Am Futtterhaus
der Dompfaff
kündet den nahen Winter.
hukwa
Sonntag, 25. September 2016
Freitag, 23. September 2016
Waldgott
Krähiger Blick
im Fichtentann
der alte Waldgott
für die Dauer
einer Amselfeder Fall
kehrt wieder
im erdigen Wurzeldickicht
der Weißdornhecke
versteckt er seine Welt
lehrt Gräser und Pilze das Reden
im Gezwitscher der Tannenmeisen
kehrt seine Stimme wieder
Nebel über den Wassern
darinnen
des Waldgott dunkles Wesen.
hukwa
im Fichtentann
der alte Waldgott
für die Dauer
einer Amselfeder Fall
kehrt wieder
im erdigen Wurzeldickicht
der Weißdornhecke
versteckt er seine Welt
lehrt Gräser und Pilze das Reden
im Gezwitscher der Tannenmeisen
kehrt seine Stimme wieder
Nebel über den Wassern
darinnen
des Waldgott dunkles Wesen.
hukwa
Sonntag, 18. September 2016
Willkommen Einsamkeit ich lausche deinen Liedern
Jetzt schlafen alle Nymphen
der Herbst hat es vollbracht
die Sommerträume ruhen
in alt verinnerlichter Nacht
der winterliche Greis wartet
lässt sich in Waldschluchten nieder
Willkommen Einsamkeit
ich lausche deinen Liedern.
hukwa
der Herbst hat es vollbracht
die Sommerträume ruhen
in alt verinnerlichter Nacht
der winterliche Greis wartet
lässt sich in Waldschluchten nieder
Willkommen Einsamkeit
ich lausche deinen Liedern.
hukwa
Freitag, 16. September 2016
Die Heimat der Göttin oder am Quell der Diana
Es gibt Historiker die haben zwei
Geschichtsbilder im Kopf. Das eine ist das Reale der Geschichte, wie
wir sie aus Urkunden, archäologischen Funden und aus den
Geschichtsbüchern kennen. Ich nenne es das blutige Bild unserer
geschichtlichen Vergangenheit. Mord, Krieg und Totschlag. Ein Bild
von Schlachten und Kriegen die oft genug in den Büchern noch
heroisch dargestellt werden. Das zweite Bild das ich von der
Geschichte in meinem Geist mit mir trage ist der Mythos. Er ist die
Alternative zu jenem realen Geschichtsbild, das mir oftmals den Weg
aus der Geschichte zeigt und in gewißen Sinne eine Art Hoffnung in
mir aufkeimen lässt.
Auch in der Heimatforschung kommt zu
dem Forschenden der Moment, wo das historisch-wissenschaftliche sich
mit dem Mythos verbindet.
Nach Jahren des Studiums historischer
Bücher, nach Forschungen in Urkunden und vor Ort, beginnt der Mythos
selbst im Heimatforscher zu leben. Man kann den Mythos weder
bestellen noch abbestellen, irgendwann beginnnt er in uns zu leben.
Es ist wohl der Moment, da die Göttin ihre Energie in einem
entfaltet. Gewiß, hat der Forschende durch seine intensive
Beschäftigung mit dem Geist der Vergangenheit das große Geheimnis
des Mythos in seiner Seele erweckt und nun muss er dem Mythos dienen,
wie ein alter keltischer Priester, der er vielleicht in einem
früheren Leben einmal war.
Der Mythos hat nichts mit Esoterik oder
Religion zu tun, er ist ein Fluss der in uns fließt, wir können von
seinen klaren Wassern kosten doch bis zu seinen Quellen werden wir
wohl nie gelangen, denn diese Quelle ist jene unendliche Kraft die
das ganze Universum durchzieht. Der Mythos ist die Verbrüderung mit
der Allseele. So wie sich der Historiker mit dem Stammbaum eines
adligen Geschlechtes beschäftigt, so sucht der Mythologe seine
Wurzeln im Mythos. Die Beschäftigung mit ihm ist Realität und Traum
zur gleichen Zeit. Dieses Gefühl Teil eines großen
Wirklichkeitserlebnisses zu sein hat Jorge Louis Borges in
wunderbaren Worten ausgesprochen:
„Wenn nämlich die Welt der Traum
eines Jemand ist, wenn es Jemanden gibt, der uns in diesem Augenblick
träumt und der die Geschichten der Welten träumt... dann hat die
Vernichtung der Religionen und der Künste, dann hat die Allgemeine
Verbrennung der Bibliotheken nicht viel mehr zu bedeuten als die
Verbrennung der Einrichtungsgegenstände eines Traumes. Der Geist der
sie einmal geträumt hat, wird sie abermals träumen. Und so lange
dieser Geist zu Träumen fortfährt, so lange ist nichts verloren“.
