Donnerstag, 31. Dezember 2020

Schneemorgen

Die ganze Nacht fiel leise und sanft Neuschnee  
am frühen Morgen zieht es mich hinaus 
die Erde ist gefroren   
der Geist frei von Unnötigen Gedanken 
die Bäume sind erstarrt 
Stille eines Wintermorgens 
Zeit innerer Reife 
ein Reh steht einsam am Waldrand 
so verloren in der weißen Nebelwand. 
hukwa

Montag, 28. Dezember 2020

Sonnenuntergang zwischen den Jahren: Kaltenborn

Der Horizont hält das Leben umfriedet, 
ruft das Auge aber fortwährend 
zu neuen Ufern und Möglichkeiten. 
John O Donohue - Anam Cara 

 ©hukwa 


Freitag, 27. November 2020

Verbundenheit

 Rauschende Bäume am Hang 
euch lausche ich schon mein Leben lang 
archaisch anmutender Sang 
tönt in mein Muschelohr 
so vieles das ich schon verlor 
als Stern und Steinkind 
steige ich zu euch empor. 
hukwa


Donnerstag, 26. November 2020

Im Kiefernwald

 Die alten Kiefern atmen Zeit 
Sandsteinblöcke an den Hängen 
starren wie Buddhaköpfe 
ich laufe durch den stillen Wald 
mir ist 
als kehre die Kindheit wieder. 
hukwa

Dienstag, 24. November 2020

Waldsternengeflimmer

Waldsternengeflimmer 
in kalter Novembernacht
in dunkler Waldesstille 
erbebt ein starker Wille. 
hukwa 

Donnerstag, 19. November 2020

Herbst

Mit den Blättern fällt der Herbst 
in die Stille des Novembers 
Nebelschwaden ziehen  
eine einsame Krähe zieht Kreise 
vom leichten Wind 
lässt sie sich 
wie ein Herbstblatt treiben. 
hukwa

Samstag, 17. Oktober 2020

Naturzusammenhänge

 Sobald ich in den Wald tiefer eingedrungen bin bemerke ich das mein Sehen sich ändert. Das Formale tritt immer mehr in den Hintergrund. Ich spüre mehr als ich sehe die sich wandelnde Natur. Wurzelwerk und totes Geäst, urtümliches Geschehen. Spiel der Elemente wo mein Fuß hintritt. Ich sehe meine eigene Geschichte, die nur ein winziger Teil ist, ein unscheinbarer Abschnitt im erdgeschichtlichen Zusammenhang.   
Leise 
sich Schweigendes 
in den Wäldern bewegt 
über den Baumwipfel 
mystische Aura steht 
noch im Dämmmmerlicht 
der Specht sich am Stamme regt 
früh die Amsel sich in die Lüfte erhebt 
bin ich der Zaunkönig 
singe ein Lied. 
hukwa

Mittwoch, 16. September 2020

Buchenmelodie

 Das Lied des Herbstes 
klingt leise 
im Rauschen der Buchenblätter. 
hukwa

Donnerstag, 10. September 2020

Abendrot

Abendrot leuchtet 
im gelben Herbstlaub 
der Birken. 
hukwa

Dienstag, 8. September 2020

Treibende Blätter

Es entflieht der Sommer 
mit den Herbstblättern 
die im Wildbach schwimmmen. 
hukwa

Sonntag, 6. September 2020

Herbstblätter

 Die Hagebutte 
im Herbsttau 
kündet den Winter. 
hukwa 
 
Fallende Herbstblätter  
Wehmut 
des Spätsommers. 
hukwa

Samstag, 5. September 2020

Herbstblätter

Die bunten Herbstblätter der Bäume 
erzählen mir 
von Werden und Vergehen. 
hukwa

Freitag, 4. September 2020

Herbstmorgen

 Die Schlehe 
eine einsame Krähe am Himmmel 
Herbstmorgen am Feldrand. 
hukwa

Donnerstag, 3. September 2020

Herbst

 Im Federkleid des Rotkehlchens 
versteckt sich im Herbst 
bereits der Winter. 
hukwa

Samstag, 18. Juli 2020

Waldbrunnen

Candidus Brunnen - Foto©UteKW

Osterheldbrunnen - Foto©UteKW
hukwa

Mittwoch, 8. Juli 2020

Spaziergang durch die Feldflur

Foto©UteKW
Heute lief ich einmal wieder einen der letzten nicht asphaltierten Feldwege in der Trippstadter Feldflur. In meiner Kindheit gab es noch viele solcher Wege, auch sie verschwinden langsam und mit ihnen ein ökologischer Biotop. auf solchen Wegen kann man das Gefühl des Laufens auf Asphalt für einige Zeit loswerden und mal wieder "wirklich Gehen". Solch alten Wegen kommt eine viel größere Bedeutung zu, als allgemein bekannt ist. Vor allem für die Schwalben waren sie wichtig. Ihnen fehlen heute die Pfützen mit feuchtem Schlamm, aus dem sie ihre Nester erbauen. Denn Singvögel fehlen die Magensteinchen die sie hier fanden. Und die Sperlinge können kein Staubbad mehr nehmen. Die Feldwege waren ein bedeutender Lebensraum, deshalb sollten die wenigen natürlichen Feldwege auch erhalten werden.
hukwa

