Mittwoch, 12. Juni 2019

Was dieser Baum uns schenkt

Wenn ein Baum wie diese Buche im Licht photosynthetisch aktiv wird, gibt er etwa genau soviel Sauerstoff an die Atmossphäre ab, wie er Kohlendioxid aus dem Luftraum zur Bindung in organischen Molekülen aufnimmt. Schon ein einziger Laubbaum von etwa 25m Höhe setzt an einem Tag ungefähr 7000 l Sauerstoff frei, dies ergibt soviel sauerstoffreiche Atemluft um den Tagesbedarf von über 50 Menschen sicherzustellen. Wenn man solche Zahlen auf ein größeres Waldstück in Dorf- oder Stadtnähe umrechnet, dann zeigt sich wie unentbehrlich Bäume für Dörfer und Städte sind. 

Buche vor der kath. Kirche Trippstadt - Foto©UteKnieriemen-wagner
 
Eine weitere landschaftsökologisch wichtige Wirkung von Baumgruppen in Orts- und Stadtnähe ist der „Immissionsschutz“ von Bäumen. Bäume sind äußerst wichtige Staubfilter, in ihrem dichten Laubwerk wird die Windgeschwindigkeit um mehr als die Hälfte herabgesetzt. Dadurch können sich die mit der Luft herangeführten Staubteilchen absetzen. Ein Hektar Laubwald kann jährlich über 50 Tonnen Staub binden. Die auf den Blättern abgesetzte Staubteilchen werden vom nächsten Regen abgewaschen, gelangen auf den Boden und tragen dort zur Humusbildung bei. Regenwasser säubert das als Staubfilter wirkende Blattwerk der Bäume also eine preiswerte und unersetzliche Methode zur Luftreinhaltung.
Ohne die ausgleichende, puffernde und regenerierenden Leistungen unserer Bäume gäbe es auf die Dauer kein höheres Leben der jetzigen Form (Mensch – Tier – Pflanze) auf unserem noch blauen Planeten. Zweifelsohne sind wir dabei diese absolut wichtige Lebensgrundlage für uns Menschen zu vernichten.
Zwei besonders wichtige Baumarten die wir überall in Dorfnähe finden sind die Schlehe und der Holunder. Beide sind wahre Insektenparadiese. Wissenschaftler haben über 100 verschiedene Insekten an einer einzigen Schlehenhecke gezählt. Allein sieben Tagschmetterlingsarten benötigen den Strauch als Futterpflanze für ihre Raupen. Von den 40 in Hecken lebenden Vogelarten fressen 80 Prozent die Schlehenfrüchte. Damit ist die Vogeldichte mit zehn Arten je 100 Meter zehnmal so groß wie im Waldinneren. Eichelhäher und Mäuse gehören gleichfalls zu den Verbrauchern der Früchte. Dasselbe gilt auch vom Holunder. Jeder einzelne Baum trägt dazu bei Leben zu erhalten. 
 
hukwa