Heidelsburg bei Waldfischbach Fotos© Ute Knieriemen-Wagner |
Der Pfälzerwald in
dem ich lebe ist altes Keltenland. Zahlreiche längst vergessene
Höhenheiligtümer verbirgt dieser dunkle Wald, der einst von den
Vogesen bis in die Eifel reichte. „Wassichin“, nannten die Kelten
dieses große Waldgebiet was soviel bedeutet wie „Auerochsengebirge“,
die Römer nannten es „Vosagus“, nach einem alten Waldgott der
hier hauste. Die realistische Geschichtsforschung hat uns die Kelten
und Römer als Völker dargestellt wie sie auch tatsächlich waren:
Kriegslüsterne Eroberer!
Doch es gibt noch
eine „zweite Geschichte in der Geschichte“, nämlich jene der
Muttergottheiten die in diesen Wäldern an vielen Quellen verehrt
wurden, Plätze die das Volk zum Teil heute noch aufsucht. Und die
Verehrung dieser Matronen das ist der Mythos von dem ich hier
schreibe.
Diese Landschaft
mit seinen dunklen Wäldern, seinen geheimnisvollen Woogen und
Wildbächen, die von der Natur erschaffenen steinernen Gebilde, die
Menhire von denen es hier noch einige gibt und die geheimnisvollen
Felsbilder versteckt im Dickicht der Wälder das ist die Heimat der
großen Göttin und es ist die Heimat des dunklen Waldgottes Vosegus
– im Mythos existieren beide immer noch.
Es sind noch nicht
einmal 2000 Jahre vergangen, seit man der Göttin hier Opfer brachte
und sie an den heiligen Quellen verehrte. Was sind schon 2000 Jahre
im Lauf der Geschichte; es ist noch nicht einmal der halbe
Wimpernschlag des alten Vogesengottes.
Ob wir es wahrhaben
wollen oder nicht, der Mythos hat die Geschichtsschreibung immer
begleitet und immer wieder werden wir ihm begegnen.
Gerade in diesem
Gebiet der Mediomatriker und Treverer, deren Hauptstätte Trier und
Metz waren, pflegte man die alten heiligen Kultplätze. In der Regel
lagen sie in den weiten Wäldern der Mittelgebirge, von den heutigen
Vogesen über den Pfälzerwald in den Hunsrück bis hinein in die
Eifel und Ardennen. Die alten keltischen Naturkulte verbanden sich
mit römischen Steinbauten, Stelen und Steinreliefs aus Buntsandstein,
wie wir sie aus dem Pfälzerwald kennen. Noch heute findet der Kundige
Reste dieser alten Weihedenkmäler von denen der alte Zauber der
Göttin noch auszugehen scheint. So errichteten sie die Treverer für
Diana, die römische Göttin der Jagd und des Wildes, die man mit der
keltischen Arduinna gleichsetzte, der Gottheit des Gebirges der
Ardennen, ähnlich wie eben Vosegus der Waldgott des Pfälzerwaldes
und der Vogesen war.
Ein besonderer Kult
genossen die Matronen (Mütter) die man vorwiegend an
Quellheiligtümern, wie beim Gutenborn im pfälzischen Kindsbach
verehrte. Diese Fruchtbarkeitsgötttinen genossen eine herausragende
Verehrung. Gerade der Kult dieser Quellgottheiten war unter den
romanisierten Germanen und Kelten stark verbreitet und stellte eine
Vermischung aus römischen mit keltischen und germanischen
Traditionen dar.
Auch der Name Pfalz
stammt letztendlich von einer Göttin ab. Die Sprachforschung sagt
uns dass „Pfalz“ aus dem lateinischen Wort „Palatium“
abgeleitet sei. Das „Palatium“ oder die „Pfalz“ steckt auch
in dem Wort Palst oder Haus in dem die Herrscher wohnten, der
Regierungssitz denn das Mittelalter als „Königspfalz“
bezeichnete. Aber auch andere festummauerte Wohnsitze nannte man
damals Pfalz. Vom römischen Altertum haben sich die Abwandlungen des
Wortes „Palatium“ allesamt weit entfernt. „Palatium“ so
nannten die Römer in Rom einen Hügel. Nämlich einen der sieben
Hügeln auf denen Rom erbaut war hieß so. Der älteste Siedlungsteil
der „ewigen Stadt“ stand genau auf diesem Hügel. In vorrömischer
Zeit stand auf diesem Hügel ein Tempel der der altitalischen
Schutzgöttin „Pales“ geweiht war. „Pales“ war ähnlich der
„Diana“ eine Naturgöttin.
