Sonntag, 21. September 2014

Das Lied der Unke

Groß der Mond
über den dunklen Wäldern
Mantel der Nacht
Die Unke unter vermoosten Steinen
Schweigen im alten Waldweiher
Versinken seine Wasser im Absoluten
Des Unbekannten
Warte nur lange genug
Dann
Hörst du
Das Lied der Unke.
hukwa

Samstag, 20. September 2014

Im stilllen Wald

Was gibt es schöneres
Als hier zu Verweilen
Im stillen Wald
Der Ruf des Schwarzspechts dringt in den Kiefernhain
Harziger Duft atme ich ein 
Der Geist fährt tief in die Kindheit hinein
In dir zu sein
Du stiller Wald
Ist höchster Sinn in meinem
Erdendasein.
hukwa

Sonntag, 14. September 2014

Im Wald meiner Kinderzeit

Im Wald ist jene Wahrheit wach
die meiner Kindheit Träume wahrt
all jene Wunder sind dort entfacht
ein Schatz von Bäumen sie bewacht.

Wie oft ging ich im grünen Wald
durch Nebelwolken und Frühlingsgrün
was sang und träumte
ich in dir so sehr
im Wald sind alle Wunder wach.

Heut geh ich wieder durch den Wald
von Waldschraten und Hexen bewacht
o wunderschöner Ätherraum
o Wald der mich als Kind noch schaut.
hukwa

Samstag, 13. September 2014

Über den Pfälzer Würzwisch

Eine besondere Pflanzenverehrung in der Pfalz, galt von jeher die Kräuterweihe des „Pfälzer Würzwisch“, die noch bis in jüngste Zeit besonders in katholischen Gegenden ausgeübt wurde. Beim Würzwisch verschiedentlich auch Würzbüschel genannt, handelt es sich um ein Kräuterbündel das je nach Region zwischen 7 und bis zu 77 unterschiedliche Kräuter enthalten kann. Bereits aus vorchristlicher Zeit liegen uns Überlieferungen vor die von diesem heidnischen Kult berichten. Im Jahre 745 n. Chr. Wurde der Brauch verboten dann aber christianisiert weil er einfach unausrottbar für die Kirchenväter war. Man begann damals die Heilwirkung des Würzwisch vor allem auf Maria zurückzuführen. Im Sachsenspiegel aus dem 13. Jh. lesen wir:
Dat is to Krudemisse unser liben Frawn as sei to Himmel voer – was wir etwa so übersetzen können: Am Tag, als Maria zum Himmel fuhr, wird die Kräutermessse gehalten“.
Also zu Mariä Himmelfahrt (15. August).
Peter Weisrock beschreibt das Brauchtum um den Würwisch in der allgemeinen Zeitung Mainz wie folgt:

Wenn in früheren Jahren an Mariä Himmelfahrt der Würzwisch geweiht wurde, dann konnte man in den tagen vorher etliche Kindergruppen beim Pflücken großer Feldsträuße in der Gemarkung beobachten. Meist war ein Erwachsener oder ein Jugendlicher dabei, die sich mit der Auswahl der Pflanzen auskannten. Die Kräutersträuße wurden im sonntäglichem Hochamt feierlich gesegnet und zu Hause auf dem Dachboden oder in der Scheune aufgehängt.
Der Brauch der Kräutersegnung war in den katholischen Regionen weit verbreitet und geht bis in das 10. Jahrhundert zurück. Es waren ausschließlich Heilkräuter, die gesammelt und getrocknet wurden, um als Hausapotheke zu dienen. Ursprünglich waren es vierzehn Kräuterarten, die von der Zahl der vierzehn Nothelfer herrührten. Mit der sich immer weiterentwickelten Kenntnis über die Heilkräfte von Pflanzen, wurde die Art und Zahl des Kräuterstraußes immer vielfältiger. So gab es früher auch in unserer Gemarkung eine erstaunlich große Zahl echter Heilkräuter, von denen die meisten erst im August zum Blühen kamen. Mit dem Aufkommen pharmazeutischer Heilmittel nahm die Bedeutung der Heilkräuter immer mehr ab, jedoch blieb der Brauch des Würzwisch Sammelns lange erhalten. In unserer bis Mitte der 1960er Jahre weitgehend bäuerlich geprägten Welt diente der geweihte Strauß nicht nur zur gesundheitlichen Hilfe. In Dachböden und Scheunen aufgehängt kam ihm eine besondere Schutzwirkung gegen Blitz- und Hagelschlag zu, also gefahren, die Haus und Ernte vernichten konnten. Heute sind es meist die Landfrauenvereine , die diese alte Tradition noch pflegen.“

Das Brauchtum um den Würzwisch ist von Region zu Region oft recht unterschiedlich. Interessant ist natürlich auch was Albert Becker dazu schreibt. In seiner Pfälzischen Volkskunde lesen wir:

Mitte August, am Tag Mariä Himmelfahrt, der als Geburtstag Napoleons I. In der Pfalz selbst dann noch gefeiert wurde, als die Revolution alle Heiligen tage weggefegt hatte, findet in katholischen Ortschaften die Kräuterweihe statt. Wie am Palmsonntag die „Palm“ eingesegnet wurde, wird jetzt der Würzwisch (mund. Werzwisch) geweiht. Neben Feldfrüchten (Hafer, Hanf, Nüsse, Weizenähren, Zwiebeln) sind im Würzwisch allerhand alte Heilkräuter nachweisbar: Johanniskraut, Muttergottes Bettstroh, Dausendgillekraut, Abnemmekraut, Frauenflachs oder Hasemailcher, Odermännelcher, die als Tee gegen Hämorhoiden gebräuchlich sind, Fleeschknepp, Blutkneppcher oder Blutstrepple, Wurmmehl oder Rainfarn; die weiße Himberknepp werden als Tee gegen Husten getrunken... „

Was an diesem Bericht interessant ist, das ist die Tatsache das man immer wieder Wege fand das alte Brauchtum aufleben zu lassen. Wurde das heidnische verboten wurde es von der Bevölkerung christianisiert, verbot man das katholische Brauchtum lebte es wie bei Mariä Himmelfahrt im Geburtstag Napoleons I . weiter.

