Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand einen Wolf „anfüttert“. Das „Wolfsproblem“ ist weitaus vielschichtiger. Der Prozess der Änderung unseres Verhältnisses zum Wolf ist langwierig und kompliziert. Obwohl sich das Wolfsbild in den letzten Jahren geändert hat, kommt es immer wieder zu „Hetzjagden“ in den Medien. Schuld daran tragen jene Lobbyisten verschiedener Institutionen die ein Interesse daran haben, Entsetzen zu schüren und Waldspaziergängern Angst einzujagen. Kampfhunde, die Kinder und Erwachsene angreifen stellen eine weitaus größere Gefahr dar als der Wolf. Wolfsangriffe auf Menschen sind in Deutschland bisher nicht bekannt. Der Wolf (auch der Luchs) sind ein gemeinsames Erbe der Natur und haben somit ein Aufenthaltsrecht im Pfälzerwald. Langsam wächst die Akzeptanz für ein Lebensrecht dieser Tiere in unseren Wäldern. Die Migration des Wolfes hält uns allen einen ökologischen Spiegel vor Augen, nämlich den Verlust von Natur und somit von biologischer Vielfalt. Das Verhältnis von Wolf und Mensch steht auf einem recht labilen Fundament. So fürchten beratungsressistente Jäger um ihr überflüssig werden in Waid- und Jagdlandschaft und sehen im Wolf einen Konkurrenten, Schafzüchter fürchten um ihre Tiere. Ein Problem für das allerdings Lösungen vorhanden sind. Gewiß, der Wolf fügt Forst- und Landwirtschaft immer mal wieder kleinere Schäden zu, doch sind die Verluste so gering, dass sie diese Wirtschaftszweige nicht zum Niedergang verurteilen. Ökologisch betrachtet ist der Wolf in der Natur kein überflüssiges Wesen, sondern ein notwendiges Element.
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