In seinen
„heroischen Leidenschaften“ schreibt Gordano Bruno über die
Göttin Diana:
Die
Wahrheit wird gesucht wie ein unzugängliches Ding, wie ein
Gegenstand, der nicht nur unbegreiflich, sondern auch nicht zu
vergegenständlichen ist, denn niemand hält es für möglich, in die
Sonne zu schauen, den allerleuchtenden Apollo, in das durch seine
höchste und vorzüglichste Wesensgestalt absolute Licht;
wohl aber in ihren Schatten, ihre Diana,die Welt, das
Universum,die Natur, die in den Dingen ist, das Licht, das in der
undurchsichtigen Materie ist, jenes nämlich,das in der Finsternis
leuchtet. Von den vielen also,die auf den genannten und auf noch
vielen anderen Wegen in diesem wüsten Walde dahineilen, lassen sich
nur ganz wenige am Quell der Diana nieder.Viele geben sich mit der
Jagd auf wilde und unedle Tiere zufrieden; der größte Teil aber
fängt gar nichts, denn er stellt die Netze nach dem Wind und hat
schließlich nichts als Fliegen in der Hand. Selten gibt es, meine
ich, einen Aktaion, dem vom Schicksal gewährt ist, Diana nackt zu
schauen und dahin zu kommen, dass die schöne Liebesgestalt der Natur
ihn ganz verzaubert, und der dann, durch die beiden Augen, durch die
er den Glanz göttlicher Güte und Schönheit wahrgenommen, in den
Hirsch verwandelt wird und fortan nicht mehr Jäger, sondern gejagtes
Wild ist. Denn das letzte und endgültige Ziel dieser Jagd ist eben
das, jene flüchtige und wilde Beute zu erreichen, durch die der
Erbeuter selbst zur Beute, der Jäger zum gejagten Wild wird. Denn
bei allen anderen Arten der Jagd, die man auf einzelne Dinge richtet,
gelangt der Jäger schließlich dazu, diese anderen Dinge an sich zu
reißen,indem er sie mit dem Munde der eigenen Erkenntnis erfaßt;
bei jener göttlichen und allumfassenden Jagd aber vollzieht sich das
Fangen so,dass auch er notwendigerweise gefangen,aufgesogen und
geeint wird. Dadurch wird er aus einem
gewöhnlichen,durchschnittlichen und dem alltäglichen Volk
angehörenden Menschen zu einem wilden Wesen, wie ein Hirsch oder ein
Bewohner der Wildnis; gleichsam göttlich lebt er in der erhabenheit
des Waldes, in den nicht nur Menschenkunst gestaltezten Gemächern
höhlenreicher Berge, wo er den Ursprung der großen Ströme
bewundert, wo er von den gewöhnlichen Begierden unberührt und rein
dahinlebt, wo die Gottheit freier umgeht...So verschlingen die Hunde,
die Gedanken göttlicher Dinge, diesen Aktaion, töten ihn für das
rohe Volk und die Menge, lösen ihn aus den Verstrickungen der
verwirrten Sinne, befreien ihn aus dem Leibeskerker der Materie, so
dass er nun nach seiner Diana nicht mehr wie durch Ritze und Fenster
zu spähen braucht, sondern die trennende Wände niederwirft und
angesichts der ganzen Weite des Horizonts ganz Auge wird. So schaut
er das ganze wie ein Einziges und sieht nicht mehr durch
Unterscheidung und Zählung, wie sie sich aus der Verschiedenheit der
Sinne ergibt, durch die man wie durch Ritzen nur in verworrener Weise
wahrnehmen kann. Er sieht Amphitrite, denn Urquell aller Zahlen,
aller Arten, aller Begriffe: Sie ist die Monade, die wahre Wesenheit
im Sein aller Dinge; und wenn er sie auch nicht in ihrer Wesenheit
selbst, in absolutem Lichte sieht, so sieht er sie in ihren
Hervorbringungen, welche ihr ähnlich, ihre Abbilder sind. Denn aus
jener Monade, welche die Gottheit ist, geht diese Monade hervor,
welche die Natur, das Universum, die Welt ist...
Es ist nur eine der
vielen Metamorphosen der großen Göttin die Giordano Bruno hier
beschreibt. Wir finden sie versteckt in den Märchen und Sagen, aber
auch als christliche Heilige kennen wir sie. So nahm die alte Göttin
im Laufe der Jahrtausende viele Gesichter und Persönlichkeiten an.
Auf einigen der Steinreliefs auf denen die Göttinnen abgebildet
sind, erkennt man auch Pflanzen und Bäume. Dies führt in die Zeiten
zurück da die Göttin noch kein „Gesicht“ hatte, und die Kelten
sie noch in den heiligen Baumhainen verehrten.
hukwa
Dienstag, 13. September 2016
Herbst im Pfälzerwald
Eine
naturphilosophische Betrachtung
Der
naturkundige Wanderer kennt die Stimmung, wenn im Herbst am Morgen
der Nebel noch Tal und Hügel, Wälder und Fluren wie mit einem
feinen Schleier verhüllt, den die heraufsteigende Sonne allmählich
durchdringt und auflöst. Millionen von Spinnweben funkeln in Gebüsch
und Bäumen und verzaubern die Landschaft. Es ist die Zeit der
gedämpften Farben und des mystischen Lichts.
Die
letzten Zugvögel werden unruhig, weil es bald auf große Reise geht.
