Am 11. November 1856 richtet
Carl von Gienanth an die Regierung in Speyer das Gesuch „um die
Conzession eines Gaspuddel- und Walzwerkes, an
der Stelle des Unterhammers. Der bisher dort betriebene Großhammer
soll durch diese neue Anlage die der Herstellung von Blechstäben
diente, welche dann im Blechwalzwerk ausgewalzt wurden, ersetzt
werden.
Die neue
Einrichtung bestand aus 1 Doppelpuddelofen, 1 Schweißofen, 1
Luppenquetschwerk, 1 Schere, 1 Walzenstraße und 1 Dampfkessel, der
mit der Überhitze des Puddel- bzw. Schweißofens betrieben wurde.
Als weitere Antriebsquellen dienten eine Dampfmaschine von 10 PS und
ein Wasserrad für das Walzwerk.
Als
Brennmaterial dienten teils Holzkohle und teils Torf, wobei der
Holzkohlenverbrauch nicht über dem der früheren zwei Frischfeuer
liegen sollte, da beabsichtigt war, den Mehrverbrauch durch Torf aus
dem Landstuhler Bruch abzudecken.
Die
Genehmigung erteilte München am 16. Juli 1857 unter folgenden
Bedingungen: der Bau muss binnen Jahresfrist nach den vorgelegten
Plänen ausgeführt sein und für die Arbeiter des Trippstadter
Hüttenwerkes muss eine Kranken- und Unterstützungskasse
eingerichtet werden.
Die
Bauarbeiten begannen im Frühjahr 1857 und wurden im Herbst 1858
beendet. Die Baukosten beliefen sich auf ca. 60 000 fl (Gulden).
Eisen und Gußteile wurden in Trippstadt selbst hergestellt oder aus
Eisenberg oder Hochstein bezogen.
Die
Kosten für die Dampfmaschine in Höhe von 3.375 fl (Gulden) wurden
durch Eisenlieferungen abgegolten. Während der Umbauarbeiten wurde
der alte Hammerbetrieb möglichst lange beibehalten, so dass nur 5
Monate Stillstand an dieser Produktionsstätte anfielen.
Lit.
Verzeichnis:
Privatarchiv
Herr Geißenbauer.
Aus den
Tagebüchern eines Torfstechers im Landstuhler Bruch.
Henning:
Die Wirtschaftsstruktur im 19: Jahrhundert.
Hehr:
Die Verkehrsverhältnisse im 19. Jahrhundert.
Engelsing:
Probleme der Lebensgestaltung in Deutschland.
hukwa