Moosalbtal - Foto©UteKW |
Der
Mensch war nie die
Krone
der Schöpfung,
er
war immer ihr schwächstes Glied.
So
schwach
dass
er aus einem einst blauen und blühenden Planeten
eine
gigantische Müllhalde machte.
H.W.
Es
ist nicht das Meer, auch sind es nicht die großen Flüsse und Ströme
die mich in ihren Bann ziehen, mir genügen die kleinen Bäche und
Flüsse unserer pfälzischen Heimat, die dunklen Woge des
Pfälzerwaldes faszinierten mich schon immer. Nie gleichen sie sich.
Jeder Bach, jeder Waldweiher hat seine eigene Wesensart, alle haben
ihre sichtbaren und unsichtbaren Bewohner. Jedes Gewässer scheint
mir hat wie der Mensch auch einen Körper und eine Seele, ja sie
haben sogar einen Geist. Es gibt keine unbelebte Natur! Ist das Ufer
der Körper, so ist das Wasser die Seele und über den Wassern singt
der Geist der unruhigen Bäche. Das Wasser ist ein grandioser
Künstler, es formt die Ufer der Bäche zu lebendigen Kunstwerken.
Entlang
der Wasserläufe gibt es viel zu sehen und oft noch mehr zu Staunen.
Das geschmeidige Gefieder des Eisvogels blitzt im duster des Waldes
kurz auf, die Wasseramsel gleitet geschickt über die Strömung.
Moose, Flechten und Farne verzaubern die Uferböschung. Wie Trolle
und Kobolde ragen abgestorbene Äste und Baumstümpfe aus dem
eiskalten Wasser. Verwitterte alte Kopfweiden nicken mir zu,
majestätisch aussehende alte Eiben und Pappeln erzählen ihre
eigene Geschichte. In den ausgewaschenen Sandsteinen verstecken sich
Molche und Schnecken, wie von Sinnen tanzen Mücken und Libellen über
dem kühlen Nass. Elegant gleitet die Bachforelle gegen die Strömung.
Am
liebsten lausche ich dem Lied der fließenden Gewässer am frühen
Morgen oder in der Abenddämmerung, es scheint mir als singen die
Bäche besonders lieblich um diese Zeit und oft ertönt dann auch das
zarte Lied des Rotkehlchens. In einem gemeinsamen Konzert mit der
mich umgebenden Natur. Hier spüre ich dann sehr stark dass es am
Busen von Mutter Natur nichts statisches, nichts robotisches, nichts
uniformiertes gibt, die Natur kennt keine Tristesse. Ist der See und
der Weiher das Auge der Natur so sind die Bäche ihre Venen und
Adern. Meist folge ich den fließenden Gewässern bis zu ihrer
Quelle, dann vergleiche ich sie oft mit den Menschen. Menschen haben
Gemeinsamkeiten mit den Wasserläufen, allerdings sind ihre Quellen
meist verborgen, bei manchen sogar verkarstet und sie fließen zu
schnell. So wie die Bäche in die großen Flüsse und ströme münden,
wie sie rauschend von ihren starken Geschwistern empfangen werden, so
sollte auch der Mensch ein Empfangender sein. Wie die Wasser der
Bäche und Weiher uns dunkel und tief erscheinen, so spüren auch wir
manchmal wenn wir am Wasser verweilen, das in uns etwas tiefes wohnt,
etwas Unbekanntes, dass ist es was uns die romantischen Gewässer des
Pfälzerwaldes lehren können.
hukwa