Auf den Feldfluren ist nun Ruhe eingekehrt und am Waldrand reifen die
schwarzen Schlehen, warten auf den ersten Frost, der etwas Süße in
sie senkt. Die letzten Früchte des Holunders funkeln in der Sonne
und die überreifen Brombeeren laden zum Verweilen ein. Ein letztes
Mal verwöhnt uns die Natur mit ihrer herbstlichen Fülle. Mensch und
Tier wissen, dass nun bald die dunkle Jahreszeit Einkehr hält und
wollen ein letztes Mal von der Natur verwöhnt werden.
Im
Wald erscheint uns nun die Stille noch intensiver, als wir sie im
Hochsommer empfunden haben. Jene, die Altmutter Natur lieben, zieht
es nun wie unter einem Zwang hinein in die Wälder, ihre Geheimnisse
und Schönheiten aufsuchend. Man fühlt in sich Momente, in denen man
spürt, dass wir mit dieser erhabenen Natur verwandt sind.
Der
Schrei des Habichts in den Lüften, das plötzliche Aufbrechen von
Wild im Gebüsch, das Schimpfen des Eichhörnchens vom Baum herab
oder das einsame Fallen einer Eichel erscheinen uns wie ein Gebet,
das Mutter Natur zu uns spricht. Der ganze Wald spricht zu uns in
seiner großen Stille.
Indem
wir ihm zu hören, schauen wir in uns selbst hinein. Ist uns die
Natur eine Mutter, so ist der Wald uns Vatergestalt, seine Bäume
sind uns Brüder und die verwunschenen Weiher sind uns Schwestern.
Fern
vom Getöse der Menschen erwartet uns im Wald reine Beschaulichkeit.
Kurz
ist der „Goldene Oktober“, der ein einziger Herbststrauß zu sein
scheint. Kommt der Wanderer durch Buchenwald, versinkt er bis zu den
Knöcheln im sanften Laub.
In
einem Laubwald dauert es mitunter bis zu fünf Jahre, bis ein
Buchenblatt als solches nicht mehr zu erkennen ist. Bis dahin geht es
in Teilen durch Dutzende von Mägen der sogenannten Zersetzer. Also
von Tieren, die vom „Abfall“ der Natur leben. Im Laubwald fallen
jährlich pro Hektar vier Tonnen Pflanzenmasse an, die es zu
verwerten gilt. Mutter Natur bewältigt diese Mengen mit einem Heer
von hungrigen Mäulern. Die Erstverwerter der Laubstreu sind
Spring-schwänze, Asseln, Milben, Regenwürmer und Tausendfüssler.
Diese kleinen Bodentiere können jedoch die pflanzlichen Reststoffe
nur durchlöchern. Das weitere Zerkleinern obliegt winzigen
Bodenbewohnern, die insgesamt noch einmal das Hundertfache der
Regenwürmer auf die Waagschale bringen. Diese Mikrowelt ist mit
mehreren Milliarden Tieren pro Quadratmeter so groß, dass sie der
Mensch bisher kaum erfassen und bestimmen kann. Diese Winzlinge
stellen das Bindeglied zwischen der toten Pflanzenmaterie und den
größeren Zersetzern der Streu dar. Einige wenige aus diesem
Mikrokosmos sind in der Lage, die schwer verdaulichen Teile wie
Zellulose und Lignin zu knacken. Sie besitzen hierfür Enzyme, über
die nur wenige Abfallverwerter verfügen. Anschließend machen sich
Mikroorganismen über den Nahrungsbrei her. Sie verdauen ihren
eigenen Kot mit den darauf lebenden Kleinstlebewesen. Die
Energieausbeute erhöht sich damit um mehr als das Doppelte. Entgegen
der Welt der Menschen kann die Natur ihre „Abfallprobleme“
äußerst nachhaltig regeln.
Der
Wald strahlt zu dieser Zeit in den herrlichsten Farben!
Es
sind nicht nur die Buchen, die im Herbst in purpurner Farbe zu
brennen scheinen. Auch der wilde Kirschbaum entfaltet um diese
Jahreszeit eine üppige Strahlkraft. Erfreut er im Frühling das Herz
des Wanderers mit seinen schneeweißen Blüten, so wirkt nun das Rot
seines Herbstkleides fast magisch auf uns. Aber auch ein Nadelbaum
wirft seinen Zauber über uns: wie brennende Fackeln stehen die
Lärchen am Bergeshang. In den frühen Morgenstunden funkeln tausende
von silberfarbenen Spinnweben in den Büschen. Wie versponnene
Elfenlocken scheinen die Fruchtstände des Waldweidenröschens
ineinander verwoben, wenn man Mitte Oktober durch die Trippstadter
Wälder streift.
Die
unruhig schlanke Birke in ihrem gelbfarbenen Herbstkleid fällt dem
Wanderer besonders auf. In ihrer Nähe befinden sich oft die roten
Fruchtknollen des Fliegenpilzes. Beide, Baum und Pilz, sind durch
Symbiose verbunden.
