Mittwoch, 27. Dezember 2017

Vom Stephanstag und der Wilden Jagd

Die „Wilde Jagd“ in der Pfalz.

Noch bis vor wenigen Jahrzehnten war „wilde Jagd“ im Volksglauben der ländlichen Bevölkerung der Pfalz fest verankert und lebte in verschiedenen Regionen noch lange in den Zwölften oder Rauhnächten fort, in der Zeit vom Weihnachtstag bis zu der Dreikönigsnacht. Die Zwölften entsprechen astronomisch der Zahl von Tagen, welche die Differenz zwischen dem Mondjahr (354 Tage) und dem Sonnenjahr (366 Tage) ausmachen. Den Altvorderen galt diese Zeit als Spukzeit in der man überall Geister und Seelen vermutete. Zwerge, Hausgeister und Werwölfe trieben ihr Unwesen. Es ist auch die Jahreszeit einer oft entfesselten und feindlichen Natur von der sich der Mensch bedrolht fühlte. Wenn in den Rauhnächten der Sturm übers Land fegte und aus den Bäumen das Geheule des Windes erklang sah darinnen der Volksglauben die „wilde Jagd“.


Der Stephanstag

Für den Brauchtum- Heimat und Volkskundler sind auch Namenstage, Patronstage von Heiligen sehr interessant. In der Verehrung dieser Heiligen der Kirche hat sich sehr viel Brauchtum und Volkskundliches angesammelt oft vermengt mit altem heidnischen Gebräuchen. Heute am 26. 12. ist das Patronsfest des hl. Stephan, also der Stephanstag.
Stephan war der erste Märtyrer der Christenheit deshalb zählt man ihn auch zu den Erzmärtyrern.
Stephan wurde wahrscheinlich im gleichen Jahr wie Jesus geboren, allerdings in Jerusalem. Sein Fest feiert man schon so lange wie das Weihnachtsfest. Doch ist es bei Christus die Freude über seine Geburt so ist der Stephanstag ein trauriger Gedenktag er wurde in seiner Heimatstadt zu Tode gesteinigt. An diesem grausamen Martyrium soll auch Saulus, der spätere Apostel Paulus, beteiligt gewesen sein. Das Todesjahr Stephans war wahrscheinlich das Jahr 40.
Die Stephansverehrung ist im osten seit dem 4. Jh. nachweisbar, im westen seit dem 5.Jh. Der kult um diesen Heiligen gewann besondere Bedeutung nach der Auffindung seiner Reliquien in Jerusalem. Große Bedeutung hatte Stephan als Pferdepatron, noch heute werden in verschiedenen Orten in Bayern am 26. Dezember die Pferde gesegnet.

hukwa