Freitag, 19. Juni 2020

Die wunderschöne Blutbuche vor der kath. Kirche in Trippstadt

Foto©UteKW
"Tiere, Pflanzen und die Elemente sind unsere natürliche Mitwelt. Auf sie ist in unserem Handeln um ihrer selbst willen und nicht nur um unseretwillen Rücksicht zu nehmen."
K.M.A.Abich

Freitag, 10. April 2020

Aus der Trippstadter Geschichte: Der Bau des Gas-, Puddel-, und Walzwerkes 1857/58 in Trippstadt und das Brennmaterial Torf


Am 11. November 1856 richtet Carl von Gienanth an die Regierung in Speyer das Gesuch „um die Conzession eines Gaspuddel- und Walzwerkes, an der Stelle des Unterhammers. Der bisher dort betriebene Großhammer soll durch diese neue Anlage die der Herstellung von Blechstäben diente, welche dann im Blechwalzwerk ausgewalzt wurden, ersetzt werden.
Die neue Einrichtung bestand aus 1 Doppelpuddelofen, 1 Schweißofen, 1 Luppenquetschwerk, 1 Schere, 1 Walzenstraße und 1 Dampfkessel, der mit der Überhitze des Puddel- bzw. Schweißofens betrieben wurde. Als weitere Antriebsquellen dienten eine Dampfmaschine von 10 PS und ein Wasserrad für das Walzwerk.
Als Brennmaterial dienten teils Holzkohle und teils Torf, wobei der Holzkohlenverbrauch nicht über dem der früheren zwei Frischfeuer liegen sollte, da beabsichtigt war, den Mehrverbrauch durch Torf aus dem Landstuhler Bruch abzudecken.
Die Genehmigung erteilte München am 16. Juli 1857 unter folgenden Bedingungen: der Bau muss binnen Jahresfrist nach den vorgelegten Plänen ausgeführt sein und für die Arbeiter des Trippstadter Hüttenwerkes muss eine Kranken- und Unterstützungskasse eingerichtet werden.
Die Bauarbeiten begannen im Frühjahr 1857 und wurden im Herbst 1858 beendet. Die Baukosten beliefen sich auf ca. 60 000 fl (Gulden). Eisen und Gußteile wurden in Trippstadt selbst hergestellt oder aus Eisenberg oder Hochstein bezogen.
Die Kosten für die Dampfmaschine in Höhe von 3.375 fl (Gulden) wurden durch Eisenlieferungen abgegolten. Während der Umbauarbeiten wurde der alte Hammerbetrieb möglichst lange beibehalten, so dass nur 5 Monate Stillstand an dieser Produktionsstätte anfielen.

Lit. Verzeichnis:
Privatarchiv Herr Geißenbauer.
Aus den Tagebüchern eines Torfstechers im Landstuhler Bruch.
Henning: Die Wirtschaftsstruktur im 19: Jahrhundert.
Hehr: Die Verkehrsverhältnisse im 19. Jahrhundert.
Engelsing: Probleme der Lebensgestaltung in Deutschland. 
 
