Der
Herbst zog auf ohne Bitternis. Der Geruch von Äpfeln im
kleinen Waldstück am Feldrand. Vermischt mit Hainbuchen stehen hier
einige Wildäpfelsträucher. Letzter Wespentanz über faulendem Obst.
Taubengurren und Meisengezwitscher tönt aus halb entlaubten Ästen.
Manchmal ein sinkendes Blatt das Trost schenkt. Im Spinnenhaar des
scheidenden Altweibersommers goldfunkene Tautropfen. Etwas weiter im
Ried singt der Zilp-Zalp sein Reiselied. Ein Hauch von Trauer geht
von den verblasssenden Wildrosen aus. Letzter Herbstrausch. Ein Igel
schläft schon tiefe im Laub. Am Feldrand atmet die Zeit sich aus.
Schwebende Distelsamen im kalten Wind. Zwischen Wolken Kraniche. Sie
ziehen ins Exil. Schon winkt des Winters naher Schatten. Ein letztes
mal weint der späte Mohn. Die Flockenblume am Waldrand schickt einen
letzten Gruß. Als singe sie die alten Lieder. Ein einsamer Wanderer
auf grauer Flur geht vorrüber.
hukwa
Fotos © Ute Knieriemen-Wagner |