An
den Abenden ist es nun schon sehr kühl geworden. Ein Blick in den
Herbststernenhimmel zeigt uns, dass der Winter bald seinen Einzug
hält. Tief im Norden werden schon die ersten Vorboten des
Winterhimmels sichtbar, insbesondere in Gestalt des Sternbildes
Stier, das zumindest für Mittel- und Nordeuropa bereits vollständig
aufgegangen ist. Sein Hauptstern heißt Aldebaran, wie ein großes
Juwel funkelt er nun am nächtlichen Sternenhimmel.
Herbstzeit
ist Wanderzeit!
hukwa
Herbst - von
Nikolaus Lenau (1802-1850)
Rings
ein Verstummen, ein Entfärben:
Wie sanft den Wald
die Lüfte streicheln,
Sein welkes Laub ihm
abzuschmeicheln; Ich
liebe dieses milde Sterben.
Von hinnen geht die
stille Reise, Die
Zeit der Liebe ist verklungen,
Die Vögel haben
ausgesungen, Und
dürre Blätter sinken leise.
Die Vögel zogen
nach dem Süden, Aus
dem Verfall des Laubes tauchen
Die Nester, die nicht
Schutz mehr brauchen,
Die Blätter fallen
stets, die müden.
In
dieses Waldes leisem Rauschen
Ist mir als hör' ich
Kunde wehen, daß
alles Sterben und Vergehen
Nur heimlich still
vergnügtes Tauschen.
|
Vergangenes Handwerk und erloschene Berufe in Trippstadt
Der
vorliegende Text versucht eine Gesamtschau auf das alte Handwerk in
Trippstadt und Berufe von „einst“ zu werfen. Er beschränkt sich
auf die Zeit von ca. 1670 bis 1890. Der Schwerpunkt der Betrachtung
liegt in einem Zeitraum von ungefähr 200 Jahren. Die Gründe dafür
liegen zum einen in der größeren Literatur– und Quellenbasis aus
dieser Zeit, doch vor allem in der Tatsache, dass in diesem Zeitraum
Handwerksberufe, als auch andere Berufssparten, eine enorme
Entwicklung erfahren. Dieser Text will keine sentimentale Rückschau
auf eine vergangene „heile Welt“ beschreiben, die es ja eh nicht
gab, sondern es ist der Versuch, dem Leser ein Stück
Heimatgeschichte aus alter Trippstadter Zeit zu vermitteln.
Es
ist der Versuch, ein Bild zu entwerfen über verschiedene Berufe und
Tätigkeiten die noch vor etwa 100 Jahren in unserem Ort angesiedelt
waren und ausgeübt wurden.
Natürlich
gab es diese Berufe auch in anderen Orten der Region. Trippstadt habe
ich aus dem Grund ausgewählt, weil für den Ort reichliches
Quellenmaterial zur Verfügung steht. Hier möchte ich besonders auf
das Bürgerbuch
von Heinrich Haas und die Glöckner Datei hinweisen.
Doch
Trippstadt ist für eine solche Publikation noch aus anderen Gründen
geeignet. Der Ort hatte eine blühende Eisenindustrie, was natürlich
unterschiedliche Berufsgruppen anzog; Trippstadt ist waldreich und
hat eine Jahrhunderte alte Tradition bei den Waldberufen, auch die
Landwirtschaft in Form des Waldbauerntums spielt eine Rolle. Hinzu
kommen noch jene „Hausberufe“ wie Leineweber, Seiler,
Seifensieder, Korbflechter, usw., die hier ausgeübt wurden.
Sämtliche Berufe die hier beschrieben werden kann man in den beiden
erwähnten Bürgerbüchern finden und nachlesen.
Es
versteht sich als obligatorisch, dass man bei einer solchen
heimat-geschichtlichen Recherche immer wieder mal über den
„Kirchturm hinaus“ in benachbarte Orte schauen muss, um
Vergleiche anzustellen aber auch um ein Gesamtbild zu erreichen. Doch
der Hauptinhalt dieses Textes ist Trippstadter Ortsgeschichte.
In
den Notzeiten der beiden Weltkriege lebten verschiedene alte Berufe
noch einmal auf, wie z.B. die Köhlerei und die Herstellung von
Holzschuhen. Wie Forstrat
W. Albert
berichtet, wurde Holzkohle aus Trippstadt und Kaiserslautern bis in
die 1920er Jahre nach Spanien exportiert. In Kaiserslautern gab es
bis in die fünfziger Jahre noch eine Holzschuhfabrik. Auch eine
Holzschuhmacher Innung, in der Holzschuhmacher und Schindelmacher
organisiert waren, existierte bis in diese Zeit in der Pfalz.
Die
hier beschriebenen Berufe zeichnen auch das Bild einer Region, eines
Ortes nach. Bei vielen dieser Berufe bildete eine kleine
Landwirtschaft eine zusätzliche Erwerbsquelle für die Familie. Zu
gewissen Zeiten, vor allem aber während der Aussaat und Erntezeiten,
wurde für Tage oder Stunden das Handwerkszeug mit dem Ackergerät
vertauscht. In Kriegs– und Notzeiten war diese Neben-beschäftigung
oft ein lebenserhaltender Faktor.
