Die „Wilde Jagd“ in
der Pfalz.
Noch bis vor wenigen
Jahrzehnten war „wilde Jagd“ im Volksglauben der ländlichen
Bevölkerung der Pfalz fest verankert und lebte in verschiedenen
Regionen noch lange in den Zwölften
oder Rauhnächten fort,
in der Zeit vom Weihnachtstag bis zu der Dreikönigsnacht. Die
Zwölften entsprechen astronomisch der Zahl von Tagen, welche die
Differenz zwischen dem Mondjahr (354 Tage) und dem Sonnenjahr (366
Tage) ausmachen. Den Altvorderen galt diese Zeit als Spukzeit in der
man überall Geister und Seelen vermutete. Zwerge, Hausgeister und
Werwölfe trieben ihr Unwesen. Es ist auch die Jahreszeit einer oft
entfesselten und feindlichen Natur von der sich der Mensch bedrolht
fühlte. Wenn in den Rauhnächten der Sturm übers Land fegte und aus
den Bäumen das Geheule des Windes erklang sah darinnen der
Volksglauben die „wilde Jagd“.
Der
Stephanstag
Für
den Brauchtum- Heimat und Volkskundler sind auch Namenstage,
Patronstage von Heiligen sehr interessant. In der Verehrung dieser
Heiligen der Kirche hat sich sehr viel Brauchtum und Volkskundliches
angesammelt oft vermengt mit altem heidnischen Gebräuchen. Heute am
26. 12. ist das Patronsfest des hl. Stephan, also der Stephanstag.
Stephan
war der erste Märtyrer der Christenheit deshalb zählt man ihn auch
zu den Erzmärtyrern.
Stephan
wurde wahrscheinlich im gleichen Jahr wie Jesus geboren, allerdings
in Jerusalem. Sein Fest feiert man schon so lange wie das
Weihnachtsfest. Doch ist es bei Christus die Freude über seine
Geburt so ist der Stephanstag ein trauriger Gedenktag er wurde in
seiner Heimatstadt zu Tode gesteinigt. An diesem grausamen Martyrium
soll auch Saulus, der spätere Apostel Paulus, beteiligt gewesen
sein. Das Todesjahr Stephans war wahrscheinlich das Jahr 40.
Die
Stephansverehrung ist im osten seit dem 4. Jh. nachweisbar, im westen
seit dem 5.Jh. Der kult um diesen Heiligen gewann besondere Bedeutung
nach der Auffindung seiner Reliquien in Jerusalem. Große Bedeutung
hatte Stephan als Pferdepatron, noch heute werden in verschiedenen
Orten in Bayern am 26. Dezember die Pferde gesegnet.
hukwa