Das in der Pfalz ein recht großes Wissen über Pflanzenbrauchtum und Volksheilkunde überliefert ist hängt ohne Zweifel auch mit drei großen Gelehrten des Mittelalters zusammen die hier wirkten: Hildegard von Bingen, Hieronymus Bock und Tabernaemontanus. Der Strom klösterlicher Heilkräuterkunde hat sich im Laufe der Jahrhunderte mit mit heidnischen Überlieferungen vermischt und so entstanden die oft seltsam an zumutende Kräuterbräuche. Dazu kam das durch die Erfindung der Buchdruckerkunst Geistesgut praktisch jedermann der Lesen konnte zugänglich wurde. Zu den meist gedruckten und bestverkauften Verlagsobjekten gehörten die Kräuterbücher. So auch das bedeutendste Kräuterbuch des 16. Jahrhunderts, das „New Kreuterbuch“ von Leonhart Fuchs“ (1501 – 1566).
hukwa









Auf heimatgeschichtlichen Pfaden

Heimatgeschichte, Geomantie, Mythos und Sage - eine Symbiose


Jetzt im Herbst wandere ich gerne entlang der kahlen Felder und Äcker. Es ist die mystische Stimmung die mich hierher treibt. Es gibt immer etwas neues zu entdecken. Vor allem in der Feldflur wird man oft fündig, wenn man nur sucht. Scherben, Münzen oder bearbeitete kleine Steine aus alter und uralter Zeit finden sich immer wieder. Was die Erde vor Jahrhunderten verschlungen hat, gibt sie irgendwann auch wieder heraus. Aber auch in den Wäldern kann man vieles entdecken. Seltsame Steinformationen, uralte aufgeschüttete Erdhügel und man fragt sich was verbirgt sich darunter?
Hier treffen sich dann Heimatgeschichte und Geomantie, beide zusammen ergeben dann Heimatkunde. Man kann eine Ortsgebundene Sage viel besser verstehen, viel mehr aus ihr herauslesen, wenn man auch die alte Wissenschaft der Geomantie mit einbezieht. Schließlich klärt sie uns über die Strukturen einer Landschaft auf. Für viele Menschen ist Heimatkunde ein trockenes Steckenpferd doch in Verbindung mit der Geomantie wird sie lebendig und pulsierend. Sie gibt uns ein Gespür für die Landschaft und somit auch für Geschichte.
Schon als Kind habe ich dieses innige Verhältnis von Landschaft und Geschichte die mich umgab gespürt. Und immer waren es große Momente für mich wenn die Landschaft zu mir sprach.
Die Landschaft in der ich aufwuchs war das Gebiet das man in unserer Regionalgeschichte das alte Reichsland nannte. Ein Landstrich der sehr geschichtsträchtig ist. Auf solchen Wanderungen spüre ich oft dass mich nur eine dünne Nebelwand vom Dunkel der Geschichte trennt.
Landschaft will erwandert sein. Mit Sicherheit nehme ich die Landschaft bewusster auf, wenn ich sie erwandere, als wenn ich mit dem Auto durch sie fahre. So ist es auch mit der Geschichte, damit sie nicht abstrakt wirkt, muss ich Geschichte versuchen zu erfahren.
Als Schliemann seine großen Entdeckungen machte folgte er nicht seinem rationalen Verstand – er folgte einem Mythos, einer Sage, und wurde fündig.
Bei einer Sage stellt sich immer die Frage, was entspricht der Wahrheit, was der Phantasie. Also was ist die ätiologische Funktion einer Sage? Das soll heißen, liefert die Erzählung eine „Erklärung?“ eine solche Erklärung können augenfällige Wahrzeichen der örtlichen Umgebung sein, wo die Sage entstanden ist, es können Felsen, Quellen oder Gebäude sein die in der Sage eine Bedeutung gewinnen.
Die Sage ist eine Orts- oder Landschaftsbezogene Erzählung, sie will uns über die Landschaft und die Menschen die dort gelebt haben etwas sagen.
Wir Wissen das in jeder Sage eine kleine Wahrheit steckt, etwas historisches dass irgendwann einmal wirklich war.
Diesen einstmals „echten Kern“ der Sage herauszufinden bedarf einer intensiven Forschung. Dabei nutzen uns Flurnamen, volkskundliche Überlieferungen, Heimatgeschichte und Hermeneutik. In einer Sage befindet sich immer etwas „überliefertes“ dieses „Überlieferte“ ist nicht immer gleich erkennbar bedingt durch den Lauf von Jahrhunderten und Jahrtausenden. Auch finden sich in Sagen immer wieder unterschiedliche, kulturelle Strömungen.
Da sich viele Sagen ähnlich sind, wissen wir das der Mythos eine wichtige Rolle in der Sage innehat. 
hukwa



Hoch zum Scharderkopf

Herbstfärbende Blätter am Wegrand
Kiefernduft liegt in der Luft
Zilpzalp warnt im Dickicht
Fichten stehen bemoost
Adlerfarn in Büschen
Schenken dem Wanderer Trost
Septembersonne schenkt
Trost
entfachtem Herz
Ruhig wie ein Buddha
thront der Scharderkopf.
hukwa