Bevor
ich nun einige Berufsgruppen beschreibe, hier eine Auflistung dieser
heute zum Teil nicht mehr existierenden Berufe:
Schindelmacher,
Bürstenbinder, Seiler, Leineweber, Ziegler, Bierbrauer, Ölmüller,
herrschaftlicher Geldheber, Bader, Tagner, Wolfsjäger, Daubenhauer,
Büglerin, Wagner, Schuster, Küfer, Feldschütz, Hammerschmied,
Steuereinnehmer, Churpfälzischer Zöllner, Köhler, Korbmacher,
Kammacher, Kesselschmied, Blaufärber, Stuhlmacher, Barbier,
Pottaschbrenner, Almosenpfleger, Faßbinder, Tuchmacher, Hirte
Waldhüter, Pudler, Holzsetzer, Fuhrmann, Färber, Kuhhirte,
Hufschmied, Schneider, Einnehmer, Webermeister, Gemeindeschreiber,
Blechschmied, Platzknecht, Pflasterer, Hafner, Steinhauer,
Steinbrecher, Einleger, Postillion-Kutscher, Schäfer, Seifensieder,
Wollspinner, Bordschnitter, Messerschmied, Rotgerber, Papiermacher,
Nagelschmied, Nachtwächter, Glasschleifer, Dienstmädchen.
Der
approbierte Bader:
In
einer einfachen Rasierstube übte er seinen Beruf als Friseur,
Wundpfleger und Zahnzieher aus, sofern er nicht seine Kundschaft zu
Hause besuchte. Aber auch für andere Schmerzen wusste er oft Rat.
Manche Ärzte zogen bei Hausoperationen den Bader als Gehilfen
hinzu. Auch für die Leichenschau war er verantwortlich. Er hatte
eine Lehrzeit zu absolvieren und musste, in der Regel nach Ableistung
seines Militärdienstes, zu einem mehrmonatigen medizinischen Kursus
nach Frankenthal, wo die pfälzischen Bader unter der Leitung von
Ärzten geschult wurden. Nach Beendigung des Kurses erhielten sie
neben einem Diplom die sogenannte Approbation, mit der sie ihr
Geschäft betreiben durften.
Mein
Großvater, der auf dem Wiesenthalerhof wohnte, erzählte mir, dass
er zum Zahn ziehen in den Nachbarort Erfenbach zum dortigen Bader
ging. Einen Zahn ziehen zu lassen kostete damals eine Reichsmark.
Im
Trippstadter Bürgerbuch finden sich mehrere Bader.
Blechschmied:
Er
war mit allen Blecharbeiten vertraut. Neben größeren Arbeiten wie
der Herstelllung von Dachrinnen und deren Anbringung reparierte er
auch Kochtöpfe und den Wasserkessel. In Trippstadt gab es viele
Blechschmiede und man kann davon ausgehen, dass die meisten von ihnen
in den Trippstadter Eisenhüttenwerken in den dortigen Eisenberufen
gearbeitet haben.
Die
Büglerin:
Die
besser gestellten Geschäftsleute und Bürger ließen einmal die
Woche die Büglerin in ihr Haus kommen, die ihre Wäsche glättete.
Sie stärkte und bügelte Vorhänge, Deckchen und Herrenhemden.
Eine
bekannte Trippstadter Büglerin war „das
Felsenweib vom Karlstal“,
mit bürgerlichem Namen Anna Katharina Kaiser, geboren am 13. Februar
1777.
Der
Leineweber:
Flurnamen
wie Brechkaut, Hanfdelle und Hanfacker erinnern noch heute in
Trippstadt an das alte Handwerk der Leineweber. Hauptberufliche
Leineweber arbeiteten immer als „Heimarbeiter“. In vielen
bäuerlichen Haushalten stand auch ein Webstuhl der den Tagnern und
Ackerern ein Zubrot gab. Die meisten Bauern hatten ihren Hanfacker
der besonders gepflegt wurde. Sobald geriffelt, gröstet, gebrochen
und wieder getrocknet war, besorgten die Frauen das „Schwingen“,
dann kam der „Hechelmacher“ und durchzog auf der „Hechelbank“
die Hanfbündel. Nach einigen weiteren Arbeitsvorgängen wurde dann
der Flachshanf versponnen. In Trippstadt waren einige Leineweber
tätig. Trippstadt hatte 3 Brechkauten: 1. Wo Mandel- und Brotdeich
zusammenstoßen, 2. in der Nähe der Schanz, 3. am Friedhof.
Gerber,
Schindelmacher, Korbflechter:
Im
ehemaligen „Häusschen“ am Ertl, wirkte lange Zeit ein Gerber,
daher auch der Name Gerbfeld, eine Gewanne die sich in der Nähe
dieses Hauses befindet. Auch der Schindelmacher Johann Kallenbach und
der Korbflechter Heinrich Rösel hatten hier ihre Werkstatt.
