Das
keltische Matronenheiligtum von Kindsbach aus gallo-römischer Zeit
ist einer der bestens erhaltenden Kultstätten der Antike im
Pfälzerwald. Dieses Felsenrelief folgt einem feststehenden Schema.
In der Regel sind es drei weibliche Gestalten ( bei manchen Reliefs
wie in Kindsbach sind noch einige Gottheiten hinzugefügt) in
feierlicher Haltung nebeneinander thronend, auf einem Schoß eine
Früchteschale oder ein junges Tier haltend.. Mütterverehrung kennen
wir von allen Völkern und Kulturen des Altertums. Die Matronen
tragen stets eine kunstvolle hochgesteckte Haarfrisur oder eine große
Haube. Diese hat in den keltischen als auch germanischen Stammes- und
Volkstrachten eine besondere Bedeutung, deren Ursprung, bis zum
Beginn der Bronzezeit reicht, wahrscheinlich noch tiefer in die
Vorgeschichte hinein. Es dürfte wohl auch kaum ein Zufall sein das
der Marienkult in Deutschland so verwurzelt ist.
Im
Biedenbachtal bei Kindsbach entspringt der Gutenborn. In diesem
Quellbereich sind seit 1821 gallo-römische Funde bekannt. In der
Antike stand hier eine Tempelanlage die wohl von der Bevolkerung der
näheren und weiteren Umgebung besucht wurde. Münzfunde ergaben das
dass Heiligtum noch bis in das 4. nachchristliche Jahrhundert
aufgesucht wurde. Terrakotten mit Matronendarstellungen sowie
Bronzebleche mit Phallusverzierungen die am Gutenborn gefunden wurden
weisen auf den Fruchtbarkeitscharakter des Quellheiligtums hin.
Das
Wasser des Gutenborns wurde noch in neuester Zeit gegen Augenleiden
verwendet. Eine chemische Analyse ergab spuren von Bor. Bei der
vielzahl der dort verehrten Gottheiten dürften auf jedenfall die
Matronen die Hauptrolle inne gehabt haben.
Fotos©Hans Wagner |
hukwa