Trippstadter Schloss - Foto©UteKW

hukwa

VonTrippstadter Tagelöhnern zur Zeit der Eisenverhüttung


Wenn man im Trippstadter Bürgerbuch von Heinrich Haas blättert fallen dem aufmerksamen Leser sofort die zahlreichen Tagelöhner auf, die einst in Trippstadt gelebt haben. Als Tagelöhner oder Tagner bezeichnete man einen Arbeiter der seine Arbeitskraft immer wieder neuen Auftraggebern anbot, also ein Arbeitnehmer ohne feste Anstellung. Die Bezeichnung entsprang der Tatsache, dass diese Arbeiter im Tagelohn arbeiteten und meist nur tageweise beschäftigt waren. In der Regel besaßen diese Leute kein Land dass sie bepflanzen konnten und waren also auf „geringfügige“ Beschäftigungen angewiesen um sich und ihre Familien am Leben zu erhalten.
Dass es in Trippstadt so viele Tagelöhner gab ist wohl eindeutig mit der Eisengewinnung und Verarbeitung in Verbindung zu bringen. So beschäftigte der Eisenhüttenbesitzer Gienanth immer wieder Tagelöhner. Aus alten Aufzeichnungen, Akten und Niederschriften habe ich versucht etwas über das Dasein dieser Menschen herauszufinden.
In den Trippstadter Eisenhüttenwerken schwankte die Anzahl der beschäftigten Tagelöhner ständig. In Zeiten guter Konjunktur arbeiteten recht viele dieser Hilfskräfte in und um die Werke, auch bei Neu- und Umbauarbeiten wurden kurzfristig mehr Leute eingestellt, diese wurden allerdings nach Abschluss der Arbeiten sofort wieder entlassen.
Im Jahre 1810 wurde im Trippstadter Werk nur ein Tagelöhner beschäftigt. Dessen Aufgabe es laut einer Niederschrift war, jährlich für das laufende zu sorgen“. Bezahlt wurde diese Arbeit mit 600 Francs, das entspacht einem Taglohn von 54 Kreuzern.
Genauere Angaben über die Beschäftigung von Tagelöhnern sind aus dem Jahre 1849 erhalten.
In einer Aufstellung werden 12 Personen für dieses Jahr genannt, die im Tagelohn beschäftigt waren.
Darunter befanden sich zwei ehemalige Hüttenarbeiter, ein Hammerschmied und ein Walzer, die in der Reservewohnung im Pensionärswohnhaus am Oberhammer wohnten. Carl von Gienanth zahlte ihnen 1849 eine Pension von 6 Gulden monatlich, doch arbeiteten beide nach dem Ausscheiden aus ihrem Beruf als Tagelöhner für 30 Kreuzer bzw. 24 Kreuzer, was bei 25 Arbeitstagen pro Monat 12 Gulden und 30 Kreuzer bzw. 10 Gulden Lohn war.
Drei der zwölf Tagelöhner waren mit dem Zusatz „Reservemann“ versehen und wurden bei Bedarf in der Flammofengießerei oder im Bandeisenwalzwerk eingesetzt. Diesen zahlte der Hüttenwerksbesitzer pro Tag 30 Kreuzer.
Bedingt durch die Revolution im Jahr 1849 trat eine wirtschaftliche Krise ein, die mit Lohnkürzungen verbunden war und wodurch sich das Einkommen der Tagelöhner verringerte.
Drei weitere Tagelöhner hatten einen festen Aufgabenbereich: Der Briefbote, der Wassermann und der Schleusenwärter. Ihr Taglohn betrug 24 Kreuzer. Sie waren von den Lohnkürzungen des Jahres 1849 nicht betroffen.
Die Stellung eines „Meisters“ nahm der Obmann der Tagelöhner in Anspruch, sein Lohn war auf 40 Kreuzer pro Tag angesetzt.
Sechs der zwölf Tagelöhner wohnten außerhalb des Werkes, einer in Stelzenberg, vier in Trippstadt und einer in Langensohl, vier davon in Werkswohnungen und zwei in Gienanthschen Häusern an ihrem Arbeitsplatz an den Weihern. Der Arbeitsbereich und Aufgabenbereich der Tagelöhner umfasste die Instandhaltung und Reparatur der Wasserkanäle, Bäche und Kohlenfuhrwege, Hilfsdienste bei der Alteisenaufbereitung und in der Flammofengießerei.



Literaturhinweise
Lürmann: Ein Jahrhundert deutschen Kokshochofenbetriebes
Hartig: Die wissenschaftliche Eigenart der Pfalz

 
Trippstadter Schloss - Foto©UteKW

hukwa

Donnerstag, 19. März 2020

Zeitfenster

Der frühe Morgen
vom Garten herauf
tönt das Lied der Amsel
noch herrscht Stille
fern dem Getöse der Zeit
für einen Augenblick
öffnet sich ein Zeitfenster
gewährt für einen Augenblick
die Schau in die sanften Wellen
einer tieferen Realität
die sich nur jenen öffnet
die auf der Suche sind nach der Stille in der Zeit.
hukwa

Donnerstag, 27. Februar 2020

Frühlingshaiku

Des Frühlings Nahen
verborgen
im Schlag der Amsel.
hukwa

Am eiskalten Waldbach
die frühe Blüte
der Weidekätzchen.
hukwa 

Weidenschatten
am Waldweiher
Spiegel des Frühlings.
hukwa

Dienstag, 25. Februar 2020

Waldnacht

Vom Mondschein durchtränkt
ruht Schilf und Wasser
eine einsame Forelle
sucht das Licht des Mondes
im funkelnden Sternenschein
webt eine Spinne einen Käfer ein 
einsame Nacht im Wald
am Ufer steigt der Nebel
hüllt sanft die alten Weiden ein
geheimnisvolle Gestalten
Baumgesellen
aus früher Zeit
atmen tiefes Schweigen
der Waldkauz zieht seine Kreise
die Nebel werden feucht und schwer
die Zeit
zieht leise vorbei.
hukwa

Mittwoch, 19. Februar 2020

Baum

Baum
Zeuge aus besseren Tagen
Mahnmal des Augenblicks
Verbinden sich deine Lebenslinien
mit dem Geäder der Zeit
weisen hin
auf die Unberechenbarkeit der Gegenwart.
hukwa

Dienstag, 18. Februar 2020

Frühlingsahnung

Im alten Laub
die gelbe Blüte des Winterlings
Frühlingsahnung.
hukwa

Montag, 17. Februar 2020

Wildgans Haiku

Der Ruf der Wildgans
erzählt mir
vor wievielen Jahren ihre Reise begann.
hukwa

Sonntag, 16. Februar 2020

Frühlingsboten

Heute Morgen
der zweite Trupp der Kraniche
am Himmel.
hukwa  

Die ersten Krokuse im Park
rufen mir ins Gedächtnis
den Frühling.
hukwa

Samstag, 15. Februar 2020

Frühlingshaiku

Des frühlings Nahen
verborgen
im Lied der Amsel.
hukwa