Der
Küfer:
Fässer,
Fleisch- und Waschbütten, kleinere Bütten für Sauerkraut und saure
Bohnen, Bütten und Fässer in allen Größen, stellte der Küfer
her. Es war eine, große Genauigkeit erfordernde Arbeit, ein Fass
herzustellen. Aus dem Rohholz, in der Regel Eiche, die Dauen so zu
bearbeiten, dass sie sich millimetergenau zu einem Fass
zusammenfügten.Am Ende versah man sie mit den Fassböden durch
Einklemmen in eine gefräste Nut. Die dann aufgezogenen Fassreifen
pressten die Dauen zusammen und nach Einbohren des Füll- und
Zapfloches war das Fass fertig. Als Dichtungsmittel wurde Pech oder
auch Liesch, eine Sumpfpflanze verwendet.
Der
Schweinehirt:
Dieser
Beruf ist einer der ältesten Berufe und wird schon in der Odyssee
Homers erwähnt. Im Volksmund sagte man einfach „Sauhirt“.
Er
trieb die Tiere, die vielen Besitzern gehörten, mit Beginn des
Frühjahrs an Feldwege und abgeerntete Felder, bis der Herbst durch
nasses und kaltes Wetter den Austrieb beendete. Der Hirt bekam seinen
Lohn wöchentlich ausbezahlt und im Herbst bekam er nochmals
Naturalien als Entlohnung.
In
jeder größeren Ortschaft stand ein Hirtenhaus in dem der Hirte
wohnte.
Der
Seifensieder:
Der
Seifensieder stellte vor allem Kernseife her.
Der
Stuhlmacher:
Eigentlich
müsste es Stuhlsitzflechter heißen, denn er hat die Stuhlsitze
geflochten und repariert.
Der
Ziegler:
Unterhalb
des Wilensteinerhofes befand sich eine Ziegelei. Der dortige Brunnen
heißt noch heute Ziegelbrunnen. In den „Blättern
zur Heimatgeschichte von Trippstadt“ - Sonderheft Tripppstadter
Flurnamen kann
man lesen: „Der
für die Ziegelei benötigte Lehm wurde auf dem Wilensteiner Feld
abgebaut. In dem Waldhang zwischen Kaltenborner Tal und Wilensteiner
Feld ist jetzt noch die Stufe eines diagonal den Hang heraufziehenden
ehemaligen Weges zu erkennen. Die Ziegelproduktion dürfte in der
Zeit um 1800 eingestellt worden sein, nachdem die Familie von Hacke
ihr Eigentum abgeben musste. Ein Gebäude wurde weiterhin zu
Wohnzwecken genutzt, über die Zeit des Abrisses, legen keine
Unterlagen vor“.
Der
Pflasterer:
Mit
dem Aufkommen von Teer- und Asphalt für Straßendecken war auch das
Geschäft des Pflasterers notleidend geworden und nur noch in Höfen,
Ställen und Rinnen beansprucht. Der im Volksmund gebrauchte Ausdruck
„Poweier“
für den Pflasterer war kein Schimpfwort, sondern nur eine
Verballhornung des französischen Wortes Paveur = Pflasterer oder
Steinsetzer, das über die französisch-lothringische Grenze seinen
Weg zu uns gefunden hat.
Der
Schmied:
Das
Berufsbild des Schmiedes bedarf einer etwas längeren Abhandlung in
diesem Artikel. Gab es doch in Trippstadt fast sämtliche Vertreter
dieser Berufsgruppe: Huf-, Gesenk-, Rad-, Nagel-, Büchsen (Waffen)-,
Waagen (Gewicht)-, Kunst und Goldschmied-, Kessel-, Messer-,
Blechschmied.
Eine
Spezialisierung griff oft in die andere über, so das mehrere solcher
Berufszweige von einem Schmied ausgeübt wurden. Auch war es wohl die
Eisenindustrie in Trippstadt die viele Schmiedegesellen in unsere
Gemeinde lockte. Noch heute sagt ein altes Sprichwort, das man aus
einem Schmied einen Schlosser machen kann, aber nicht umgekehrt aus
einem Schlosser einen Schmied. Das galt wohl auch für die
Eisenverhüttung. Das Berufsbild des Schmiedes ist so umfangreich,
das man im Schmied den Mutterberuf für das gesamte Metallhandwerk
sehen kann. Doch auch mit vielen anderen Berufszweigen stand das
Schmiedehandwerk in enger Verwandtschaft: Schlosser, Klempner,
Wagner, Schreiner, Maurer, Müller, Schiffsbauer, Brunnenbauer,
Bergmann, Steinmetz, Steinbrecher, Zimmermann, aber vor allem mit dem
Landwirt und dem Winzer. Den Schmied zog man bei vielem hinzu, so
z.B. wegen seiner tierärztlichen Kenntnisse (Hufschmied), bei der
Geburt von Kälbern oder Fohlen. Der Schmiedemeister oder Geselle
legte seine Prüfung vor der Handwerkskammer ab, der Hufschmied vor
einer staatlichen Prüfungsstelle, so wie das auch vom Apotheker und
vom Schornsteinfeger verlangt wurde. Der Hufschmied hatte es ja mit
einem Tier, also mit einem lebendigen Wesen zu tun und die
Voraussetzung für diesen Beruf war auch das Wissen über
Tierheilkunde. In den alten Hufbeschlagsschulen wurden immer auch
Tierärzte als Lehrer beschäftigt. Die Vorläufer unserer Tierärzte
waren tatsächlich die Schmiede und Schäfer.
