Bächlein das von hier in Richtung Mölschbach
fließt. Die Wälder auf den Höhen sind tief und dicht und im
Frühjahr dringt aus ihnen ein jubilierendes Vogelkonzert das den
Wanderer auf seinen einsamen Waldwegen begleitet.
hukwa