Jedes
Pferd hat seine eigene Gangart, darauf musste der Hufschmied achten.
Auch ob eine Krankheit, ein Senkfuß oder eine Druckstelle vorhanden
war. Demgemäß musste er das Eisen anfertigen und anpassen.
Voraussetzung für das Anpassen eines Hufeisens ist und war
handwerkliches Können. Es wurde nicht groß gemessen, sondern nach
Augenmaß gearbeitet. Alle zwei Monate musste ein Pferd neu
beschlagen werden.
Mein
Großvater erzählte mir, dass noch in den 1920zigern Jahren in
Kaiserslautern zwei Nagelschmiede tätig waren. Dies hatte einen
einfachen und logischen Grund. Damals gab es noch einige Wagnereien
in Stadt und Umland. Es gab zwar schon maschinell hergestellte
Drahtstifte, doch die handgeschmiedeten Nägel hatten einen enormen
Vorteil: es platzten keine Köpfe ab. Solche handgearbeitete Nägel
wurden für die Beschläge an landwirtschaftlichen Wagen und Geräten
benutzt aber vor allem an der Deichsel und an den Mück- oder
Bremsklötzen.
Eine
weitere Spezialisierung im Schmiedehandwerk war der Bergschmied.
Ein
solcher war tätig im Bergwerk der Gienants auf
Erzhütten–Wiesenthalerhof. Seine Aufgabe war es, die zum Bergbau
(Erzabbau) erforderlichen Gerätschaften aus Eisen zu schmieden. Er
unterstand der Berggerichtsbarkeit, was ihm neben besonderen
Privilegien, auch besondere Pflichten einbrachte. Diese waren in der
Bergschmiedeordnung geregelt. Legte er die Meisterprüfung ab, musste
er eine Kratze und einen Keil anfertigen. Dann musste er vor dem
Bergamt den Bergschmiedeeid sprechen. Er gelobte, dass er die
Grubengerätschaften in bestem Zustand liefern würde und weder altes
noch neues Eisen veruntreuen würde. Ein besonderes Privileg war,
dass er eine beschränkte Schank-genehmigung besaß. Er durfte den
Bergleuten und den Fuhrknechten Bier und Branntwein als „Labetrunk“
ausschenken.
Oft
musste der Bergschmied
auch die Arbeit des Kuhschmieds
übernehmen. Er musste also Kühe, Ochsen und Bullen beschlagen. Das
Erz, das nach Trippstadt transportiert wurde, kam mit Esel- und
Ochsenkarren hier an. Vor allem im Winter mussten die Tiere
beschlagen werden.
Zimmermann:
Die
Arbeit des Zimmermanns ist bekannt. Weniger bekannt ist vor allem die
Winterarbeit der Zimmerleute das sogenannte Holzbeschlagen.
Dies war eine harte und anstrengende Arbeit. Im Wald wurden die
Stämme zu verschiedenen Balken zurecht geschlagen. Manchmal wurde
auch ein ganzer Dachstuhl im Wald gezimmert.
So
schreibt Johann
Keiper über Oberstjägermeister Karl Theodor von Hacke, den
Trippstadter Schloss- und Waldbesitzer:
„Man erzählt sich heute noch, dass in dem Jahrzehnt 1780 – 1790
Oberstjägermeister Karl Theodor von Hacke seinen Holzanfall
vorteilhafter als früher verwertete dadurch, dass er viel
Eichenbauholz schlagen ließ, das an Ort und Stelle im Walde
zimmermannsmäßig bearbeitet wurde. Deshalb seien die Landleute von
weither in den Trippstadter Wald gefahren, da sie dann für ihre
Hausneubauten daheim das Eichengebälke nur mehr richtig
zusammenzusetzen und zum Dachstuhl aufzuschlagen hatten“.
Literaturhinweise:
Hans
Grandke: Untersuchungen über die Lage des Handwerks in Deutschland
mit besonderer Berücksichtigung gegenüber der Großindustrie
– Leipzig 1897
Paul
Hagger: Handwerk zwischen Idealbild und Wirklichkeit – Stuttgart
1991
Wilhelm
Weidmann: Streiflichter durch die Wirtschaftsgeschichte von Stadt-
und Landkreis Kaiserslautern – 1976
Rudolf
Zorn: Handbuch der Sozialwissenschaftler – 1965
Fritz
Schellack
Günter
Schifferer: Geschichte des pfälzischen Handwerks
hukwa
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